Was ist los mit dem DIX?

Die jüngere Entwicklung in Monats-Schritten

Datum Punkte-Stand Prozent
Oktober 2020 1498 100
November 2020 1408 94
Dezember 2020 1205 80
Januar 2021 1226 82
Februar 2021 1085 72
März 2021 878 59

 

Der DIX ist konzipiert als ein Stimmungsbarometer, das mit Goldpreis (€) und Ölpreis ($) zwei weltweit wirksame Kriterien erfasst – und dabei zugleich das Verhältnis Euro-Dollar-Gold einbezieht, und mit dem DAX und der Zustimmung  zu grünen Programmen zwei überwiegend für Deutschland maßgebliche Kennzahlen berücksichtigt.

Wichtig ist es, zu erkennen, dass die aktuelle „Stimmung“ die Entwicklung der realen Lebenssituation antizipiert, und zwar beim DIX für den Zeitraum der nächsten sechs bis 18 Monate. Das Abrutschen des DIX seit Oktober 2020, das bei genauer Betrachtung nach Erreichen des Spitzenwertes von 1691 Punkten am 14. September eingesetzt hat, wird sich voraussichtlich mindestens bis September 2021 als reale negative Entwicklung der Lebensumstände manifestieren, selbst dann, wenn der DIX unterdessen wieder deutlich ansteigen sollte.

Was hat sich also im letzten halben Jahr verändert und damit die Talfahrt des DIX ausgelöst?

 

Die Grünen

Gleich geblieben sind die erschreckend hohen Zustimmungswerte der Grünen, die aus den Prognosen von insgesamt acht Meinungsforschungsinstituten in einer Art „gleitendem Durchschnitt“ fortgeschrieben werden. Die Regierungsbeteiligung der Grünen in einer schwarz-grünen Koalition nach den Bundestagswahlen im September 2021 erscheint heute schon sicher. Die klassische Verbotspartei wird das Leben in Deutschland noch weiter einschränken und vor allem auch verteuern, während die industrielle Basis und die Landwirtschaft weitere massive Belastungen in Kauf nehmen müssen.

Mit durchschnittlich 18,5 % im DIX wird der Einfluss der Grünen in einer Koalition unter Laschet auf nahezu 100 Prozent aller Entscheidungen verheerende Wirkungen haben, unter anderem vorgezogene Ausstiegstermine aus der Kohle- und Gasverstromung, radikale Eindämmung des Individualverkehrs durch Fahrverbote und Kraftstoffverteuerung, Einschränkung der Bautätigkeit sowohl im gewerblichen Sektor als auch im Wohnungsbau.

Doch diese Gefahr hat sich im letzten halben Jahr nicht verändert und war auch zwischenzeitlich keinen nennenswerten Schwankungen unterworfen.

 

Der Ölpreis

Der im Herbst letzten Jahres nicht nur pandemiebedingt auf rund 45 Dollar pro Barrel gesunkene Ölpreis ist im Betrachtungszeitraum kontinuierlich angestiegen und liegt jetzt bei fast 70 $. Es gibt im Augenblick kein Indiz dafür, dass dieser Anstieg in absehbarer Zeit gestoppt werden könnte.

Das bedeutet ja nicht nur den Anstieg der Kosten der Rohölimporte um rund 10 Mrd. Euro p.a., sondern nach Belastung mit Veredelungskosten, Steuern und Abgaben und der Mehrwertsteuer obendrauf für die Endverbraucher eine Zusatzbelastung von mindestens 20 Mrd. Euro, bei weiterem Ölpreisanstieg aber auch leicht 30 Mrd. Euro, die sich nicht nur im Individualverkehr und der Wohnraumbeheizung, sondern auch im Logistik-Sektor und der energieintensiven Industrie nachteilig auswirken werden.

In einer Zeit in der coronabedingt sehr viele Einkommen durch Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld massiv reduziert werden, wird sich dies auch in der Nachfrage nach solchen Konsumgütern nachteilig auswirken, die in der Prioritätenreihe der Verbraucher weiter hinten liegen.

Wichtig ist – und das bildet der DIX eben sehr gut ab, dass eine Regierungsbeteiligung der Grünen diese negativen Aspekte keinesfalls abmildern, sondern eher noch dazu führen wird, den Irrweg in die Dekarbonisierung zu beschleunigen.

 

Der Goldpreis

Gold hat sich in die Gegenrichtung bewegt und ist von rund 1630 Euro auf 1440 Euro gefallen. Gold steht für Solidität. Man legt sich Gold nicht in der Krise zu, sondern in Zeiten der Stabilität. Welche Marktteilnehmer auch immer beim Gold Kaufzurückhaltung geübt haben, es kann angenommen werden, dass es etlichen davon einfach an der „Kaufkraft“ fehlte, bzw., dass diese für andere Zwecke in Anspruch genommen wurde oder werden musste. Sicherlich hat dies auch mit dem vom billigen Geld der Notenbanken getriebenen Anstieg der Börsenkurse zu tun, dass die Liquidität eher in die Spekulation als in den sicheren Hafen abgeflossen ist. Der Schluss, dass im letzten halben Jahr weniger Gold in die langfristigen Rücklagen geflossen ist, weist auf eine weltweit spürbare Einkommens- bzw. Ertragslücke hin, die wiederum mit den Wirkungen der Pandemie in Zusammenhang gebracht werden kann. D.h. akute Sorge schmälert die Vorsorge.

