Schluss mit Schadenfreude – Schadensbegrenzung!

Für alle, die es haben kommen sehen, die dafür als Bedenkenträger, Schwurbler und Verschwörungstheoretiker ausgegrenzt wurden, ist es natürlich ein gefundenes Fressen, sich am bevorstehenden Zusammenbruch der Energiewendepolitik zu ergötzen. Das geht soweit, dass der klammheimliche Wunsch wach wird, die vorhergesagte Katastrophe auch zu erleben, um schadenfreudig in den Ruf auszubrechen: „Ich habe es euch doch schon immer gesagt. Jetzt habt ihr den Salat.“

Wenn es nur so wäre.

Nicht Lang und Nouripur, nicht Habeck und Baerbock, nicht Scholz und Lindner, auch nicht die Wegbereiterin des Horrors, Angela Merkel: Die alle werden vom „Salat“ herzlich wenig zu spüren zu kommen. Der Ausfall der Gasversorgung und in Folge der Ausfall der Stromversorgung, wird uns alle, das Volk, ebenso treffen, wie uns jetzt schon die Inflation trifft, die sehr viel mehr mit der verkorksten Energiepolitik zu tun hat als mit dem Krieg in der Ukraine, und ja auch schon vor dem 24. Februar erschreckende Ausmaße erreicht hatte.

Schadenfreude ist ja schön,
aber wir sollten über der Schadenfreude nicht vergessen,
dass wir selbst, und nur wir selbst den Schaden haben werden.

Wenn wir jetzt beginnen, in vernünftigem Maße Energie zu sparen, tun wir das doch nicht, um Habeck und seinen grünen Genossen aus der Patsche zu helfen, die flehentlich darum bitten und schon mit Spargesetzen drohen. Die sollten uns im Augenblick vollkommen egal sein. Die haben gezeigt, dass sie es nicht können. Einfach weghören, ignorieren, so tun, als gäbe es sie gar nicht.

Jetzt sind wir dran, in unserem eigenen Interesse, das Heft in die Hand zu nehmen und die Vorbereitungen für den Winter so zu treffen, dass die Wahrscheinlichkeit wächst, ohne größere Energieengpässe den nächsten Frühling zu erreichen.

Natürlich ist das deutsche Volk nicht in der Lage, den Weiterbetrieb der letzten drei Kernkraftwerke gegen den Willen der Regierung zu erzwingen. Auch die Wiederaufnahme des Betriebs der drei im letzten Jahr abgeschalteten AKW ist gegen diese Regierung nicht durchsetzbar. Ob die Energiekonzerne von der Option, Kohlekraftwerke zu reaktivieren, über die Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks Mehrum in Niedersachsen hinaus, Gebrauch machen, steht in den Sternen der betriebswirtschaftlichen Abteilungen der Konzerne. Ein Betrieb, nur für ein paar Monate, um über diesen Winter zu kommen und dann wieder den Sermon vom bösen CO2 hören und wieder abschalten zu müssen, das rechnet sich nicht. Das ist ungefähr so, als würde sich der Eigenheimbesitzer Mustermann alle Jahre Anfang Oktober eine Heizung installieren lassen, nur um sie Anfang April vom Installateur wieder herausreißen zu lassen, um im nächsten Herbst den Heizungsbauer auf’s Neue zu holen.

Es ist verständlich, dass die Energieerzeuger Laufzeitgarantien verlangen, bevor sie eingemottete Kraftwerke reaktivieren. Nur das widerspricht halt dem grünen Geist, und solange der noch bestimmt, wo es mit Deutschland hingeht … Ach was. Vergesst die Grünen. Vergesst die ganze Ampel. Sorgt selber vor! Nicht mit dem Ziel, die Regierung zu retten, sondern mit dem Ziel, uns, das deutsche Volk, über den Winter zu bringen.

Es ist nicht die Zeit, sich schadenfreudig darüber zu amüsieren, wie die rot-grünen Rathäuser schon jetzt, im Sommer, die Beleuchtung der Städte zurückfahren. Ganz unabhängig davon, wie diese Maßnahmen begründet werden, ob mit Putin oder mit der Klimaerhitzung oder mit Omikron: Hört nicht hin, regt euch nicht darüber auf. Mit diesen Maßnahmen helfen sie uns. Das ist alles, worauf es ankommt.

Wir alle können mithelfen.

Es geht ja nicht nur ums Gas!

Es geht ums Ganze.

Erdgas dient drei unterschiedlichen Zwecken.

  • Brennstoff für Gasheizungen und Gasherde, überwiegend in privaten Wohnungen
  • Rohstoff für die Chemie- und Düngemittel-Industrie
  • Brennstoff für Gaskraftwerke, immer dann, wenn Sonne und Wind nicht ausreichend liefern

Der Bedarf an Erdgas geht im Sommer zurück und nimmt im Winter stark zu. Der Zustrom an Erdgas war in normalen Zeiten hoch genug, um im Sommer Reserven in den Gasspeichern anzulegen, die dann im Winter eingesetzt werden konnten, um den für den Winterbedarf zu geringen Zustrom an Gas zu kompensieren.

