Die Dummheit

Die Dummheit 

 

Prolog

Vor einer gefühlten Ewigkeit, als für damalige Verhältnisse preiswerte Fotokopien von schlechter Qualität auf Zinkoxyd Papier erstellt wurden und ich als Organisator unter anderem auch für die Begutachtung und Auswahl alles dessen zuständig war, was an Technik im Bürobetrieb gebraucht wurde, blieb es nicht aus, dass ich bald so ziemlich jede Art von Störung an diesen Lumoprint-Maschinen binnen Minuten diagnostizieren und beheben  konnte.

Weil wir mehr als ein Dutzend dieser Geräte im Einsatz hatten und sich herumgesprochen hatte, dass der Kreutzer das mit ein paar Handgriffen wieder hinbekommt, wandelte sich meine Freude über mein Wissen und Können bald in Ärger über die häufigen Störungen meiner eigentlichen Arbeit.

Ein älterer Kollege nahm mich irgendwann beiseite und erklärte mir, dass ich nicht als Kopiergeräte-Service-Techniker angestellt sei und dass ich nicht glauben solle, mein kollegiales Einspringen, die schnelle  Hilfe, wo immer  so ein Gerät klemmte, sei unter dem Strich gut für das Unternehmen. In 99,5 Prozent aller Fälle gäbe es keinen Grund, nicht das Erscheinen des Technikers abzuwarten – und wo doch, sei es nie ein Problem, die Kopie in der zentralen Kopierstelle an der großen Xerox-Maschine machen zu lassen. Wenn ich diesen lästigen Entstörungs-Job loswerden wolle, dann sei es sinnvoll, in Zukunft ein paarmal eine Stunde lang erfolglos an den Geräten herumzuwursteln, dann würden die Hilferufe bei mir ganz von alleine nachlassen. Als ich entgegnete, das wäre mir fürchterlich peinlich, in einer meiner leichtesten Disziplinen plötzlich zu versagen, meint er:

„Du hast es offenbar immer noch nicht verstanden, aber es ist so: Wo immer du der Dummheit nachgibst, frisst sie dich auf!“

 

Die Dummheit erkennen

Wenn auch das Ausmaß der Dummheit ebenso unendlich zu sein scheint, wie die unterschiedlichen Möglichkeiten der Dummheit, sich zu präsentieren, ist es nicht einfach, Dummheit sicher zu erkennen.

Dummheit ist weniger ein Mangel an Wissen, Kenntnissen und Fähigkeiten, obwohl sich dieser Mangel als Folge der Dummheit häufig einstellt. Dummheit ist auch nicht Folge eines pathologischen physischen oder psychischen Defekts. Dummheit ist in erster Linie die Folge eines Mangels an Neugier und eines Mangels an Willenskraft, oder, anders auf den Punkt gebracht:

Dummheit ist die Krankheit des mit sich selbst Zufriedenen.

Von dieser Definition aus wird auch einsichtig, dass Dummheit eben nicht das Privileg bildungsferner Schichten ist, sondern ebenso da diagnostiziert werden kann, wo Eliten ihren Lebenszweck in Selbstbeweihräucherung gefunden haben, wo Alternativlosigkeit vor anstrengendem Nachdenken schützt und wo Gesetze, Regeln und Hierarchien das Individuum von jeglicher Verantwortung freistellen, die es nicht für sich selbst übernimmt.

Dummheit wird oft mit Faulheit verwechselt, weil beide Eigenschaften so oft gleichzeitig zu beobachten sind. Wo Dummheit die Ursache ist, können die Symptome der Faulheit nicht ausbleiben. Wo jedoch Faulheit eigenständig auftritt, ist Dummheit für den Faulen ein Problem, weil sie sein Faulsein behindert oder gar unmöglich macht.

