Deutschland baut Militärpräsenz in Großbritannien aus

Annegret Kramp-Karrenbauer, die geschäftsführende Verteidigungsministerin der Bundesrepublik Deutschland, verkündete ihrem britischen Amtskollegen Ben Wallace anlässlich seines Besuches in Berlin am 10. November, dass Deutschland seine Militärpräsenz in England wieder aufstocken werde.

Der Nationalpark zwischen Manchester und Sheffield werde künftig von einem dauerhaft stationierten Kontingent der Bundeswehr mit hunderten von Fahrzeugen, darunter 250 Panzern, und rund 10.000 Soldaten zum Truppenübungsplatz umgestaltet. Deutschland leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Verteidigung Großbritanniens gegen Bedrohungen aus Russland, China, Iran und Argentinien.

Davon haben Sie nichts gehört?

Das können Sie sich gar nicht vorstellen?

Stimmt ja auch nicht.


Umgekehrt. Umgekehrt stimmt es. Ben Wallace hat Annegret Kramp-Karrenbauer davon unterrichtet, dass die britischen Truppen in Deutschland wieder massiv aufstockt werden.
Sehen Sie, davon haben Sie vielleicht doch schon gehört. Das können Sie sich sehr wohl vorstellen. Das halten Sie für vollkommen normal, und Sie finden es nett, dass AKK sogar vorher informiert wurde.

Außerdem wollen die Briten ja keinen deutschen Nationalpark zum Truppenübungsplatz umwandeln, sondern einfach nur die „Normandy Barracks“ in Sennelager bei Paderborn wieder mit Leben erfüllen.
Sollten also die Russen tatsächlich kommen, wären die Briten bestens geeignet, die deutschen Behörden bei der Registrierung der Neuankömmlinge zu unterstützen und sie bis zum abschließenden Asylbescheid in Sennelager zur versorgen und auf ihre Integration vorzubereiten. Nach den Plänen der in Kürze amtierenden Ampel können auch die Russen, wenn sie nun mal da sind, nach fünf Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Es liegt also im ureigensten Interesse der Briten, dafür zu sorgen, dass diese ihre Asylanträge in Deutschland stellen und nicht etwa auf die Idee kommen, in Schlauchbooten über den Ärmelkanal zu schippern und ihre Asylanträge in Dover zu stellen.

Es mag sein, dass die Briten das dürfen. Ich kenne mich weder in den Resten des noch verbindlich gültigen Besatzungsrechts aus, noch in den Verträgen, in denen die ehemalige BRD nach offizieller Aufhebung der Besatzung ganz und gar freiwillig Verträge unterschrieben hat, die eine quasi unveränderte Fortsetzung der Truppenstationierung ermöglichten. Die Frage danach erübrigt sich, denn es kommt nicht auf das „Dürfen“ an, sondern einzig auf das „Können“ – und sie können es. Also nehmen wir es zur Kenntnis und hüllen uns dann – gemeinsam mit den Medien und allen demokratischen Parteien – in Schweigen. Es wird besser so sein.  Sonst wäre es ja nicht so.

Anderes Thema:

Die Volatilität der Krypto-Währungen

Bitcoin und die übrigen Krypto-Währungen sind auf den ersten Blick das, was man eine Parallel- oder Komplementärwährung nennt.

Ein Zahlungsmittel, das von einem Teil der Marktteilnehmer  (exklusiv) akzeptiert und genutzt wird.

Der eklatante Unterschied zu den offiziellen Währungen besteht darin, dass es sich beim Bitcoin nicht um Banken-Fiat-Money-Schuldgeld handelt, das, weil aus Kredit entstanden, von  den ursprünglichen Kreditnehmern wieder eingesammelt werden muss, um den Kredit tilgen zu können. Bitcoin ist einfach da. Ohne Kredit in die Welt gesetzt. Wer nicht Geschäfte machen will, mit Leuten, die ausschließlich Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren, ist zu keinem Zeitpunkt in der Zwangslage, sich Bitcoins beschaffen zu müssen. Es besteht also kein zwangsläufiger Bedarf an Bitcoins, womit die so genannte Währung im Grunde vollkommen wertlos ist. Ein Tamagochi, mit dem man ein paar Wochen lang spielt, bis es tief hinten in einer Schublade verschwindet und nur alle Jahre beim Großputz wieder zum Vorschein kommt.

