Bank und Geld – alles legal

PaD 23 /2024 – Hier auch als PDF verfügbar: Pad 23 2024 Bank und Geld – alles legal

Bank und Geld – alles legal

Universalbank- vs. Trennbanken-System

 

Banken sind Wirtschaftsunternehmen. Ihr Zweck besteht darin, Gewinne zu erwirtschaften.  Dazu erbringen sie Dienstleistungen rings ums Geld.

Im System der Universalbanken, wie es auch in Deutschland besteht, sieht das so aus:

 

Der bargeldlose Zahlungsverkehr

Basis dieser Dienstleistungen ist die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Dies geschieht vollautomatisch. Es handelt sich um einen Prozess zwischen den Computern der Banken. Kunden verfügen Überweisungen, ein abgebendes Konto wird belastet, ein empfangendes Konto erhält eine Gutschrift.

Die Bank ist im Zahlungsverkehr also nichts anderes als eine Art Buchhaltung die sich mit der Kontenführung ihrer Kunden beschäftigt und dafür eine „Kontoführungsgebühr“ verlangt.

Schön, wenn es so wäre.

Tatsächlich sieht sich die Bank als Besitzerin aller Guthaben auf den Konten ihrer Kunden an, mit denen sie, nur geringfügig eingeengt durch Regularien, grundsätzlich machen kann, was sie will.

Die Bank ist der Überzeugung, ihre Kunden hätten ihr diese Guthaben  nicht einfach nur zur Verwahrung übergeben, sondern sie, die Bank, habe von ihren Kunden einen Kredit erhalten, den sie natürlich irgendwann zurückzahlen müssen wird, doch das steht auf einem gesonderten Papier und macht der Bank üblicherweise keine Schwierigkeiten, weil sie ja alle Einlagen ihrer Kunden besitzt, und sich das, was zur Tilgung ansteht, aus diesem großen Topf immer bezahlen lässt. Gar kein Problem.

Es ist, liebe Bankkunden, nicht euer Geld, das die Bank auf euren Kontoauszügen ausweist. Es ist nur euer Anspruch auf die Tilgung der Schulden, die die Bank bei euch hat – und das ist ein großer Unterschied. Ein großer Unterschied, der im alltäglichen Bankgeschäft überhaupt nicht auffällt, aber problematisch werden kann, wenn die Bank ein Liquiditätsproblem bekommt.

Was aber führt dazu, dass die Bank ein Liquiditätsproblem bekommt? Nun, da  gibt es viele Möglichkeiten. Grundsätzlich ist es so, dass die Bank den Kredit, den sie von ihren Einlegern erhalten hat, auf die eine oder andere Weise verzockt hat, bzw. dass sie Geldanlagen, die sie davon erworben hat, aus dem einen oder anderen Grund gerade nicht flüssig machen kann.

 

Das Kreditgeschäft

Dass Banken oft auch als Kreditinstitute bezeichnet werden, kommt nicht von ungefähr. Banken  vergeben Kredite. Die Spanne reicht vom Überziehungskredit auf dem Gehaltskonto bis zum Hypothekenkredit bei der Immobilienfinanzierung.

Dieses Geschäft ist etwas komplizierter und für manche grenzt es an Hexerei, doch wer ernsthaft versucht, herauszufinden, wo der Ursprung des Geldes zu finden ist, der wird letztlich zu der Überzeugung gelangen, dass es die Banken sind, die immer wieder neues Geld in den Kreislauf einspeisen.

Einfach mal ein paar Beispiele durchdenken:

Die monatliche Gehaltsüberweisung kommt vom Arbeitgeber. Aber der hat das Geld nicht erzeugt. Er hat es von seinen Kunden  erhalten. Die aber haben das Geld auch nicht hergestellt. Der eine hat es geerbt, aber die Erbtante hat das Geld auch nicht geschaffen. Der andere hat im Lotto gewonnen, aber die Lottogesellschaft druckt auch kein Geld, sondern sammelt es von den Mitspielern ein, die es wiederum zum größten Teil vom Arbeitgeber als Gehalt erhalten haben. Wo immer man sucht: Das Geld, mit dem etwas bezahlt wird, war anscheinend immer schon da. Aber wo ist es ursprünglich hergekommen?

