Vom traurigen Ende der alten weißen Männer

PaD 4 /2021 – auch als PDF verfügbar: PaD 4 2021 Das traurige Ende der alten weißen Männer

 

Vom traurigen Ende der alten weißen Männer

Die Neid-Debatte, mit der dazu angestachelt wird, die  White Supremacy, also die Vormachstellung der Weißen auf dieser Welt zu beenden, hat  – mit der Amtseinführung von Kamala Harris als US-Vizepräsidentin – als ein hochpriorisiertes „Welt-Beglückungs-Ziel“ auch in den Gedankenbaukasten des ebenso frisch ernannten, wie lebenslänglich zum Weißsein verdammten US-Präsidenten Joe Biden Einzug gehalten.

Ich nenne es eine „Neid-Debatte“, weil der ausschließlich auf die Gegenwart beschränkte und fixierte Horizont ihrer Apologeten es ihnen nicht ermöglicht, auch nur die einfachsten Kausalitäten zu erkennen.

Kausalitäten sind als Abfolge von Ursache und Wirkung definiert und damit stets ein Phänomen der Zeit. Ohne Zeit, gäbe es nur eine unveränderliche Lage potentieller Ursachen, die aber nicht wirksam werden, weil die dadurch ausgelöste Veränderung im immer gleichbleibenden – ausdehnungslosen – Punkt einer „Nicht-Zeit“ nicht möglich ist.

Die (extreme) Linke und andere Rassisten, die einer weißen Rasse die Schuld für den Zustand der Welt und ihre – vermeintlich – unterprivilegierte Rolle darin zuweisen, während allen Nichtweißen das Recht zugebilligt wird, sich als unschuldiges Opfer zu inszenieren, darauf gründend Forderungen nach Entschädigungen aufzustellen und diesen mit teils unkontrollierten Gewaltausbrüchen Nachdruck zu verleihen, argumentiert daher mit Schein-Kausalitäten, die aus dem Augenblick der Gegenwart bezogen werden.

Das Grundmuster sieht dabei so aus, wie wir es aus dem Kindergarten kennen:

„Jonas hat den höchsten Turm.
Das ist ungerecht, also werfen wir ihn um.“

Dass alle in der Gruppe die gleichen Bauklötze zur Verfügung hatten und auch genauso viel Zeit, wird ausgeblendet. Auch die Tatsache, dass Jonas über die gesamte Zeit konzentriert an seinem Turm gebaut hat, dass der ihm beim ersten Versuch kurz vor der Fertigstellung sogar eingestürzt ist, was ihm die Erfahrung einbrachte, wie man es nicht, beziehungsweise, wie man es besser macht, während alle anderen am Turmbau viel weniger interessiert waren, manche gar nicht erst damit angefangen haben, und nur ganz zum Schluss, als die Erzieherin dazu kam, um die Bauwerke zu besichtigen, ein paar Klötze hastig aufeinander stapelten, spielt im „Augenblick der Erkenntnis“ keine Rolle.

Die Ungleichheit der Ergebnisse wird als persönlicher Affront wahrgenommen und kommt in gewaltsamer Zerstörungswut zum Ausdruck. Es darf nicht sein, dass da einer mehr zustande gebracht hat als ich. Dass dem eine Ungleichheit der Leistung, vermutlich auch der Fähigkeiten, womöglich sogar der Begabung vorangegangen sein könnte, für derartige Überlegungen ist im infantilen Gehirn noch kein Raum. Das wissen die Erzieher in den KiTas und sind erfahren genug, damit so umzugehen, dass daraus bei keinem Kind in der Gruppe ein irreparabler Schaden entsteht.

Was sie offenbar nicht verhindern können, ist die Tatsache, dass es einige Menschen gibt, die trotz Schule und erfolgreichem Studienabschluss jenen infantilen Kurzschluss beibehalten, der sie reflexartig dazu zwingt, sich benachteiligt zu fühlen, wenn das Ergebnis anderer besser ausfällt als das eigene.

 

Dass Ergebnisse unterschiedlich ausfallen, hat schon auf der Ebene des einzelnen menschlichen Individuums eine ganze Reihe von Ursachen, die sich grob in zwei Kategorien einteilen lassen, nämlich:

  • Die individuellen Voraussetzungen
  • Die Endlichkeit der Welt

Die individuellen Voraussetzungen umfassen

  • die genetisch festgelegten Eigenschaften, die ja weit über die Hautfarbe und das Geschlecht hinausreichen,
  • die Herkunft, also die Eltern,
  • und die Gesellschaft, in welcher die Eltern leben,
  • die im Laufe der Sozialisation erfolgten Prägungen
  • die daraus entstanden Wertesysteme,
  • die individuelle Ausprägung eines Charakters,
  • das erlernte Wissen und die erworbenen Fähigkeiten
  • und last, but not least, die materiellen Ressourcen, über die das Individuum verfügen kann.