Dummheit ist daher am ehesten an jener Art von Stillstand zu erkennen, die mit der Inkaufnahme von materiellen Wohlstandsverlusten einhergeht, weil jegliche Beschäftigung mit Neuem verweigert wird. Dies darf nicht mit dem Festhalten an Bewährtem verwechselt werden, solange diese „Prinzipientreue“ in bewusster Abwägung erfolgt und den Ergebnissen der „fortschrittlichen Experimente“ überlegen ist.

Individuen, die am unteren Ende der Bedürfnispyramide verharren, also außer Fressen, Saufen, Sex und egomanischer Selbstdarstellung keine Interessen zeigen, obwohl die verfügbaren Ressourcen ausreichen würden, auch höhere Bedürfnisse zu befriedigen, bilden den Bodensatz der Dummheit, gleichgültig wie viele Nullen vor dem Komma ihr Bankkonto zieren.

Individuen, die in Wirtschaft oder Behörden Funktionen innehaben und diese nach vorgegebenen Regeln überwiegend selbstständig erfüllen (bzw. exekutieren), ohne ihre Funktion oder die vorgegebenen Regeln je zu hinterfragen, und deren einziges berufliches Interesse darin besteht, durch eine Beförderung mehr materielle Mittel für die Befriedigung der Grundbedürfnisse (Fressen, Saufen, Sex und Selbstdarstellung) an sich zu bringen, bilden das starre, selbst durch Kriege kaum zu zerstörende Gerüst, das Staat und Wirtschaft über alle Wirren und Stürme hinweg aufrecht erhält.

Diese Individuen, die in jeder Gesellschaft die Mehrheit bilden, sind treue, brave Bürger, deren Dummheit für Staat und Wirtschaft absolut unverzichtbar ist, weil es nur diese Dummheit ist, die es ermöglicht, große Ziele beharrlich zu verfolgen und Entscheidungen von erheblicher Bedeutung zuverlässig umzusetzen, selbst wenn sie sich gegen die originären Interessen des Volkes richten. Zugleich verhindert diese Dummheit, die durchaus mit dem physikalischen Phänomen der Trägheit der Masse gleichgesetzt werden kann, jede zu schnelle oder zu radikale Richtungsänderung, es sei denn, man ersetzt den Großteil dieser Funktionsträger. Ein Prozess, der weltweit als „Säuberung“ bezeichnet wird und umso besser wirkt, je gründlicher gesäubert wird.

Selbst wenn nach der Säuberung erst einmal nichts mehr funktioniert, stört das weit weniger als würde alles nach den alten Regeln weiter funktionieren und damit den Erfolg der Revolution schon im Ansatz ersticken.

Damit sind die Lebensräume der Dummheit auf dieser Welt vollständig beschrieben. Wo sonst etwas herkommt, was sich bei objektiver Würdigung als negative Veränderung für die Gesellschaft erweist, handelt es sich nicht um Dummheit, sondern um böse Absicht, denn Dummheit verändert nicht, Dummheit beharrt.

 

Die andere Seite

Der Dummheit gegenüber stehen Gerissenheit, Klugheit und Weisheit in wechselnden Gewichtsanteilen, je nachdem, wie lange die letzte große Katastrophe zurückliegt. Der Unterschied zwischen Gerissenheit und Klugheit liegt dabei in erster Linie darin, dass die Gerissenheit zur egoistischen Bereicherung bevorzugt illegale Methoden nutzt, während die Klugheit den gleichen Effekt auch mit fast vollständig legalen Methoden zu erreichen vermag, bzw. dadurch, dass es ihr gelingt, die Regelwerke zu ihren Gunsten zu verändern. Nur die Weisheit ist frei vom Streben nach egoistischer Bereicherung. Ihr Ziel ist der Erhalt der Gemeinschaft in innerem Frieden bei gerechter Teilhabe aller.

 

Selbsterkenntnis I

Selbsterkenntnis ist oft schmerzhaft.

Sind Sie noch neugierig? Haben Sie noch den Willen, etwas zu verändern?

