Wie stellt sich der BUND e.V. den Klimawandel vor?

Ich habe ja eine Vielzahl von Newslettern unterschiedlichster Absender abonniert, schon alleine,  um mich vor dem nagenden Selbstzweifel zu schützen, ich säße womöglich vollkommen isoliert und weltfremd in einer ganz und gar unsäglichen Filterblase.

Regelmäßig, jedoch nicht so oft wie Campact, bitten mich die Umwelt- und Naturschützer des BUND e.V., auch in ihrer Eigenschaft als Mitglied von FRIENDS OF THE EARTH GERMANY, um Unterstützung.

Gestern erreichte mich der jüngste Newsletter des BUND e.V.

„Mit kämpferischen Grüßen“
setzte man mich davon in Kenntnis, dass der BUND e.V. das klimapolitische Versagen, das im Gesetzentwurf des Bundeskabinetts zum Kohleausstieg zum Ausdruck kommt, nicht akzeptieren wird, sondern den gesellschaftlichen Protest zum Kraftwerk „Datteln“ fortsetzen und in die Dörfer tragen wird.

Auch werde man weiter für einen klimaverträglichen Kohleausstieg bis spätestens 2030 kämpfen.

(Die Online-Version dieses Newsletters ist hier aufrufbar.)

Nun finde ich das Engagement des BUND e.V. für die Belange von Umwelt- und Naturschutz ja grundsätzlich löblich, weil die Mitglieder dieses Vereins sich immerhin noch darum bemühen, ein bisschen mehr von Umwelt und Natur zu verstehen als der/die gemeine Grüne oder so mancher einfach nur wählergunstbeflissene Umweltminister, aber in Bezug auf die Aktivitäten des BUND zum Klimaschutz kann ich diesen Anspruch auf Seriosität im Trubel der allgemeinen Panikmache leider nicht mehr erkennen.

Sicher, „das Klima“ ist für Spendensammler ergiebiger als die „Rote Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tiere, ja es schlägt vermutlich sogar jede Hungerkatastrophe in der Sahelzone, und wenn nun der Kassenwart des BUND e.V., im Glauben, der Zweck heilige die Mittel, auf diesen Zug aufspringt, dann muss man das im Normalfall ebenfalls augenzwinkernd hinnehmen.

Aber nicht, wenn damit jene Höllenfahrt in Gang gebracht wird, von der Angela Merkel sinngemäß sagt, es dürfe und werde kein Stein auf dem anderen bleiben („Die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns angewöhnt haben, werden wir in den nächsten 30 Jahren verlassen.“).

Der BUND e.V. ist durchaus einflussreich, und wenn die Chance, dort bessere Einsichten zu etablieren, auch verschwindend gering erscheint, darf man sie nicht auslassen. Es könnte die letzte sein.

Also habe ich mich auf der Webseite des BUND umgesehen und dort zwei mögliche Ansprechpartner gefunden, denen ich gestern Abend die nachstehende E-Mail gesandt habe.


 

Sehr geehrte Frau Horn, sehr geehrter Herr Fritsch,  

mit Ihrem heutigen Newsletter unternehmen Sie den Versuch, mir und vermutlich sehr vielen weiteren Empfängern zu verdeutlichen, dass die Bundesregierung den Kohlekompromiss einseitig aufgekündigt habe. Weshalb jetzt der Protest in die Dörfer getragen und weiter für einen klimaverträglichen Kohleausstieg bis spätestens 2030 gekämpft werden müsse.

Denn Sie erklären beiläufig auch, dass der Kohleausstieg, entgegen dem nun gebrochenen Kompromiss, „eigentlich“ bis 2030 erfolgt sein müsse, falls Deutschland seinen Beitrag dazu leisten will, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.

Ich bin vielleicht ein bisschen naiv und habe nur vage Vorstellungen von den physikalischen Vorgängen, die unser Wetter und damit – langfristig betrachtet – auch unser Klima bestimmen, doch bin ich aufgrund einer Vielzahl erdrückender Beweise davon überzeugt, dass es nicht nur erd-, sondern sogar menschheitsgeschichtlich gar nicht so lange her ist, dass die Temperaturen auf der Erde, wie sie nicht nur in Eisbohrkernen sondern auch an Baumringen (für Sie: mit den Mittel und Methoden der Dendrochronologie) und anderen Artefakten abgelesen werden können, in der Vergangenheit auch schon deutlich höher waren als heute.

