Bundesregierung und EU treiben Energiekosten in die Höhe

Die jüngste Pressemitteilung von NAEB e.V. Stromverbraucherschutz

Eine komprimierte Zusammenfassung zum Energiewende-Desaster. Ohne weiteren Kommentar zur Kenntnis, und dazu ein ergänzender Auszug aus meinem Buch „Kipppunkt Energiewende“, Seiten 505 bis 515.

 

Pressemitteilung 2320 – Oktober 2023

 

Bundesregierung und EU treiben Energiekosten in die Höhe


Trotz teurer und knapper Energie und Abwanderung der Industrie wird die preistreibende und Energie vernichtende Energiewende im Namen der Weltklimarettung weiter getrieben.

Inzwischen sollte es jedem klar geworden sein, der kritisch die Energiewende hinterfragt, sie wird mit jedem Schritt teurer. Ohne zunehmende Subventionen geht es nicht. Doch woher soll das Geld kommen, wenn durch die hohen Energiekosten die Wirtschaft nicht mehr wettbewerbsfähig ist und die Einkommen sinken? BP und Total haben daher ihre Pläne, mehr als 1.000 Windkraftanlagen in der Ost- und Nordsee zu bauen, auf Eis gelegt. Gleiches geschieht in England und an der Ostküste der USA. Die Investoren befürchten offensichtlich hohe Verluste, wenn die staatlichen Subventionen nicht mehr gezahlt werden können.


Energiewende-Gesetze verstoßen gegen die Physik

Doch die EU und die Bundesregierung treiben die Energiewende weiter. Gesetze dazu werden von den rot-grünen Abgeordneten mit Hilfe der FDP gebilligt, selbst wenn sie gegen elementare physikalische Gesetze verstoßen. Das heißt, sie sind nicht durchsetzbar, auch wenn dafür beliebig viele Subventionen winken. Die Energieversorgung mit Wasserstoff ist dafür ein herausragendes Beispiel.


Das Heizungsgesetz spart weder Energie noch Kosten

Auch das Gebäude-Energien-Gesetz (GEG), besser bekannt als Heizungsgesetz,  gehört dazu. Haueigentümer sollen die Heizungen auf Wärmepumpen umstellen und die Außenwände stärker isolieren. Für die vom Gesetz geforderten Umbauten wird weitgehend fossile Energie, vorwiegend Erdöl zum Antrieb von Maschinen und Kohle für die Metallherstellung, gebraucht. Nach frühestens 10 Jahren kann eine Energieersparnis  erwartet werden. Bis dahin wird mehr Energie durch das Heizungsgesetz  verbraucht. Bei den Kosten sieht es noch schlimmer aus. Die Umbaukosten von über 50.000 Euro pro Wohnung sind erst nach 50 Jahren durch die Heizkostenersparnis bezahlt. Rechnet man Zinsen dazu, ist eine Abzahlung nicht möglich. Das heißt, wirtschaftlich wird der Wohnungseigentümer enteignet. Das Heizungsgesetz soll nach massiven Protesten in Teilen erst später in Kraft treten. Doch von einer Änderung oder gar Aufhebung ist keine Rede.


Erhöhte Autobahn-Maut verteuert Lebensmittel

Die Verdopplung der Autobahn-Maut und Ausdehnung auf Lastwagen ab 3,5 Tonnen bei gleichzeitiger Erhöhung der CO2-Steuer auf Treibstoffe um 10 auf 40 Euro/Tonne CO2 im nächsten Jahr führt zu einer empfindlichen Verteuerung der Transportkosten. Die Preise für Lebensmittel dürften um 10 % steigen. Die weitere Verteuerung wird viele Unternehmen zum Aufgeben zwingen. In Frankreich würden solche Verordnungen zum Blockieren aller Fernstraßen mit LKW führen. Werden wir das auch Deutschland erleben?


CO2-Bepreisung und Energiewende verdoppeln Stromkosten

Ganz schlimme Wirkung hat die CO2-Bepreisung. Nach den Vorstellungen der grünen Gutmenschen soll dadurch fossile Energie unbezahlbar werden. Die Energieversorgung für unser Industrieland würde dann auf dem vom Wetter abhängigen Wind- und Solarstrom basieren. Wie dieser schwankende Strom, der weder planbar noch regelbar ist (Fakepower), ein stabiles Stromnetz aufbauen soll, ist das Geheimnis der Gesetzgeber. Die Stabilisierung des Netzes mit grünem Wasserstoff ist eine Utopie. Die Kosten und die Energieverluste zur Erzeugung, Speicherung und Wiederverstromung von grünem Wasserstoff sind nicht tragbar.

