Ökostrom preiswert? Von wegen!

Die Grünen werden nicht müde, zu behaupten, Atomstrom und Strom aus anderen fossilen Energieträgern, würde die Netze verstopfen, also das „Hochladen“ ihres windigen und sonnenscheinheiligen Stromes blockieren.

Ja, wenn die Winde der Grünen und ihre Bio-Gase ausreichen würden, jedereit und auch bei Nacht die Netze zu füllen, dann hätte das Argument zumindest einen Hauch von Gültigkeit. Aber eben nur einen Hauch, denn es ist ja nicht so, dass Strom aus Windkraftanlagen tatsächlich preisgünstiger angeboten werden könnte als Strom aus fossilen Brennstoffen.

Ich stelle mir schon seit über 20 Jahren die Frage, warum es eigentlich erforderlich schien, sehr hohe Einspeisevergütungen festzusetzen und den Investoren in Wind- und -Solaranlagen gesetzlich zu garantieren, wenn doch die Sonne keine Rechnung schickt und Solar- und Windenergie die preiswerteste Form der Stromerzeugung darstellen.

Der ganze faule Zauber hat sich für die Investoren doch nur rentiert, weil sie sich an Subventionen mästen konnten. Sicher, die Einspeisevergütung wurde inzwischen gesenkt, doch das Ergebnis zeigt sich zugleich am stark rückläufigen Zubau von Windkraftanlagen.

Wenn ich in meinem stillen Kämmerlein Berechnungen anstelle, die einen schweren Schatten auf die Wirtschaftlichkeit der so genannten „erneuerbaren“ Energien werfen, dann ist es nicht besonders schwer, diese Argumente zu entkräften. Es genügt, mir das Etikett „Klimawandelleugner“ umzuhängen, und schon muss sich keiner der Befürworter und Profiteure mehr mit diesen Ergebnissen befassen.

Wenn aber das Bundesamt für Energie (BFE) der Schweiz sich Gedanken darüber macht, ob Windenergieanlagen nach dem Wegfall der auch in der Schweiz einst eingeführten Einspeisevergütungen noch wirtschaftlich, d.h. zu wettbewerbsfähigen Preisen betrieben werden können, und zu dem klaren Ergebnis kommt, das sei selbst in den besten, windhöffigsten Lagen nicht möglich, dann ist das ein etwas anderes Kaliber.

Betrachtet man die Tatsache, dass die bestgeeigneten Standorte in Deutschland bereits mit Windmühlen besetzt sind, diese aber in der Regel nicht an die Winderträge heranreichen, die in den Föhntälern des schweizer Mittellandes erreicht werden, aber dennoch immer noch weitere Windenergieanlagen an immer schlechteren Windstandorten mit folglich noch ungüstigeren Verhältnissen zwischen Aufwand und Ertrag errichtet werden sollen, bis in Regionen, wo die Stromernte von 25 Jahren nicht ausreichen wird, die Investitions- und Betriebskosten zu decken, dann kommt dieses Handeln dem Selbstmord aus Angst vor dem Tode gleich. Wirtschaftlicher Selbstmord aus Angst vor einem Klimatod, der jedoch nur in unvollständig modellierten Computerberechnungen existiert, die sich bislang allesamt als unzutreffend erwiesen haben.

Betrachten wir kurz die wesentlichen Ergebnisse der Studie aus der Schweiz, die ich – zum ausführlichen Nachlesen – hier für Sie verlinkt habe.

Die zentrale Aussage besteht darin, dass Windkraftanlagen auch nach dem Wegfall der Einspeisevergütung massiv subventioniert werden müssen, weil selbst in guten, windhöffigen Lagen die Wirtschaftlichkeit einer Windkraftanlage für den Investor nur erreicht werden kann, wenn etwa 60 Prozent der Investitionskosten durch staatliche Investitionsbeiträge gefördert werden. Für die Errichtung von Windkraftanlagen in weniger günstigen, aber immer noch ertragreichen Lagen sind Investitionsbeiträge von 70 Prozent erforderlich.

Es gibt in diesem Bericht  auch eine Aufschlüsselung der Gesamtkosten von Windkraftanlagen, in welcher die Investitions- und Betriebskosten pro Kilowatt installierter Leistung ausgewiesen werden. Ich zeige auch hier wieder nur die Kosten für das allergünstigste Szenario, wenn die Anlagen in den windreichen Föhntälern errichtet werden sollen. Hierfür werden die Gesamtkosten der Anlage über die gesamte Lebensdauer  mit 2.860 Franken pro Kilowatt installierter Leistung angegeben. Der Investitionsanteil für die   Errichtung der Anlage wird auf 2.000 Franken beziffert, die Betriebskosten über die Nutzungsdauer auf 860 Franken. Unterstellt werden in diesen Bestlagen 2.000 Vollaststunden pro Jahr und eine Nutzungsdauer von 25 Jahren.

Da sich alles auf jeweils ein Kilowatt beziehen lässt, kann also leicht berechnet werden, dass ein Kilowatt installierter Leistung am bestmöglichen Standort im Laufe der Nutzungszeit 50.000 Kilowattstunden Strom erzeugen wird.