 

Ich gebe gerne zu, dass mich das irritiert.

Wie kann es sein, dass Grönland einst um einiges „grüner“ war, dass Hannibal mit Elefanten die Alpen überqueren konnte (ohne dass es da schon so etwas wie einen Winterdienst und eine Autobahn gegeben hätte) wenn die Pässe nicht weitgehend eisfrei waren, und dass in England erfolgreich Wein angebaut wurde?

Gut, ich weiß, es gab auch Zeiten, in denen die Themse, die Ostsee und der Bodensee zugefroren waren.

 

Aber auch das irritiert mich.

Hätte die Erde nicht – nach der ersten Abkühlung der Kruste –  bis zu dem Zeitpunkt, an dem ausreichend viele Menschen überhaupt begonnen haben, mit ausreichend vielen Gerätschaften, die ihre Energie aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe gewannen, einen wachsenden CO2-Anteil in der Atmosphäre hervorzubringen, vollständig eingefroren sein müssen?

Nun, ich nehme nicht an, dass Sie mir nun erklären wollen, genauso sei es gewesen. Große Eiszeit bis genau 1850. Nee, nee – das trauen Sie sich nicht… ! Sie mögen mich zwar für ein bisschen naiv halten, aber eben auch nicht für so naiv, dass Sie annehmen könnten, ich würde Ihnen das abnehmen.

Aber, und das meine ich nun ganz ernsthaft: Was mag die Temperaturschwankungen und Klimaveränderungen in der Vergangenheit wohl ausgelöst haben, wenn menschengemachtes CO2 dafür definitiv nicht infrage kommt?

Auf die Gefahr hin, dass ich Ihnen mit meiner Fragerei auf die Nerven gehe:

 

Mich irritiert noch etwas ganz anderes:

Wenn es zu Zeiten der alten Römer tatsächlich so warm war, wie es die Klimaarchäologen behaupten, wie konnte die Menschheit diese höllische Erderhitzung überleben?

Die katastrophalen Stürme, Orkane, Starkregen-Ereignisse, Überschwemmungen, Erdrutsche, Murenabgänge, die Methanausgasungen aus den aufgetauten Permafrostböden, dazu die trockenen, schrundig rissigen Äcker, von denen kein Halm Getreide geerntet werden konnte? Die Weinberge, wo die Trauben über Jahrhunderte an den Rebstöcken vertrockneten?

Ich weiß, es muss auch für Sie schwer vorstellbar sein, aber unter diesen außergewöhnlich lebensfeindlichen klimatischen Bedingungen entstand eines der größten Reiche der Geschichte auf unserem Planeten!

Oder hat der Aufschwung des Römischen Reiches trotz der Hitze stattgefunden? Hätten die Cäsaren bei durchschnittlich fünf Grad niedrigeren Temperaturen nicht nur den gesamten Mittelmeerraum nebst Teilen Albions erobert, sondern auch die Sahara, China, die Mongolei, die russische Steppe, Alaska  und von dort aus dann Nord- und Südamerika?

 

Doch, es würde mich sehr interessieren, wie Sie das einschätzen.

Schließlich haben Sie ja auch zu der aktuell von Klimamodellen und deren Ausdeutern (erinnert schon ein bisschen an Delphi, nicht wahr?) prognostizierten mäßigen Erwärmung der Durchschnittstemperatur der Erde eine gefestigte Meinung, die sich aber – und da gibt es bei mir wohl jenes berühmte „missing Link“ im Verständnis – mit den Erfahrungswerten aus den letzten 2.500 Jahren in keiner Weise in Übereinstimmung bringen lässt.

 

Was ist anders?

Was wird die Menschheit vernichten, wenn Deutschland nicht innerhalb eines Jahrzehnts eine Energiewende vollzieht, die im Grunde nur mit dem „Selbstmord aus Angst vor dem Tode“ verglichen werden kann?

 

Mag sein, dass ich zu naiv bin, um das zu verstehen.

Aber ich werde versuchen, es zu verstehen, wenn Sie mir die fehlenden Informationen zukommen lassen und sie mir mit der notwendigen Geduld erklären. Wenn’s plausibel ist, werde ich es schon verstehen. Das war bei mir schon immer so. Was ich trotz guten Willens der Erklärenden nicht wirklich verstehen konnte, hat sich am Ende auch als falsch herausgestellt. Immer.