Die CO2-Bepreisung treibt die Energiekosten kräftig in die Höhe. Emissionskosten von 10 Euro/Tonne CO2 erhöhen die Gestehungskosten (Kosten ohne Gewinn) von Kraftwerkstrom um einen Cent/Kilowattstunde (ct/kWh). Das sind etwa 20 %. Treibstoffe werden rund 4 ct/Liter teurer (2,5 %). Bei Erdgas sind es 0,3 ct/kWh (3,5 %). Die Basis für die Prozentangaben von Treibstoff und Erdgas sind die Endpreise, die der Verbraucher bezahlt. Die grüne Bundesregierung plant steigende CO2-Abgaben bis zu 300 Euro/Tonne. Jeder mag selbst ausrechnen, welche Preise er  dann zahlen muss. Hinzu kommt immer noch die Mehrwertsteuer.

„Experten“ glauben, mit einer Abscheidung von CO2 und Verpressung in tiefen Erdschichten könne Strom aus fossil gefeuerten Kraftwerken wieder billiger werden, denn dann würden keine CO2-Emissionskosten anfallen. Doch das entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Unsinn. Der Energieaufwand für die Abscheidung aus dem Rauchgas, die Verflüssigung, der Transport und die Verpressung verbrauchen rund 50 % der Kraftwerksleistung. Diese Idee fordert die doppelte Kraftwerkskapazität und den doppelten Brennstoffeinsatz. Energie wird im großen Stil vergeudet.

Der zuständige Wirtschaftsminister Habeck will an der steigenden CO2-Bepreisung festhalten. Die Einnahmen im zweistelligen Milliardenbereich sollen in den Klima- und Energiefonds fließen, der seinem Ministerium zugeordnet ist. Aus diesem Fonds werden die Subventionen für Fakepower und viele Programme zur Durchsetzung der Energiewende bezahlt. Insgesamt stehen über 50 Milliarden jährlich zur Verfügung.


Steigende Stromverluste durch die Energiewende

Die immer teurer werdende Energiewende wird weiter getrieben mit immer mehr Energieverlusten. Von Energieeffizienz kann keine Rede sein. Mit dem Bau weiterer Fakepower-Anlagen gibt es bei Starkwind und Sonnenschein immer häufiger Strom über den Bedarf hinaus. Um das Netz nicht zu überlasten, muss der überschüssige Strom kostenpflichtig entsorgt werden (negative Börsenpreise). In diesem Jahr war das nach einer Aufstellung von Rolf Schuster, Vernunftkraft, bereits an mehr als 190 Stunden der Fall. Die Entsorgungskosten liegen deutlich über 100 Millionen Euro. Auch der nicht brauchbare Überschussstrom trägt zur Steigerung der Stromkosten bei.


Politische Entscheidungen verdoppeln Stromkosten

Der größte Teil unserer Energiekosten sind staatliche Abgaben, und Energieverluste. Neben direkten Steuern sind es vor allem die Subventionen zur Stützung und zum Vorantreiben der Energiewende. Die Energiewende ist der Hauptkostentreiber. Ohne sie würden die Kosten mehr als halbiert, Deutschland wäre wieder weltweit wettbewerbsfähig. Doch noch immer meint die Mehrheit der Deutschen nach Medienberichten, die Energiewende sei zur Weltklimarettung notwendig. Die Profiteure der Energiewende haben gut gearbeitet. Mit Indoktrination und Schüren der Angst vor dem Weltuntergang wird kritisches Denken verhindert. So kann weiter abkassiert werden.

 

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz


Freigegeben zur unveränderten und ungekürzten Veröffentlichung in beliebigen Medien mit vollem Editorial.
Auszugsweise Verwendung:  Freigabe durch NAEB erforderlich.
Kontakt:
hans-guenter.appel@naeb.info


 

Ergänzend ein Auszug aus „Kipppunkt Energiewende“, Seiten 505 bis 515

… zurück zu der Strategie, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur mit den Maßnahmen der De-karbonisierung zu begrenzen.