Die Endlichkeit der Welt

setzt dem Individuum und seinem Streben Grenzen, die selbst bei identischen persönlichen Voraussetzungen zu ungleichen Ergebnissen führen. Glück, Zufall oder Fügung, wie auch immer man es nennen will, führen dazu, dass von drei Bewerbern auf den Vorsitz der CDU nur einer gewählt werden kann, dass von zwei Bewerbern um das Kanzleramt am Ende nur einer gewählt werden wird. Ein Bauplatz kann nur einem Bauwilligen verkauft  werden, in ein voll besetztes Parkhaus kann niemand mehr einfahren  und es ist unmöglich, dass alle 83 Millionen in Deutschland lebenden Personen als Vorstandsvorsitzende von Aktiengesellschaften tätig sind.

Aus individuellen Voraussetzungen und der Endlichkeit der Welt formen sich unter günstigen Umständen funktionierende Hierarchien, unter ungünstigen Umständen verharren Gesellschaften im Zustand von Anarchie oder Despotie.

Günstige Umstände herrschen dann, wenn sich eine Gesellschaft mit den unterschiedlichsten individuellen Eigenschaften so organisiert, dass jeder Einzelne mit seinen speziellen Fähigkeiten seinen Beitrag leistet, um ein übergeordnetes, gemeinsames Ziel zu erreichen. Dies ist allerdings nicht durch einfache Selbstorganisation der Individuen alleine zu erreichen, es bedarf dazu des notwendigen Maßes an Planung und Führung, um sämtliche Belange der Gesellschaft tatsächlich jeweils im angemessenen Maße zu berücksichtigen.

Ob Planung und Führung im Wesentlichen von privatwirtschaftlichen Organisationen ausgehen und dabei Wettbewerbsbedingungen herrschen, während der Staat, bzw. die Regierung nur einen groben Ordnungsrahmen setzt, oder ob Planung und Führung weitgehend als Regierungsaufgabe wahrgenommen werden, spielt dabei, auch wenn die Erfahrung zeigt, dass die Ergebnisse unterschiedlich ausfallen, zunächst keine Rolle.

Ungünstige Bedingungen herrschen da, wo eine Gesellschaft keine gemeinsame Vision, kein Ziel hat, auf das sie sich einigen könnte. Daraus entsteht eine vielfältige, individualisierte Gesellschaft, die auf den Verfall zustrebt, zumal die Bemühungen einer noch bestehenden Hierarchie, in Planung und Führung zumindest ein Gerüst der staatlichen Existenz aufrecht zu erhalten, auf stetig wachsenden Widerstand stoßen, dem nur mit Härte und Gewalt (-Androhung) begegnet werden kann, ohne dass das Auseinanderdriften damit allerdings verhindert werden könnte. Im Gegenteil, der Widerstand gegen die bestehenden Hierarchien wächst, ohne dass zugleich daran gearbeitet würde, neue, bessere Strukturen zu legen.

 

Der gedankliche Übergang von den unterschiedlichen Chancen der Individuen, sich in ihrer jeweiligen Gesellschaft erfolgreich zu entwickeln, zu den unterschiedlichen Chancen von Völkern, im abstammungsgeschichtlichen Sinne, ist relativ einfach, weil sich an den spezifischen Voraussetzungen und an der Endlichkeit der Welt nichts ändert – lediglich der Betrachtungshorizont reicht sehr viel weiter in die Vergangenheit.

Die Annahme, die Wiege der Menschheit habe in Afrika gestanden, ist zwar nicht unumstritten, doch sollte man annehmen, dass zu einem frühen Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte ein Territorium mit einigermaßen einheitlichen Umweltbedingungen den Ausgangspunkt der Menschwerdung darstellte. An diesem Zeitpunkt mag durchaus so etwas wie vollständige Chancengleichheit geherrscht haben. Das heißt, alle Familien, Sippen, Gruppen die sich herausbildeten, hatten die gleichen Entwicklungsvoraussetzungen.

Warum einige auf die Idee kamen, über viele, viele Generationen hinweg auf lange Wanderschaft zu gehen, während andere an Ort und Stelle verblieben, wird sich nie abschließend klären lassen.

Fakt ist, dass irgendwann praktisch überall auf der Welt menschliche Wesen damit beschäftigt waren, ihr Überleben in unterschiedlichsten äußeren Gegebenheiten zu sichern. Fakt ist auch, dass diese verstreuten Gemeinschaften nach und nach ihre Fähigkeiten erweiterten.

