Keine zwei Wochen mehr, und die vorläufigen amtlichen Endergebnisse der Wahlen in Thüringen und Sachsen stehen – so fest es geht.
Ich kann mich an keine Wahl erinnern, bei der ich mir über den Ausgang so unschlüssig war, wie dieses Mal. Das soll nicht heißen, dass ich mich in meinen Erwartungen nicht auch öfters geirrt hätte, weil ich mich vom eigenen Optimismus habe mitreißen lassen – aber jedenfalls hatte ich eine Vorstellung, was herauskommen würde.
Diese Vorstellung fehlt mir diesmal.
Wer wird die meisten Stimmen gewinnen? Wer scheitert an der fünf-Prozent-Hürde? Was wollen die Demoskopen mit den aus den Rohdaten herausgelesenen Prognosen erreichen?
Wer Grünen und SPD ankündigt, sie könnten aus den Landtagen fliegen, tut das doch, um deren Anhänger maximal zu mobilisieren. Wer der AfD den Wahlsieg prognostiziert, der tut das doch, um deren Konkurrenz – CDU und BSW – anzuspornen, der AfD doch noch wichtige Stimmen wegzunehmen. Dann die hohen Prognosen für das BSW, das stinkt m.E. zum Himmel. Sind diese Werte so hoch, um zu verschleiern, dass die AfD noch viel stärker abschneiden wird als prognostiziert?
Dann die Unsicherheit, dass auf den letzten Metern nicht doch noch ein Skandal auf den Tisch kommt, der seine Wirkung tut, bevor sich nach den Wahlen heraustellt, dass es bestenfalls nur viel Wind um nichts war.
Und weil ich derart im Dunkeln tappe, wage ich es, ein mögliches Ergebnis zu ertasten.
Ich sehe für beide Landtage, mit kleinen Unterschieden, die folgende Sitzverteilung kommen:
Ein Drittel CDU
Ein Drittel AfD
Ein Drittel SPD, BSW und Grüne
Dies würde in beiden Landtagen zu einer Koalition aus CDU, SPD und Grünen führen, während AfD und BSW die Opposition bilden.
Der Fortbestand der „Unseredemokratie“, sowie aller untrennbar damit verbundenen Projekte, wie Energiewende, Deindustrialisierung, Wohnungsbaubremse, Zuwanderung, sonstige Diversität, Kriegstüchtigkeit und Meinungsbefreiung, erscheint also auch im Osten vorläufig nicht gefährdet.
Auch wenn ich völlig im Dunkeln tappe: Alles andere erscheint mir unwahrscheinlich.