Um auf das eigentliche Ziel schließen zu können, sollte man diese nichtssagenden „1,5 Grad“ zur Seite schieben und stattdessen die bereits eingetretenen und noch zu erwartenden Ergebnisse ins Auge fassen.
Da könnte man nun lange von der Verspargelung und Verspiegelung der Landschaft berichten, von abgeschalteten konventionellen Kraftwerken, von fehlenden Stromtrassen, fehlender Ladeinfrastruktur, von der angebotsorientierten Stromversorgung, von grünem Wasserstoff, von Smart Metern und riesigen geplanten Batteriefarmen, und zu jedem Punkt könnte man viele Seiten füllen.

Doch es gibt auch eine Kurzversion, und die lautet:

Alles, was bisher erreicht wurde,
ist die Verknappung und Verteuerung
von zuverlässig verfügbarer, preiswerter Energie.

Ach ja. Sie glauben, ich erzähle wirres Zeug? Ich würde alle Fortschritte einfach ignorieren? Sie sind überzeugt, ein Strommix mit inzwischen 46 Prozent Erneuerbaren sei ein großer Erfolg? Der Fortschritt beim Ausbau der Windenergie, die vielen Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, das seien doch alles lohnende Zukunftsinvestitionen? Und wenn erst einmal der grüne Wasserstoff aus Afrika ankommt … Ja. Weiß ich doch. Aber was haben wir denn davon?
Dies alles beweist doch nur, dass die beschlossenen Maßnahmen abgearbeitet werden. Die Maßnahmen werden abgearbeitet, weil sie der Strategie dienlich sind. Das Ziel bleibt weiterhin im Dunkeln. Nur das Ergebnis wird immer deutlicher sichtbar:

Alles, was bisher erreicht wurde,
ist die Verknappung und Verteuerung
von zuverlässig verfügbarer, preiswerter Energie.

Mit jedem weiteren Fortschritt der Dekarbonisierung wird unweigerlich auch die Verknappung und Verteuerung der Energie fortschreiten. Man kann nicht erwarten, dass eine Technologie, welche seit ihrer Einführung die Bereitstellung von Energie verteuert – und zwar umso mehr verteuert, je mehr Windräder und Fotovoltaik-Anlagen ans Netz gehen – irgendwann auf wundersame Weise preiswerte Energie hervorbringen wird. Eine versalzene Suppe wird schließlich auch nicht dadurch wieder genießbar, dass man noch einmal kräftig nachsalzt.
Natürlich erzählt man uns, der Weg zum Schlaraffenland unbegrenzter Energie aus Sonne und Wind erfordere eben besondere Anstrengungen, und man erzählt uns, um die 1,5 Grad nicht zu überschreiten, sei nun nicht nur Anstrengung, sondern auch höchste Eile geboten, und trotz Anstrengung und höchster Eile auch noch Verzicht. Heroischer Verzicht auf individuelle Mobilität, auf angenehme Wohnraumtemperaturen, auch auf Fleischgerichte und überhaupt tierische Produkte. Herstellungsverfahren, die hohen Energieeinsatz verlangen, müssten auf grünen Wasserstoff umgestellt werden, heizen dürfe man nur noch mit Wärmepumpen, duschen nur noch einmal wöchentlich und kurz und mit kaltem Wasser …
Diese Erzählungen, diese Blut-Schweiß-und-Tränen-Reden, müssten eigentlich bei allen vernunftbegabten Menschen die Alarmglocken im Dauerbetrieb erklingen lassen, weil sie auf drastisch-unverblümte Weise deutlich machen, dass mit dem Verschwinden zuverlässig verfügbarer und preiswerter Energie auch der gewohnte Lebensstandard auf Nimmerwiedersehen verschwinden wird.