Die frühen Reiche der Sumerer und Ägypter, die großartige astronomische Kenntnisse erwarben und architektonische Wunder schufen, von denen einige bis in unsere Zeit erhalten blieben, während aus dieser Zeit in Zentraleuropa keine annähernd vergleichbaren Artefakte zu finden sind, weisen auf eine zu ihrer Zeit überlegene, eher nichtweiße Gesellschaft hin. Später die Perser und die Griechen, die Kelten, dann die Römer und erst danach und von diesen befruchtet, die späteren Völker Europas, die in einem sagenhaften Aufschwung vom Hochmittelalter bis heute Wissenschaft und Technik, Kunst und Kultur hervorgebracht haben, wie es in den letzten tausend Jahren keiner anderen Gesellschaft möglich war.

Welche nennenswerten wissenschaftlichen, technischen und kulturellen Leistungen wurden in den letzten tausend Jahren von den Angehörigen und Nachfahren nicht-europäischer Völker denn hervorgebracht? Die Aufzählung wird sehr kurz ausfallen und sich weitgehend auf das beschränken, was in allerjüngster Zeit in Asien, nach dem erfolgreichen Kopieren europäischer Hervorbringungen, zu eigenständigen, bewundernswert hervorragenden Leistungen geführt hat.

Dass es die Europäer den Asiaten überhaupt nicht leicht gemacht haben, diese Entwicklung zu vollziehen, dass vor allem die Briten in Asien als Kolonialmächte gewütet haben, macht diese Leistung noch bewundernswerter, und dass  es die Asiaten, die Chinesen, die Inder, die Koreaner und Vietnamesen sein werden, welche die weiße Vorherrschaft zunächst um eine „gelbe“ Vorherrschaft erweitern, um sie in absehbarer Zeit – vermutlich – vollständig abzulösen, steht im krassen Gegensatz zum Opfergejammer der BLM-Aktivisten und der abgehängten Marxisten und Kommunisten, die eine weiße Vorherrschaft beklagen, ohne erkennen zu wollen, dass es sich um eine historisch gewachsene Überlegenheit jener Völker handelt, deren maßgebliche Entwicklung sich zwischen dem Affenfelsen von Gibraltar und dem Ural, zwischen dem Nordkap und Sizilien vollzogen hat, was sie zwar äußerlich in der weißen Hautfarbe eint, aber nicht vergessen machen darf, dass sie erst vor einem geschichtlich vollkommen unmaßgeblichen Zeitraum aufgehört haben, sich gegenseitig auf das Äußerste zu bekriegen.

Der weiße Mann ist von der Herkunft her Europäer. Er hat – nicht nur in den Kriegen, auch in seiner christlichen Religion – die Erfahrung gemacht, dass es überaus nützlich ist, sich zu einigen, Organisationen und Hierarchien zu bilden und sich darin nach Fähigkeiten und Bedarf einzubringen. Der weiße Mann hat früh begriffen, dass Bildung und Ausbildung der Jugend ein unverzichtbares Element des Erfolgs seines Volkes sind und die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen und stetig erweitert.

Daraus ist die Überlegenheit gewachsen, die sich – weit mehr als im militärischen Bereich – in einem Wohlstand zeigt, der zwar weit gespreizt ist  zwischen den Reichsten und den Ärmsten, der aber immer noch so groß ist, dass die wirklich Armen dieser Welt sich aufmachen, um als so genannte „Wirtschaftsflüchtlinge“ in den Genuss des sagenhaften Wohlstandes der ärmsten Deutschen zu gelangen.

Niemand hat die afrikanischen Völker daran gehindert, Ende des 12. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung damit zu beginnen, ein Ebenbild der Kathedrale von Chartres zu errichten, niemand hat sie daran gehindert eine Vielzahl von Musikinstrumenten zu entwickeln, Musiker zu Orchestern zu zusammenzufassen und großartige symphonische Werke zu komponieren und zur Aufführung zu bringen. Es hat sie auch niemand daran gehindert, ihre Speere und Lanzen durch Musketen und Kanonen zu ersetzen, Burgen zu bauen und Belagerungsmaschinen zu ersinnen.

Sie haben es nicht getan. Nichts davon.

Sie haben, außer der Arbeitskraft derjenigen, die als Sklaven eingesetzt wurden, um (hauptsächlich) Plantagen zu bewirtschaften, zum Fortschritt und zum Wohlstand der westlich-weißen Welt nichts beigetragen. Dass es durchaus auch Ausnahmen gibt, dass gerade in den USA Farbige durchaus zu hohem Ansehen und zu hohen Einkünften gelangt sind, widerspricht nur den Klagen der BLM-Aktivisten, die das deshalb selbst nie thematisieren, nicht aber der Tatsache, dass die Vielen, die ganz unten geblieben sind, die gleichen Chancen hatten, sich zumindest ein Stück weit hochzuarbeiten, ohne sie jedoch zu ergreifen.