Dann können Sie sich nicht mehr auf dem sanften Ruhekissen der Dummheit ausruhen, dann müssen Sie sich entscheiden, ob Sie eher zu den Klugen oder zu den Gerissenen gehören, denn wirkliche Weise sind auf dieser Welt seltener als Meteoritengestein und ebenfalls kaum frei von Verunreinigungen.

Gegenbeweis?

Nennen Sie spontan zehn Menschen, die im Laufe der letzten zehn Jahrtausende lebten oder heute leben, die ohne Einschränkung als Weise gelten können.

Na also.

Am besten, wir nehmen alle miteinander an, wir seien klug, mit unverkennbarer Tendenz zur Weisheit. Das erhebt uns nämlich moralisch weit über die Gerissenen und macht es uns leichter, diese Konkurrenten bei ihrem Streben nach egoistischer Bereicherung zu behindern. Umso mehr bleibt für uns, die Klugen, übrig.

 

Selbsterkenntnis II

Wir Klugen, mit unverkennbarer Tendenz zur Weisheit, bereichern uns auf Kosten jener dummen Individuen, die in Wirtschaft oder Staat ihre Funktionen treu und brav erfüllen, ohne ihr Wirken und die Regeln je zu hinterfragen.

Hätten wir nicht jene unverkennbare Tendenz zur Weisheit, wir könnten glatt argumentieren: Die sind doch selbst schuld.

Da wir aber der Weisheit nahe sind, erkennen wir das Wirken der Gerissenen, die sich auf Kosten jener dummen Individuen bereichern, die in Wirtschaft und Staat ihre Funktionen treu erfüllen und ernennen uns zu deren Anwälten, klagen die Gerissenen an, bestrafen ihr betrügerisches Handeln und lassen uns zum Dank von den Dummen beim nächsten Mal mit großer Mehrheit wiederwählen.

 

Selbsterkenntnis III

Waren Sie bisher nicht neugierig? Sahen Sie bisher keinen Anlass, etwas zu verändern? War alles gut, so wie es war, solange sie treulich ihre Pflicht erfüllt und dafür Lohn und Dank erhalten haben?

Beginnen Sie nun aber die Frage zu stellen, warum alles immer schneller immer komplizierter und dabei teurer und schlechter wird, wo Sie doch weiterhin treu und brav Ihre Pflicht tun?

Dann dürfen Sie jetzt erkennen, dass Ihr Dasein in zufriedener Dummheit droht, zu Ende zu gehen, dass Sie ganz alleine vor der Ruine Ihrer bisherigen Existenz stehen und sich entscheiden müssen, ob Sie fortan zu den Klugen oder zu den Gerissenen gehören wollen.

Natürlich wollen Sie erst einmal zu den Weisen gehören, doch sind Sie einfach noch nicht reif dafür, Weisheit von Dummheit zu unterscheiden, so dass Sie sehr schnell beschließen, nicht mehr so dumm zu sein, weise sein zu wollen, sondern dass Sie endlich auch Ihr Stück vom Kuchen haben wollen. Natürlich nicht in der Absicht, sich zu bereichern, nur in der Absicht, der gerechten Teilhabe.

Da Sie klug sind, nehmen Sie für die Gerechtigkeit Maß am Wohlstand der anderen Klugen und der Gerissenen und wollen mindestens das erreichen, was diese auch erreicht haben.

Sollten Sie wider Erwarten gerissen sein, werden Sie zu dem Schluss gelangen, dass es Ihnen durchaus gelingen könnte, sich ein Stück vom Kuchen abzuschneiden, das größer ist als das sehr große Stück des Klügsten der Klugen.

Willkommen im Klub!

Sollten Sie weder klug noch gerissen sein, werden Sie nach einem kurzen erstaunten Blick in die Runde zu der Überzeugung gelangen, dass Sie eigentlich gar nicht wissen wollen, was die da oben so treiben, und dass Sie auch zufrieden sind, wenn alles so bleibt, wie es ist und Sie sich nicht anstrengen müssen, um etwas zu verändern – es könnte schließlich alles noch viel schlimmer sein.