Doch uns ist mit allen Mitteln der Propaganda eingebläut worden, dass sich schon bei 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau der Schlund der Hölle öffnen würde, der nur darauf wartet, uns allesamt mit Haut und Haar zu verschlingen.
Die 1,5-Grad-Strategie gibt damit zumindest ein Teilziel preis, das mit ihr erreicht werden soll, nämlich eine Höllenangst.
Das ist doch einst auch schon den Pfaffen gelungen, als das Volk noch dumm und unbelesen war, eine solche Höllenangst zu schüren. Aber nicht etwa, um den dummen Schäflein den Weg ins Paradies zu zeigen, denn der wurde vorsorglich mit so vielen Fallstricken, Fettnäpfchen, und Stolpersteinen gepflastert, dass kein Mensch darauf mehr als nur die ersten paar Meter zurücklegen konnte, ohne wieder abzustürzen in diese Höllenangst. Nein. Die Höllenangst war auch damals das Mittel der Wahl, das Volk gefügig zu machen. Wer’s nicht glaubt, möge sich mit der Kirchengeschichte befassen, oder einfach nur über die Missbrauchsskandale der jüngeren Zeit nachdenken. Das Klima ist für den Laien heute ebenso unbegreiflich, wie die Hölle für die Gläubigen noch vor hundert Jahren unbegreiflich war.
Ach ja. Sie meinen, heute hätten wir doch die Wissenschaft und die Experten und den Konsens der Wissenschaft? Sie glauben das wirklich?
Das Klima haben auch die Experten und Spezialisten nach wie vor nicht wirklich begriffen. Hätten sie es begriffen, dann sollten sie doch alle das Klima beeinflussenden Parameter benennen und daraus zutreffende Prognosen erstellen können. Sie können es nicht. Sie können immer wieder nur versuchen, ihre mathematischen Modelle zu verändern. Doch diese Modelle sind schon nicht komplex genug, um die Entwicklung des chaotischen Systems des Wetters für mehr als zwei, drei Tage grob vorherzusagen. Wie sollen sie da über Jahre und Jahrzehnte hinweg valide Vorhersagen erzeugen können?
Diejenigen, die mit ihren Prognosen an der Erzeugung der Höllenangst mitwirken, fühlen sich wegen genau dieser Unmöglichkeit wahrscheinlich sogar sehr sicher. Wer wollte ihre Prognosen widerlegen? Geht doch gar nicht.
Von daher ist es auch vollkommen ungefährlich, immer wieder von der schlimmsten Entwicklung seit Beginn der Aufzeichnungen zu sprechen, denn das Menschenleben ist zu kurz, um „Klima“ und „Klimaveränderungen“ wahrzunehmen.
Da muss man sich schon bemühen, muss menschliche Aufzeichnungen aus vielen Jahrhunderten und Artefakte aus Jahrtausenden und Jahrmillionen betrachten, um wenigstens eine Vorstellung von dem zu gewinnen, was Klima ist und wie wandelbar Klima schon immer war.
Wer sich nicht bemüht, wird auch nicht herausfinden, dass es 1,5 Grad mehr als im Jahr 1870 in Europa schon mehrmals gegeben hat, und dass die Warmzeiten innerhalb der letzten 2.500 Jahre stets mit einer Blüte von Wohlstand, Kultur und Wissenschaften einhergingen, während die Kaltzeiten, die es dazwischen auch gab, Not, Krankheit und Seuchen mit sich brachten.
Wer sich nicht bemüht, wird nicht herausfinden, dass CO2 zu den wichtigsten Voraussetzungen für pflanzliches Wachstum und damit für gute Ernten gehört, ja dass heute sogar Gewächshäuser künstlich mit CO2 begast werden, um diesen Effekt zu nutzen.
Wer sich nicht bemüht, wird nicht herausfinden, dass es Klimawandel auf der Erde praktisch immer gegeben hat, dass die Gletscher, um deren Schmelzen heute geweint wird, auch in den letzten tausend Jahren eine bewegte Geschichte hatten (für einen gemütlichen Abend am Kaminfeuer: Deutscher Alpenverein, Geschichte der Schwankungen der Alpengletscher).
Wer sich nicht bemüht, wird nicht herausfinden, dass es die erschreckende Zunahme von Wirbelstürmen, Starkregenereignissen, Dürren und Waldbränden, von denen unsere Zeit gekennzeichnet sein soll, tatsächlich gar nicht gibt.
Die Festlegung, Klima sei die Summe der Wetterereignisse in den Dreißig-Jahres-Zeiträumen 1870-1900, 1900-1930, 1930-1960, 1960-1990, 1990-2020 und künftig 2020 bis 2050, ist ebenso willkürlich wie die Festlegung des Weihnachtsfestes auf den 25. Dezember.
Geradezu absurd ist es aber, einen willkürlichen Bezugspunkt zu setzen, ungefähr auf das Jahr 1870, und diesen als das Normal und dieses Normal als das Ideal zu bezeichnen, das es zu „retten“ gälte. Das sind 150 Jahre der Wettergeschichte, deren Betrachtung am Ende einer kleinen Kaltzeit ansetzt, um die darauf folgende, minimale Wiedererwärmung in den Diagrammen als Katastrophe auszuweisen. Der aufrecht gehende Mensch erobert sich die Welt seit 2 Millionen Jahren – und hat in diesem, um das Dreizehntausendfache längeren Zeitraum alle Eiszeiten und Warmzeiten überstanden. Da ist man versucht, ein Bibelzitat zu missbrauchen:

