Neueste Meldungen – Potpourri oder Medley – das ist hier die Frage

PaD 31 /2022 – Hier auch als PDF verfügbar: Pad 31 2022 Neueste Nachrichten

An jedem Morgen beginnt mein Tag mit einem ersten Kaffee auf der Terrasse. Wetterunabhängig. Zwischen diesem ersten Kaffee und dem zweiten beim Frühstück verschaffe ich mir einen ersten Überblick über die neuesten Verrücktheiten, die es in die Nachrichten geschafft haben. Meistens greife ich dann für meinen Kommentar ein Thema heraus. Heute schaffe ich das nicht. Schuld daran, im positiven Sinne (natürlich gibt es positive Schulden, man nennt sie Guthaben.), war Dushan Wegner, der mit zwei aufeinanderfolgenden Essays einen wesentlichen Beitrag zur Erhellung geleistet hat. Jeder hat die alte Berliner Weisheit schon einmal gehört: „Kacke inne Lampenschale, jiebt jedämpftet Licht im Saale.“ Nun, Dushan hat die Lampenschale dankenswerter Weise  ausgeräumt. Ich komme gleich noch auf seine Texte zurück.

Zunächst einmal stehe ich ungläubig vor den jüngsten Inflationszahlen. Nur 8,2 Prozent! Nur! Und wem haben wir dieses „nur“ zu verdanken? Unserer auf unser aller Wohl bedachten Bundesregierung, die in ihrer Weitsicht alleine mit Hilfe des auf drei Monate begrenzten 9-Euro-Tickets und des ebenso wirksamkeitsbegrenzten Tankrabatts verhindern konnte, dass die wahre Inflation, die von begnadeten Mathematikern unter Eliminierung der Wirkungen von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt ermittelt wurde, eigentlich und im Grunde und ohne das beherzte Eingreifen von Scholz und Habeck und Lindner bei 10,2 Prozent gelegen haben  würde. Was Scholz, Habeck und Lindner jedoch nicht verhindern konnten, ist ein unerwarteter Inflationsausbruch im Bereich der Pflegeheime. Da werden sich die Heimkosten um weit, weit mehr als 8,2 oder 10,2  Prozent erhöhen, die Rede ist von bis zu 100 Prozent Zuzahlungserhöhung, weil die Preissteigerungen schließlich weitergegeben werden müssen. Auch beim Gaspreis der privaten Gaskunden liegt die Inflation eher bei 100 Prozent und da kommt noch die von Scholz, Habeck und Lindner beschlossene Umlage zur Insolvenzsicherung der Gasverkäufer oben drauf und natürlich auf alles auch noch die Mehrwertsteuer. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Erinnern Sie sich noch an den sommerlichen Brand eines ausgetrockneten Moores bei Meppen, das von der Bundeswehr bei Erprobungsschießereien in Brand geschossen wurde und wochenlang nicht gelöscht werden konnte? Dushan Wegner hat mit seiner Ausdeutung des Orwell’schen 1984 Lehrsatzes: „Ignoranz is strength“, zu gut deutsch: „Unwissenheit ist Stärke“, zwar nicht auf dieses Beispiel gezielt, als er erklärte, dass schiere Dummheit und Unwissenheit die Einbeziehung möglicher Konsequenzen des Handelns in die Entscheidungsfindung mangels „Erkenntnis“ unmöglich machen und so einen „Mut“ hervorbringen, der seinesgleichen sucht. Dennoch hat sich vier Jahre später gezeigt, dass man bei der Berliner Polizei, offenbar in Unkenntnis der Klimaerhitzung und des Geschehens in Meppen und der Prozesse, die beim gezielten Sprengen von Sprengkörpern unter Hitzeentwicklung und Funkenflug ablaufen, so mutig war, auf einem nur 200 x 200 m großen Areal die Kampfmittelbeseitigungstätigkeit nach Berliner Art unverdrossen fortzusetzen. Nun brennt halt der Grunewald, und gelagerte Fundmunition explodiert munter vor sich hin, die Avus ist gesperrt, und die Bevölkerung, für die zu keinen Zeitpunkt eine Gefahr bestand, ist aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

In Köln soll die Bevölkerung ebenfalls Fenster und Türen geschlossen halten. Shell fackelt ab. Ist wohl nicht anders möglich, einen außer Kontrolle geratenen Prozess noch zu beherrschen, als irgendwelche Kohlenwasserstoffe, die anders nicht zu bändigen sind, in einer Riesenflamme zu verbrennen. Die Ursache gehört zu jenen Ursachen, von denen  politikerseits unter Wahrung des Lehrsatzes „Ignorance is strength“ bestritten wird, dass wir einen Strommangel hätten. Gasmangel ja, Strommangel nein. Daher: LNG-Import zu Mondpreisen: Unbedingt! Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke: Keinesfalls!

