Bürger in Wut – und andere Phänomene

Bremen

Bremen ist nicht nur das allerkleinste Bundesländchen, Bremen liegt auch in vielen Vergleichskriterien hinter den meisten anderen Bundesländern, und Bremen ist die allerletzte SPD-Hochburg auf Gottes weitem Erdenrund. Nun waren gestern ein paar Hunderttausend Bremer aufgerufen, das zu wählen, was anderswo „Landtag“ genannt wird, in Bremen aber „Bürgerschaft“ heißt. Ungefähr die Hälfte der Wahlberechtigten hat sich an der Urne und der postalischen Ersatzurne eingefunden um den 24 Seiten starken Stimmzettel mit den zulässigen fünf Kreuzchen zu verzieren.

Das Ergebnis ist auf den ersten Blick nicht weiter überraschend. Die SPD hat Bremen erneut für sich gewonnen. Die CDU ist nahe dran, aber eben nur auf dem zweiten Platz. Alles beim Alten also in der Hansestadt?

Nicht ganz! Die bundesdeutsche Balkenwaage, auf der die Ränder sitzen und versuchen, sich gegenseitig hoch- und niederzuschaukeln, ist umgeschlagen.

Die Grünen, vom Gewicht ihrer Dekarbonisierungs- und Deindustrialisierungsfantasien niedergedrückt, haben sich in Bremen zusätzlich den Zorn der Autofahrer zugezogen. Zusätzlich wurden sie von den Nachrichten über die Graichen-Family belastet. Dass sie sich auch in Bezug auf den geplanten Heizungserlass der Berliner Ampel als Hardliner erwiesen, hat ihnen offensichtlich den Rest gegeben.

Damit haben die Bremer deutlich zu erkennen gegeben, dass sie zwar weiterhin von der SPD regiert werden wollen, aber eben nicht mit den Grünen als Koalitionspartner.

Am anderen Ende des Wiegebalkens die Bürger in Wut. Die hat es in bisher unerreichbar erscheinende Höhen gehoben. Ein Teil des Stimmengewinns kam natürlich von der AfD, die diesmal in Bremen nicht zur Wahl stand. Ein anderer, gewichtiger Teil muss aber von jenen gekommen sein, die deutlich gegen den Kurs der rot-grün-roten Koalition protestieren wollten.

Wenn in den internen Schaltkreisen des Herrn Bovenschulte die Ideologie in der Prioritätenreihe hinter dem Machtkalkül zurücktreten muss, dann wird Bremen für die nächsten vier Jahre von einer rot-schwarzen Koalition regiert werden und damit dem schwarz-roten Beispiel Berlins folgen.

Auch wenn es in den Wahlsendungen immer so dargestellt wird: Herr Bovenschulte wird dies nicht alleine entscheiden (dürfen). Die Koalitionsbildung in Bremen wird m.E. also auch zeigen, wie in der SPD-Parteizentrale die Chancen für den Fortbestand der Ampel im Bund eingeschätzt werden.  Gibt es grünes Licht für rot-schwarz, werden sich Habeck und Baerbock ab sofort nach der Decke strecken, also gerade in Bezug auf das Heizungsverbotsvorhaben deutlich zurückstecken müssen. Wird es in Bremen hingegen rot-grün-rot weitergehen, dann ist das als ein Aufbäumen im Endkampf zu interpretieren, dann wird man alles, was noch durchzusetzen und in Gesetzesform zu gießen ist, im neuen Deutschland- Tempo durch den Bundestag peitschen, um unumkehrbare Pflöcke einzuschlagen, solange dafür noch Zeit ist.

Aachen

Kennen Sie Charles Price?

Charles Price ist seit September 2001 leitender Pastor der „The Peoples Church“ in Toronto. Ein Mann der großen Worte auf der großen Bühne. Sein Thema: God on the Throne of a Broken World.

In Aachen ging es jedoch nicht um Charles Price, sondern um Karls Preis. Jener Preis, der anzeigt, dass sich die Empfänger dieser Auszeichnung um Europa verdient gemacht hätten. Vom ersten Träger des Karlspreises der Stadt Aachen (1950) stammen die folgenden Sätze, veröffentlicht in seinem Werk „Praktischer Idealismus“:

Inzucht stärkt den Charakter, schwächt den Geist — Kreuzung schwächt den Charakter, stärkt den Geist.

