Landwirtschaft in der Krise

PaD 4 /2024 – Hier auch als PDF verfügbar:

Liegt der Bauer tot im Zimmer – lebt er nimmer

Die Bauernproteste sind noch nicht zu Ende. Die Ampel fragt sich: „Wie kann das sein? Wir sind denen doch so weit entgegengekommen. Keine Kfz-Steuer auf Maschinen, und das Diesel-Privileg ist doch auch erst in zwei Jahren weg. Was wollen die denn noch?“

Nun, man könnte es wohlwollend „Abgehobenheit“ nennen, was sie daran hindert, die Antworten auf ihre Fragen zu finden.

Der Landwirt, den ich hier schon zu Wort habe kommen lassen, stellt ganz andere Fragen. Er stellt sie mir. Wahrscheinlich, weil er sich von der Regierung keine erwartet, weil diese Regierung seiner Meinung nach, wenn sie Antworten auf diese Fragen hätte, entweder nicht mehr verantworten könnte, das zu tun, was sie tut, oder keine Chance mehr hätte, in zwei Jahren wiedergewählt zu werden.

Das sind sie, seine Fragen, und es sind durchweg Fragen nach Gründen und Begründungen:

Warum?

  1. Warum hat man die Agrardieselvergütung genommen? Eine der wenigen Zuwendungen von denen nur die Landwirte profitieren.
  2. Warum nicht die Prämien, die im letzten Jahr um ein Vielfaches der Dieselvergütung gekürzt wurde?
  3. Warum wird nicht das gesamte Paket der Agrarsubventionen durchleuchtet? Von diesen gehen ca. 80% in die Industrie. Einer der größten Subventionsempfänger ist die Zuckerindustrie. Genau die Industrie, die den Zucker produziert, der unseren Köper am meisten zerstört. Von den restlichen 20% gehen 2/3 an die großen Agrarbetriebe. Das heißt, bei dem klassischen bäuerlichen Betrieb kommen nur ca. 6% an.
    EU-Agrarsubventionen bei Statista
  4. Warum macht man in Deutschland und Frankreich, den größten Nahrungsmittelproduzenten, das gleiche Spiel?
  5. Warum jetzt, wenn Futterbaubetriebe Zeit haben? Wenn man es wirklich durchbringen wollte, hätte man die Erntezeit gewählt. Keiner hätte Zeit gehabt.
  6. Was haben sie mit den Landwirten vor?
  7. Soll es enden wie vor 500 Jahren?
  8. Warum treibt man gleichzeitig die Menschen mit der gleichen geldverschlingenden Propagandamaschinerie wie bei Corona auf die Straße? Dies ist doch kein Zufall.
  9. Welche Intention steckt hinter der Mobilisation dieser Menschenmenge?
  10. Warum läßt sich irgend ein Landwirt Wachstum und Inflation einreden, obwohl er täglich sieht, daß dies kein Naturgesetz ist. Eine Kuh frißt nicht jedes Jahr 5% mehr für die gleiche Milchmenge.
  11. Warum erkennt er nicht, das beides ein Instrument des Vermögentransfers sind?
  12. Warum kann ein Wirtschaftswissenschaftler eine Vorlesung über den Sinn von Wachstum und Inflation halten? Wenn dies ein Naturgesetz wäre, müßte er morgens zum Frühstück immer etwas mehr essen. Aber die Folge wäre nicht höhere Lebensqualität, sondern das Gegenteil.
  13. Warum werden die Hiobsbotschaften in so kurze Folge verbreitet? Die Menschen werden regelrecht gehetzt.
  14. Warum werden bei Dienstleistungen Personal abgebaut, wogegen Ordnungsämter und Kontrollbehörden vor Personal strotzen?
  15. Warum wird das Grundgesetz von den gleichen Personen gefeiert, die es vor 2 Jahren mit den Füssen getreten haben?
  16. Warum merkt das niemand?
  17. Ist ein Nahrungsmittelversorgungsgesetz geplant und man will nur die Bedingungen für die Akzeptanz schaffen?
  18. Soll die gleiche Nummer wie bei Corona ablaufen?
  19. Warum wird der CO² Kreislauf verteufelt, der die Grundlage aller Kreisläufe der Natur schon seit Jahrmillionen ist? Übrigens ist CO² nur ein Spurengas von unter 0,03% der Luft.
  20. Gibt es einen gemeinsamen Nenner für alles was zur Zeit initiiert wird?

