Mit Speck fängt man Mäuse – ein Nachtrag

Zum gestrigen Paukenschlag „Mit Speck fängt man Mäuse – die Impfversuchung“ habe ich eine ganze Reihe von Zuschriften erhalten. Alle zustimmend, jedoch mit unterschiedlicher Perspektive. Teils spürte ich Angst und Resignation, teils trotzigen Durchhaltewillen, teils gab es kämpferische Töne, die mehr als nur den Willen zum passiven Widerstand zum Ausdruck brachten.

Darunter war auch eine Mail, deren Inhalt ich nicht wiedergeben kann, um die Anonymität des Absenders zu wahren, die ich jedoch auf Grund der tiefen Besorgnis, die darin zum Ausdruck kam, ziemlich ausführlich beantwortet habe.

Diese Antwort mache ich hier öffentlich. Es ist so eine Art Nachtrag zum Paukenschlag, und ich hoffe, dass ich damit auch anderen Lesern noch  hilfreich sein kann.


Lieber Herr XXX,

glücklicherweise befinde ich mich in der Situation, von keinem Arbeitgeber mehr zur Impfung gezwungen werden zu können. Da fällt es mir leichter, mich öffentlich zu exponieren, wobei ich darauf vertraue, dass die Antifa-Dichte in Niederbayern nicht hoch genug ist, um ersatzweise mit eingeschlagenen Fensterscheiben oder einem abgefackelten Auto rechnen zu müssen. Aber alleine, dass solche Gedanken überhaupt aufkommen, ist ein starkes Signal für den Zustand der Gesellschaft, die sich zügig von jeder Rationalität und vom Gedanken der Aufklärung entfernt und in das mystische Dunkel des Mittelalters zurückfällt.

Rückblickend wird dabei erst deutlich, dass schon die Schröder’sche Agenda jenen Grundstock der Angst

(um den Arbeitsplatz, das Einkommen, die Wohnung, die Freunde, und vor dem Job-Manager im Kafka’schen Schloss namens Job-Center)

und jene Unsicherheit und Haltlosigkeit geschaffen hat, welche die Massen nun so willenlos lenkbar  gemacht haben.

Der Vergleich
zwischen

  • dem Lebensgefühl der 60er und 70er Jahre, als es allen gut ging und auch jedem alles vernünftig Erstrebenswerte erreichbar erschien, und
  • dem Lebensgefühl heute, wo junge Männer aus Angst um das Klima zu weinerlichen Veganern mutieren, wo die Stimme des „guten Hirten“ das Evangelium ist, und jeder, der es wagt, daran zu zweifeln auf den medialen Scheiterhaufen gesetzt wird, wo es kaum noch Chancen für die vertikale Durchlässigkeit gibt und ein Park nicht mehr ein Ort der Ruhe und Entspannung sein darf, sondern tags von Drogendealern besetzt ist und nachts als Jagdgebiet von Vergewaltigern ausgewiesen ist, die sich von einer Armlänge Abstand nicht beeindrucken lassen,

bringt einen so krassen Gegensatz ans Licht,
dass ich mich manchmal frage, ob ich die ersten dreißig Jahre meines Lebens geträumt oder die „Zustände“ einfach noch nicht erkannt habe. Die Antwort lautet jedoch immer: Es war damals so, wie ich es in Erinnerung habe, und es ist so ziemlich alles den Bach hinunter gegangen, was damals das Leben lebenswert machte.

Als ich die Deagel-Liste mit den Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung zum ersten Mal zu Gesicht bekommen habe, hielt ich das für einen unausgegorenen Blödsinn, zumal die Quelle praktisch nicht zu verifizieren ist. Auch da denke ich immer noch: Das können die doch nicht machen! Und jeden Tag, der vergeht, sehe ich,  dass sie es doch machen.

Es gibt ja auch keine wirksame Opposition mehr, und weil es keine Opposition gibt, gibt es auch keine Diskussion mehr, und wo es keine Diskussion mehr gibt, siecht die Vernunft dahin. Ich bin überzeugt, wenn ein Vorgänger des Herrn Spahn 1990 unter gleichen epidemischen Bedingungen ein Corona-Regime hätte errichten wollen, hätte ihn die eigene Partei aus Angst vor dem Wahlsieg der SPD in die Wüste geschickt und dafür sehr viele vernünftige Argumente nennen können.

Auch meine Frau und ich sind im Verwandtschafts- und Freundeskreis von Geimpften umzingelt. Gespräche scheitern schneller als man „Spike-Protein“ sagen kann. Glücklicherweise  erreichen mich aber über meine publizistische Tätigkeit auch viele Stimmen  von Impf-Skeptikern, so dass ich durchaus das gute Gefühl habe, nicht alleine zu sein. Schön war es am letzten Samstag in Rendsburg. Für die nächste Hotelübernachtung brauchten wir einen negativen Test. Da steht da in einem großen Innenhof  von über 5.000 Quadratmetern (Arsenalstraße) das Testmobil – und davor, nach auf das Pflaster gemalten, konzentrischen Linien im gehörigen Abstand gut 100 Leute, die sich testen lassen wollten, bzw. mussten, und ich dachte mir:

Sieh da! Die Ungeimpften.

