Kampfpanzer – die Pressemitteilung und ein offener Brief

Als im März 2022 die Entscheidung über die Einführung einer Impfpflicht drohte, hat sich Thomas Aigner als Teil einer Gruppe von Wissenschaftlern mit einem offenen Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewandt, um mitzuhelfen, diese Entscheidung zu verhindern.

Es war der gleiche Prof. Dr. Aigner, der schon am 20. Dezember 2020 seinen Austritt aus der Nationalen Akademie der Wissenschaften zu Mainz  erklärte, weil er sich mit deren einseitiger Positionierung zu Corona als Wissenschaftler nicht vereinnahmen lassen wollte.

In beiden Fällen hat er mir gestattet, seine diesbezüglichen Äußerungen zu veröffentlichen.

Heute hat sich Prof. Aigner in der Frage der Bereitstellung von Leopard 2 Kampfpanzern an die Ukraine mit einer  Brand-Mail an den Bundeskanzler gewandt. Den Text dieser Mail werde ich nachstehend veröffentlichen. Zunächst jedoch – und als Kontrast – die Pressemitteilung der Bundesregierung, die ebenfalls am Vormittag in meiner Post gelandet ist.

Pressemitteilung 24
Mittwoch, 25. Januar 2023
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Mittwoch im Kabinett angekündigt, dass Deutschland die militärische Unterstützung für die Ukraine weiter verstärken wird. Die Bundesregierung habe entschieden, den ukrainischen Streitkräften Kampfpanzer vom Typ „Leopard 2“ zur Verfügung zu stellen. Das ist das Ergebnis intensiver Beratungen, die mit Deutschlands engsten europäischen und internationalen Partnern stattgefunden haben.

„Diese Entscheidung folgt unserer bekannten Linie, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen. Wir handeln international eng abgestimmt und koordiniert“, sagte der Bundeskanzler in Berlin.

Das Ziel ist es, rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen. Dazu wird Deutschland in einem ersten Schritt eine Kompanie mit 14 Leopard-2-A6-Panzern zur Verfügung stellen, die aus Beständen der Bundeswehr stammen. Weitere europäische Partner werden ihrerseits Panzer vom Typ Leopard-2 übergeben. Die Ausbildung der ukrainischen Besatzungen soll in Deutschland zügig beginnen. Zu dem Paket werden neben der Ausbildung auch Logistik, Munition und Wartung der Systeme gehören.

Deutschland werde den Partnerländern, die zügig Leopard-2-Panzer aus ihren Beständen an die Ukraine liefern wollen, die entsprechenden Genehmigungen zur Weitergabe erteilen.

Hier der Link zum Original

 

Der offene Brief von Thomas Aigner

An: olaf.scholz@bundestag.de

 

Offener Brief an Herrn Bundeskanzler Scholz,

fassungslos von den heutigen Nachrichten nehme ich das im Grundgesetz verbriefte Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch und erlaube mir, Ihnen zu schreiben.

Ich protestiere auf das Schärfste gegen Ihre Entscheidung Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Ich sehe darin eine äußerst gefährliche Eskalation, die uns in einen 3. Weltkrieg führen kann. Bereits jetzt will die Ukraine weitere schwere Waffen wie Kampf-Flugzeugen etc. Nur Sie können diese unsägliche, furchterregende Spirale der Eskalation stoppen! Mit Nachdruck fordere ich Sie auf, mit aller Kraft auf De-Eskalation zu setzen, und ihren Einfluss bei den USA, bei der EU und NATO geltend zu machen, um sofortige Friedenverhandlungen in die Wege zu leiten.

Hat Deutschland nichts aus der Geschichte gelernt ? Wie kann eine deutsche Regierung erneut Kampfpanzer gegen Russland in Marsch setzen, diesmal zwar nicht direkt sondern via der Ukraine ? Wie naiv muss eine Politik sein, die glaubt, eine Atommacht in die Knie zwingen zu können ?

Mit einem Knopfdruck wäre Deutschland pulverisiert, wäre die ganze Welt in ein atomares Inferno gestürzt. Können Sie es wirklich mit Ihrem Gewissen vereinbaren, dieses Risiko einzugehen ? Sie haben in Ihrem Amtseid geschworen, Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden. Unser Land in einen Krieg hineinzuziehen, ist der größtmöglich denkbare Schaden.

Stoppen Sie diese Kriegspolitik, setzen Sie sich für Frieden und Entspannung ein ! Wehren Sie sich gegen jegliche menschenfeindliche Kriegstreiberei !

Herr Bundeskanzler: ich fordere Sie mit dem allergrößten Nachdruck auf, sagen Sie STOPP, bevor es zu spät ist.

Ich hoffe für die gesamte Menschheit dass Sie nicht als Kriegskanzler in die Geschichte eingehen werden.

Mit entsetzten Grüßen

Prof. Dr. Thomas Aigner, Tübingen

Nun, die Entscheidung ist getroffen, die Pressemitteilung ist verteilt, nun wird die Geschichte ihren Lauf nehmen.

Es ist aber nicht so, dass erst jetzt jemand auf die Idee gekommen wäre, die Lieferung von Kampfpanzern für gefährlich zu halten. Es ist nicht so, dass Olaf Scholz nicht gewarnt worden wäre, mit dieser Entscheidung die Schwelle zum Kriegseintritt zu überschreiten.

Es bestand aufgrund des anfänglichen Verhaltens ja immer noch die Hoffnung, dass die Entscheidung anders fallen könnte, so wie letztlich auch die Entscheidung nicht für, sondern gegen die Impfpflicht gefallen ist.

Insofern ist es wichtig, dass – auch nachdem die Würfel gefallen sind – das Entsetzen über diese Entscheidung und der Aufruf zur Deeskalation öffentlich gemacht werden, damit die Vielen, die der gleichen Auffassung sind, erfahren, dass sie damit keineswegs alleine dastehen.

Hier noch die Links zu den früheren Einlassungen von Prof. Dr. Aigner:

Austritt aus der Akademie der Wissenschaften

Offener Brief gegen die Impfpflicht