Juni 2023 – Die Stimmung in Deutschland

Überwältigt von der Flut der E-Mails, es sind seit gestern Nachmittag über 50 geworden, und der größte Teil davon mit sehr ausführlichen Schilderungen des persönlichen Befindens in diesem „neuen“ Deutschland, sage ich erst einmal allen, die sich beteiligt, ja geradezu ihr Herz ausgeschüttet haben:

„Vielen, vielen Dank!“

Jenen, die noch am Formulieren sind, oder überhaupt überlegen, ob Sie sich zu Wort melden sollen, rufe ich zu: „Schreiben Sie mir! Ihre Gedanken gehen nicht verloren.“

Ich werde alle Zuschriften zum Thema in einem Dokument zusammenführen und dies als PDF veröffentlichen. Bislang sind das 81 Seiten (!), die es in sich haben.

Für heute habe ich mich daran gemacht, wichtige, aussagestarke Sätze aus allen bisher eingegangenen Zuschriften vollkommen ungeordnet hier wiederzugeben:

  • Spätestens nach meinem politischen Engagement wurde mir klar, daß das SYSTEM von ganz anderen Kräften gesteuert wird als uns im Mainstream vermittelt wird.
  • Ja, das Unbeschwerte, die Leichtigkeit, die Spontanität im Umgang mit den Mitmenschen ist einfach weg. Heimat weg! Schon sehr traurig!
  • Abgesehen davon, dass es wehmütig macht, löst es vor allem ein beklemmendes Gefühl aus. Wie bei einem Unfall, wo man sich, während man in Zeitlupe auf eine Mauer zusteuert, denkt: „Ujeh, das geht sich nimmer aus.“Und dann: „Das wird nachher erst richtig wehtun.“
  • In aller Regel mache ich aus meiner Meinung keinen Hehl. Im Familienkreis sowieso nicht, auch wenn Meinungen auseinander gehen, ansonsten auch nicht. Freunde und Bekannte wissen ja, daß ich AfD wähle, Vorliebe für Dosenbier und Schweinefleisch habe, atomkraftbefürwortender „Grünen“-Verabscheuer bin und „Sezession“ lese.
  • „ Die Büchse der Pandora ist geöffnet!“ Oder „ Die Zahnpasta geht nicht mehr in die Tube zurück.“ Dies sind passende Aussprüche für meine Eindrücke.Spaziergänge und Demonstrationen waren anfangs hilfreich für die eigene Psyche, um zu wissen, man ist nicht alleine. Jedoch trat eine gewisse Resignation ein
  • Die Probleme dürfen im besten Deutschland aber offensichtlich von Niemandem benannt werden und somit kann auch keine Abhilfe eingeleitet werden. Fröhlich pfeifend in den Untergang. Die Musik auf der Titanic Deutschland spielt schon sehr lange, aber sie wird schlagartig verstummen. Die AfD geht noch viel zu mild damit um. In mir macht sich Verzweiflung und ein gerüttet Maß Hoffnungslosigkeit breit. Aber von einer Depression bin ich noch weit weg.Es ist unerträglich geworden. Alter: 55 Jahre und niemals zuvor dermaßen desillusioniert.
  • Nun, die Spinner und Sektierer und die Postmodernisten haben den „Marsch durch die Institutionen“ absolviert. Sie schalten und walten in Politik, Verwaltung, Justiz, Medien…Tatsächlich sehe ich keinen Ausweg. Das, was jetzt geschieht, fangen wir nicht mehr ein. Mein Lieblingsspruch in diesem Kontext heißt: „Vielleicht geschieht ja aus den falschen Gründen das Richtige.“ Der Witz dabei: ich weiß ja selbst nicht mehr, was ich wünschen soll bzw. was ich täte, würde ich zum König von Deutschland ernannt.
  • Nun, ich sehe, dass sich „unsere“ Welt stark verändert hat – besser: Die Menschen haben sich stark verändert. Ich bin Baujahr 1952, kenne also die Zeit vor der „Wende“ zur offensichtlichen Bösartigkeit noch sehr gut. Es war wirklich eine schöne Zeit – verglichen mit heute.
  • 54 Jahre alt – genervt und trotzdem glücklich.Coronascheiß habe ich nicht mitgemacht, Wärmepumpenscheiß mache ich auch nicht mit (Bitte um Entschuldigung für die Wortwahl, aber wenn etwas Scheiße ist, muss man es auch Scheiße nennen).Gespannt, wenn die alten, weißen Männer weg sind und dann das Mobilfunknetz ausfällt und keiner mehr da, der sich damit auskennt (Ich glaube, das wird die größte Katastrophe für alle unter 30)