 

Wo immer du der Dummheit nachgibst, frisst sie dich auf!

Wieso? Das ist doch vollkommen unmöglich? Es ist doch umgekehrt! Die Klugen und  die Gerissenen beuten die Dummheit aus. Das haben wir doch soeben in aller Klarheit erfahren.

Bitte nochmal fast ganz nach vorne blättern. Da steht nämlich geschrieben:

Dummheit ist die Krankheit des mit sich selbst Zufriedenen.

Von dieser Definition aus wird einsichtig, dass Dummheit eben nicht das Privileg bildungsferner Schichten ist, sondern ebenso da diagnostiziert werden kann, wo Eliten ihren Lebenszweck in Selbstbeweihräucherung gefunden haben, wo Alternativlosigkeit vor anstrengendem Nachdenken schützt und wo Gesetze, Regeln und Hierarchien das Individuum von jeglicher Verantwortung frei stellen, die es nicht für sich selbst übernimmt.

Dummheit wird oft mit Faulheit verwechselt, weil beide Eigenschaften so oft gleichzeitig zu beobachten sind. Wo Dummheit die Ursache ist, können die Symptome der Faulheit nicht ausbleiben.

 

Die Dummheit begegnet uns doch nicht nur da, wo sie vermeintlich sofort zu erkennen ist. Die Dummheit begegnet uns oft auf Augenhöhe und nicht selten in höherrangigen Positionen. Überall da, wo es auf nichts als auf das reibungslose Funktionieren ankommt, besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, auf jene maßlos selbstzufriedene und stinkfaule Dummheit zu treffen, die sofort die ganze Hand ergreift, wenn man ihr auch nur den kleinen Finger reicht.

Weil es der Dummheit, auch in der höchsten Position, letztlich immer nur auf Fressen, Saufen, Sex und Selbstdarstellung ankommt, und weil die Dummheit auf Selbstzufriedenheit beruht, wird sie niemals eigene Defizite erkennen sondern immer den Dritten suchen, dem sie dafür die Verantwortung zuweisen kann, was in der Regel so weit geht, dass dieser Dritte tatsächlich glaubt, für die Defizite des Dummen, von dem er sich ausbeuten lässt, verantwortlich zu sein.

Dies beginnt scheinbar harmlos in der Paarbeziehung, wo es schnell selbstverständlich wird, dass einer der beiden den Großteil der Verpflichtungen des anderen übernimmt – erst im Irrtum gefangen, die Liebe würde dazu verpflichten, dann aus nicht mehr hinterfragter Gewohnheit, schließlich vom anderen als dessen Gewohnheitsrecht unnachgiebig eingefordert.

Es setzt sich fort in jeder Form von Zusammenarbeit, ob zwischen Kollegen, zwischen Chef und Mitarbeiter, wobei durchaus nicht nur der Chef, sondern auch der Mitarbeiter der profitierende Dumme sein kann, und es endet schließlich da, wo es überhaupt nicht mehr nachvollziehbar erscheint,  nämlich in der Politik zwischen ganzen Parteien.

 

Das überzeugendste Beispiel, aber bei weitem nicht das einzige, bietet das Schicksal der GroKo aus Union und SPD und Grünen.

Nun, werden Sie sagen, die Grünen sind doch gar nicht in der GroKo vertreten. Da haben Sie Recht. Offiziell nicht. Aber die Grünen sind von den drei angesprochenen Gruppen die einzige, die neben einem Rest von Neugier noch einen ziemlich starken Gestaltungswillen aufbringt.

Die  deutlich größere, selbstzufriedene SPD, deren Job es eigentlich wäre, eigene Vorstellungen zu entwickeln, hat die Grünen für sich arbeiten und Konzepte entwickeln lassen, die von der SPD anschließend in rotes Papier gewickelt wurden, was den Genossen über lange Zeit  recht gut getan hat.