Ein Leser meiner Artikel schrieb mir heute, er habe sich – die Vorgeschichte lasse ich weg – bei Kosten von ca. 300 Euro auf T-Zellen-Immunität testen lassen und vom testenden Arzt dann ein Attest, also quasi ein „Genesenen-Zertifikat“ erhalten. Es gibt ja Studien, die von einer Kreuzimmunität von bis zu 80 Prozent unter der deutschen Bevölkerung ausgehen. Vielleicht wäre das für Sie eine Chance, der Pflichtimpfung noch zu entgehen …, jedenfalls so lange, bis 1 G/2 x p.a. ausgerufen werden wird.

Danke für Ihre Mail.

Alles Gute für Sie und Ihre Familie!

 

Mit besten Grüßen

Egon W. Kreutzer


Dazu habe ich noch einen Schnipsel aus einer Antwort auf eine andere Mail:


(…)

In mir lebt immer noch die Hoffnung, dass der Plan scheitert, dass der Krieg gegen uns doch noch auf so großen Widerstand stößt, dass die Angreifer aufgeben. Es gibt Anzeichen dafür aus zwei unterschiedlichen Quellen. Einmal sind da die Erfahrungen in Schweden und in vielen „nicht westlichen“ Ländern, es ist das Zurückrudern in Dänemark, es sind die Proteste in Frankreich und dies im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen im Frühjahr und die guten Prognosen für Le Pen.

Es ist aber auf der anderen Seite gerade auch der steigende Druck, die Eile, die an den Tag gelegt wird, die darauf hindeuten, dass befürchtet wird, die Eiterbeule der Impfschäden könnte platzen, bevor genug mRNA verspritzt ist.

Von daher werden wir Haltung bewahren und darauf vertrauen, dass von irgendwo noch ein Lichtlein daherkommen wird.


Nun will ich Sie aber nicht nur mit zwei wiederverwerteten Mail-Texten abspeisen, sondern noch einen interessanten „metaphysischen“ Gedanken anschließen.

Metaphysik, das klingt esoterisch und kann dazu führen, dass sich so manchem die Nackenhaare abwehrend aufstellen. Mit der Physik ergründet die Menschheit die Naturgesetze. Das ist für die meisten ein sicherer Grund, auch wenn dieser, wenn man versucht, die Erkenntnisse Einsteins und Heisenbergs nachzuvollziehen, immer weniger unter den Füßen zu verspüren ist.

Wo die Physik die Gesetze der Materie entschlüsselt, bis dahin, wo die Quantenphysik die Gesetze der „gröberen“ Ebenen über den Haufen wirft, ist die Metaphysik jene Ebene, wo auch die Gesetze des Geistes zum Tragen kommen. Wir arbeiten jeden Tag, jeden Augenblick mit diesen Gesetzen, doch nehmen wir davon gar nicht Kenntnis, weil sie uns so selbstverständlich erscheinen. Doch ist es Physik, wenn wir am Morgen in der Sockenschublade nach den blauen Socken greifen, statt nach den grünen?

Nein. Das hat mit Physik nichts zu tun. Das hat mit Physik so wenig zu tun, wie wenn der Starchitekt nach langer Beschäftigung mit dem Entwurfsauftrag zum Zeichenstift greift und eine erste Skizze dessen entstehen lässt, was sich in ihm als Vorstellung gebildet hat. Die Metaphysik führt uns an die Quellen unserer Kreativität und unseres Willens. Sie führt uns von der bloßen Beobachtung und Analyse der Umwelt und des Geschehens, in das wir eingebettet sind, in die Welt der Überzeugungen, des Glaubens und in die Rolle des selbstverantwortlichen Subjekts.

Vielleicht kennen Sie die Geschichte, die der österreichische Philosoph, Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick in seinem Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ erzählt hat. Sie ist ganz kurz und geht so:

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar ihm den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er ihn nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen ihn. Und was? Er hat ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von ihm ein Werkzeug borgen wollte, er gäbe es ihm sofort. Und warum sein Nachbar nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen ausschlagen? Leute wie der Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet der Nachbar sich noch ein, er sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s ihm aber wirklich. Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Morgen“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!“

Das ist die Kraft der Erwartungen.

Das metaphysische Gesetz, dessen Wirkung darin zu erkennen ist, lautet:

Du bekommst immer das, was du erwartest.