  • Letztendlich habe ich das Gefühl, dass ich nur abwarten kann, bis der ganze Zirkus zusammenbricht, weil das Land deindustrialisiert wurde und der Spaß nicht mehr bezahlbar ist.
  • Im Jahr 2020 ging ich zu einer der beiden großen Querdenker-Demos in Berlin und hörte dort Kennedy junior. Ich war zwar beeindruckt, ich vermisste die Generationen X und Z, es demonstrierten die Alten. Warum die Alten viel engagierter sind als die Jungen verstehe ich erst jetzt, wenn ich mich mit dem „Generations“-Thema beschäftige. Die Babyboomer wollen Freiheit und Bürger-Recht, die Y- und Z-ler sind Propaganda-Zombies, vermutlich ist dieses Land deshalb auch verloren.
  • Einen weiteren Vergleich kann man zur DDR aber jetzt auch ziehen: Dummheit kann ganz oben ankommen. So war es da auch: Wer keine Ahnung hatte, aber gut Phrasen dreschen konnte, kam ganz weit nach oben. Das es heute und teilweise noch drastischer wieder so ist, macht mich wütend, wütend auch auf die ganzen Leute, die das einfach nicht interessiert und die dem blind und ohne zu denken folgen.
  • Die Veränderungen in D machen mich traurig und zugleich zornig. Traurig weil ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kann, wie ein wirtschaftlich gesundes, weitgehend weltweit angesehenes Land durch eine grottenschlechte hirnrissige Politik in den Abgrund getrieben wird und sich im gesamten Ausland lächerlich macht.Zornig, wie sich die meisten meiner Mitmenschen regelrecht wie gehirngewaschen zombiemässig in ihr aufgeschwatztes Schicksal ergeben haben.
  • Auch haben wir uns schon ernsthaft Gedanken gemacht, in nicht kontrollierte Länder auszureisen. Das sind aber sehr wenige und ziemlich weit weg. Wir sind noch nicht so weit, um alles hinter uns zu lassen. Also noch heimatverbunden.
  • Ja, ich betrachte die Sache durchaus auch immer wieder mit Zorn. Aber es überwiegt die Einrichtung im System. Keine Vorschrift ist so blöd dass man sie nicht opportunistisch nutzen könnte um sich zumindest privat ihrer Wirkung zu entziehen. Das hätte ich früher nicht, oder nur selten gemacht. Doch dieses Deutschland ist nicht mehr mein Deutschland. Nicht mehr mein Heimatland. Eigentlich nicht mal mehr ein Land.
  • wie lebt es sich schon in einem Land, in dem alles auf den Kopf gestellt ist?Wie lebt es sich in einem Land, in dem gescheiterte Existenzen in die Politik gewählt werden und dort den Ton angeben?Je weniger man also weiß, umso bestimmter das Auftreten!?! Frei nach von Platen: Der Kluge wiegt und mißt es, der Dumme spricht: So ist es!
  • Im Oktober 22 habe ich ein Haus in Ungarn gekauft, ich richte mich ein. Mit dem Ortswechsel ist das Entsetzen dem Erstaunen und der, wenngleich zynischen, Belustigung gewichen.Viele Freunde und Bekannte halten Migration und Asyl für christliches Gebot, sehen die Gefahren des Klimawandels, und wissen um die soziale Zerstörungskraft toxischer Männlichkeit.Heute wünsche ich Erfolg bei der Umsetzung der Vorhaben – ich sehe mir die Ergebnisse von aussen an.
  • Was das alles mit mir macht ist Kräfte zehrend, aber auch kreativ. Mir kommt die Leningrader Sinfonie von Schostakowitsch in den Sinn, die ich in der Berliner Philharmonie unter Kurt Masur kennen gelernt habe. Da ist alles drin, Schmerz, Trauer, Angst, Gewalt, Verzweiflung, Zerstörung, Vernichtung und ganz zum Schluss, als alles in Trümmern liegt, wächst wie ein Grashälmchen Hoffnung hervor. Es war dem Publikum auf dem Nachhauseweg anzumerken, dass es ob dieses Grashälmchens Hoffnung erleichtert war. Ist die Hoffnung verloren, ist alles verloren, sagte mal ein ehemaliger KZ Insasse zu mir. Ich glaube, da hatte er recht.
  • Im Zusammenleben mit meinen Mitmenschen hatte ich jedoch trotz allem noch das Gefühl von Heimat. Das hat sich seit 2015 und noch mehr seit der „Pandemie“ gravierend geändert. Ich habe meine Heimat nun ganz verloren. Was mich seit 2015 in steigendem Maße beherrscht, ist FASSUNGSLOSIGKEIT. Es hat Jahre gedauert, bis ich damit umgehen konnte und wieder ruhiger geworden bin. Was mich jetzt beherrscht ist Trauer. Trauer über ein verlorenes Land, Trauer darüber, was man den Menschen antut, vor allem den Kindern und jungen Menschen. Trauer darüber, dass dieses Land wieder Unheil nach innen und außen trägt.