Dushan Wegner hat angeregt, als alleinseligmachende und alle Geschlechter befriedigende Anrede und Begrüßungsformel, in Hinkunft nur noch die Zeichenfolge: „Gurke, Auto, Gartenzwerg, Antroposoph“ zu verwenden. Warum nicht, wenn es dem Schutz der Minderheiten dient? Es ist doch besser, zu wissen, was gerade politisch korrekt ist, als sich jedesmal und immer  wieder mühsam entscheiden zu müssen, zwischen so absurden Anreden, wie: „Sehr geehrte  MWD“, oder, „Liebe Anwesendenden“, und so weiter. Es muss sich auch niemand sorgen, dass diese Formel zu viel Zeit kostet. Innerhalb kürzester Zeit wird zu Ehren einer so genannten „Lady“ sowieso auf die Folge der Anfangsbuchstaben verkürzt sein und nur noch „gaga“ lauten.

Früher gab es einmal so etwas, wie einen Katastrophen-Tourismus. Die Touristen kamen, nachdem die Katastrophe geschehen war, um die Trümmer zu besichtigen, unbürokratische Hilfe zuzusichern und während der Rede des Bundespräsidenten im Hintergrund grinsend Witze zu erzählen. Man darf solche hochoffiziellen Events allerdings nie mit dem Verhalten der polizeibekannten „Gaffer“ verwechseln, die zwar auch nur kommen, um sich beim Betrachten der Trümmer eine Gänsehaut zu holen, aber niemals so weit gehen, unbürokratische Hilfe zuzusichern. Gaffer wissen, dass sie nicht helfen werden, und machen daher keine unhaltbaren Versprechungen. Politiker halten es vor Ort mit der „Ignorance“. Back home, im Backoffice, haben Sie dafür einen oder eine sitzen, der, bzw. die, oder es, dafür sorgt, dass der nächste Termin die Erinnerung an den soeben absolvierten auslöscht, so dass erneut „Strength“ auf die Bühne und vor die Mikrofone gebracht werden kann.

Neuerdings, das habe ich im Fernsehen gesehen, gibt es so etwas wie „Turbinen-Tourismus“. Da hat die Weltfirma SIEMENS in Mülheim eine Halle, in welcher die sterbliche Hülle einer Turbine aufgebahrt ist, die nach langem, schwerem Leiden dort offenbar ihre letzte Ruhestätte gefunden haben soll. Olaf Scholz hat eine bewegende Trauerrede gehalten, die  weltweit übertragen und von mindestens drei Milliarden Menschen live gesehen wurde. Nach seinen Worten stünde – wertewestlicherseits und im Sinne von unbürokratischer Hilfe – der Überführung des Leichnams nach Wyborg nichts im Wege, wo ihre Familie Abschied von ihr nehmen könnte, doch die böse Politik der Russen, die uns – sinngemäß – den „Gaskrieg“ erklärt haben, verweigere die Rücknahme mit grundlosen, vorgeschobenen, unglaubwürdigen Argumenten. Diese Argumente zu benennen und zu widerlegen reichte offenbar die eingeräumte Sendezeit nicht, sonst hätte uns Olaf schon erklärt, was die Russen vortragen, und warum das nicht stimmt. Olaf Scholz ist schließlich ein ehrenwerter Mann.

Kennen Sie die lustigen Geschichten von Asterix und Obelix? Die beginnen immer so:

Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.“

Sollten sich in ungefähr 2.000 Jahren ein begnadeter Zeichner und ein begnadeter Texter daran machen, die lustigen Geschichten Europas in Form von Cartoons zu erzählen, müsste ein Band die Überschrift tragen: Lauterbachix und der unbeugsame Widerstand gegen Virus und seine Legionen.