„Tod, wo ist dein Stachel! Klima, wo ist dein Sieg?“

Die Höllenangst vor dem Klimawandel ist unbegründet.
Ach ja. Sie meinen, nicht nur 99 Prozent der Wissenschaftler, sondern auch 100 Prozent der Faktenchecker könnten nicht irren? Sie meinen, es wird schon was dran sein, am menschengemachten Klimawandel? Und wenn man das doch noch verhindern kann, dann sollte man es doch auch tun? Da waren wir doch heute schon mal: Sie meinen immer noch,

Sinn und Zweck des Klimaziels, sei es, es einzuhalten?

Die Höllenangst vor dem Klimawandelt ist unbegründet. Dennoch wird sie, gegen alle guten Argumente, die ebenfalls von Wissenschaftlern vorgetragen werden, unbeirrt weiter geschürt. Dafür muss es doch eine Erklärung geben.
Nun, diese Erklärung gibt es. Diese Erklärung ist ganz einfach und trivial. Sie kann aber sehr leicht übersehen werden, weil sie nämlich mit dem Klima überhaupt nichts zu tun hat. Da ist sie: „Die größere Angst, und sei sie noch so irreal, verdrängt stets die kleineren Ängste.“

Erinnern Sie sich an die Sprüche der Klimakinder unter Führung von Greta und Luisa? „Wozu Abitur, wenn die Welt vorher untergeht?“ Deren große Angst vor dem Klima hat die kleine Angst, die Schule nicht zu schaffen, keinen Studienplatz zu bekommen, keinen vernünftigen Beruf ergreifen zu können, vollständig verdrängt. Das ist der Zweck der Höllenangst. Die Frage, die notwendigerweise folgen müsste: „Warum die Welt vor dem Untergang retten, wenn ich dann schon meine ganze Zukunft verspielt habe?“, stellt sich aber offenbar nicht. Kinder halt.

Unsere Angst vor Wohlstandsverlust, vor Arbeitslosigkeit, Armut und vor dem frühen Tod, die mit den Maßnahmen zur Dekarbonisierung zwangsläufig einhergeht, soll von der viel größeren Angst vor der Erderhitzung (Was für ein grausliches Unwort!) und dem Weltuntergang verdrängt werden.
Die gesellschaftliche Dynamik, die mit solcher Massenpsychose einhergeht, hat längst dazu geführt, dass im öffentlich-rechtlichen Rundfunk das Kinderlied „Meine Oma fährt Motorrad“ so modifiziert wurde, dass es nicht mehr auf den Refrain: „Meine Oma ist ’ne ganz patente Frau“, endete, sondern die Oma als „alte Klimasau“ verunglimpft und beleidigt werden konnte. Inzwischen kleben sich Menschen auf den Straßen fest, besudeln Kunstwerke, besetzen aufgegebene Dörfer, liefern sich kleine Schlachten mit der Polizei, weil die kleine Angst um die angeklebte Hand, die kleine Angst vor dem Schlagstock und dem Tränengas, die kleine Angst vor Gefäng-nisstrafen und Schadensersatzforderungen von der großen Angst vor dem elendiglichen Verbrennen in der Klimaglut verdrängt wird.
Längst sitzen auch die Blockwarte wieder in den Startlöchern, bereit, jeden zu denunzieren, der sich von der Klimapanik nicht mitreißen lässt und dies mit Worten oder Taten offen zum Ausdruck bringt.
Dieser Gedankengang führt zu dem Schluss, dass es da jemanden geben muss, der es darauf anlegt, uns unsere kleine Angst, um unser kleines, friedfertiges und zufriedenes Leben in bescheidenem Wohlstand zu nehmen. Nicht, indem uns dieses Leben garantiert wird, nein, nein. Unsere kleinen Ängste sollen verschwinden, indem suggeriert wird, dass der Mangel an zuverlässiger, preiswerter Energie, dem wir mit allen Konsequenzen ausgeliefert werden, zwingend erforderlich ist, um wenigstens unser nacktes Überleben zu retten.
So sollen wir miteinander in die Falle tappen.