Ist das Geld wirklich „schon immer“ da? War alles in den grünen Kisten, die von den USA 1948 im Zuge der Währungsreform nach Deutschland verschifft wurden? Nein. Das war nur die Erstausstattung mit Bargeld, und nichts weiter. Der Volkswirtschaft standen darüber hinaus noch die  abgewerteten und auf DM umgestellten Reichsmarkguthaben zur Verfügung, doch die damalige Geldmenge würde heute absolut nicht ausreichen, um den immens gewachsenen Handel – selbst ohne die seither eingetretene Inflation zu berücksichtigen – noch möglich zu machen. Ein bestimmter Umfang von Transaktionen in einer Volkswirtschaft erfordert eine bestimmte Menge an Liquidität, die noch dazu einigermaßen ausgewogen unter den Marktteilnehmern verteilt sein sollte. Die Liquidität muss immer mit dem Umfang der wirtschaftlichen Tätigkeit im Einklang stehen. Zu viel Liquidität führt zur Inflation, zu wenig würgt die Konjunktur ab und führt in die Deflation.

Es war aber auch nicht die Bundesregierung, die den Zuwachs an Liquidität hervorgebracht hat. Die Regierungen haben doch selbst mehr und mehr Schulden machen müssen. Das sieht gar nicht danach aus, dass sie sich mit eigener Geldschöpfung hätten finanzieren können.

Auch die Erzählung, die Zentralbanken hätten großzügig frisches Geld gedruckt, lässt sich nicht aufrecht erhalten.  Die Bundesbank und die EZB haben zu keinem Zeitpunkt Geld in den Wirtschaftskreislauf eingespeist. Beim Zentralbankgeld handelt es sich um nichts als „Buchführung“ über die Geldflüsse zwischen den Geschäftsbanken. Alles was sie getan haben, war es, den Banken zu ermöglichen, die erforderlichen Geldmengen durch Kreditvergabe in die Welt zu setzen.

Wir sind damit beim Fiat Money, beim Geld aus dem Nichts, über das leider auch viele falsche Vorstellungen herrschen. Mit  der Geldschöpfung wird kein Geldvermögen in die Welt gesetzt. Fiat Money ist nicht die unerschöpfliche Geldquelle  der Banken, aus der sie sich nach Belieben bedienen können. Fiat Money ist wieder nur eine Form der Buchhaltung, wie wir sie bereits beim Zahlungsverkehr gesehen haben.

Fiat Money hat bei der Geldschöpfung exakt den Wert null, egal ob100 Euro durch Kontenüberziehung entstehen oder 100 Millionen durch einen Großkredit an ein Industrieunternehmen.

Der geschaffenen Liquidität stehen nämlich in gleicher Höhe die Schulden des Kreditnehmers gegenüber, zwei Zahlen, die sich gegenseitig aufheben. Der Kreditnehmer ist verpflichtet, die erhalten Liquidität im Zuge der Tilgung an die Bank zurückzugeben. Am Ende hat er nichts mehr von diesem Geld und keine Schulden mehr, und auch die Bank ist nicht reicher geworden (es sei denn durch die Kreditzinsen), denn Fiat Money ist mit der Tilgung wieder im gleichen Nichts verschwunden, aus dem es gekommen ist. Es sind alles nur Buchungen, bei denen am Ende wieder ausgeglichene Konten stehen.

Es handelt sich beim Kreditgelt um eine nur vorübergehend verfügbare Liquidität. Die Bank geht damit ins Risiko, denn wenn ein Kredit nicht getilgt wird und folglich abgeschrieben werden muss, gehen der Bank die Forderungen an ihren Kunden verloren, ihr Vermögen schrumpft um diesen Betrag.

Weil Fiat Money aber wegen der Tilgung wieder aus dem Umlauf verschwindet, ergibt sich die Notwendigkeit laufender Neuverschuldung mindestens im Umfang der Tilgung, um die notwendige Liquidität im Markt zu halten.

Es ist sogar noch extremer. Würde alle umlaufende Liquidität genutzt, um Kredite zu tilgen, wäre „das Geld“ bald vollständig verschwunden, doch die verfügbare Liquidität würde nicht ausreichen, alle Kredite zu bedienen.