  • Ich bin 66 Jahre alt und bin heute der Überzeugung, dass ich in der besten aller Zeiten gelebt habe. Vielleicht war es im Deutschen Reich um die Jahrhundertwende noch besser – oder in einer Zeit der alten Kaiser – das weiß ich nicht und kann es mir nicht vorstellen. Heute bin ich sehr ernüchtert, enttäuscht und lebe meinen Sarkasmus.
  • Paranoide Traumtänzer und Inkompetenz sind das Sahne-Häubchen dieser „Regierung „. Sie tun und machen und entscheiden was sie wollen, ändern  und benutzen bestehende Grundgesetze wie Klopapier ohne dads einer von diesen Laiendarstellern jemals zur Rechenschaft gezogen werden kann. Und die ganz Unbequemen verfrachtet oder hievt man nach Brüssel mit noch fetteren Salären wobei auch da Inkompetenz und Korruption an der Tagesordnung sind.
  • Ich bin der festen Ansicht: ob „krank, verrückt oder gesund“, muß ja erst einmal gründlich erkundet werden. Wenn ich mir einen Nagel in den Fuß trete, ist die Behandlung relativ ersichtlich. Logo.Aber der „wie, warum, weshalb, seit wann Abriß“ eines derart komplexen Gebildes wie die BRD, ist nicht mit dem dreimaligen Lesen eines Buches verstanden.
  • Ich bin dankbar, helfen und aufklären gekonnt zu haben, aber es reicht jetzt.Ich wandere mit meiner Frau dieses Jahr aus, eine neue Heimstatt in Asien ist bereits gekauft und im Oktober verlassen wir Europa.Ich werde mich daran erfreuen, Jeden Tag in meinem großen Pool schwimmen zu können – den ich mir nie hätte in Deutschland leisten können und in Zukunft gleich doppelt nicht- und beschäftige mich mit Europa nach Lust und Laune ab und zu mit der Perspektive der Alten auf dem Balkon der Muppetshow.
  • Es ist schon erschreckend, da viele noch gar nicht verstehen,dass die Rolltreppe abwärts fährt und am Ende, wenn man unten ist, der Strom ausgeht. (Bildlich gesprochen) Generation Z wird nichts Relevantes mehr aufbauen.Es macht schon traurig, alles von unseren Eltern erarbeitete, wird verschleudert und in ein wokes, niemals ewig brennendes Feuer, geworfen.In Not ohne Not, Dumm ohne Hirn, Lustig ohne Witz.
  • Neger nannte man Neger, nicht Afro-Afrikaner, und Eskimos Eskimos. Die Kinder spielten „Indianer und Trapper“, und niemand wunderte sich über die Apotheke zum Mohren, über Zigeunerschnitzel oder einen Negerkuß.
  • oder glauben Sie wirklich, dass sich die Menschen, außerhalb Deutschlands und außerhalb der EU, über irgendwelche Heizungsgesetze, über einen Söder in Erding, über die neuen Hitzeschutzpläne von Lauterbach, über den Ukrainekrieg, über irgendwelche Waffenlieferungen, über Baerbock in Brasilien, über irgendwelche Klimakleber, über das Klima im Allgemeinen etc.etc.etc. Gedanken machen…
    nein, das tun sie nicht…
  • Ich war beileibe kein Freund von Helmut Kohl (ich kannte ihn persönlich) aber er war der letzte Staatsmann, der im Rahmen seiner Möglichkeiten, das seiner Überzeugung nach Beste für Deutschland erreichen wollte. Heute sehe ich nur noch Zerstörungswille und Selbstbevorteilung bei den handelnden Politikern. Der Umgang mit der öffentlichen Meinung erinnert mich an düstere Zeiten in Deutschland (Stasi, NSDAP). Ich sehe Deutschland in großer Gefahr, größerer Gefahr als die Europäischen Nachbarn. Das europäische Projekt sehe ich als gescheitert und als weiteren Sargnagel für Deutschland,  denn hier werden Entscheidungen mit weitreichenden negativen Auswirkungen ohne jegliche demokratische Legitimation getroffen.
  • In meinen Jugendjahren saßen die Alten in der Kirche und haben dem Pastor jedes Wort geglaubt.Heute sitzen die Alten vor der Glotze und glauben dem Fernseher jedes Wort oder ihrem Radio und ihrer Zeitung.
