Nur noch 938.000 Beschäftigte in der deutschen Landwirtschaft

Fast eine Million Beschäftigte in der Landwirtschaft, das ist doch immer noch verdammt viel, oder?

Nun ja, die Zahl entspricht dem soeben veröffentlichten Stand von 2020 und dürfte sich inzwischen schon wieder um rund 16.000 reduziert haben, denn vor elf Jahren, also 2010, bei der letzten Erhebung, waren es noch gut 1,1 Millionen. Seinerzeit waren pro 100 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche noch 6,6 Personen beschäftigt, heute sind es noch 5,6.

Hauptursache für den Schwund der Beschäftigung ist die Marktmacht der Lebensmittelkonzerne, die mit ihren Preisvorstellungen einen gnadenlosen Rationalisierungsdruck auf die Landwirte ausüben. Wer noch Kredit bei seiner Bank hat, investiert. Etwa 600.000 Euro an Gebäuden, Maschinen und Anlagen müssen heute pro Arbeitsplatz als Kapital eingesetzt werden, um als High-Tech-Landwirt wirtschaftlich überleben zu können. Wer sich das nicht mehr leisten kann oder will, gibt auf, wodurch die Betriebsgrößen der verbleibenden Unternehmen wachsen.

Bitte sehen Sie sich das 10-Minuten-Video der Fa. DeLaval an. Glückliche Kühe, die selbstbestimmt dann zum Melken gehen, wenn sie es für richtig halten, und von vollautomatischen Melkanlagen schonend und unter maximalen Hygienebedingungen zwei mal täglich gemolken werden, während ihnen beim Melken auch noch das Futter serviert wird.

Ich weiß nicht, wie viele der 11 Millionen Rinder, die in deutschen Ställen stehen, Milchkühe sind und bereits solchen Luxus genießen, doch nehme ich an, dass die sich selbstbestimmt melken lassenden Kühe bereits in der Mehrzahl sind. Der Rest wird noch an ältere Modelle von Melkmaschinen von Hand angeschlossen. Von Hand gemolken wird heute in Deutschland wahrscheinlich keine Kuh mehr.

Verlassen wir für einen Augenblick den Kuhstall und wenden uns Annalena Baerbock und ihren Grünen zu. Die wollen Deutschland – noch schneller als SPD und CDU – mit Schmackes in die Energiewende treiben und 2030 das letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet haben. Niemand kann heute zuverlässig angeben, wie es dann um die Stromversorgung in Deutschland stehen wird, außer Annalena Baerbock, die uns allen gestern in der „Wahlarena“ versprochen hat, dass es nicht zu flächendeckenden Ausfällen kommen wird. Dabei mussten alleine in diesem Jahr schon zwei Mal Teile des europäischen Stromverbundnetzes abgetrennt werden, um den Zusammenbruch des gesamten Netzes zu verhindern.

Dabei helfen uns heute noch die großen Schwungmassen der Generatoren in den konventionellen Kraftwerken kleinere Differenzen zwischen Stromproduktion und Stromabnahme zu kompensieren. Wenn die allerdings weg sind, gleicht das Netzmanagement einem permanenten Ritt auf der Rasierklinge und die Wahrscheinlichkeit für den ganz großen Blackout erhöht sich dramatisch.

Denn wer auf der einen Seite sichere Stromquellen mit hoher Leistung abschaltet, aber auf der anderen Seite den Strombedarf steigert, weil Ölheizungen durch stromfressende Wärmepumpen und Benzin- und Diesel-Automobile durch E-Mobile ersetzt werden sollen, der fährt das Stromnetz an die Wand.

Peter Altmaier hat das schon begriffen, als er vor ein paar Monaten von notwendigen „Glättungen“ im Verbrauch sprach und damit die Zwangsabschaltung von Verbrauchern meinte. Angela Merkel hat es wohl ebenfalls begriffen, als sie verlangte, endlich einmal vernünftig auszurechnen, wie viel Strom Deutschland im Jahr 2030 wohl brauchen wird. Nur bei den Grünen macht sich noch kein bisschen jenes flaue Gefühl breit, das den Normalsterblichen befällt, wenn er eine unhaltbare Behauptung in die Welt gesetzt hat und sich dann gezwungen sieht, den Beweis dafür anzutreten.