Denn Liquidität fließt ja nicht nur in die Tilgung ab, Liquidität fließt auch in langfristige verzinsliche Anlagen und wird dabei quasi stillgelegt.

Dies zu Ende gedacht, lässt nicht nur die Ursache der stetig wachsenden Verschuldung, sondern auch die Ursache des Wachstumszwangs und einen wichtigen Auslöser von Inflation (und Deflation) erkennen.

 

Investmentbanking

Der schillerndste Betätigungsraum der Banken ist die Spekulation mit großem Geld, sowohl mit Mitteln, die der Bank selbst zur Verfügung stehen, als auch mit den Mitteln finanzstarker Anleger, nicht selten unterstützt mit Großkrediten (Fiat Money) zur Marktbeeinflussung. Der (Eigen-) Handel mit Effekten, die Konstruktion von Derivaten, die Begleitung von Unternehmen beim Börsengang zählen ebenso zu diesem Geschäftszweig, wie die Zusammenarbeit mit Hedge Fonds beim Angriff auf Unternehmen mit dem Ziel der feindlichen Übernahme und/oder ihrer Zerschlagung.

Das Investmentbanking ist die riskanteste Ausprägung des Bankgeschäfts und wo es in der Vergangenheit Banken mit Schlagseite gegeben hat, war es neben den primär genannten Ursachen, wie z.B. zu viele notleidende Kredite, meist auch die Schieflage im Investmentbanking, die das Problem erst zum ernsten Problem gemacht hat.

 

Das Trennbankensystem

Die bis hier gegebene, kurze Darstellung des Verhältnisses zwischen Banken und Geld im Universalbankensystem soll dazu hinführen, sich mit dem Prinzip des Trennbankensystems zu beschäftigen und seine Vorteile für Bürger, Wirtschaft und Staat zu erkennen.

Die radikalste Lösung ist dabei zugleich die beste.

Banken des Zahlungsverkehrs

Banken des Zahlungsverkehrs ist es ausschließlich gestattet, Girokonten mit täglicher Fälligkeit zu führen. Das heißt, Überweisungen und Bareinzahlungen  für ihre Kunden  anzunehmen und deren Konten gutzuschreiben, sowie Überweisungen ihrer Kunden auszuführen und ggfs. Bargeld auszuzahlen und die Kundenkonten damit zu belasten.

Dieser Kreislauf des Zahlungsverkehrs spielt sich grundsätzlich auf Guthabenkonten ab. Die Gelder, die bewegt werden, stehen also grundsätzlich im Eigentum der Bankkunden. Es handelt sich nicht um Kredite, die der Bank von den Kunden gewährt werden. Die Bank darf diese  Mittel nicht für eigene Geschäfte verwenden.

Damit ist sichergestellt, dass keine der beteiligten Banken des Zahlungsverkehrs aus diesem, ihrem Geschäft heraus, in Schieflage geraten kann. Die Banken des Zahlungsverkehrs finanzieren sich ausschließlich über Kontoführungsgebühren.

Es  ist zu erwarten, dass in diesem Geschäft sehr schnell ein starker Konzentrationsprozess stattfinden wird, sodass am Ende kaum mehr als eine Handvoll Anbieter übrigbleiben werden, die dieses vollautomatisierte Geschäft sehr effizient betreiben und über unterschiedliche Gebührenmodelle untereinander in Konkurrenz stehen. Wo Unternehmen ein Konto auf laufende Rechnung unterhalten oder Privatpersonen den Wunsch nach einem Überziehungskredit  äußern,  werden die Banken des Zahlungsverkehrs in Zusammenarbeit mit den Banken des Kreditwesens die technischen Voraussetzungen schaffen, um entsprechende Spielräume zu eröffnen. Gläubiger ist dabei jedoch immer eine Bank des Kreditwesens, die die erforderliche Liquidität bereitstellt und dabei auch das volle Kreditrisiko trägt.

So bleiben die Banken des Zahlungsverkehrs vor Kreditausfällen geschützt und damit sind die Guthaben auf den Kundenkonten ebenfalls stets vollständig sicher. Eine Finanz- oder Bankenkrise, bei der Konten des  Zahlungsverkehrs in Mitleidenschaft gezogen werden könnten, ist damit vollständig ausgeschlossen.

