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Dass der Wohnungsbau zum Erliegen gekommen ist, weil Inflation, Bauvorschriften und Zinsen die Baukonjunktur abgewürgt haben, reißt niemanden mehr vom Hocker. Das ist in deutschen Köpfen fest verankert.
Dass es im Bereich der Industriebauten im Grunde noch schlimmer sein müsste, weil das Bauen hier eben nicht nur teurer und komplizierter, sondern aus Gründen der Industriepolitik der Ampel auch unrentabel geworden ist, weshalb Investititonen gekürzt wurden und in vielen Fällen eben nicht in Deutschland, sondern irgendwo im Ausland investiert wird, wurde im Blick auf die Bauwirtschaft noch nicht hinreichend beleuchtet.
Wie es im öffentlichen Sektor aussieht, ist unklar. Vor allem im kommunalen Bereich dürfte vielerorts das Geld fehlen, anstehende Bauvorhaben tatsächlich zu realisieren. Was bei den öffentlichen Auftraggebern jedoch nicht, bzw. nur äußerst selten vorkommen dürfte, nämlich der Abbruch begonnener Bau-Projekte durch den Bauherrn, als Folgephänomen der ungünstigen Situation für die Bauwirtschaft, mit Bauherren, denen das Geld ausgeht, mit Insolvenzen von Bauträgern oder ausführenden Unternehmen, sieht anderswo ganz anders aus.
Im Bereich des Wohnungs- und Industriebaus dürfte es eine relativ große Zahl von aufgelassenen Baustellen in den unterschiedlichsten Zuständen geben – von gähnend leerer Baugrube über nackte Fundamente und Rohbauten, bis hin zu Gebäuden, mit Dach, Fenstern und Türen, aber ohne Fußböden, ohne Wasser-, Strom- und Heizungsinstallation. Das sind Bauruinen, die nur deshalb nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, weil sie immer nur als „Einzelfälle“ und nur von der nahen Nachbarschaft zu besichtigen sind, nie aber in einer bundesweiten Gesamtschau.
Diese Gesamtschau möchte ich herstellen, und dazu bin ich auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Ein erster Anfang ist gemacht.
Sehen Sie sich den „Bauruinen-Atlas Deutschland“ schon einmal an.
- Fällt Ihnen dabei ein, dass Sie auf dem Weg zur Arbeit oder beim Sonntagsspaziergang schon länger an einer verlassenen Bauruine vorbeikommen, dann bitte ich Sie um ein paar Fotos und die Angabe von Ort, möglichst mit Straße und Hausnummer, und einer Abschätzung, wie lange die Baustelle bereits verwaist ist.
- Sind Sie beruflich irgendwie mit der Bauwirtschaft verbunden, und kennen Sie als Handwerker oder Lieferant oder Mitarbeiter von Baubehörden, Vermessungsämtern oder Insolvenzgerichten aufgelassene Baustellen, lassen Sie es mich wissen.
- Haben Sie in Ihrer Regionalzeitung von einem solchen Fall gelesen, oder im Bekanntenkreis davon gehört, dann versuchen Sie sich zu erinnern, und wenn es möglich ist, dann besuchen Sie die Baustelle und machen ein paar Fotos davon.
Sollte der Bauruinen-Atlas durch Ihre Mithilfe den von mir vermuteten Umfang erreichen, denke ich daran, aus der „Liste“ tatsächlich einen interaktiven Atlas zu basteln.
Bisher sieht der Bauruinen-Atlas noch so aus.
Bitte helfen Sie mit, diese Dokumentation so weit wie möglich zu vervollständigen.