Sammelsurium zum Wochenende

Die Freunde des Fortsetzungsromans „Andere Abhilfe“

 

dürfen sich auch diese Woche wieder freuen.

Heute ist Folge 21 online gegangen.

Im gedruckten Buch handelt es sich um das letzte Kapitel des zweiten Abschnitts, der mit „DER PLAN“ überschrieben ist. Nächste Woche geht es dann weiter mit dem ersten Kapitel des dritten und letzten Abschnitts „DER KAMPF“, und da geht es gleich zu Beginn heiß her und in die USA. Genauer nach Cheboygan, Michigan. Ein Lesehäppchen:

Im beschaulichen Cheboygan ahnte jedoch niemand, dass ein paar Meilen außerhalb der Stadt, auf einem dicht bewaldeten Hügel, eine Einrichtung  unterhalten wurde, die seit Jahren maßgeblich Einfluss darauf nahm, in welchem Land der Welt sich benachteiligt fühlende Bevölkerungsgruppen organisierten und mit oft genug gewalttätigen Aktionen den Boden bereiteten, um konservativ gesinnte Politiker, die noch wagten nationale Interessen zu vertreten, zu bekämpfen und, wann immer möglich, durch Figuren zu ersetzen, die dem Fortschreiten der Globalisierung nicht im Wege standen.

 

Die aktuell laufende Umfrage zur Lage der Menschen in Deutschland

wurde bisher von knapp 500 Teilnehmern beantwortet. Herzlichen Dank dafür.

Schon jetzt zeichnen sich hochinteressante Zusammenhänge und Folgerungen für die künftige Entwicklung ab.

Mein Ziel, auf mindestens 1.000 Teilnehmer zu kommen, um eine möglichst repräsentative Aussage treffen zu können, kann aber noch erreicht werden. Vorausgesetzt, Sie beteiligen sich jetzt noch, oder, falls Sie schon teilgenommen haben, Sie werben noch weitere Teilnehmer an. Sich an der Umfrage zu beteiligen kostet nicht mehr als drei, vier Minuten. Ihre Aussagen bleiben von Anfang an anonym, selbst die Antworten in den drei Fragenkomplexen sind nicht untereinander verknüpft.

Die Umfrage ist noch bis Dienstag, 17. Januar, 23.59 Uhr offen. Die Gesamtauswertung einschließlich der möglichen Schlussfolgerungen wird Gegenstand des nächsten Paukenschlags sein.

Also: Jetzt noch teilnehmen. Bitte.
Hier ist der Link: https://egon-w-kreutzer.de/umfrage-zur-lage

 

Zum Fachkräftemangel

habe ich auf meinen gestrigen Beitrag hin einige bestätigende Zuschriften erhalten, von denen ich zwei öffentlich machen will.

1. Ein Arbeitssuchender erklärt: Es gibt keinen Fachkräftemangel.

Sehr geehrter Herr Kreutzer,

zum Fachkräftemangel möchte ich zu Ihrem Artikel als Betroffener von meinen Erfahrungen berichten.

Es gibt keinen Fachkräftemangel!

1.Die in den Internet-Jobbörsen  “jobscout24.de”,”monster.de” usw. direkt von Unternehmen offerierten Stellenangebote sind größtenteils (über 80%) seit Jahren nur ständig aktualisierte “Fakes”, die gegenstandslos sind, da die dort ausgeschriebenen Stellen offensichtlich nie besetzt werden. Gleiches trifft auf die der BA vorliegenden Stellenangebote zu. Auf Bewerbungen und Anfragen bei Arbeitgebern erhält man i.d.R. überhaupt keine Antworten, oder lapidare Bescheide des Inhaltes, die Stellen seien “inzwischen besetzt”. Sie werden jedoch dennoch ständig weiter ausgeschrieben.

2.Fast das gesamte Stellenangebot wird von mehr oder minder bekannten, regionalen und überregionalen Personalberatungs- und Zeitarbeitsfirmen geschaltet, deren Antwort- und Rückmeldefreudigkeit hinsichtlich der an sie übermittelten Bewerbungen de facto gegen Null geht.