Dass das Schürfen von Bitcoins ein langwieriges und immense Mengen an Strom fressendes Unterfangen ist, gibt dem Bitcoin ebenso  wenig einen Wert, wie ein Nasenpopel  durch die mitunter stundenlange Wühlarbeit in den Nasenlöchern einen Wert gewinnt. Es ist auch nicht mehr als Pipifax und Larifari, dass Bitcoins per Blockchain-Technologie als „fälschungs- und diebstahlsicher“ angepriesen werden. Wozu „Wertloses“ stehlen oder fälschen?

Die Realität scheint die vorstehenden Gedanken glatt zu widerlegen. Hat nicht so mancher mit der Anlage in Bitcoin sein Glück gemacht? Sind die Wechselkurse gegenüber den traditionellen Währungen und gesetzlichen Zahlungsmitteln nicht geradezu explodiert? Sollte man nicht schleunigst jeden Euro, den man hat, für Bitcoins hergeben, um sich im großen  Glücksrad schnell und sicher ganz nach oben befördern zu lassen?

Es vergeht kein Tag, an dem nicht mindestens eine E-Mail bei mir eingeht, die mir erzählt, wie ich mit Bitcoin reich werden kann. Da stellt sich mir die Frage, warum diejenigen, die Bitcoins besitzen, so scharf darauf sind, dafür Euros zu erhalten. Ist das nicht sonderbar? Irgendwie erinnert das auch an jene Börsenexperten, die ihre absolut geheimen Tipps an jedermann und alle Welt verkaufen, statt mit ihrem Wissen selbst jede Möglichkeit zu nutzen, an der Börse ein Vermögen zu machen.

Am Wochenende hat der Bitcoin mal auf die Schnelle mehr als ein Achtel seines „Wertes“ verloren. Das stellt selbst die Inflation der türkischen Lira in den Schatten. Auslöser waren nach meiner Einschätzung die Kursrutsche an den Wertpapier-Börsen. Da sind ebenfalls „Werte“ vernichtet worden. Das führt bei so manchem Anleger unmittelbar zu Liquiditätsbedarf – in echter Währung – und da ist der Verkauf von Bitcoins eben eine der Möglichkeiten, sich flüssig zu halten.

Es zeigt sich, dass Bitcoins sehr viel weniger „Zahlungsmittel“ als vielmehr „spekulative Anlage“ sind; durchaus mit dem Potential Kursgewinne zu erzielen, aber eben auch mit dem Risiko, Kursverluste hinnehmen zu müssen. Der Unterschied zu Aktien und festverzinslichen Papieren besteht darin, dass nichts und niemand dahintersteht. Ist die Aktie der Nachweis für das Eigentum an einem Bruchteil eines Unternehmens, steht hinter der Staatsanleihen die verbriefte Schuld eines Staates, die irgendwann zur Tilgung fällig wird, so findet sich beim Bitcoin nichts dergleichen.

Im Grunde besteht der Bitcoin ausschließlich aus der heißen Luft einer geschickten Marketingkampagne, mit der umsichtigen, diversifizierenden Anlegern ein Teil des Geldes aus der Tasche gezogen wird, das von den Zentralbanken im Übermaß in die Märkte gepumpt wurde und wird. Insofern schafft  der Bitcoin nicht zusätzliche Liquidität: Er bindet Liquidität.

Jan Brueghel der Jüngere war Zeitgenosse der Tulpomanie in den Niederlanden, also jener Jahre, in denen ganze Vermögen im Austausch gegen eine einzige Tulpenzwiebel den Besitzer wechselten, weil ein geschicktes Marketing das Märchen unbegrenzter Wertsteigerung und mühelosen Reichtums in die Welt gesetzt hatte.

Brueghel hat seine Sicht darauf in diesem Gemälde festgehalten.

Sehen Sie genau hin – und bedenken Sie, dass es sich seinerzeit bei den Tulpenzwiebeln immerhin noch um reale Gegenstände handelte.