Der martialische Aufzug der deutschen Sicherheitskräfte rings um Schloss Elmau im bayerischen Alpenland, zum Schutz der jeden Augenblick vom Tode, von Covid 19 und von der Erderhitzung bedrohten Teilnehmer am G7 Gipfel, hat bei mir die Frage ausgelöst, welche Vorkehrungen in der im Krieg befindlichen Ukraine wohl getroffen werden, um die in Kürze anreisenden Großen Drei, Draghi, Macron und Scholz, sowie den ebenfalls anwesenden Großen Vierten, Selenski, zu schützen. Eine Satire über die Absurdität der Sicherheitsmaßnahmen – in enger Anlehnung an den Artikel der „Jungen Welt“: Problembär vor Elmau )
Vorbereitungen auf den G4 Gipfel in Kiew
Trotz des fortdauernden Krieges im Osten der Ukraine wurden starke Kräfte der Staatspolizei aufgeboten, um vor, während und nach dem Treffen der Großen Vier, Selenski, Draghi, Macron und Scholz, alle Außengrenzen zu den Nachbarstaaten Moldawien, Polen, Belarus, Rumänien, Ungarn, der Slowakei und vor allem auch zu Russland und der russisch besetzen Krim streng zu kontrollieren.
Das Treffen wird vom 23. bis zum 25. Juni auf Schloss Aumeljy in der Nähe von Garmiskje-Partenoskrichje stattfinden. Mit den bis zum 30. Juni, also deutlich über den Gipfel hinaus andauernden Grenzkontrollen auf Straßen, in Zügen und auf Wanderwegen solle die Anreise möglicher Gewalttäter aus dem Ausland verhindert werden. Im Vergleich zum vorangegangenen Besuch der deutschen Außenministerin in der Ukraine, habe sich die Gefahrenlage nochmals verschärft, erklärte der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj mit Blick auf die Lage in Sjewjerodonezk: »Wir müssen alles tun, um von vornherein Krawallmacher und Chaoten aus dem Verkehr zu ziehen.“
Bis zu 18.000 Polizeibeamte werden laut ukrainischem Innenministerium für den Schutz der Gipfelteilnehmer aufgeboten. Falls schlechtes Wetter keine Hubschrauberflüge zulässt, werden die Staats- und Regierungschefs die rund 140 Kilometer lange Strecke vom Flughafen Kiew in das noble Schlosshotel per Wagenkolonne zurücklegen müssen. Zum Schutz vor Attentaten wurden entlang der Fahrtrouten bereits rund 50.000 Kanaldeckel zugeschweißt. Ein Steinmetz musste seine am Ortseingang von Garmiskje-Partenoskrichje aufgestellten Grabsteine wegräumen. Gipfelgegner könnten Barrikaden aus den schweren Steinblöcken errichten oder diese zertrümmern, um sie als Wurfgeschosse zu nutzen, so die Befürchtung der Polizei.
In der Nähe, jedoch nicht in Sichtweite des Schlosshotels wurden bereits rund 260 nicht kriegswichtige Container zusammengezogen, in welchen eine „fliegende“ Polizeikaserne mit Justizzentrum und Gefangenenlager betrieben werden wird. Bis zu 150 Personen können dort gleichzeitig eingesperrt, verhört und verurteilt werden. Mehr als 25 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sowie bis zu sieben Richter sollen im Schichtbetrieb bereitstehen.
Als letzte, unüberwindliche Barriere wird rund um Schloss Aumeljy derzeit ein 16 Kilometer langer Sperrzaun (mit vorgelagertem Wassergraben, wie er vom Reichstag zu Berlin gewohnt ist) errichtet. Dies wurde auch deshalb erforderlich, weil in den vergangenen Wochen im Landkreis Garmiskje-Partenoskrichje ein Braunbär gesichtet wurde. Dass es sich bei dem Eindringling um einen russischen Bären handelt, ist zwar nur ein Gerücht. Doch der G4-Planungsstab der Polizei teilte am Montag mit, die Bärensichtung sei in die Lagebewertung aufgenommen worden.
Präsident Selenski äußerte sich zuversichtlich, dass die Sicherheitsvorkehrungen von Schloss Aumeljy den Vergleich mit den Sicherheitsvorkehrungen für den unmittelbar im Anschluss stattfindenden G7-Gipfel in Oberbayern nicht zu scheuen brauchen, womit auch die letzten Bedenken gegen den sofortigen Beitritt der Ukraine zu EU und NATO definitiv ausgeräumt sein dürften. Wörtlich sagte er:
„Wer – wie Olaf Scholz – glaubt, in der Ukraine ebenso um sein Leben fürchten zu müssen, wie in Deutschland, obwohl das ukrainische Volk ihm wirklich freundschaftlich gesonnen ist, dem muss doch durch solche – wenn auch bei nüchterner Betrachtung weit übertriebene – Maßnahmen, die Angst genommen werden, bevor er es sich noch einmal überlegt und wieder nicht kommt.“
Mit sorgenvoll gerunzelter Stirn fügte er noch hinzu: „Wir hätten ja auch gerne alle 50 Gepard-Panzer zur Luftabwehr rund um das Tagungshotel in Stellung gebracht, um das Maß der gefühlten Sicherheit für unsere Gäste voll zu machen, aber unglücklicherweise werden die in Deutschland offenbar immer noch dringender gebraucht als hierzulande. Unsere Herzen und unsere Gedanken sind jedenfalls stets bei unseren bedrohten Freunden in Old Germany.“