 

Banken des Kreditwesens

Aufgabe der Banken des Kreditwesens ist die Geldschöpfung durch Kreditvergabe. Zugleich sammeln die Banken des Kreditwesens längerfristig nicht benötigte Liquidität gegen terminierte Rückzahlungs- und Zinsversprechen ein, die sich auf Konten des Zahlungsverkehrs unverzinst angesammelt hat .

Die Banken des Kreditwesens finanzieren sich über die Zinsdifferenz zwischen Einlage- und Kreditzinsen.

Tätigkeiten des Investmentbankings sind den Banken des Kreditwesens nicht gestattet. Ebenfalls  verboten ist die Vergabe von Krediten an die Unternehmen des Investmentbankings

Kunden dieser Banken sind private Haushalte und Unternehmen.  

Bei einem seriösen Geschäftsgebaren sind diese Banken fast so sicher wie die Banken des Zahlungsverkehrs. In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen können Kredite  jedoch notleitend werden und im Extremfall zur Insolvenz der Bank führen. Zum Schutz der Einlagen wird für die Banken des Kreditwesens daher ein gemeinsamer Einlagensicherungsfonds errichtet, der eine Mindestabsicherung der Einleger garantiert. Der Geschäftsführung dieses Fonds obliegt es, die Kreditvergabe der angeschlossenen Kreditbanken zu kontrollieren und bei riskantem Geschäftsgebaren erhöhte Einzahlungen in den Sicherungsfonds zu fordern.

 

Vermögensverwalter, Makler, Broker, Finanzanlageberater, etc.

Das bisherige, so genannte Investmentbanking wird nicht mehr als Bankgeschäft, sondern von spezialisierten Unternehmen der Finanzbranche betrieben.

Hier locken höhere Renditen als bei den Kreditbanken, dafür besteht ein entsprechend höheres Risiko, das bis zum Totalverlust des eingesetzten Vermögens führen kann.

Diese Unternehmen haben, anders als die Investmentbanker der Universalbanken, weder die Möglichkeit, ihre Geschäfte mit den Mitteln der Einleger der Banken zu finanzieren, noch haben sie die Möglichkeit, selbst Geld per Kredit zu schöpfen.

Es ist ihnen auch verboten, Geschäfte, bzw. Produkte, anzubieten, bei denen ggfs. eine Nachschusspflicht ihrer Kunden in Kraft treten könnte. Was dort angelegt ist, kann verloren gehen, aber nicht mehr.

Es stehen diesen Unternehmen lediglich jene Mittel zur Verfügung, die von ihren Kunden eingebracht werden, sowie ihr jeweiliges Eigenkapital. Gerät ein solches Unternehmen in Schieflage wird es nach geltendem Insolvenzrecht behandelt.

Eine „Bankenrettung“ durch den Staat ist hier nicht vorgesehen. Ein solches Unternehmen kann noch so groß sein, sein Zusammenbruch wird keine direkten Auswirkungen  auf die Sphäre der  Realwirtschaft haben,  die abgewendet werden müssten, um ein volkswirtschaftliches Desaster zu vermeiden. „Too big to fail“ gibt es nicht mehr.

 

Bank und Geld – alles legal

Diese knappe Gegenüberstellung von Universal- und Trennbanken-System kann natürlich auch für sich alleine stehen. Entstanden ist sie allerdings auf Fragen der Leser meines jüngsten Buches „Wie der Phönix aus der Ampel“ hin, in dem ich als eine von vielen Maßnahmen zur Wiederbelebung Deutschlands und seiner Wirtschaft den Wechsel des deutschen Finanzsystems zum Trennbankensystem befürworte.

Es war aber nicht mein Anspruch, diese eine Einzelmaßnahme vorzuschlagen und ihre segensreichen Wirkungen zu beschreiben, auch wenn damit ein Buch gefüllt werden könnte. Es ging mir darum, einen kompletten, in sich schlüssigen Masterplan für Deutschland aufzuzeigen, der innerhalb von fünf Jahren, also von heute an bis 2029 erfolgreich umgesetzt werden kann.

Deshalb ist direkt mit dem Trennbankensystem verbunden ein zweiter Vorschlag, der – weil für die meisten völlig ungewohnt – zu kleinen Irritationen geführt hat.  