1 KW * 2000 h * 25 Jahre = 50.000 KWh

Das wiederum bedeutet, bei Gesamtkosten von 2.860 Franken, und das ist der allergünstige Fall, dass der gerade eben kostendeckende Erzeugerpreis bei mindestens 5,72 Rappen liegen muss.

2.860 CHF : 50.000 KWh = 0,0572 CHF

Will man dem Investor eine jährliche Kapitalrendite von 7,5 Prozent zugestehen, erhöht sich der Preis, zu dem der Strom abgegeben werden kann, bereits auf 13,22 Rappen pro KWh.

0,0572 CHF +2.000 CHF Investment * 0,075 / 2.000 KWh/p.a.= 0,1322 CHF

Die Studie schlägt nun vor, Windkraftanlagen in Bestlagen mit einem Investitionsbeitrag von 60% des Investitionsaufwandes zu fördern. In absoluten Zahlen heißt das: Pro KW installierter Leistung sind 1.200 Franken Fördermittel bereitzustellen. Auf diese Weise ließe sich der Abgabepreis des Investors auf 8,72 Rappen senken.

0,0572 CHF +(2.000 CHF Investment – 1.200 CHF Fördermittel) * 0,075 / 2.000 KWh/p.a.= 0,0872 CHF

Zum Vergleich:

  • Die Großabnehmerpreise für Industriestrom lagen in der Schweiz im Jahr 2021 bei 11,8 Rappen. Darin sind allerdings Netzentgelte und weitere Abgaben bereits enthalten.
  • Am Strompreis für den Endverbraucher in der Schweiz machen die Erzeugerpreise nur 35 Prozent aus. Der größte Kostenblock, mit 50 Prozent entfällt auf die Netzengelte, 15 Prozent machen die Bundesabgabe und weitere Abgaben aus.

In Deutschland

hat die EEG-Umlage massiv dazu beigetragen, den Strom für die Endabnehmer zu verteuern. Damit wurde nämlich die Differenz zwischen der garantierten Einspeisevergütung und den am Spotmarkt erzielbaren, niedrigeren Preisen für den Flatterstrom aus Wind und Sonne, den Betreibern der Wind- und Solarkraftwerke ersetzt.

Dazu habe ich ein – mich – erheiterndes Papier des „Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien“ (IWR) gefunden, aus dem ich mir erlaube, einen Absatz zu zitieren (Hervorhebung von mir):

Trotz dieser scheinbaren Ungerechtigkeit aus Verbrauchersicht über die hohe EEG-Umlage:
Die Alternative (was wäre ohne EEG-Ökostromausbau): Ohne den Ausbau der erneuerbaren Energien und das Überangebot wären die Strompreise an der Börse nicht von 2008: 8 ct/kWh bis 2016: 2 ct/kWh und damit in der Spitze um 75 Prozent gesunken, denn die Krafwerksbetreiber hätten nicht freiwillig auf die Marge verzichtet. Während der Stromkunde 2008 hohe Strom-Beschaffungskosten und wenig EEG-Umlage zahlen musste, ist es 2018 umgekehrt: niedrigere Strom-Beschaffungskosten und höhere EEG-Umlage. Entscheidend ist die Gesamtbetrachtung: Strom-Einkaufspreis plus EEG-Umlage. Ob der Stromkunde aber höhere Einkaufspreise an der Börse und keine EEG-Umlage oder niedrige Einkaufsstrompreise und höhere EEG-Umlage zahlt, das ist im Ergebnis gleich.

Dass es die EEG-Umlage, als erheblichen Bestandteil des Strompreises aber nur geben musste, um unwirtschaftliche Stromproduktion, noch dazu oft gar nicht benötigten Stroms, zu subventionieren, fällt hier so elegant unter den Tisch, wie man es sonst nur von Bühnenzauberern gewohnt ist.

Seit dem 1. Juli 2022 ist die EEG-Umlage für die Verbraucher weggefallen. Die Einspeisevergütungen nicht. Die nach wie vor anfallende Differenz zwischen dem Handelswert des Stroms und der Einspeisevergütung gleicht nun der Staat aus Steuermitteln aus. Eine gute Lösung? Nein. Das Problem wird nur vor den Endkunden versteckt, die Subventionen fließen munter weiter.

Nur ein wirklich reiches Land kann sich das leisten.

Immer wieder bestritten: Aber Deutschland ist ein reiches Land!

Das sieht man beim EU-Vergleich der Strompreisbremsen.

  • Die armen Österreicher sind schon ab 10 Cent pro Kilowattstunde überfordert.
  • Die etwas besser gestellten Franzosen können sich Strom für 18 Cent pro KWh leisten.
  • Tschechen, da fragt man sich wirklich, woher die das Geld nehmen, wuppen sogar noch 24 Cent.
  • Deutschland hingegen ist so reich, dass die ärmsten Deutschen erst bei Strompreisen von über 40 Cent durch einen Deckel geschützt werden müssen.

Vermutlich ist dieser, unser Reichtum dadurch entstanden, dass wir uns beim Ausbau der Wind- und Solarkraft mit massiver Förderung und Propaganda  inzwischen einen wohl uneinholbaren Vorsprung  auf dem Weg in die sowohl woke als auch visionäre Welt jenseits der Physik und der betriebs- und volkswirtschaftlichen Sachzwänge erarbeitet haben, von wo aus es auch nie mehr ein Zurück mehr geben darf.