Oder wurde  General  Colin Powell etwa als Säugling von einem weißen Millionär adoptiert?

Nein, aufgewachsen in der Bronx, Vater Lagerarbeiter, Mutter Näherin in einer Textilfabrik, hat er sich aus eigener Kraft hochgearbeitet und nach der Militärkarriere noch eine wichtige Rolle in der US-Politik gespielt.

Nun fordern sie Teilhabe. Denn sie sehen die Ungleichheit in der Gegenwart, ohne die Ursachen erkennen zu wollen.

Sie sehen die hohen Türme der weißen Männer und wollen, dass ihnen ebenso hohe Türme gebaut werden, allerdings ohne, dass sie daran mitwirken, denn zu verlangen, sich ihren Turm selbst zu bauen, obwohl man weiß, dass sie es nicht können, das wäre ja Diskriminierung wegen fehlender Fähigkeiten – und in Falle derartiger Diskriminierung müsse man eben die Türme der weißen Männer zum Einsturz bringen, ihre Städte niederbrennen, ihre Denkmäler von den Sockeln stürzen, dann werde sich schon Gleichheit herstellen. Das ist ja keine dystopische Vision. Es ist längst erschreckende Realität.

Der alte weiße Mann (durchaus auch in Gestalt einer Männin) der ihrem Begehren nachgibt, der zur Vermeidung von Unruhen lieber die Polizei an die Kurze Leine nimmt, ist senil und dekadent. Er lässt sie teilhaben, ohne im Gegenzug Teilgaben zu erwarten, um seine Ruhe zu haben. Er glaubt, es sei genug für alle da, es könne auch immer wieder genug für alle geschaffen werden, und außerdem könne daran ja immer noch verdient werden, wenn man es nur geschickt anstellt.

Dabei verschließt er die Augen fest davor, dass in die Wiege der Menschheit in Afrika Jahr für Jahr fünfzig Millionen Menschen mehr hineingeboren werden als trotz aller Not, trotz des fehlenden Trinkwassers und katastrophaler hygienischer Bedingungen und trotz aller kriegerischen Auseinandersetzungen im gleichen Jahre sterben.

Sie sitzen auf gewaltigen natürlichen Ressourcen, doch sie waren nie in der Lage diesen Reichtum zu heben, nie in der Lage, eine Landwirtschaft aufzubauen, die eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung sicherstellt. Und sie waren nicht in der Lage, nach dem Abzug der Kolonialherren, deren Systeme weiter zu betreiben. Sie erkennen nicht, dass der Geburtenüberschuss dazu führt, dass die Verteilung des Mangels immer aussichtsloser wird.

Der senile alte weiße Mann, dessen Völker längst weniger Kinder hervorbringen als im gleichen Zeitraum sterben, hat vergessen, dass ihm sein Land nicht als Schlaraffenland von Gott übergeben wurde, sondern dass er es als sein Schaffens-Land zu dem gemacht hat, was es gestern noch war. Er sieht nicht, will nicht sehen, dass es schon morgen noch mehr an Wohlstand und Attraktivität verloren haben wird.

Der senile alte weiße Mann hat längst aufgegeben. Er versteht es nicht mehr, seine Völker auf ein Ziel hin zu einen, zu organisieren und ihre Kraft wirksam werden zu lassen.

Er ist wie ein alter Baum. Innen hohl geworden, bringt er zwar immer noch Jahr für Jahr grünes Laub und Früchte hervor, doch in jedem Winter brechen spröde gewordene, starke Äste aus seiner Krone und unter seiner Rinde arbeiten Käferlarven daran, seine Schutzhülle zu zerstören und seine Leitungsbahnen freizulegen, Schimmel und Fäulnis eindringen zu lassen, bis eines Tages die Kraft des Windes stark genug sein wird, ihn umzuwerfen.

Auf den Ländern des alten Weißen Mannes wird für lange Zeit nichts Vergleichbares mehr entstehen, weil niemand mehr da ist, der es entstehen lassen könnte. BLM & Co. werden schnell neue Schuldige ausfindig machen und ihre Forderungen neu adressieren. Ob sie dann noch einmal Erfolg haben werden, steht in den Sternen.

Damit ist das Ende der White Supremacy besiegelt.

 

Oder gibt es doch noch irgendwo ein paar nicht ganz so alte weiße Männer, die sich einig sind, sich organisieren und gemeinsam antreten, ihren angestammten Platz und das Erbe der weißen Rasse zu bewahren, ohne sich schon alleine vom populistischen Rassismus-Vorwurf abschrecken zu lassen?

Es sieht nicht so aus.