Da fahren sie hin, nach Berlin, zum Demonstrieren, die Bäuerlein, das erdverbundene Gesindel, die Blut-und-Boden-Meute!
10.000 Mann, mit 5.000 Traktoren. Scheiße. Verkehrkollaps!
Warum hat es der rot-rot-grüne Senat wohl bis heute versäumt, die wichtigsten Magistralen der Hauptstadt mit Dieselfahrverboten auszuschildern? Nun ja, was will man von den Großstadthipstern und -hipsterinnen schon erwarten. Die habe doch noch nie einen Traktor gesehen, höchstens mal beim Kurzurlaub in Österreich im Bauernmuseum einen alten Lanz Bulldog, der aber nie angeworfen wurde.
Nun haben sie den Salat. Nun stehen die Dinger in der Hauptstadt rum. Es ist fast wie mit dem Einbruch ins Grüne Gewölbe:
Man hätte das nie für möglich gehalten!
Ganz ehrlich: Ich glaube ja, dass da im Grünen Gewölbe nur Kopien ausgestellt sind, bzw. waren. Schon hinter so was ähnlichem, wie Sicherheitsglas, was nicht gleich kaputtgeht, wenn ein Besucher mit der Knieprothese dagegenklopft, aber eben auch kein Panzerglas, wie es in den Scheiben von Merkels Dienstauto verbaut ist. Vermutlich wurden die echten Pretiosen des Starken Augusts ja im Zuge der von Strauß eingefädelten DDR-Kredite mitsamt dem übrigen, bis heute verschwundenen SED-Vermögen, in die Kellergewölbe der Bayerischen Staatskanzlei zu München verbracht. Ich schweife allerdings ab, denn ich wollte über die Mistkerle mit ihren überdimensionalen Güllegruben schreiben, die diesmal die Güllefässer noch zuhause gelassen haben. Aber niemand kann sagen, ob sie beim nächsten Mal nicht doch die Biowaffen mitführen.
Von daher gilt es die Probleme der Bauern da im Keim zu ersticken, wo die Bauern glauben, sie könnten sie zu unseren Problemen machen. Hinter vorgehaltener Hand spricht man längst davon, dass überhaupt nur ein Traktorenverbot helfen könnte, schon allein aus Klimaschutzgründen. Sämtliche Bundesministerien sind dafür, man fürchtet allerdings, der Weil in Niedersachsen und der Söder in Bayern, die könnten im Bundesrat noch Ärger machen. Die haben ja beide nicht nur Autobauer, sondern auch Ackerbauern, und jede Stimme zählt.
Dabei wäre es so einfach. Die Lösung. Für alles.
Digitalisierung!
„WLAN, statt Diesel!“, grölen die Grünen, und, „there’s no Planet B!“
Die Zeiten der analogen Landwirtschaft sind vorüber. Man kann diese Welt nicht den Bauern überlassen. Wir müssen groß denken. Nahrungsmittel kommen von Lieferando und werden mit klimaneutralen E-Drohnen kochfrisch geliefert. Das reicht doch!
Auch wenn Angela Merkel, wenn sie aus dem Kanzleramt auf das Aufmarschgebiet der Bauern blickt, nicht mehr zu sagen weiß, als: „Nun sind sie halt mal da!“, darf man es damit nicht bewenden lassen. Was sagen die potentiellen K-Plagen? Merz, Laschet, Söder und Habock?
„Das ist leider nicht China!“, höre ich jemanden sagen.
„Aber die Bundeswehr wäre in der Lage“, meint nassforsch die Verteidigungsministerin.
„Von Macrons Gelbwestentaktik lernen, hieße Porzellan zerschlagen lernen. Das will ja niemand.“
„Von Merkels Duldungstaktik lernen, hieße die Scherben unter den Teppich zu kehren lernen.“
Das machen wir. Wir sagen den Bauern einfach heute Abend: „Liebe Landwirtschaftler, schön, dass ihr uns besucht habt. Kommt gut wieder nachhause. Und glaubt uns: Wir haben verstanden!“
Das genügt.
Was dann von den Bauern noch kommen kann, kann nur noch Hate-Speech sein. Wir haben schließlich verstanden! Das muss genügen. Das hat schon an so vielen Stellen genügt. Alles andere wäre ja auch sowas von rechts.
„Das ist glücklicherweise nicht Frankreich“, höre ich jemanden sagen.
„Aber die Bundeswehr wäre in der Lage.“
„Quatsch. Nicht im Inneren! Natürlich im Inneren. Sind wir in Mali etwa nicht auch im Inneren? Überall, wo wir sind, sind wir im Inneren. Von der Marine vielleicht zum Teil abgesehen.“
„Ach was. Die kommen sowieso nicht wieder. Die wissen jetzt, dass wir verstanden haben. Bauern halt. Da kann man sich drauf verlassen.“
„Und Traktoren verbieten, für’s Klima, können wir ja immer noch.“