Ich habe diese 20 Fragen einfach einmal unkommentiert hier so stehen lassen, weil ich sie nicht durch meine Kommentare zerhacken wollte. Sie wirken in ihrer geballten Fassung stärker und  lassen auch den Gesamtzusammenhang besser erkennen.

Aber natürlich will ich versuchen, aus meinem Wissen heraus so gut es geht Antworten zu geben, auch auf die Gefahr hin, an der einen oder anderen Stelle bezichtigt zu werden, ich würde Verschwörungstheorien in die Welt setzen.

5

Ich beginne mit Frage 5, „Warum ausgerechnet jetzt?“, weil die sich am einfachsten beantworten lässt. Es gibt zwei Erklärungsmöglichkeiten:

  • In den zuständigen Ressorts der Bundesregierung fehlt schlicht das Wissen um die zyklische Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft.
  • Die Klage der Union gegen den Haushalt der Ampel und die Notwendigkeit, schnell einen Sparhaushalt aufzustellen, war einzig ausschlaggebend für den Zeitpunkt.

Natürlich können auch beide Erklärungen gleichzeitig zutreffen. Interessanter finde ich aber einen anderen Aspekt: Wäre es ohne das Haushaltsdesaster überhaupt zu Kürzungen im Bereich der Landwirtschaft gekommen? Die Regierung würde diese Frage heute sicherlich verneinen. Ein Indiz, dass diese oder andere Belastungen sowieso noch gekommen wären, ist aber darin zu finden, dass diese Posten – im Umfang von weniger als einer Milliarde Euro – in der Prioritätenreihe der so genannten „Subventionen“ so weit unten standen, also noch weit hinter der Förderung von Radwegen in Peru und anderen umstrittenen Positionen innerhalb der 33 Milliarden Entwicklungshilfe, dass diese Kürzungen ohne vehementen Widerstand des Landwirtschaftsministeriums in die Streichliste aufgenommen werden konnten. Ja, vermutlich wäre es sowieso dazu gekommen. Das Haushaltsdesaster wirkte da lediglich als (willkommene?) Gelegenheit.

10, 11, 12

Bei diesen drei Fragen geht es um die Notwendigkeit des wirtschaftlichen Wachstums. Hier finden sich drei qualitativ sehr unterschiedliche Erklärungen, die allerdings geeignet sind, die Bevölkerung zu verunsichern.