Der DAX

Der DAX stand am 1.10.2020 bei 12.760 Punkten, kletterte bis Anfang Januar auf 14.093 und hat sich Mitte Februar wieder leicht nach unten bewegt. Aktuell pendelt er um die 14.000er Marke. Die Kursbewegung ist immer noch weit von den realwirtschaftlichen Gegebenheiten entfernt und rein spekulativ. Dies deutet auf eine gewisse Zuversicht, dass die Liquiditätsversorgung durch die Zentralbanken noch lange anhalten wird.

Der Zugewinn seit Oktober reicht allerdings nicht aus, um die drei negativen Aspekte, die auf den DIX einwirken, zu kompensieren.

Dazu ein kleiner Einblick in die DIX-Mechanik:

Wenn drei der vier Werte unverändert auf dem aktuellen Stand bleiben*),

bewirkt eine Veränderung im DAX um 100 Punkte momentan eine Veränderung im DIX um rund 6 Punkte. Eine Veränderung beim Gold um 10 Euro schlägt sich ebenfalls mit 6 Punkten im DIX nieder. Beim Öl genügen 0,45$ um eine Bewegung um 6 Punkte auszulösen. Ein Zehntelpunkt in den Prognosen für die Grünen bewegt den DIX um 10 Punkte.

*)Die Gewichtungen im DIX erfolgen zum Teil auf Basis exponentieller Funktionen.

 

Interpretation – Empfehlungen

Die negative Entwicklung des DIX wirft ihren Schatten bis in den Herbst 2021. Für den 26. September sind die Wahlen zum deutschen Bundestag angesetzt. Bis dahin wird sich die reale Lebenssituation für die große Mehrzahl der Bürger weiter verschlechtern. Noch befinden sich viele Unternehmen im Schwebezustand zwischen Leben und Tod, der durch die Aufhebung der Insolvenzantragspflicht künstlich geschaffen wurde. 2,8 Millionen Arbeitnehmer befinden sich in Kurzarbeit. Der Finanzminister hat sich soeben für 2021 180 Milliarden zusätzliche Neuverschuldung genehmigen lassen, nach 130 Milliarden im letzten Jahr, verbunden mit dem Hinweis, dass dies ggfs. nicht ausreichen könnte. Zum Vergleich, die Einnahmen des Bundes erreichten 2020 mit 318 Milliarden nur knapp mehr, als diese 310 Milliarden Corona-Neuverschuldung.

Dabei muss bedacht werden, dass alle Hilfen des Bundes, so gewaltig sie auch erscheinen mögen, die Einkommens- und Ertragsausfälle nur unvollständig ersetzen können. Die Annahme, die Verbraucher, die durch den Lockdown von Teilen des Angebots abgeschnitten sind, könnten daher jetzt Geld übrig haben und damit in einer Zeit nach der Pandemie einen Kaufrausch auslösen, halte ich für reines Wunschdenken.

Der verzweifelte Versuch der Regierung Merkel, das bereits eingetretene und noch drohende Unheil unter der Decke zu halten, wird alleine deshalb scheitern, weil Merkel nicht mehr antritt. Für viele Wahlberechtigte ist sie, obwohl es sich um eine Illusion handelt, immer noch der „Fels in der Brandung“. Diese verlieren – auf den Herbst zu – die Orientierung, denn die Demontage der „Heilsbringerin“ hat auf offener Bühne bereits begonnen (Julian Reichelt, BILD-Chef, vernichtendes Video, sehenswert!) und der Kampf um die Stimmenanteile, die der Union außerhalb Bayerns verloren gehen werden, wird bis zur Wahl eine extreme Schärfe entwickeln.

Wer auch immer die neue Regierung anführen wird, übernimmt ein zerrüttetes Land mit beschädigter Wirtschaft, hoher Arbeitslosigkeit, leeren Kassen und einer enormen Neuverschuldung, deren Tilgung ab 2024 weitere Löcher in den Haushalt reißen wird.

Wer auch immer die neue Regierung anführen wird: Es wird eine sehr schwache Regierung sein, entweder ohne eigene Mehrheit, oder, noch schlimmer, ein Alle-gegen-Einen-Notbündnis, das ständig droht, von den inneren Zentrifugalkräften auseinandergerissen zu werden.

Ich kann jetzt nur empfehlen:

Sichern Sie Ihren Besitzstand, so gut Sie können. Lassen Sie sich nicht von „großartigen Chancen“ hinreißen, „größere Risiken“ einzugehen – es ist in dieser Zeit klug, die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken mit 100% anzunehmen. Das gilt für den Arbeitsplatz, für das Ersparte, ja sogar für langfristig angelegte Partnerschaften im geschäftlichen, wie im persönlichen Bereich.