3.Für die meisten ausgeschriebenen, angeblich “offenen” Stellen werden außerordentlich hohe, größtenteils schon absurd anmutende Qualifikationsnachweise verlangt; hervorragender Hochschulabschluß, mehrjährige und nachweislich sehr erfolgreiche Berufstätigkeit, sowie ein persönliches “Netzwerk” an Beziehungen.

4.Mitarbeiter der Arbeitsvermittlung  bestätigen, dass diese geschilderten Verhältnisse tatsächlich zutreffen.

 

Nach über 50 Bewerbungen und jetzt schon 3 jähriger Stellensuche habe ich bis heute kein einziges Stellenangebot erhalten.

Wenn ich von meiner persönlichen beruflichen Qualifikation und langjähriger Erfahrung nach über 35 Jahren Berufstätigkeit ausgehe, die es mir offenbar nicht mehr ermöglicht, in meinem Leben irgendeine auch nur halbwegs anständig bezahlte Arbeit zu finden, dann darf ich erst gar nicht daran denken, wie es wohl Menschen mit geringerer Qualifikation ergeht. Deren Lebensumstände müssen doch von einer ermüdenden und verzweifelten Vergeblichkeit ihres Daseins und einer noch düstereren Ahnung künftigen Altersarmut gekennzeichnet sein!

Was sich hier meiner ganz persönlichen Wahrnehmung auftut, ist ein Blick auf die entsetzliche Vernichtung von Millionen menschlicher Existenzen, nicht nur einer politisch gewollten und geförderten Massenarmut, sondern eines künftigen Lebens unter höllischer Existenzangst für die Mehrheit der Bevölkerung in diesem Land.

Mit freundlichen Grüßen

2. Eine interessante Erklärung für das Phänomen „Fachkräftemangel“

Der Fachkräftemangel in Deutschland

Nehmen wir an, ich stelle mich morgen auf den Alexanderplatz in Berlin und verkaufe dort Limonade. Die Limonade ist lecker, bio und wird preisgünstig angeboten. Die Menschen kaufen meine Limonade und ich verdiene sehr viel Geld. Nun ist das Herstellungsverfahren dieser Limonade recht kompliziert und ich alleine kann die Nachfrage nicht mehr befriedigen. Also stelle ich studierte Limonadenhersteller ein und produziere in meinen Werken tausende Liter Limonade. Als guter Kaufmann prüfe ich regelmäßig meinen Wirtschaftsplan und sehe, dass die studierten Limonadenhersteller meinen Gewinn schmälern. Klar, ich verdiene immer noch sehr viel, aber es wurmt mich, dass ich soviel Geld an diese Menschen abgeben muss. In den Universitäten sehe ich außerdem, dass immer weniger junge Menschen studierte Limonadenhersteller werden möchten, da der Studiengang sehr schwierig und lang ist. Gemeinsam mit meiner Mannschaft aus Werbeexperten und Arbeitsmarktforschern überlege ich mir, wie ich das Problem lösen kann. Dabei komme ich auf zwei großartige Ideen:

1.) Ich unterstütze die Universitäten, die Jugendlichen und die Schulen bei der Ausbildung und investiere in den Markt, um auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte zu haben. Das kostet zwar Geld, zahlt sich aber auf lange Sicht aus, da ich qualifizierte Arbeitskräfte bekomme und sie an mein Unternehmen binde. Außerdem engagiere ich mich gesellschaftlich und unterstütze die Limonadenbranche.

und

2.) Ich entwickele Studien, halte Vorträge und klage gegenüber der Politik, daß wir in zehn Jahren niemanden mehr haben, der sich um das Limonadengeschäft kümmern kann. Ich prognostiziere mit zweifelhaften Daten, dass Deutschland in zehn Jahren mehr als 700.000 Limonadenfachkräfte fehlen. Ich rufe Kampagnen, Vereine und Maßnahmen ins Leben, die mich in meiner Meinung unterstützen. Um es nicht zu auffällig zu machen gebe ich diesen Vereinen Namen wie „Verband deutscher Limonadenhersteller“ oder „Verband der studierten Limonadenmacher”.

Ein schöner Nebeneffekt:

Je mehr Fachkräfte auf den Markt strömen, desto niedriger kann ich das Lohnniveau halten. Zusätzlich übe ich – dank meiner starken wirtschaftlichen Position – massiven Druck auf die Politik aus und drohe mit Arbeitsplatzverlegung ins Ausland, Kündigungswellen oder gleich der kompletten Aufgabe meines Geschäfts.