  • Erklärung 1 bezieht sich ausschließlich auf die Landwirtschaft, die ja – auf alle Fälle in Deutschland – seit 1950 ein ganz erhebliches Produktions- und Produktivitätswachstum zu verzeichnen hat. Global betrachtet lebten 1950 rund 2,7 Milliarden Menschen auf der Erde – heute ist die 8 Milliarden Marke überschritten. Da sich die Zahl der Hungernden inzwischen kaum verändert hat, muss es der weltweiten Landwirtschaft gelungen sein, etwa die dreifache Menge an Lebensmitteln zu produzieren. Dass die Zahl der Betriebe dabei massiv zurückgegangen ist, während die im Markt verbleibenden nicht nur deren Anteile übernommen, sondern darüber hinaus noch massiv gewachsen sind, ist unbestreitbar. Da sich die Landfläche der Erde in diesem Zeitraum nicht nennenswert verändert hat, kann geschlossen werden, dass ehemalige „Naturgebiete“ in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt wurden und vor allem, dass auch die Erträge pro Hektar gestiegen sind. Hier haben sowohl Pflanzenschutz als auch Düngemittel und immer besser kontrollierte Anbau-, Pflege- und Erntetechniken ihren Beitrag geleistet.
    Klar ist aber auch, dass dies alles auf einen Punkt hinausläuft, ab dem eine weitere Steigerung der Erträge nicht mehr möglich sein wird, bzw. dass die Maßnahmen zur Steigerung der Erträge so teuer werden, dass sie nur bezahlt werden können, wenn die Preise für landwirtschaftliche Produkte dennoch eine Rendite versprechen. Hier gilt analog zum Öl: Wenn die Preise steigen, lassen sich auch schwer zugängliche Lagerstätten erschließen – sinken die Preise wieder, verschwinden auch die teuren Fördertechniken (z.B. Fracking) wieder von der Bühne.
    Die Entwicklung der Landwirtschaft und die Entwicklung der Weltbevölkerung sind sehr eng miteinander verzahnt. Nullwachstum der Bevölkerung würde ein Nullwachstum der Landwirtschaft hervorbringen, Nullwachstum der Landwirtschaft würde ein Nullwachstum der Bevölkerung auslösen.
  • Erklärung 2 bezieht sich auf unser Wirtschafts-, Finanz- und Geldsystem. Wir unterscheiden in Deutschland ganz offiziell zwischen gewinnorientierten und gemeinwohlorientierten Unternehmen. Gewinnorientierte Unternehmen stellen die große Masse der Unternehmen dar, und die meisten davon erzielen tatsächlich Gewinne. Gewinn ist in dieser Betrachtungsweise das, was man nicht braucht, wenn alle Kosten, einschließlich der Personalkosten und des Unternehmerlohns bezahlt sind. Es ist Geld, das übrig bleibt, und – zumindest in der jeweiligen Periode – weder für Konsum, noch für Investitionen eingesetzt wird. Geld, das nicht ausgegeben wird, mindert die umlaufende Geldmenge. Das heißt, mit dem Geld, das der Realwirtschaft noch zur Verfügung steht, kann weniger gekauft, gehandelt, investiert, konsumiert werden als vorher. Um die Realwirtschaft nicht schrumpfen zu lassen, muss frisches Geld als Kredit aufgenommen und in Umlauf gebracht werden. Kredite haben die unangenehme Eigenschaft, nicht nur Geld zu kosten (Zinsen), sondern auch getilgt werden zu müssen. Durch die Tilgung wird der Realwirtschaft aber das frisch geschöpfte Geld schon wieder entzogen, und durch die neu anfallenden Gewinne (einschließlich der Zinsgewinne) ebenfalls. Es müssen also schon wieder neue Kredite aufgenommen werden, wodurch das „Problem“ weiter wächst. Um nicht zu kollabieren, muss die Wirtschaft also laufend mehr leisten, um wenigstens das Schrumpfen der Liquidität zu kompensieren. Ich kann das in diesem Zusammenhang nur ganz kurz anreißen, will aber bestätigen, was der Landwirt in Frage 11 angerissen hat:
    Ja. Unser kapitalistisches Wirtschafts-, Finanz- und Geldsystem ermöglicht und begünstigt die Umverteilung von unten nach oben, und die Realität, in der die Reichen reicher und die Armen mehr werden, bestätigt dies auch.
  • Erklärung 3 bezieht sich noch einmal auf unser Wirtschaftssystem, speziell auf die Marktwirtschaft. Marktwirtschaft bedeutet auf der Anbieterseite unweigerlich Wettbewerb und Konkurrenz. Der Vorteil von Wettbewerb und Konkurrenz besteht darin, dass sich die Konkurrenten bemühen, den Kunden (bzw. ihren Zielgruppen innerhalb der potentiellen Kundschaft) das jeweils attraktivste Angebot zu unterbreiten. Das attraktivste Angebot hat zwei Komponenten, nämlich Qualität und Preis. Vergleichbare Qualität kann – von Ausnahmen in Spezialfällen abgesehen – theoretisch jeder Anbieter liefern. Doch beim Preis werden die so genannten „Skaleneffekt“ wirksam. Nur ein Beispiel: Wenn sich Unternehmen A und B die gleiche Maschine zum Preis von jeweils 500.000 Euro anschaffen, A genug Aufträge hat, um sie im Zwei-Schicht-Betrieb laufen zu lassen, während B sie nur mit einer Schicht auslasten kann, dann hat B die doppelten Kapitalkosten (Abschreibungen) pro produziertem Stück zu tragen wie A. So ist Wachstum eben auch ein Mittel, um gegenüber dem Wettbewerb bestehen und nicht aus dem Markt ausscheiden zu müssen.
    Neulich habe ich irgendwo gehört: Jeder Landwirt braucht mindestens zwei Traktoren. Der kleine Landwirt, weil er einen in Reserve haben muss, falls der, den er ständig nutzt, plötzlich kaputtgeht. Der größere Landwirt, der zum Beispiel vier Traktoren regelmäßig nutzt, braucht aber nicht vier Traktoren in Reserve, sondern eben auch mindestens den einen, weil nicht angenommen werden kann, dass mehr als einer gleichzeitig wegen einer notwendigen Reparatur ausfällt. Auch das spart dem Landwirt, der „Wachstum“ bewältigt hat, Kosten, und erhöht damit das Betriebsergebnis.

