Der Wirtschaftsweisheit letzter Stuss

Die Wirtschaftsweisen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.

Als die Ökonomie sich noch nicht mit der Ökologie ins Lotterbett gelegt hatte, gab es da ein fruchtbares Spannungsverhältnis, das dazu gezwungen hat, in gegenseitiger Einsicht in die jeweils nachvollziehbar vorliegenden Sachzwänge, auf den Ausgleich der Interessen hinzuarbeiten.

Nun hat sich zur feministischen Außenpolitik der Frau Baerbock und zur antifaschistischen Innenpolitik der Frau Faeser auch noch die ökologistische Wirtschaftspolitik des von Frau Monika Schnitzer beratenen Klimaministers gesellt.

Es ist der blanke Hohn, wenn Frau Schnitzer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erzählt, die stark gestiegenen Energiepreise seien die beste Werbung für die Energiewende.

Nehmen sich denn alle ein Vorbild an Karl Lauterbach, der ja sinngemäß das Gleiche sagt, wenn er die ansteigende Zahl von Infektionen bei doppelt und dreifach Geimpften nutzt, um die Werbetrommel für weitere Auffrischungs- und Booster-Impfungen zu rühren?

Es ist die Energiewende und ihre Fianzierung, die den Preis für Strom in Deutschland in die Höhe getrieben hat.

  • Wer hat denn reihenweise gut funktionierende Kohle- und Kernkraftwerke vom Netz genommen?
  • Wer hat es denn versäumt, die notwendigen Ersatzkapazitäten an Gaskraftwerken zu schaffen?
  • Wer hat es denn aus verblendeter Ideologie unterlassen, die Bestellungen von russischem Erdgas zu erhöhen, als im Spätsommer letzten Jahres die Gasspeicher längst nicht so weit gefüllt waren, wie sie es hätten sein müssen?
  • Wer weigert sich denn, die Gaspipeline North Stream 2 in Betrieb zu nehmen?
  • Wer hat denn die Ökostrom-Anbieter mit festen Einspeisevergütungen subventioniert?
  • Wer hat denn dafür gesorgt, dass zum 1. Januar 2022 die Strom-, Öl- und Gaskunden schon zum zweiten Mal mit einer CO2-Steuer belastet wurden?

Wer sich da hinstellt, und so tut, als seien die Energiepreise in Deutschland irgendwie ganz von selbst gestiegen, der argumentiert doch im höchsten Grade unseriös!

Wenn aus der so genannten Energiewende extrem steigende Energiepreise resultieren, deren Ursache die inhärente Unwirtschaftlichkeit der so genannen „Erneuerbaren“ ist, dann soll das Werbung für die Energiewende sein?

Dieser überaus schädliche Effekt, der ja vorhersehbar war und sich längst immer deutlicher in der Realität gezeigt hat, sollte eigentlich dazu führen, dass unter diese kontraproduktive Energiewende endlich der finale  Schlussstrich gezogen wird.

Aber Frau Schnitzer, die Öko-Ökonomin, setzt noch einen drauf und will die hohen Energiepreise nutzen um sich von Öl- und Gasimporten weniger abhängig zu machen. Je schneller, desto besser.

Mich würde interessieren, in welchem Lehrbuch der Ökonomie Frau Schnitzer gelesen hat, dass hohe Preise unabhängig machen?

Sollte, wenn dem so ist, die Regierung dann nicht doch mehr darauf hinwirken, dass die Mieten steigen, anstatt sie zu deckeln?
Würde das die Mieter nicht unabhängig machen, von den Vermietern? Schließlich gibt es in Deutschland genug Brücken für alle, die einen Platz zum Schlafen suchen, oder? Die Einsturzgefährdeten könnte man ja für den Verkehr sperren, dann halten die schon noch ein paar Jahre …

Hohe Preise vernichten Wohlstand und schaffen Not.