Die noch größere und noch selbstzufriedenere Union, die Meisterin der Selbstbeweihräucherung und Alternativlosigkeit, hat sich schließlich die SPD eingefangen und dort alles abgesaugt, was noch an grüner Kraft und grünem Leben drin steckte und sie mit Stumpf und Stiel aufgefressen, bis nur noch Nahles, Scholz und Klingbeil wie abgenagte Knochen auf dem Teller liegen blieben.

Inzwischen hat diese Union die ausgesaugte Hülle der SPD schon fallen lassen und sich voll den Grünen zugewandt, die mit der nun wieder aufscheinenden Aussicht, wieder im Bund mitregieren zu dürfen, vor neuer Willensstärke nur so strotzen und damit die auch ihnen verlustig gegangene Neugier und Originalität noch ganz prima kompensieren können.

 

Erkennen Sie das Muster wieder, das ich vorher schon abstrakt geschildert habe? CDU und CSU als jenes Gerüst aus treuen und braven Bürgern, die in jeder Gesellschaft die Mehrheit bilden und deren unbeirrbares Beharren in starren Strukturen und Regeln für Staat und Wirtschaft absolut unverzichtbar ist, weil es nur diese Form von Dummheit ist, die es ermöglicht, große Ziele beharrlich zu verfolgen und Entscheidungen von erheblicher Bedeutung zuverlässig umzusetzen, selbst wenn sie sich gegen die originären Interessen des Volkes richten? In Hessen ist der Umbau dieses Stützgerüstes auf grüne Elemente über lange Jahre schon so weit fortgeschritten, dass tatsächlich Tarek al Wazir die Amtsgeschäfte ohne größeres Knirschen im Gebälk von Volker Bouffier übernehmen könnte.

In Bayern sieht das ganz anders aus. Dort werden jetzt die Freien Wähler das Schicksal der SPD im Bund erleiden und von der CSU aufgefressen werden, weil sie glauben, Söder zwangsläufig nachgeben zu müssen.

Dies ist der Irrtum der Klugen und der Irrtum der Gerissenen. Söder würde sich viel schwerer tun, müsste er die große grüne Kröte schlucken, um weiter zu regieren – und Söder wird derzeit niemals den Mut aufbringen, mit der AfD zu koalieren: Also könnte Aiwanger im Prinzip den Koalitionsvertrag von der ersten bis zur letzten Seite diktieren, der CSU nicht nachgeben und damit der Gefahr, aufgefressen zu werden, entgehen. Doch Aiwanger glaubt irrtümlich, die Stimmen der Freien Wähler dürften nicht überproportional die Politik des Freistaates bestimmen – und gibt nach.

Es tritt hier jene gedankliche Komplikation auf, begreifen zu können, dass die führenden Köpfe einer Partei, die sich im Zustand der Dummheit befindet, durchaus zu den Klugen oder zu den Gerissenen gehören können, aber in der Regel an der Haltung ihrer Partei gar nichts ändern wollen, bzw. nichts oder nur viel zu wenig ändern können, um ihr neues Leben einzuhauchen.

Das wiederum bedeutet – und das ist keine erfreuliche Erkenntnis – dass ein wirklicher Kurswechsel, eine echte „geistig-moralische“ Wende, wie sie Helmut Kohl einst ankündigte, aber nicht zustande brachte, ohne eine rigorose „Säuberung“ nicht möglich sein wird.

„Merkel muss weg!“, hilft da alleine nicht weiter. Selbst wenn Merkel morgen von der Bühne abträte, es würde sich doch nichts ändern.

Die eigene Geschichte lehrt, dass selbst die Entnazifizierung nicht verhindern konnte, dass viele alte Seilschaften das Ende des tausendjährigen Reiches in Wirtschaft, Politik, Justiz und Geheimdiensten überdauerten und ihren Einfluss noch jahrzehntelang geltend machen konnten.