Die Landwirte können weder das Bevölkerungswachstum beeinflussen, noch sind sie in der Lage das Finanz- und Geldsystem zu verändern, innerhalb des Wirtschaftssystems steht ihnen allerdings die Möglichkeit offen, den Wachstumszwang zu mindern, indem sie durch verstärkte Kooperationen, über die verbreiteten Maschinenringe hinaus, Skaleneffekte bei den Kosten für sich nutzbar machen, ohne deswegen die Produktion auszuweiten. Allerdings sind die Schwierigkeiten solche Kooperationen zu schaffen und sie ohne Reibungsverluste wegen nicht ausbleibender Interessenkonflikte zu betreiben, ziemlich hoch.

1, 2, 3, 4, 6, 7

Dieser Fragenkomplex zielt letztlich auf die Sinnhaftigkeit der EU-Agrarpolitik ab. Die Zielsetzungen dieser Politik entstammen noch den Absichten, die man mit der EWG verfolgte, nämlich zwischen den Industrienationen denen die Märkte der übrigen Mitgliedsländer geöffnet worden, und den Agrarnationen, denen die Märkte der Industrienationen geöffnet wurden, einen Ausgleich zu schaffen, der irgendwann vielleicht in einer Angleichung der Lebensverhältnisse hätte enden können. Ziel war dabei immer, starke, international konkurrenzfähige landwirtschaftliche Betriebe zu schaffen, was zwangsläufig nur zu Lasten der kleineren bäuerlichen Betriebe gelingen konnte. So entspricht es heute noch den langfristigen Plänen, landwirtschaftliche Großbetriebe bei den Subventionen zu bevorzugen, wie sie eben auch beim Abbau von Subventionen gezielt  besser behandelt werden. Alle „Sonntagsreden“ zum Erhalt er bäuerlichen Landwirtschaft im Familienbetrieb klingen zwar gut, werden durch das tatsächliche politische Handeln jedoch nicht bestätigt.
Man darf dabei nicht vergessen, dass die Wurzeln der EU nicht von Landwirten gelegt wurden, sondern auf die Montan-Union zurückgehen, in der sich die europäische Eisen-, Stahl- und Kohleindustrie in einer kartellartigen Form auf Regeln der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geeinigt hatte, und dass es immer die Kapitalinteressen waren, die hinter der Ausweitung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit standen, bis mit dem Versuch, der EU eine Verfassung zu geben und sie damit quasi zum Bundesstaat zu machen, auch die Interessen in den Bereichen einer gemeinsamen Innen-, Außen- und Verteidigungspolitik sichtbar wurden. Spätestens mit der Finanzkrise 2008 verstärkte sich der Drang der „Anleger“, ihre Vermögen durch Investitionen auch in landwirtschaftlichen Grund und Boden zu sichern. Das Betongold der Städte hat nämlich Risse bekommen. Nicht überall waren noch die Mieten zu erzielen, mit denen die Renditeerwartungen erfüllt werden konnten. Auch wenn der Staat mit Wohngeld und der Übernahme der Kosten für das Wohnen der Hartz-IV- (jetzt Bürgergeld-) Empfänger die Mieterträge vom unteren Ende her absicherte, also quasi einen Mindestmietertrag garantierte, wurde doch absehbar, dass der Wandel vom Industrieland zur Dienstleistungsgesellschaft die Lohnsumme in der Volkswirtschaft würde sinken lassen, so dass der Trend zur billigen und kleinen Wohnung zum Problem werden könnte. Die Erkenntnis, dass man sich beim Wohnen leichter einschränken kann als bei der Ernährung, und dies nur auf den quantitativen Aspekt bezogen, ist Grund für den Zugriff auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen, und das überall auf der Welt.

