Heiko spendet.
Die Geberkonferenz für Afghanistan hat weltweit über eine Milliarde Dollar an Zusagen erbracht. Die Erfahrung lehrt, dass „Zusagen“ seliger ist als „Geben“. Herr Guterres wird also froh sein müssen, wenn von der Milliarde am Ende jene 600 Millionen tatsächlich auf den Weg gebracht werden, die er sich anfänglich erhofft hatte.
Unser – auf besondere Weise auf sein Äußeres bedachter Minister für Äußere Angelegenheiten – äußerte, so heißt es jedenfalls mancherorts, er alleine habe davon 100 Millionen zugesagt. Andernorts liest man, er alleine habe noch weitere 500 Millionen angekündigt. Zusammen sind das 600 Millionen. Ob die Milliarde, von der Gueterres spricht, die deutschen 100 oder die deutschen 600 Millionen umfasst, war bis zur Stunde nicht herauszufinden, denn im günstigsten Fall hat Deutschland von 1 + 0,5 Milliarden 0,6 Milliarden, also 40 Prozent der gesamten Afghanistan-Hilfe zugesagt.
„Mit vollen Hosen ist gut stinken“, sagt der Skat spielende Volksmund.
„Wir sind ein reiches Land“, sagt der Vabanque spielende Wahlkämpfermund.
Dass Deutschland gerade in einer mörderischen Neuverschuldungs-Orgie steckt, weil wir eben weder ein reiches Land sind, noch volle Hosen haben, fällt unter den Tisch. Aber vielleicht ist es die schwer begründbare Milliarde für die Hereros, die Maas bewegte, auch gegenüber Afghanistan den reichen Onkel herauszukehren. Schon damit man ihm nicht vorwerfen kann, Maas messe mit zweierlei Maß.
Egal. 600 Millionen sind doch nur Peanuts. Die nächste Erhöhung der CO2-Abgabe bringt das ganz nebenbei wieder herein.
Man muss allerdings in diesem Zusammenhang auch die Frage stellen, wie es wohl kommen mag, dass die Bundeswehr, die über die letzten 20 Jahre mit maximal 5.300 Soldaten in Afghanistan vertreten war, in dieser Zeit 40.000 bis 50.000 „Ortskräfte“ beschäftigt hat.
Hatte da jeder deutsche Soldat einen eigenen Übersetzer, einen Koch, zwei Laufburschen, einen Uniformbügler und vier weitere afghanische Kollaborateure zur freien Verfügung?
Das ließe sich jedenfalls aus den nun genannten Zahlen der noch aus Afghanistan auszufliegenden „Ortskräfte“ ableiten.
Falsch, heißt es. Es sind ja nicht nur die Ortskräfte selbst. Man muss ja auch deren Familien in Sicherheit bringen. Nimmt man pro Ortskraft noch einen Partner und sechs Kinder an, schrumpft das Verhältnis schon auf eine Ortskraft pro Soldat. Ob es damit auch nur den Anschein von Angemessenheit erweckt, sei dahingestellt.
Fakt bleibt, dass Deutschland in den nächsten Wochen und Monaten mit einem Aufwand von 600 Millionen Dollar die Ausreise von rund 40.000 Afghanen von den Taliban erkaufen wird. Geld, das die Taliban nicht für die Versorgung der Bevölkerung ausgeben müssen, bleibt ihnen an anderer Stelle übrig. Und Geld hatten sie ja immer. Wo kamen denn die PickUps, die Maschinengewehre, die Panzerfäuste und die viele Munition her? Es ist ja nicht überliefert, dass die Taliban die Überschüsse aus einer florierenden Exportindustrie hätten einsetzen können, und den Mohnanbau, den wollen die Taliban doch beenden.
Wer auch immer Kanzler sein wird, wenn die 40.000 eingeflogen worden sind, wird sich der Worte der großen Vorsitzenden erinnern und sie munter wiederholen: „Nun sind sie halt mal da.“
Selbst wenn sich ein paar Fachkräfte darunter befinden sollten, kostet uns deren Unterhalt auf viele Jahre hinaus jährlich 400 Millionen Euro und macht die Bereitstellung von mindestens 5.000 sehr großen Wohnungen erforderlich. Das ist aber kein Problem, weil wir mit Mietpreisbremsen und Mietendeckel alles tun, um den Wohnungsbau zu beleben. Und wenn alle Stricke reißen, und auch bei 150 Euro pro Tonne CO2 noch eine Finanzierungslücke zu schließen ist, dann können wir ja immer noch eine Fotovoltaik-Steuer, eine Windradsteuer und eine Lastenfahrradsteuer erheben. Die Kfz-Steuer haben sie ja auch immer brav bezahlt, was spricht also gegen die Besteuerung der Lastenfahrräder? Körperliche Anstrengung belastet die Atmosphäre schließlich auch mit CO2.