 

Weil ich relativ viele Menschen kenne, die an der Auflösung dieses Rätsels ebenfalls interessiert sind, werde ich meine Mail an Sie meinerseits an meinen Newsletter-Verteiler weiterleiten – und, Ehrenwort! – auch Ihre Antwort, auf die ich wirklich sehr gespannt bin, so Sie sich denn der Mühe unterziehen wollen.

 

Mit besten Grüßen

Egon W. Kreutzer


 

Es ist doch wahr!

Die Notwendigkeit, in die Niederungen der Strahlungsphysik zu steigen und sich dort gegenseitig mit gesättigten und ungesättigten Bandbreiten zu beschießen oder sich an alten, neuen und noch gar nicht existierenden Beschreibungen der Eigenschaften so genannter „Schwarzer Strahler“ abzuarbeiten, besteht doch gar nicht, wenn man sich bewusst macht, dass der Zusammenhang zwischen Klima und CO2, wie er sich aus den verfügbaren Klimadaten der Vergangenheit erschließt, anders herum läuft. Erst wird es wärmer, dann steigt der CO2-Gehalt der Atmosphäre, weil die Ozeane CO2 abgeben – und dann ergrünt und blüht der Planet in voller Kraft überbordenden Lebens.

Die gesamte, erbärmliche Argumentation der Klimapaniker besteht doch einzig und allein darin, den von Menschen erzeugten Anteil des Spurengases CO2, das für jegliches Leben auf diesem Planeten unerlässlich ist, als einzigen und ausschlaggebenden Auslöser des mit fragwürdigen Modellen prognostizierten Anstiegs der Weltdurchschnittstemperatur und der damit ausgelösten, nie dagewesenen, existenzvernichtenden Klimakatastrophe anzusehen und dem CO2 daher den totalen Krieg zu erklären. 

Mehr haben sie doch nicht.

Dass sich das Klima auf der Erde verändert, seit sie existiert, dass auch das Klima, das seit dem Auftreten der ersten Menschen geherrscht hat, keineswegs unerändert gleichbleibend gewesen ist, sondern nach wie vor Warm- und Kaltzeiten hervorgebracht hat, dass wir uns – in der langfristigen Betrachtung – am Ende einer Eiszeit befinden, die eben nicht endet, weil der Mensch seit Beginn der Industrialisierung mehr CO2 emittiert als vorher, sondern weil es der Abfolge der großen Sonnenzyklen entspricht, das kann niemand, der für sich in Anspruch nimmt, bei klarem Verstand zu sein, in Abrede stellen.

Nur wenn es eine faktenbasierte, logische Erklärung dafür gäbe, dass in der erdgeschichtlichen Vergangenheit stets CO2-Emissionen (unbekannten Ursprungs) Warmzeiten, und deren Ausbleiben Eiszeiten ausgelöst hätten, müsste man sich tatsächlich aus Klimagründen über die Nutzung fossiler Energieträger Gedanken machen.

Dass man, auch ohne an eine Klimakatastrophe zu glauben, mit den natürlichen Ressourcen sorgsam und pfleglich umgehen sollte, steht außer Frage, doch ob der durch Windmühlen ausgelöste Flächenfraß, Vogel- und Insektenschlag in Verbindung mit gesundheitsgefährdenden Schall- und Infraschallemissionen diesem Anspruch genügt, ob die Förderung von Lithium und Kobald für Akkumulatoren diesem Anspruch genügt, ob die Aufgabe der Versorgungssicherheit mit Energie, vor allem mit elektrischem Strom, im Sinne eines pfleglichen Umgangs mit den Ressourcen diesem Anspruch genügt, wage ich nicht  nur ernsthaft zu bezweifeln, sondern sogar ein gegenteiliges, negatives Urteil dazu zu fällen, mit der Maßgabe, nicht länger in Gretapanik blindem Aktionismus zu verfallen, sondern ruhig und besonnen darüber nachzudenken, ob es überhaupt einen Anlass zur Besorgnis und die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen gibt, und falls ja, welche.
Diese Arbeit ist m.E. bisher sehr bewusst vermieden worden.

Sollte ich vom BUND e.V. Aufklärung  erfahren, werde ich das selbsterständlich hier bekanntmachen.