Wie aber bringt man den Landwirt dazu, seine Wiesen und Felder zu verkaufen? Nun, man muss dazu beihelfen, ihn erkennen zu lassen, dass sich seine Arbeit nicht mehr lohnt. Das können diejenigen, die das Landgrabbing im großen Stil betreiben, natürlich nicht selbst bewerkstelligen. Selbst wenn jenes obere eine Prozent versuchen würde, die Landwirtschaft durch einen Boykott – das wäre eine Art Hungertreik – in den Ruin zu treiben: Deren Nahrungsverweigerung würde den Bauern nicht weh tun. Also muss man die Regierungen dazu bewegen, Maßnahmen zu ergreifen, die den Bauern das Leben schwer machen. Wenn da eine neue Tierwohlverordnung erlassen wird, die den Rinder- und Schweinehaltern Investitionen abverlangt, für die sie sich auf viele Jahre hinaus verschulden müssen, dann werden wohl schon etliche abspringen. Wenn man die Bürokratie auf die Spitze treibt, bis selbst der Nebenerwerbslandwirt eine Bürokraft beschäftigen müsste, die er aber nicht bezahlen kann, wird der schon aufgeben. Wenn man eine Düngemittelverordnung auf den Weg bringt, mit deren Hilfe die Erträge pro Hektar sinken und zugleich die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln einschränkt, dann werde schon welche aufgeben, weil es sich nicht mehr lohnt. Wenn man für Flächenstilllegungen Prämien zahlt mag sich der eine oder andere Landwirt freuen, aber wenn diese Prämien nach und nach von der Inflation aufgefressen werden, dann guckt er dumm aus der Wäsche. Wenn – wie in den Niederlanden – die Bauern quasi kriminalisiert werden, wenn sie nicht freiwillig ihre Viehbestände reduzieren, wenn also die Skaleneffekte in die andere Richtung losgehen sollen, dann werden schon welche aufgeben.  Wenn man den Bauern viel Pacht für ihre fruchtbaren Äcker bezahlt, um sie mit Photovoltaikanlagen und Windrädern zuzupflastern, dann kommt Freude auf. Wenn die Betreiber GmbH am Ende der Nutzungszeit der Anlagen aber in die Insolvenz marschiert, und der Bauer auf extrem hohen Entsorgungskosten sitzen bleibt, dann guckt er in die Röhre, dann muss er verkaufen, und zwar zu jedem Preis, der noch geboten wird.

