MERKEL HÄTTE DAS RÜCKGÄNGIG GEMACHT

Vorrundengruppenspielphasen-Aus? Unverzeihlich!

Merkel  hätte das rückgängig gemacht.

Und was tut Scholz? Was tut Scholz, der es für ausreichend gehalten hat, Nancy Faeser mit jener Binde nach Katar zu schicken, der schon nach einmaligem Tragen ein ewiger Platz im deutschen Haus der Geschichte zugesichert wurde?

Vermutlich wird Scholz vor ein Mikrofon treten und etwas sagen.

Sinngemäß vielleicht das:

„Die DFB-Auswahl hat mit ihrem entschlossenen Auftreten in Katar gezeigt, dass der Wille, Zuverlässigkeit und Kontinuität zu zeigen, nach wie vor ungebrochen ist. Insofern weisen diese Sportler auch uns Politikern den Weg, Autokraten und Menschenrechtsverletzern zu zeigen, auch wenn sie über noch so viele Energieressourcen verfügen, dass wir uns für ihr in goldverzierte Bademäntel gehülltes, gaffendes Millionärspublikum nicht zum Affen machen lassen. Kein Schritt mehr, als unbedingt erforderlich – und dann mit klammheimlicher Freude die Heimreise antreten. Sollen die doch den Fußball gucken, der noch übrig bleibt! An deutschen Höchst- und Bestleistungen werden sie sich jedenfalls nicht erfreuen dürfen.“

Natürlich mag es für das frühe Ausscheiden der mit deutschen Staatsbürgern besetzten Mannschaft auch weniger politische Gründe gegeben haben. Das soll hier gar nicht unter den Tisch fallen. Thomas Müller soll zum Beispiel in der Halbzeitpause in der Kabine geäußert haben: „Jungs, ich habe den Beruf verfehlt. Ölscheich hätte ich werden sollen.“

Ein schönes Beispiel dafür, wie Prunk und Protz der Kataris dazu beigetragen haben, die Mannschaft zu demoralisieren. Ist doch wahr! Da rackert sich so ein Fußballer von jüngsten Kindesbeinen an ab, um nach dem Karriereende von ein paar mickrigen Millionen zu zehren, und trifft dann auf Leute, die nicht nur mit einem goldenen Löffel im Mund, sondern gleich mit einem tausend-teiligen Goldbestecksatz auf die Welt gekommen sind. Das ist mit Fußball nicht zu schaffen. Warum sich also noch Mühe geben. Auch das Sieggeld für den Weltmeistertitel kann den Abstand zu den Wüstensöhnen nicht messbar verkürzen.

Trotz alledem. Hier wäre Führung gefragt gewesen. Hier wäre der Kanzler gefragt gewesen.

Olaf Scholz hätte den Kickern klarmachen müssen, dass er die Ampel doch nicht auf grün gestellt hat, damit sie mit leerem Tank zehn Meter vor der Kreuzung liegenbleiben und dann noch nicht einmal auf die Idee kommen, auszusteigen und mit aller Kraft zu schieben, um das Ziel doch noch zu erreichen.

Olaf Scholz hätte der Mannschaft schon alleine mit gutem Beispiel voran in den Hintern treten müssen, um der verzagten deutschen Bevölkerung mit dem Vorbild der Mannschaft zu zeigen, dass man auch in schwersten Zeiten nicht einfach aufgeben darf, dass wir doch froh sein müssen, wenigstens noch ein sinkendes Schiff zu haben, an dem wir uns, zuversichtlich und voller Hoffnung festhalten, wenn nicht gar festklammern können.

Aber Olaf Scholz hat es vorgezogen, den Dingen ihren Lauf zu lassen.

Vielleicht auch besser so.

Vielleicht ist es an der Zeit für ein bisschen Demut. Die Exportweltmeisterschaft – noch so ein Titel deutscher Arroganz – haben wir ja auch schon verloren. Einen Krieg auf deutschem Boden würden wir auch verlieren, weil wir vor lauter Fußballfieber vergessen haben, dass selbst ein Sturmgewehr nichts bringt, wenn keine Munition dafür da ist. Statt sich an der Hoffnung auf einen Sieg in solchen kämpferischen Wettbewerben aufzugeilen, sollten wir lieber wieder einmal einen Blick auf die „Basics“ werfen. Dann zerplatzen die Seifenblasen.

CO2-neutral bis 2045 ist illusorischer als es vor vier Wochen noch die Hoffnung auf den Gewinn der Weltmeisterschaft in Katar war.

 Fußball auf hohem Niveau, das ist zu 50 Prozent Können, zu 45 Prozent Zufall und zu 5 Prozent Glück.

100 % Dekarbonisierung ist vielleicht zu 5 Prozent möglich, zu 45 Prozent wirtschaftlicher Selbstmord und zu 50 Prozent Realitätsverlust. Dass 2021 fast 17 Prozent des Primärenergieverbrauchs aus „erneuerbaren Energien“ stammten, ändert an den 5 Prozent des realistisch und sinnvoll Möglichen nichts. Die Differenz von 12 Prozent gehört bereits zum Bereich „wirtschaftlicher Selbstmord“, der schon lange vor dem Ukraine-Krieg an den Strompreisen sichtbar geworden ist.

Insofern muss zur Ehrenrettung der Deutschen Nationalmannschaft unter Hansi Flick abschließend in aller Deutlichkeit gesagt werden:

Soweit heruntergekommen,
dass ein ernsthaftes Bemühen
um das Erzielen von Eigentoren
erkennbar gewesen wäre,
ist diese Mannschaft noch nicht.