  • Ich bin französische Staatsangehörige und gehöre zu dieser Generation, die der Annäherung Deutschland/Frankreich einiges zu verdanken hat. Deutschland war meine zweite Heimat, die ich lieben gelernt hatte. Meine Hochachtung gilt Willy Brandt, Helmut Schmidt und Dietrich Genscher. Es waren Politiker mit Format, Bildung, Charakter, Integrität, Respekt und Anstand. Dieses Deutschland ist verblasst und dieses „neue“ Deutschland wird mir immer fremder und unverständlich. Es sprießen ständig neue „Werte“, die für mich fragwürdig und größtenteils unverständlich sind.
  • Für uns (meine Frau und mich) ist Deutschland bereits an die Wand gefahren.Man braucht sich nur mit dem WEF und der WHO auseinander zu setzen um zu erfahren was noch auf Deutschland zu kommen wird. Der Morgenthau-Plan vom August 1944 wird nun umgesetzt. Unsere Wirtschaft ist bereits im Eimer.
  • Schon seit längerer Zeit suche ich nach Lebensbereichen von denen man sagen könnte: Es ist alles in Ordnung.Bisher bin ich nicht fündig geworden.
  • Was ist nur passiert, dass alles so ist, wie es jetzt ist. Was macht die Menschen denn so gleichgültig allem gegenüber, welches ihnen mittlerweile den Lebensraum zu nehmen scheint? Und das Schlimme ist: Alles fühlen es, aber keiner hat eine offene Meinung zu dem Chaos, das uns jeden Tag neu präsentiert wird.  Man kann der Regierung getrost Mutwilligkeit unterstellen, an der Stelle sind wir definitiv angelangt. Wo sind  noch Visionen in den Köpfen? Ich vermisse bisher erlebte Aufbruchstimmungen. Alles ist gelähmt und wartet auf irgend eine Befreiung, egal wie die aussieht.
  • Ich bin nach wie vor in Russland. Uns geht es nicht schlecht. Der Sohn hat sich ein Haus gekauft… naja, hat noch allerhand abzuzahlen. Ich selbst bin inzwischen Rentner geworden — mit der «miesen» deutschen Rente lässt es sich hier gut leben, reicht für zwei.Nein, ohne Ironie: Mir tun meine Landsleute richtig leid — das können Sie mir glauben.
  • Damals in den frühen 70igern, setzten sich eine Gruppe von Trotzkisten, Marxisten und anderen ewig Unzufriedenen ab und riefen den Marsch durch die Instanzen auf. Der ist offensichtlich gelungen und hat sich in der rot-grünen Politik manifestiert. Presse, Justiz, ÖRR sind in deren Hände. Nahezu jede wichtige Bundesbehörde wird von Rot-Grün geführt.
    Diese Phänome traten nicht nur in Deutschland auf, sie prägen auch das Bild der führenden Nationen in der EU. Und damit die EU selbst.
    Ich bewundere UK, die den Mut hatten, auch unter Inkaufnahme einiger Nachteile, die EU zu verlassen.
  • Leider gibt es noch ein Humordefizit. Daher lese ich zur Zeit wieder „Per Anhalter durch die Galaxis“, es entpuppt sich als hilfreich und gleichzeitig erstaunlich zeitaktuell, wenn man bedenkt dass es 1981 erschien.
  • Ich bin in Deutschland nicht mehr glücklich. Ist das noch mein Land in dem ich geboren bin? Ich fühle mich hier nicht mehr wohl und wenn ich die finanziellen Mittel hätte, würde ich Deutschland verlassen. Nur wohin?
  • Es ist eine verhängnisvolle Entwicklung die von unfähigen Politikern befeuert wird und die im Ausland kaum noch ernst genommen,  sondern nur noch belächelt werden. Unser Privileg ist die Internationalität, und die aktuelle Lage mobilisiert uns in allen Bereichen. Es gibt deshalb bei uns weder Inaktivität noch depressive Phasen, ganz im Gegenteil.  Deutschland ist nicht mehr Bestandteil unseres Handelns.
  • Wir sind der festen Überzeugung, dass da nichts mehr zu drehen ist, die ganze Kiste muss erst gegen die Wand gefahren werden und dann sind hoffentlich ein paar fähige Leute da, die aus den Resten was neues aufbauen.
    Ich denke die nächsten 10 Jahre werden nicht so schön werden.

Das waren kurze Sätze aus den Mails, die mich bis heute, ca. 09.30 Uhr erreicht haben – inzwischen liegen schon zehn weitere im Posteingang.