Der angenehme Nebeneffekt der sich aus alledem ergibt, nämlich die Reduzierung der Produktion der bäuerlichen Betriebe, macht Nahrungsmittel knapper und teurer. Wohl dem, der dann über die landwirtschaftlichen Flächen verfügt und die Preise „nach Gutsherrenart“ bestimmen kann. Es ist die Wiederholung dessen, was in den USA in der so genannten „Großen Depression“ schon einmal vorexerziert wurde. Es betrifft die USA wieder, wo Bill Gates unersättlich Land kauft, es betrifft die EU, wo dieser Konzentrationsprozess ebenfalls voranschreitet, es betrifft weite Teile Afrikas, wo sich die Chinesen eine Zeit lang alleine auf dem Käufermarkt tummelten, inzwischen aber auch da schon Konkurrenz aus dem Wertewesten fleißig unterwegs ist. In Südamerika hat der Großgrundbesitz Tradition und konnte auch durch alle Versuche von Landreformen nicht wirklich zerschlagen werden. 

Zur letzten Frage aus diesem Komplex: Soll es kommen wie vor 500 Jahren?

Nein, natürlich nicht. Das soll alles möglichst geräuschlos und in so kleinen Schritten vorangehen, dass sich Gegenwehr gar nicht erst formieren kann. Wenn die Bauern es aber unbedingt so haben wollen, dann können sie es bekommen. Gar kein Problem.

8, 9, 13, 14, 15, 16, 18

Diese Fragen zielen allesamt auf den „Schrecken ohne Ende“, der in Deutschland und in der EU, wie auch anderswo auf dem Globus inszeniert wird.

Zur Beantwortung der vorangegangenen Fragen war es durchaus noch möglich, mit statstischen Daten und auf Basis zeitgeschichtlichen Dokumente zu argumentieren, doch nun geraten wir in den Bereich der Spekulation, die durch nichts anderes abgesichert ist, als das, was bisher angeführt worden ist.

Wenn also das Chaos, die vielfältigen Bedrohungen und die damit herbeigeführte Spaltung der Gesellschaft als ein Phänomen betrachtet werden, dass die Regierung selbst als hilflos erscheinen lässt, ja sogar auf das Mittel von Pro-Regierungs-Demonstrationen zurückgreifen muss, dann halte ich das für einen ganz bewusst herbeigeführten Irrtum. Unsere Regierung könnte rund die Hälfte unserer Probleme dadurch  beenden, dass sie nichts anderes tut, als in der Migrationsfrage das geltende Recht anzuwenden und durchzusetzen. Die Staatsfinanzen wären um 50 Milliarden Euro jährlich entlastet, der Wohnungsmangel wäre beendet, Deutsche – mit und ohne Migrationshintergrund – fänden wieder ordentlich bezahlte Arbeit, die Clankriminalität würde verschwinden, die Überlastungs von kommunalen Behörden, Staatsanwaltschaften und Gerichten würde sich in Wohlgefallen auflösen und von Personalmangel bei der Polizei und in den Schulen wäre auch keine Rede mehr. Die andere Hälfte der Probleme ließe sich mit der Rückkehr zu einer vernünftigen Energiepolitik lösen. Die Wirtschaft käme wieder in Schwung, statt weiter abzurutschen, den privaten Haushalten bliebe mehr Geld für Konsum im Binnenmarkt, usw. Was dann noch an Problemen bliebe und sich nicht in der Folge von selbst regulieren würde, könnte mit gezielten Maßnahmen und für  wenig Geld auch noch gelöst werden.

Dass dies nicht geschieht, ist kein Zeichen von Hilflosigkeit, obwohl etliche Mitglieder der amtierenden Regierung diese Hilflosigkeit gar nicht spielen müssen.

Es ist eine Machtdemonstration, exekutiert von der Regierung – und die lautet, übersetzt in eine einfache verbale Botschaft:

„Seht. Wir können mit euch machen, was wir wollen.
Wir können euch mit euren Nöten hängen lassen.
Wir können diese Nöte nach Belieben vergrößern.
Wir können das so lange tun,
bis  die letzte Stimme der Kritik verstummt ist.
Also fügt euch!“