Da glaubt man noch an unbegrenzte Windkraft von etwa 1,4 Millionen Windrädern, die man auf den von den Grünen vorgesehenen 2% der Fläche der Bundesrepublik (4 Anlagen pro Quadratkilometer) errichten will, man glaubt an die unbegrenzte Solarenergie, die man auf jedem Dach auffangen will und man glaubt an unbegrenzt große Batterie-Speicher für die man Kavernen von 200.000 Kubikmeter Volumen in Salzstöcken schaffen will, um damit jene Strommenge zu speichern, die ausreichen würde, den Strombedarf der Hauptstadt Berlin für eine (1) ganze Stunde zu decken.

(Ich halte es aufgrund der angewandten Technik allerdings für sehr unwahrscheinlich, dass tatsächlich die gesamte Energie innerhalb einer Stunde entnommern werden kann. Pumpen, welche die dafür erforderlichen knapp 30 m³/sec umwälzen können gibt es. Wie groß allerdings die Membran sein muss, damit zwei Mal 30 Kubikmeter Flüssigkeit innerhalb einer Sekunde ihre Ionen vollständig austauschen können, das konnte ich nicht herausfinden.)

Man glaubt so intensiv daran, dass die Grünen sogar nach wie vor gegen die Gaspipeline North Stream 2 antreten, obwohl sie wissen müssten, dass ihre ganze Energiewende nur funktionieren kann, wenn bei Nacht und geringem Windaufkommen eine große Zahl von Gaskraftwerken, die auch noch nicht gebaut sind, die Last übernehmen kann.

Zurück in den Kuhstall.

Wenn eine Milchkuh nicht rechtzeitig gemolken wird, wird sie unruhig und beginnt zu brüllen. Wenn ein ganzer Stall voller Milchkühe nicht gemolken wird, wird das Gebrüll ohrenbetäubend. Das pralle Euter bereitet Schmerzen. Unter ungünstigen Umständen kann sich über Keime in der zurückgehaltenen Milch eine Euterentzündung entwickeln. Dagegen kann der Tierarzt helfen, falls sein E-Mobil noch Strom in der Batterie hat. Das eigentliche Problem besteht aber darin, dass eine Kuh die ein paar Tage lang nicht gemolken wird, anschließend erst einmal keine Milch mehr produziert.

Wir werden also, wenn der unvermeidliche Blackout zuschlägt,

nicht nur in den Großstädten

  • wegen ausgefallener Ampelanlagen,
  • steckengebliebener U-, S- und Straßenbahnen,
  • wegen nicht funktionierender Pumpen geschlossener Tankstellen,
  • wegen nicht funktionierender Kassen und Kühlanlagen geschlossener Supermärkte,
  • auf dem kalt bleibenden E-Herd die im Gefrierfach auftauende Pizza nicht erwärmen können,
  • wir werden den Arbeitsplatz nicht erreichen,
  • und falls doch, werden die Tore geschlossen bleiben, weil sich die Arbeit ohne Strom nicht erledigen lässt,

sondern zu allem Überfluss auch auf dem Land mit einer Situation konfrontiert werden,

  • in der zwischen Lissabon und Lodz, zwischen Kopenhagen und Kalamata für lange Zeit kein Tropfen Milch mehr erzeugt wird,
  • was heißt, dass es für lange Zeit auch keinen Joghurt und keinen Käse mehr geben wird.
  • Milchbauern werden massenhaft Milchkühe notschlachten, weil sie es sich einfach nicht leisten können, Kühe durchzufüttern, die keine Milch mehr geben.
  • Millionen Tonnen gutes Fleisch werden vor den überfüllten Kühlhäusern vergammeln.

Und das alles nur, wegen eines nicht durchdachten, unverantwortlichen, vorschnellen Eingriffs in die Energieversorgung.

Und das alles nur, weil das IPCC die Klima-Angst schürt und alle vernünftigen Gegenargumente gewaltsam unterdrückt. Wer immer noch glaubt, das IPCC sei an ernsthafter Klimaforschung interessiert, kann nach den 19 Minuten des folgenden Videos garantiert als dauerhaft geheilt entlassen werden.

Wer grün wählt, der wählt die

  • klimaneutrale
  • gendergerechte
  • diskriminierungsfreie
  • feministische
  • autofreie und
  • öko-sozialistische Planwirtschaft
  • zur Vollendung der EUropäischen Schuldenunion.

 

ISBN 9783752622935