Den Energieverbrauch senken zu wollen, indem man die Menschen mit vorsorglich geplündertem Geldbeutel vor die Entscheidung stellt: „Frieren oder Hungern?“, erinnert doch mehr an Verhörpraktiken in Guantanamo als an den Gedanken der Sozialen Marktwirtschaft.

Irgendwie verspürt Frau Schnitzer wohl aber auch das dumpfe Gefühl, dass das, mit den hohen Preisen, nicht ganz so perfekt läuft, wie es die reine grüne Lehre vorhersagt. Dabei verrennt sie sich aber in eine teuflische Spirale, in der Sinn und Verstand vollends verloren gehen.

Weil der Strom in Deutschland teuer ist, so Frau Schnitzer, müssen die Streichung der EEG-Umlage und der Stromsteuer jetzt Priorität haben, weil sonst niemand auf klimafreundliche Technologien umsteigt, die mit Strom betrieben werden, wie beispielsweise Wärmepumpen. (Von der E-Mobilität hat sie dabei nichts gesagt.)

Es scheint in Kreisen von Wirtschaftsweisen inzwischen die Überzeugung zu herrschen, dass Steuer-Einnahmen des Staates und staatlich verordnete Umlagen zur Subventionierung unwirtschaftlicher Anlagen irgendwo im Keller der Bundesbank gestapelt werden, weil dieses Geld von niemandem gebraucht und schon gar nicht ausgegeben wird, so dass man, wenn es der Zeitgeist befiehlt, ganz einfach wieder darauf verzichten kann.

Die Löcher, die dadurch gerissen werden, müssen auf andere Weise wieder gestopft werden, und das geht letzten Endes wieder zu Lasten des Geldbeutels der Konsumenten.

Es erinnert ein bisschen an den Brötchenpreis in der DDR. Die hochsubventionierten Schrippen waren so billig, dass sie regelmäßig massenhaft die Mülltonnen füllten. Dafür war halt vieles andere wahnsinnig teuer, vor allem das, woran Mangel herrschte oder vorsätzlich erzeugt wurde.

Auch Direktzahlungen an die Armen (die 135 Euro, von denen jetzt die Rede ist), hält Frau Schnitzer für gut, weil es den Betroffenen hilft, ohne dass dauerhaft alle Löhne steigen und die Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wird. Einen Kinderbonus – noch obendrauf – könne sie sich auch vorstellen. Ob bei ihr das Geld ebenso aus dem Automaten kommt, wie der Strom aus der Steckdose, hat sie nicht erwähnt. Warum auch, wenn man es für eine Selbstverständlichkeit ansieht.

Alles hohles Gerede!

Man kann das Geld noch so oft von der linken in die rechte und von der rechten in die linke Tasche schieben, selbst wenn es so viel ist, wie der gesamte Staatsanteil am BIP:

Wenn man sich – wie mit der Energiewende – zusätzliche Kosten aufbürdet und dabei auch noch die Qualität ruiniert, dann fehlt das dafür aufgewendete Geld letztlich irgendwo. Das ist nicht zu vermeiden.

Spielsüchtige können sich bei den Casinos sperren lassen. In schweren Fällen kann sogar ihre Entmündigung erwirkt werden.

Wenn jedoch eine ganze Regierungsmannschaft samt ihren Beratern am Roulettetisch sitzt und unentwegt auf „Grün“ setzt, also auf die Null, und dabei hemmungslos das Volksvermögen und die Steuereinnahmen der Zukunft aufs Spiel setzt, erheben nur der Bund der Steuerzahler und hin und wieder der Bundesrechnungshof zaghaft ihre Stimmen, während die Spieler verständnislos versichern, einzig die grüne Null verspräche den höchstmöglichen Gewinn, ihr Handeln sei also in höherem Maße vernunftgeleitet als das aller anderen Spieler.

Wäre es nicht besser, sie würden die Finger ganz vom Glücksspiel lassen und stattdessen versuchen, solide Politik für eine solide Volkswirtschaft zu gestalten?

Ja. Wenn sie dazu denn befähigt wären …

Link zur Meldung bei EPOCH TIMES