Das passt ganz zu dem, was ich vor fast 20 Jahren im zweiten Band von „Wolf’s wahnwitzige Wirtschaftslehre“ geschrieben habe. Hier ein ganz kurzer Ausschnitt:

Die Arbeitslosigkeit,
ein knappes Wirtschaftsgut

Bei knappen Wirtschaftsgütern, so haben wir es in der Schule gelernt, funktioniert der Markt. Bei knappen Wirtschaftsgütern bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis und sonst gar nichts. Die Frage, die wir uns in diesem Kapitel stellen, klingt abstrus. Ist Arbeitslosigkeit überhaupt ein Wirtschaftsgut und wenn ja, ist sie dann auch noch ein knappes Wirtschaftsgut und wie bildet sich an welchem Markt der Preis für dieses knappe Gut? Nun, Arbeitslosigkeit ist sicherlich kein materielles Gut, keine Hardware. Aber für die Wirtschaft liegt im richtigen Umgang mit der Arbeitslosigkeit ein erhebliches Kostensenkungspotential, das ähnliche Wirkungen hervorbringen kann, wie der Einsatz einer modernen, leistungsfähigeren Maschine oder wie auch der Einsatz eines besonders qualifizierten Mitarbeiters.

Arbeitslosigkeit ist also anders als Arbeit, aber genauso wie Kapital, ein Produktionsfaktor.

Arbeitslosigkeit kann — wie Kapital — in einem Unternehmen oder einer Volkswirtschaft selbst erwirtschaftet, oder bei Bedarf gegen eine Art Zins ausgeliehen werden. Der Preis für die Arbeitslosigkeit besteht in einem Verzicht auf Nachfrage, auf Absatzmöglichkeiten und damit auf den Gewinn aus der eventuell möglichen Produktionssteigerung. Dem steht als positive Folge die durch den Einsatz von Arbeitslosigkeit erreichbare Kostensenkung, also Gewinnsteigerung, gegenüber.

Die ganze Mühe mit der (Mehr)Produktion erweist sich nämlich als überflüssig, wenn der Unternehmensgewinn durch Kosteneinsparungen auf der Lohnseite und durch öffentliche Subventionen, wie sie im Gefolge der Arbeitslosigkeit gerne verteilt werden, schneller und nachhaltiger gesteigert werden kann, als per Mengenwachstum.

Arbeitslosigkeit mindert zwar die Binnennachfrage — doch derjenige, der Arbeitslosigkeit schafft, muß davon nicht betroffen sein, weil sich Nachfrageschwäche in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich auswirkt. Außerdem lockt ja auch noch der Export.

 

Die hochaktuelle Inflationslüge

Kaum schaltet man die Nachrichten ein, erfährt man, dass die Inflation schon wieder rückläufig, ja beinahe schon gebändigt sei.

Dies wiederum, so hört man dann, sei auf die von der besten aller Bundesregierungen getroffenen Hilfsmaßnahmen, wie den Gas- und Öl- und Strompreisdeckel zurückzuführen.

Die Inflation sinkt also, weil Väterchen Olaf mit dem Doppelwumms 200 Milliarden Euro aus dem Hut zaubert und damit einen Teil der Rechnung bezahlt?
Nein. Die Preise sind weiterhin hoch, bzw. das Geld ist weiterhin weniger wert, je nachdem, wie man es sehen will. Dass die Haushalte entlastet werden, hat nichts mit der Rückgewinnung der Geldwertstabilität zu tun.

Einen schöneren Beitrag zur Volksverdummung kann man sich kaum ausdenken.

Und dabei ist noch nicht einmal bedacht, dass es sich bei den Hilfsgeldern durchweg um neue Schulden handelt, dass also zu der durch Knappheit ausgelösten Teuerung auch noch eine schuldenfinanzierte inflationäre Aufblähung der Geldmenge hinzukommt.

Schulden, die übrigens irgendwann vom Steuerzahler mit Zins und Zinseszins zu tilgen sein werden.

Aber das schlägt sich ja dann nicht in den Preisen, sondern im größeren Unterschied zwischen brutto und netto nieder.

 

In diesem Sinne

ein schönes Wochenende

Egon W. Kreutzer