Es ist die Wiederbelebung der DM in Form einer Komplementärwährung zum Euro, wobei eine strikte „Arbeitsteilung“ zwischen DM und Euro vorgesehen ist:

  • Alle Transaktionen des Zahlungsverkehrs werden in DM auf reinen DM-Konten abgewickelt.
  • Kreditbanken und Unternehmen der Finanzsphäre arbeiten auf Euro-Basis.
  • Der Umtausch zwischen DM und Euro erfolgt mit einem Kursverhältnis von 1:1 automatisch jedes mal, wenn Mittel in die DM-Sphäre fließen oder sie wieder verlassen.

Der wichtige neue Gedanke dabei ist es, die Geldmenge in der DM-Sphäre weitgehend stabil zu halten, indem Abflüsse in die Euro-Sphäre der Kreditbanken und des Investmentbankings, bzw. an ausländische Zahlungsempfänger, wie auch Zuflüsse von dort, beim Wechsel von Euro auf DM, bzw. von DM auf Euro automatisch durch Zu- und Abflüsse im DM-Kreislauf kompensiert werden.

Diese Kompensation folgt der Keynesianischen Idee des Defizit-Spending zur Konjunkturbelebung bei Liquiditätsschwäche über Zuflüsse zum Staatskonto, wenn DM aus der DM-Sphäre abfließen.  Das Prinzip wirkt aber in beide Richtung und nimmt dem Staat immer dann auch Liquidität, wenn mehr Geld in den Zahlungskreislauf einfließt als abfließt. Per Saldo dürfte sich Jahr für Jahr ein Überschuss zu Gunsten des Staatskontos ergeben, weil mehr „Gewinne“ aus der Wirtschaft in langfristige Anlagen abwandern als der Realwirtschaft neue Mittel durch Entsparvorgänge, Exporterlöse oder Kredit zufließen.

Der Zusammenhang ist deutlich erkennbar. Erst die Isolation des Zahlungskreislaufes durch ein striktes Trennbankensystem, macht die Abkopplung eben dieses Zahlungskreislaufes vom Euro möglich, die wiederum die Voraussetzung für die „automatische“ Stabilisierung der Liquidität innerhalb der nationalen Volkswirtschaft ist.

Als nützlichen Nebeneffekt erwarte ich, dass sich die Kaufkraft der DM innerhalb  des nationalen Währungsraumes günstiger entwickelt als die Kaufkraft des Euro außerhalb dieses Währungsraumes.

Wie dies alles im Detail funktionieren kann und wird, habe ich in meinem Buch ausführlich dargestellt.

Weil aber immer alles mit allem zusammenhängt, war es auch spannend, eine total vereinfachte und vollkommen transparente Form der Staatsfinanzierung zu entwickeln, die auf einen Schlag sämtliche Finanzämter, Steuerberater und Finanzbuchhalter, ja sogar den Bierdeckel, den Friedrich Merz einst als das Maximalformat der Steuererklärung vorgeschlagen hat, überflüssig macht.

Unglaublich?

Ich habe es durchgerechnet.

Statt der Steuern auf den Konsum, die derzeit den Löwenanteil des Steueraufkommens ausmachen, statt der Steuern auf Einkommen und Vermögen – gibt es nur noch eine einzige Steuerart, nämlich eine Steuer auf jeden Geldeingang auf ein DM-Konto des Zahlungsverkehrs. Der Steuereinzug erfolgt vollautomatisch durch das Bankensystem.

Ich sehe den dabei anzuwendenden Steuersatz mit dem Ziel einer annähernd aufkommensneutralen und zur Staatsfinanzierung ausreichenden Wirkung bei  ziemlich genau 10 Prozent.

Stellen Sie sich einfach vor, Ihr Arbeitgeber überweist Ihnen Ihr volles Brutto-Gehalt ohne jeden Abzug, und bei der Buchung der Gutschrift auf Ihrem Konto gehen 10 Prozent davon an den Staat. Bei niedrigem Einkommen kann das etwas  mehr sein als bisher, in den meisten Fällen dürfte die Steuerbelastung des Einkommens aber niedriger ausfallen.

Aber  es kommt ein weiterer Effekt hinzu: Die Preise der Waren in den Geschäften enthalten keine Mehrwertsteuer mehr, weil es keine Mehrwertsteuer mehr gibt. Auch alle übrigen indirekten Steuern –  von der Biersteuer bis zur Lotteriesteuer – gibt es nicht mehr.

