Zum Faschingswochenende eine zwischen Funkenmariechen, Dreigestirn, Bütt und Zoch angesiedelte Randbemerkung mit eklatantem Bezug zu einem immer wieder für Überraschungen sorgendem, hypertrophem Elferrat …
(… und morgen blau … am Rhein so schön … alle, alle, alle in den Himmel …)
Über den allgemeinen Fachkräftemangel hinaus, unter dem die Wirtschaft zu leiden vorgibt, statt sich Fachkräfte heranzubilden, wie es früher einmal üblich war, leiden alle bekenntnisgebundenen Organisationen ganz besonders unter dem Fachkräftemangel, da diesen aus der Gesamtmenge der Fachkräfte immer nur jener Teil zur Verfügung steht, der, wenn es sich um die katholische Kirche handelt, Mitglied dieser Kirche ist, und der, falls es sich um die SPD handelt, niemals auf die Idee gekommen ist, dass seine Partei nicht nur den Kompass verloren hat, sondern auch sich Mühe gibt, alle die danach suchen, abzuschießen, bzw. auszuschließen.
Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, dass LINKE nicht in der Lage sein dürften, Fachkräfte an sich zu binden, die nachgewiesen haben, dass sie erfolgreich Unternehmen aufgebaut oder saniert hätten, dass die FDP andererseits vermutlich kaum Fachkräfte gewinnen kann die als Sozialarbeiter die sozialen Brennpunkte kennen und durchaus wüssten, wie Hilfe und Unterstützung sinnvoll so geleistet werden könnte, dass sie auch bei den Richtigen ankommt. Ähnliches ließe sich über alle anderen Parteien sagen, doch die angeführten Beispiele sollen genügen, um diese Ursache des Fachkräftemangels zu beschreiben.
Denn mit diesen bekenntnisgebundenen Hindernissen, sich wenigstens aus dem vorhandenen Angebot zu bedienen, sind die Einschränkungen ja noch längst nicht vollständig beschrieben.
Wann hat es denn zuletzt einen Minister der Bundesregierung gegeben, der mit seiner Fachkompetenz ins Ministeramt einsteigen konnte, ohne sich vorher jahrelang einzig um seine Parteikarriere kümmern zu müssen, bis er endlich parteiintern so weit nach oben geklettert war, dass ihm von der Parteispitze ein Ministeramt zugestanden wurde? Ist es nicht eher in der Mehrzahl der Fälle so, dass diejenigen, denen von der Parteispitze ein Ministeramt zugestanden wird, nach ganz anderen Kriterien ausgewählt werden als ausgerechnet nach einer irgendwann und irgendwie erworbenen Fachkompetenz?
Gemach, gemach! Ihr Einspruch in allen Ehren:
Es ist schon richtig, dass Führungskräfte nicht unter den spezialisierten Spezialspezialisten gezüchtet werden, sondern eher Generalisten sein sollten, denen jene Eigenschaften attestiert werden können, die auch die Spitzenmanager der Wirtschaft auszeichnen, nämlich eine schnelle Auffassungsgabe und den Willen sich in jede neue Materie schnell und gründlich einzuarbeiten, (unternehmerischer) Weitblick, ein untrüglicher Sinn für das Machbare, Führungsqualitäten, Durchsetzungsvermögen und die Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen.
Leider ist es so, dass diese Sorte Fachkräfte sich eher selten in die Politik verirrt, was den Fachkräftemangel noch einmal verschärft.
Sie haben auch Recht, wenn Sie annehmen, dass wenigstens die Beamten in den Ministerien über ein gerüttet Maß an Sachverstand verfügen, womit die bei Ministerinnen und Ministern aus den benannten Gründen möglichen Defizite kompensiert werden könnten. Doch was macht ein hochqualifizierter Mitarbeiter, wenn er begreift, dass sein Chef nichts begreift? Das kommt sehr darauf an, wie sich der Chef verhält. Der eine kann die volle Unterstützung seines Stabes erhalten, während es dem anderen passieren kann, dass seine Mitarbeiter „die Pflaume“, die sich wie ein Pfau aufplustert, aber hinter dem schillernden Federkleid keinerlei Substanz vorzuweisen hat, bei jeder Gelegenheit mit Wonne voll gegen die Wand laufen lassen, was zwar nicht fein, aber nur menschlich ist.
Mein Eindruck ist, dass zumindest der Verkehrsminister mit seiner Mannschaft im Ministerium in ganz besonderem Maße von solchen Problemen heimgesucht sein könnte.
Es ist übrigens überhaupt nicht schwer, sich von der Qualität der Fachkräfte in den Regierungsämtern ein Bild zu machen. Klicken Sie einfach die unten verlinkte Wikipedia-Seite an – und Sie finden das gesamte Kabinett Merkel IV übersichtlich versammelt, und dort können Sie sich zur Vita aller Minister und Staatssekretäre durchklicken.
Ja, Sie werden durchaus Ministerien finden, die vom Fachkräftemangel nicht betroffen sind. Man kann – zum Beispiel – die politischen Einstellungen und Zielsetzungen von Olaf Scholz oder Horst Seehofer sicherlich sehr unterschiedlich bewerten. Ihre grundsätzliche Eignung als Minister würde ich jedoch nicht in Frage stellen.
Inwieweit sich der Fachkräftemangel bei der Besetzung der Ministerien für Auswärtiges, Wirtschaft, Justiz, Arbeit, Verteidigung, Landwirtschaft, Familie, Gesundheit, Verkehr, Umwelt, Bildung und Entwicklungshilfe bemerkbar gemacht haben könnte, überlasse ich Ihrer eigenen Einschätzung.
Nein. Nun muss ich Sie leider enttäuschen.
Damit wird es am Aschermittwoch noch nicht vorbei sein.