Dafür ließen sich tausend weitere Beispiele anführen, und die meisten davon sind negativer Natur, weil gegen den Wunsch, den wir haben, gegen die Hoffnung, die wir hegen, gegen das Ziel, das wir uns gesetzt haben doch allzu oft, die Erwartung steht, dass es ja doch nicht klappen wird, oder dass es unwahrscheinlich ist, oder dass ich ja nie Glück habe, oder dass die da oben ja sowieso machen, was sie wollen.

Damit sind wir wieder bei der Pandemie.

Die da oben machen was sie wollen, weil wir es erwarten, und weil sie erwarten, dass wir es mit uns machen lassen, weil sie sicher sind, dass wir es ja sowieso erwarten.

(Den Satz dürfen Sie gerne dreimal lesen. Irgendwann erschließt er sich schon.)

Die Erzeugung einer Erwartungshaltung ist immer das Ergebnis der Auseinandersetzung, bzw. einer Folge von Auseinanderetzungen zwischen entweder einem Willensträger und einem oder mehreren Objekten, oder zwischen zwei (oder auch mehr) Willensträgern, bei dem der eine in seiner Erwartung bestätigt, der andere in seiner Erwartung enttäuscht wird, ohne dagegen wirksam aufzubegehren. Wenn wir als Willensträger einerseits „die GroKo, andererseits „die Masse“ einsetzen, so ist die Masse inzwischen durchaus soweit, für den Spätherbst und den Winter – trotz aller gegenteiligen Beteuerungen – einen weiteren Lockdown, zumindest für die Ungeimpften, zu erwarten. Warum also sollte die dann vermutlich immer noch geschäftsführende GroKo-Regierung diese Erwartung enttäuschen, wenn sie doch voll und ganz ihren bisher erkennbaren Absichten entspricht?

Es sind unsere wahren, tief verankerten Erwartungen, an denen wir unsere Strategien ausrichten. Es ist das – um hier den Begriff „Erwartungen“ durch einen besseren zu ersetzen – es ist das, von dem wir glauben, dass es so ist oder so kommen wird, was unser Denken und Handeln bestimmt. Wobei dieses „glauben“ durchaus mit der Wahrscheinlichkeit, dass es so ist, oder so kommen wird, korreliert. Ich denke, niemand wird so fest und ohne den geringsten Zweifel erwarten, bzw. glauben, zum Bundeskanzler gewählt zu werden, wenn er seinen 60. Geburtstag hinter sich hat und sich noch nie politisch betätigt hat. Also werden seine persönlichen Ziele und die auf diese Ziele gerichteten Strategien nicht das Geringste mit dem Amt des Bundeskanzlers zu tun haben, und falls doch, dann eben halbherzig, ohne Energie, ohne den letzten Einsatz, weil die Erwartung sagt, dass es ja sowieso nichts wird.

Wenn wir, als „die Masse“ der „Regierung“ gegenüberstehen und erreichen wollen, dass uns die Regierung als Souverän wahrnimmt und ernst nimmt, dann müssen wir die Erwartung, dass die ja sowieso tun und lassen, was sie wollen aufgeben und sie durch die Erwartung ersetzen, dass die von uns gewählten Vertreter und die daraus hervorgegangene Regierung das Grundgesetz nach Sinn und Buchstabe achten. Dazu müssen wir, wenn wir in dieser Erwartung enttäuscht werden, wieder lernen, dagegen aufzubegehren, getragen von der Erwartung, dass das zu der gewünschten Änderung führen wird. Nicht umsonst heißt es: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient (weil es nichts anderes erwartet).

Betrachten wir den Lokführerstreik. Da stehen sich zwei unvereinbare Erwartungen gegenüber. Gewinnt die GdL, wird sie, mit allen ihren Mitgliedern, in der nächsten Tarifrunde noch sicherer erwarten, zu gewinnen. Gewinnt die DB, wird das Vertrauen der Gewerkschaftsmitglieder in erfolgreiche Streiks schwinden, man wird eher erwarten, wieder zu unterliegen.

Dieses Beispiel zeigt aber auch, wie stark der Glaube an den Erfolg, wie groß die Erwartung als Gewinner vom Feld zu gehen, sein muss, um sich von bloßem Wunschdenken und Hoffnungen zu unterscheiden.

Würden alle diejenigen, die aufgrund Ihrer Tätigkeit von einer Impfpflicht betroffen sein werden, die Erwartung hegen, dass das nie und nimmer Gesetz wird, und, sollte diese Erwartung enttäuscht werden, daran glauben, dass der Gesetzgeber einknicken muss, wenn sie sich geschlossen verweigern, eine Impfpflicht für Soldaten, Pflegekräfte, Lehrer, usw. könnte niemals umgesetzt werden.

Das ist alles keine Physik. Das ist alles die Metaphysik der geistigen Kräfte, zu denen, um an das letzte Beispiel anzuschließen, eben auch die Einigkeit gehört, weil Einigkeit auch die geistige Kraft potenziert und weil Einigkeit die Voraussetzung für Recht und Freiheit ist.