Der Super-Gau steht dann an, wenn die Gasspeicher im Winter bei mehrtägiger Dunkelflaute von den Gaskraftwerken leergesaugt werden. 

Dann muss erst die Industrie den Gasverbrauch reduzieren, was in manchen Branchen Milliardenschäden an den Produktionsanlagen verursachen wird, während die Beschäftigten in Kurzarbeit oder gleich in die Arbeitslosigkeit geschickt werden müssen und die Versorgungslage mit wichtigen Gütern sich schlagartig rapide verschlechtert.

Hat die Industrie ihre Einsparpotentiale ausgeschöpft, sind die privaten Haushalte dran. Denn auch die müssen weggeschaltet werden, lange bevor der Druck in den Leitungen nicht mehr  ausreicht um die Gasbrenner in Betrieb zu halten.

Die letzte Reserve muss den Gaskraftwerken vorbehalten bleiben, weil die das einzige Mittel sind, das uns vor dem großen, europaweiten Blackout retten kann. Und wenn die Gaskraftwerke von der letzten Reserve zehren, dann heißt es nur noch beten, dass der Wind wieder wehen und die Sonne kräftig scheinen möge.

Die Devise heißt also: Strom, Gas und Heizöl, aber auch Benzin und Diesel sparen!

Warum auch beim Öl sparen?

Die Ampel-Regierung hat in ihrer unendlichen Weisheit beschlossen, zum Jahresende den Bezug von russischem Erdöl einzustellen. Das betrifft insbesondere die Raffinerie in Schwedt, die ganz Berlin und Brandenburg mit Benzin, Diesel und Heizöl und weiteren Rohölderivaten versorgt. Da vorgesehen ist, Schwedt mit Rohöl aus anderen Quellen zu versorgen, aber meines Wissens nicht gesichert ist – und beim Auftreten einer EU-weiten Energienotlage trotzt aller Verträge und Zusagen – gar nicht gesichert sein kann, dass der Ausfall der russischen Lieferungen aus anderen Quellen vollständig ersetzt werden kann, droht auch hier ein Engpass.

Die Stromversorgung Deutschlands hängt aber auch, wenn auch nur zu einem geringen Anteil, an ölbefeuerten Großkraftwerken:

Standort (anteilige) Leistung MW aus Heizöl
Altbach Dezisau 190
Augsburg 20
Wuppertal-Barmen 60
Berlin-Buch ca. 10
Berlin-Charlottenburg ca. 70
Berlin-Willmersdorf 184
Bielefeld ca. 35
Bremen Mittelsbüren 110
Burghausen ca. 90
Dormagen ca.
Dresden ca. 135
Duisburg ca. 140
Düsseldorf-Flingern ca. 86
Erlangen 17
Nürnberg ca. 420
Irsching 415
Jena ca. 100
Kirchlengern ca. 90
Krefeld ca. 20
Leinau 12
Leipzig ca. 80
Marbach 437
Mindelheim 11
Sindelfingen ca. 50
Stuttgart Gaisburg 29
Stuttgart Münster 69
Ulm 18
Walheim 136
Wedel 102
Werdohl 206
Wilhelmshaven 56
Witzenhausen 30
Zolling 50
Summe 3,478

Die Liste ist nicht vollständig, Schweröl ist nicht berücksichtigt und kleinere Einheiten ebenfalls nicht. Dennoch entspricht die mit Heizöl erzeugte Leistung in etwa der Leistung der drei Kernkraftwerke, die jetzt zur Abschaltung anstehen. Wir werden im Winter auch diese Leistung dringend brauchen. Es kann also helfen, hier zu sparen, damit eventuell auch die Öl-Reserven aufgefüllt werden können.

Noch wichtiger ist es, beim Gasverbrauch zu sparen, denn jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, muss entweder nicht aus dem Speicher entnommen werden, oder kann gar den Speichern zugeführt werden, je nachdem, wie die Zulieferung jeweils aktuell ausfällt.

Für den Stromverbrauch gilt das Gleiche. Wobei vor allem die Verbräuche an windstillen Tagen und noch mehr in windstillen Nächten einen direkten Einfluss auf den Füllstand der Gasspeicher haben.

 

Eigentlich sollte es die Regierung sein, die ihr Volk aufruft, in schweren Zeiten zusammenzustehen, um eine bevorstehende Krise gemeinsam zu bewältigen.

Die Ampel kann das aus zwei Gründen nicht:

1. Hat sie die Krise selbst herbeigeführt und seit Amtsantritt nur verschärft, weshalb die Rhetorik darauf nicht darauf ausgerichtet ist, Schaden von Deutschland abzuwenden, sondern Russland und Putin zu schaden,

2. Sitzen im Kabinett einige Personen, von denen angenommen werden kann, dass sie das Wort „Volk“ in den letzten Jahren nur einmal in den Mund genommen haben, nämlich beim Aufsagen des folgenlos bleibenden Amtseides.

Aus beiden Gründen sollten wir unseren Mitbürgern klar machen, dass wir nicht für die Rettung der Ampel Energie sparen, sondern aus eigenem Interesse für unser Überleben.