Natürlich sind auch weiterhin Vorsorgeleistungen für Alter-, Krankheit und Pflegebedürftigkeit aufzubringen, deren Höhe Sie aber in einem weiten Rahmen durch private Versicherungen selbst bestimmen können. Der Staat leistet nur eine beitragsfreie Minimalversorgung. Die gesetzlichen Sozialversicherungen werden diese Leistungen unter dem Dach des Sozialministeriums aus Steuermitteln zuweisen.

Haben Sie nun den Eindruck, Sie könnten sich durch diese einzigartige und einzige Art der Besteuerung schlechter stellen? Selbst wer ausschließlich von den Zinsen eines großen Vermögens leben sollte, wird mit 10 % auf die in die DM-Sphäre transferierten Beträge  besser davonkommen als mit den derzeit pauschal in Ansatz gebrachten 25 Prozent Kapitalertragsteuer.

Ein Anreiz mehr, für das Kapital, sich als Einleger im Bereich der in Euro geführten Guthabenkonten der Kreditinstitute festzusetzen.

Im Gegenzug entfallen allerdings sämtliche steuerlichen Vergünstigungen, die es  heute vielen so leicht machen, sich ihrer Steuerpflicht zu entziehen. Es muss aber auch niemand mehr Belege sammeln, um bestimmte Ausgaben steuerlich geltend zu machen, was ebenfalls eine erhebliche Entlastung bedeuten kann.

Nochmals in Kurzform:

  • Die Steuer wird beim Eingang jeder Zahlung fällig.
  • Danach kann jeder mit seinem Geld machen, was er will.
  • Der Staat greift nicht noch einmal zu, auch nicht mit Grund- und Grunderwerbsteuern, nicht mit Bier- und Branntweinsteuer, nicht mit Körperschafts- und Kapitalertragssteuer.

Das alles ist nachvollziehbar durchgerechnet.

Es ist möglich.

Dass es sich zugleich um den größten Bürokratieabbau seit der Sintflut handeln dürfte, sollte als wichtiger Nebenaspekt auch Berücksichtigung finden.

 

Es ist aber noch sehr viel mehr möglich.

Das in Verruf geratene Bürgergeld kann an eine Präsenzpflicht für erwerbsfähige Empfänger gekoppelt werden.

Schließlich ist der (einzige) Vorteil des nicht erwerbstätigen Bürgergeldempfängers gegenüber den Berufstätigen, die das Bürgergeld über ihre Steuern finanzieren, das Mehr an Freizeit.

Dies lässt sich nicht mit Arbeitszeitverkürzung  bei den Berufstätigen kompensieren, wohl aber mit einer Präsenzpflicht in zielgerichteten Qualifizierungsprogrammen, die von den Arbeitgebern in Zusammenarbeit mit der Arbeitsverwaltung angeboten werden und das Ziel haben, die  dringend benötigten Fachkräfte heranzubilden und den erfolgreich ausgebildeten Fachkräften den in Aussicht gestellten Arbeitsplatz zu verschaffen.

Der durchaus beabsichtigte Nebeneffekt:

Bürgergeldempfänger, die sich dieser Präsenzpflicht entziehen, fallen aus dem Bürgergeldbezug heraus.

 

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum kann in kurzer Zeit durch einen vom Bund vorfinanzierten Sozialen Wohnungsbau auf gemeindeeigenen Grundstücken behoben werden. Kostendeckende Kalt-Mieten von weniger als 6,50 €/m² sind ohne Weiteres möglich. Die  Flaute der Bauwirtschaft kann überwunden werden, die gefährdeten Arbeitsplätz können erhalten werden.

 

Es ist nicht meine Absicht, das ganze Buch hier noch einmal wiederzugeben.

Es ist aber sehr wohl meine Absicht, Sie auf den Inhalt so neugierig zu machen, dass Sie sich Ihr Exemplar  besorgen.

Sollten Sie immer noch fürchten, die Katze im Sack zu kaufen, hier, in der Leseprobe, finden Sie auch das komplette Inhaltsverzeichnis,

 

und dann, bitte, machen Sie mir die Freude und  klicken Sie hier auf den Bestellbutton.