Wo Inzucht und Kreuzung unter glücklichen Auspizien zusammentreffen, zeugen sie den höchsten Menschentypus, der stärksten Charakter mit schärfstem Geist verbindet. Wo unter unglücklichen Auspizien Inzucht und Mischung sich begegnen, schaffen sie Degenerationstypen mit schwachem Charakter, stumpfem Geist.
Der Mensch der fernen Zukunft wird Mischling sein. Die heutigen Rassen und Kasten werden der zunehmenden Überwindung von Raum, Zeit und Vorurteil zum Opfer fallen. Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch eine Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen. Denn nach den Vererbungsgesetzen wächst mit der Verschiedenheit der Vorfahren die Verschiedenheit, mit der Einförmigkeit der Vorfahren die Einförmigkeit der Nachkommen.In Inzuchtfamilien gleicht ein Kind dem anderen: denn alle repräsentieren den einen gemeinsamen Familientypus. In Mischlingsfamilien unterscheiden sich die Kinder stärker voneinander: jedes bildet eine neuartige Variation der divergierenden elterlichen und vorelterlichen Elemente

Inzucht schafft charakteristische Typen — Kreuzung schafft originelle Persönlichkeiten.

Vorläufer des planetaren Menschen der Zukunft ist im modernen Europa der Russe als slawisch-tatarisch- finnischer Mischling; weil er, unter allen europäischen Völkern, am wenigsten Rasse hat, ist er der typische Mehrseelenmensch mit der weiten, reichen, allumfassenden Seele. Sein stärkster Antipode ist der insulare Brite, der hochgezüchtete Einseelenmensch, dessen Kraft im Charakter, im Willen, im Einseitigen, Typischen liegt. Ihm verdankt das moderne Europa den geschlossensten, vollendetsten Typus: den Gentleman.

Weil Kalergi-Zitate grundsätzlich mit dem Prädikat „Aus dem Zusammenhang gerissen!“ ausgezeichnet werden, hier der Link zur Quelle, denn dies und mehr von Coudenhove-Kalergi lässt sich hier nachlesen.
73 Jahre später ist Wolodomir Selenski, zusammen mit dem Ukrainischen Volk, der 74. Preisträger des Karlspreises der Stadt Aachen. Interessant wäre zu erfahren, wer alles genau mit dem „Ukrainischen Volk“ gemeint gewesen sein könnte. Doch das nur am Rande. Die Verdienste Selenskis und einiger Teile des Ukrainischen Volkes um die Einigung Europas sind unbestritten. Schließlich ist er der erste Präsident der Ukraine, der die Anstrengungen der USA, die Ukraine in die EU und in die NATO zu integrieren, vollständig und rückhaltlos unterstützt hat, der bereit war, jahrelang die abtrünnigen Teile seines eigenen Volkes mit Waffengewalt zur Umkehr zu bewegen, und der jetzt, mit massiver Unterstützung der USA, der EU und Großbritanniens, seit mehr als einem Jahr den Russen die Stirn bietet. Kein Karlspreisträger vor ihm hat mit soviel Opfermut für die europäische Einigung gekämpft. Weshalb es nur recht und billig ist, dass die Regierung der Bundesrepublik Deutschland das Preisgeld mit Sachspenden im Wert von 2,7 Milliarden Euro aufgebessert hat.

Chmelnyzkyj

Der Name dieser Stadt ist Ihnen wahrscheinlich ebenso wenig bekannt, wie Charles Price, doch ist er gestern zu weltweiter Bekanntheit gelangt. Ich habe ihn gestern zuerst bei der indonesischen „Tribune Timur“ gefunden, wo von einer Explosion nahe dieser ukrainischen Stadt berichtet wurde, die von den Seismographen als eine Erschütterung der Stärke 2,5 auf der Richterskala festgehalten wurde.

Später  fand ich zwei Quellen aus der Schweiz, von denen eine erklärte, es handelte sich dabei wohl um die stärkste Explosion seit Beginn des Ukraine Krieges überhaupt. Treibstofftanks und ein großes Lager von (NATO-) Waffen und (NATO-) Munition, sei nach einem Drohnenangriff in die Luft geflogen.

https://www.blick.ch/video/aktuell/video-kursiert-auf-social-media-explosionen-zerstoeren-munitionsdepot-im-westen-der-ukraine-id18575294.html

https://www.20min.ch/video/ist-das-die-bisher-groesste-explosion-im-ukraine-krieg-471938136345

Ach ja, und dann gibt es da auch noch das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit einer sehr zurückhaltenden Berichterstattung