Ganz Europa hat inzwischen mit den dekadenten Abkömmlingen der virischen Legionäre seinen Frieden gemacht. Man lebt in friedlicher Koexistenz, zumal nach dem Ende der Feindseligkeit  festgestellt worden war, dass die Zahl der Opfer, die auf beiden Seiten hoch gewesen war, nun nahezu bei null lag. Ganz Europa? Nein! Die Deutschen kämpfen wieder einmal weiter, bis zum Endsieg, voller Vertrauen in die neue Wunderwaffe: Ein Zaubertrank, der intramuskulär verabreicht wird, und sie unbesiegbar machen soll. Obwohl die Wirkung schneller nachlässt als sie festgestellt werden kann und lediglich allfällige Nebenwirkungen überhaupt vom Einsatz der Wunderwaffe zeugen, soll im Herbst und Winter, von O bis O, wieder gespritzt werden, was das Zeug hält, denn der in den USA reich gewordene Neffe von Miraculix, dem Druiden, hat ganze Schiffsladungen davon auf den Weg gebracht, die,  weil sie bezahlt werden müssen, auch verspritzt werden müssen.

Darauf einen Doppel-Dush! Dushan Wegner hat ja über „Unwissenheit ist Stärke“ hinaus, auch mit „Krieg ist Frieden“ tief in den Orwell’schen Fundus gegriffen. Beides ließe sich auf jenen Fall anwenden, der zur Einbestellung der deutschen Botschafterin ins chinesische Außenministerium führte, wo es darum ging, Äußerungen unserer vom Feminismus beseelten Außenministerin zu relativieren.

Was hat Annalena da wohl wieder angestellt? Nun, die vom Völkerrecht Herkommende, sich dort also gewiss nicht mehr Befindende, die im Krieg in der Ukraine jene notwendige Ordnung sieht, die sie braucht, um ihren inneren Frieden zu finden (frei nach Dushan Wegner), weil da schließlich die abtrünnigen Provinzen Donezk und Luhansk mit dem Recht der territorialen Unverletzlichkeit der Ukraine zur Räson gebracht werden sollen, und zwar mit möglichst vielen und hochwirksam-tödlichen schweren und nicht ganz so schweren deutschen Waffen, welche direkt, oder im Ringelpietz-System, zu Lasten der deutschen Steuerzahler auf geheimen Wegen in Selenskis Depots verbracht werden, hat gesagt:

„Wir akzeptieren nicht, wenn das internationale Recht gebrochen wird und ein größerer Nachbar völkerrechtswidrig seinen kleineren Nachbarn überfällt – und das gilt natürlich auch für China“, und, „Wir haben in den vergangenen Monaten seit dem 24. Februar schmerzvoll gelernt, dass aus aggressiver Rhetorik schnell gefährliches Handeln werden kann.“

Was weiß Frau Baerbock wohl über China und Formosa, bzw. Taiwan?

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiß sie nicht, dass es sich bei der dem chinesischen Festland vorgelagerten Insel um einen Teil des historischen Chinas handelt, wohin sich einer der führenden Politiker Chinas,  Tschiang Kai-schek, 1949 nach dem Sieg der Kommunisten im chinesischen Bürgerkrieg mit seinen Anhängern zurückgezogen hat.

Dass der Versuch, die Anerkennung der Staatengemeinschaft der Welt für Taiwan als souveränen Staat zu gewinnen, kläglich gescheitert ist, kann Frau Baerbock wohl auch nicht wissen, denn anders sind ihre Aussagen nicht zu erklären. Seit 1949 haben weder die USA, noch Russland, noch Frankreich, noch Großbritannien Taiwan als Staat anerkannt. Deutschland? Ältere Beamte im Auswärtigen Amt, die noch die von Frau Baerbock abgeschaffte Prüfung auf relevantes Allgemeinwissen bestehen mussten, wissen, dass auch Deutschland Taiwan niemals anerkannt hat.

Von dieser Einstellung abgewichen sind lediglich 14 Staaten, zu denen neben Haiti, Paraguay, Guatemala und Honduras, auch Palau (bekannt vom Foto-Shooting-Termin unserer feministischen Außenministerin), Eswatini, Tuvalu, St. Vincent und die Grenadinen, St. Kitts und Nevis, Belize, die Marshallinseln, Nauru, St. Lucia und der Vatikan gehören.