Die Mitläufer bei den aus dem Nichts herbeigezauberten Demonstrationen gegen Rechts haben diese nie ausgesprochene Botschaft intuitiv erfasst und verinnerlicht. Sie glauben daran, dass das Verschwinden der Kritik genügt, um bis an ihr Lebensende glücklich und im Frieden leben zu können, wie in den Märchen der Gebrüder Grimm (siehe dazu auch: Massenphänome – Demos gegen Rechts). Natürlich handelt es sich dabei um eine Wiederholung der Konditionierung der Massen, die in der „Ära Corona“ eingeübt wurde. Damals waren es die Querdenker, die Ärzte und Wissenschaftler, die sich kritisch äußerten. Die dabei über die Medien orchestrierte Massenpanik, die nicht mehr weit vom Lynchmord entfernt war, wurde dadurch noch zusätzlich angestachelt, dass auch hier suggeriert wurde, diese Kritiker würden in Wahrheit eine stramm rechtsextreme Agenda verfolgen.

 

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Warum die Verteufelung des Spurengases CO2? Auch dafür gibt es drei Erklärungen, die sich wunderbar ergänzen, genau wie der unerwartete vernichtende Zug eines Schachgroßmeistes, der unweigerlich zum Matt seines Gegners am Brett führen wird.

  • Angst. Angst vor der unsichtbaren, alles bedrohenden Gefahr der unweigerlich über uns hereinbrechenden Erderhitzung, mit durch den Anstieg der Meeresspiegel unbewohnbar gewordenen Gebieten, noch hunderte Kilometer hinter der Küste, und tötlicher Dürre überall da, wo noch festes Land zu finden ist, ist ein hervorragender Zuchtmeister. Da ist die Regierung sonderbarerweise gar nicht hilflos, da kennt sie alle Mittel und Wege, um die Katastrophe zu verhindern, und die ängstlichen und in Panik verfallenen Mitmenschen würden auch noch ihr letztes Hemd hergeben, um dieser Katastrophe entrinnen zu können. Diese Angst ist ein Zuchtmittel. Es ist nichts anderes, als dem Gefangenen vor dem Verhör die Instrumente zu zeigen, damit er Teile seines Wissens freiwillig preisgibt, bevor der vermeintlich noch vorhandene Rest unter ärztlicher Überwachunge doch noch aus ihm herausgepresst wird.
  • Geld. Geld das in Billionenhöhe alleine in Deutschland bewegt wird, um die Infrastruktur der Energieversorgung,
    die bereits so weit zerstört ist, dass aus dem Netto-Exporteur Deutschland ein Netto-Importeur geworden ist, dass die Kosten für hektische Eingriffe der Netzbetreiber zur Beherrschung von Über- und Unterlastsituationen im Netz ins Uferlose gestiegen sind, und dass eine große Industrieansiedlung in bayerischen Chemiedreieck abgesagt wurde, weil die Investoren festgestellt haben, dass die ausreichende Versorgung ihrer Anlagen nicht gewährleistet ist,
    mit untauglichen Mitteln wieder aufzubauen, deren großer Vorteil darin liegt, dass die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus und damit die Sicherheit zukünftiger Gewinne nie enden wird, weil die ausreichende Versorgung mit diesen Mitteln nie hergestellte werden kann.
  • Ernährung. Die Ernährungssicherheit schwindet mit dem CO2-Gehalt der Atmosphäre, weil pflanzliches Leben ohne CO2 nicht möglich ist und mit sinkendem CO2-Angebot in der Luft immer kümmerlicher wird. Die Ausdehnung der Grünflächen und die Produktivität der Grünflächen der Erde ist parallel zum CO2-Gehalt der Atmosphäre angestiegen und hat wesentlich dazu beigetragen, die Weltbevölkerung von acht Milliarden Menschen ernähren zu können. Wo es allerdings aus Renditegründen erwünscht ist, dass Nahrungsmittel knapp und teuer sind, ist ein Schwinden des Nahrungsangebots als Nebeneffekt der Dekarbonisierung durchaus willkommen.

20

Gibt es einen gemeinsamen Nenner, für alles, was zur Zeit initiiert wird?

Ja.