Der Mensch alleine verfügt über eine geringe Menge Muskelkraft. Die Energie dafür bezieht er aus der Nahrung und aus dem Luftsauerstoff. Diese geringe Kraft genügt, um mit einfachsten Werkzeugen das Überleben zu sichern. Ohne die Nutzung externer Energiequellen, ist sein Lebensstandard von dem der Gorillas an den Hängen der Ruwenzori-Vulkane kaum zu unterscheiden.
Erst mit dem Ochsen vor dem Pflug, mit dem Esel als Lasttier, dem Pferd als Reittier, auch mit dem Sklaven als Arbeiter, also mit der Nutzung externer Energie, ist es gelungen, das eigene Leistungsvermögen zu steigern und damit ein etwas besseres Leben leben zu können. So ging das über Jahrtausende. Die Spezialisierung und die Herausbildung des arbeitsteiligen Wirtschaftens haben mitgeholfen, den allgemeinen Wohlstand zu steigern, dazu gehörte auch die Nutzung des Windes als Antriebsenergie von Schiffen und Windmühlen, und der Betrieb von Wassermühlen. Doch das wahre Aufblühen des menschlichen Lebens ist erst von dem Zeitpunkt an festzustellen, an dem die Dampfmaschinen Arbeitsenergie zur Verfügung stellten und bald darauf Verbrennungs- und Elektromotoren praktisch überall und zu jeder Zeit körperliche menschliche Arbeit entbehrlich machten und dabei ein Vielfaches an Leistung ermöglichten. Wo sind sie denn geblieben, die Windmühlen, die Großsegler – alles nur noch museale Romantik!

Es war die Möglichkeit der Nutzung externer Energie, was das Wachstum der Weltbevölkerung von 1 Milliarde Menschen im Jahre 1804 auf nunmehr 8 Milliarden Menschen überhaupt erst möglich gemacht hat.
Wird die Energie knapper, schwerer zugänglich und dazu auch noch unerschwinglich teurer, so glaubt man wohl, wird sich der Trend des Bevölkerungswachstums umkehren lassen.
Und wenn das in weiten Teilen der Welt immer noch als „erfolgreich“ angesehene Deutschland mit Riesenschritten vorangeht, werden sich auch Nachahmer finden, die sich von der „German Angst“ anstecken lassen und auf den Zug aufspringen, bevor das Ziel der Reise erkennbar wird, zumal Deutschland und die EU ja auch noch selbstlos mit Zuschüssen und Krediten und Entschädigungszahlungen dabei helfen, die Anfangsschwierigkeiten zu überwinden.
Die Eile, die Fixierung auf die Jahreszahlen 2030, 2038, 2045 und 2050, das stete Vorziehen der Termine, kann durchaus auch damit zu tun haben, dass man möglichst viele Staaten zum Mitmachen bewegen muss, wenn das eigentliche ZIEL erreicht werden soll. Es ist zu erwarten, dass diese Eile noch einmal massiv beschleunigt werden wird, sobald nicht mehr zu verheimlichen ist, dass und wie sehr Deutschland schwächelt, dass das Vorbild in arge Probleme rutscht. Natürlich kann man das für eine gewisse Zeit immer noch mit dem Ukraine-Krieg erklären, durch den der „Masterplan“ der Klimarettung, der Energiewende, der Klimawende, der Mobilitätswende“ gestört wurde, was noch einmal größere Anstrengungen und Verzicht erfordert.

Doch der Höllenangst der einfachen Menschen gesellt sich allmählich eine immer stärker rumorende Höllenangst der „Eliten“ hinzu.
Die Angst, dass der ganze schöne Great Reset vorzeitig in sich zusammenfällt, wie ein zu schnell aus dem Ofen genommenes Soufflé, greift erkennbar um sich. Denn so lange der Plan nicht vollständig gelungen ist, droht die Rache der Massen, die sich verführt, hintergangen, beraubt und vergewaltigt fühlen werden.
Die Grundidee besteht vermutlich darin, die Erde in ein Paradies zu verwandeln.

Majestätische, von Gletschern gekrönte Gebirge mit Adlern, Gemsen und Murmeltieren, unendliche Ozeane voller Wale, Delphine und Zackenbarsche, saubere, müll- und plastikfreie Strände, soweit das Auge reicht, riesige Urwälder, weite Savannen, Bäche und Flüsse mit kristallklarem Wasser.

Nur: Bitte keine Menschen.
Keine Menschen zweiter Klasse.