Wer also Selenski in seinem militärischen Treiben unterstützt, die abtrünnigen Provinzen wieder unter seine Gewalt zu bekommen, der müsste dieses Recht der VR China ebenfalls zugestehen. Doch nach allem, was mir die Qualitätsmedien  berichten, gibt es einen Krieg Chinas zur Heimholung Taiwans ins Reich gar nicht. Es gibt lediglich den Versuch, mit sanftem Druck, gelegentlichen Drohgebärden und diplomatischen Gesprächen eine friedliche Wiedervereinigung herbeizuführen. Und es gibt Drohungen gegenüber dem Westen, diese Bemühungen durch provokantes Auftreten zu stören, bzw. zurückzuwerfen.

Genau das hat Nancy Pelosi mit ihrem Besuch auf Taiwan aber beabsichtigt und erreicht. Die USA, die über jedes Glutnest auf der Welt glücklich sind, um dort bei Bedarf das Feuer wieder anfachen zu können, haben Taiwan selbstverständlich bis heute nicht anerkannt, stehen der Insel aber mit allen diplomatischen und militärischen Mitteln gegen die Festlandchinesen zur Seite. Das hat auch damit zu tun, dass Taiwan zur Chipfabrik der Welt aufgestiegen ist, vor allem aber damit, dass Taiwan als unsinkbarer Flugzeugträger bei einer möglichen Auseinandersetzung mit der Volksrepublik China, ein ideales Sprungbrett für die US-Militärmaschinerie wäre. Die USA haben nicht das geringste Interesse an einer friedlichen Vereinigung der Festland- und Insel-Chinesen. In Gegenteil: Sie werden alles tun, um genau diese Entwicklung zu sabotieren, indem sie Taiwan, das sie weiterhin nicht als Staat anerkennen, Hilfe und Unterstützung zusichern, wie sie sie Selenski zugesichert haben, und sie würden Taiwan auch im  Falle des offenen Ausbruchs von Kriegshandlungen bis zum letzten Taiwanesen mit Waffen beliefern.

Gut.

Beim Gespräch der deutschen Botschafterin im chinesischen Außenministerium soll es gelungen sein, die Wogen wieder zu glätten. Ich stelle mir genüsslich vor, dass dabei die Unerfahrenheit der trampolinspringenden feministischen Außenministerin das wohl größte Pfund gewesen dürfte, mit dem die Botschafterin wuchern konnte. Ganz nach dem Motto: Keine Angst, die will nur spielen. Aber da sind Diplomaten am Werke, solche Details werden wohl für immer verschwiegen werden.

Worum es sicherlich nicht gegangen ist, das war die deutsche Energiewende mit ihrem Mammutplan zum Ausbau von Windkraft und Solarenergie. Einem weisen Chinesen würde sich nämlich, mit einem sanften Lächeln um die Mundwinkel die Frage stellen, wozu die Solarenergie in Deutschland noch weiter ausgebaut werden soll, wenn schon die bestehenden Anlagen, sobald die Sonne etwas kräftiger scheint, aus dem Netz genommen werden müssen. Nur sein Feingefühl und die Sorge, sein Gegenüber könne das Gesicht verlieren, würden es ihm verbieten, die Frage auch auszusprechen.

Da muss schon die EPOCH-Times kommen, um sich die Klagen eines Solaranlagenbetreibers anzuhören und darüber zu schreiben. Hier nur Stichworte:

Sobald die Sonne scheint, wird meine Solaranlage vom Netzbetreiber abgeregelt. Es wird jeden Tag ausgeschaltet., Über 90 Tage Zwangsabschaltungen vom 1. Januar bis zum 25. Juni 2022.  Die Anlage wird bis zum Jahresende nicht mal die Hälfte der möglichen Kapazität ins Netz bringen. In Teilen des Netzgebiets hat es im vergangenen Jahr an insgesamt 257 Tagen Abregelungen gegeben.

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, sagt, dass die Abregelung zur Vermeidung von Netzüberlastungen eigentlich die Windenergie in einem deutlich größeren Umfang betrifft. Bei der Solarenergie handele es sich eher um regional und zeitlich begrenzte Engpässe..

Für die Zukunft mit dem geplanten beschleunigten Ausbau sowohl von Windkraft als auch von Photovoltaik fürchtet die Solarwirtschaft ein wachsendes Problem. Ganzer Artikel hier.

Zum Schluss noch die Links auf die beiden Artikel von Dushan Wegner:

1. Gurke, Auto, Gartenzwerg, Antroposoph

2. Ja, Krieg ist Frieden