Die grüne Welle schwappt

Fassungslos sehe ich zu, wie die Grünen nicht nur in den Umfragen, sondern auch bei Wahlen gewinnen.

18 Prozent in NRW.

Das bedeutet, dass fast jeder fünfte Wähler bereit war, die Folgen dessen mitzutragen, was grüne Politik im Bund, in den Ländern und den Kommunen, in den Wäldern, auf den Feldern und auf den Straßen, sowie mit der Energieversorgung und der Nahrungsmittelversorgung, mit der Neuverschuldung und der Geldentwertung anzurichten beschlossen hat.

18 Prozent in NRW.

Das bedeutet, dass fast jeder fünfte Wähler glaubt, zu Beginn der Industrialisierung habe das „optimale Weltklima“ geherrscht, weil die CO2-Werte der Atmosphäre seinerzeit von der LBSTQueer-Communitiy optimal eingestellt gewesen seien. Es bedeutet, dass fast jeder fünfte Wähler von der Klimageschichte der Erde nie Kenntnis genommen hat, dass fast jeder fünfte Wähler glaubt, Kaltzeiten seien besser für die Natur und die Menschheit als Warmzeiten, obwohl die Blütezeiten der Menschheit durchweg in Warmzeiten gefallen sind.

18 Prozent in NRW.

Das bedeutet, dass fast jeder fünfte Wähler der Überzeugung ist, Deutschland sei nicht nur ein reiches Land, sondern auch ein großes Land, ein Land, in dem noch viel Platz ist, während der gleiche fünfte Wähler der Überzeugung ist, dass es an Wohnraum fehlt, wodurch die Kosten für das Wohnen kaum noch zu tragen sind. Ein Land, in dem so viel Platz ist, dass es gar nichts ausmacht, wenn die Zahl der Windräder und der Solarparks so stark erhöht wird, dass alle Energie von Wind und Sonne kommen kann. Aber nicht nur der Strom, so wie wir in heute nutzen, sondern auch der Strom, der fossile Brennstoffe ersetzen soll: für die E-Mobilität, für die Hochöfen, für die energieintensiven Prozesse der Chemieindustrie, für die Glashütten und Zementwerk für die Heizungen, und so weiter, und so weiter.

Das hier ist aber nicht Harry-Potter-Fantasy-Land, wo es von Zelten und Handtaschen nur so wimmelt, in denen innen sehr viel mehr Platz ist als ihre äußeren Abmessungen erwarten ließen. Das hier sind rund 360.000 Quadratkilometer – danach ist Ende Gelände.

18 Prozent in NRW.

Das bedeutet, dass jeder fünfte Wähler glaubt, der gesamte Pkw- und Lkw-Verkehr ließe sich auf die Schiene verlagern. Es gibt dafür weder die Lokomotiven, noch die Waggons, und selbst wenn die  beschafft würden, müsste man feststellen, dass das bestehende Schienennetz  dafür keine Kapazitätsreserven mehr hat, und, dass die Anbindung des „flachen Landes“ an das Bahnnetz längst nicht mehr existiert. Natürlich haben die Grünen da einen Plan B. Was nicht auf die Schiene passt, das kann ja per Lastenrad transportiert werden – Kuchen essen, wenn’s kein Brot gibt. Jeder fünfte Wähler in NRW (und die bundesweiten Umfragen liefern kein anderes Ergebnis) sehnen sich also nach den chinesischen Verhältnissen vor 50 Jahren zurück.

18 Prozent in NRW.

Das bedeutet, jeder fünfte Wähler ist begeistert von der feministischen Brechstangen-Außenpolitik einer Annalena Baerbock und von der Energie-Mangel-Wirtschaftspolitik eines Robert Habeck, womöglich auch von der Landwirtschafts-Stilllegungspolitik eines Czem Özdemir und der Weisheit der dies alles lenkenden und leitenden grünen Übermutter Ricarda Lang.

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Von König Midas heißt es in der Sage, dass er nichts berühren konnte, ohne es damit blitzartig in Gold zu verwandeln. Relativ schnell musste er erkennen, dass diese Gabe nicht Segen, sondern Fluch war.

Die Grünen verfügen über eine vergleichbare Gabe. Wo immer sie anpacken, verwandeln sie das Bewährte und Funktionierende in einen Scherbenhaufen, auf dem dann farbenfrohe Kulissen errichtet werden, welche die strahlenden Fassaden einer besseren Welt vorgaukeln.

Jeder Fünfte hat sich verlocken lassen, den Eintrittspreis für diese Theatervorstellung zu bezahlen und ganz und gar in die Illusion der spielerischen Leichtigkeit einer Schein- und Traumwelt einzutauchen, die  den Wunsch aufleben lässt, die störende Realität, wie sie draußen vor dem Theater hartnäckig anzutreffen ist, kurz und klein zu schlagen.

Die Welt, wie sie ist, ist nicht perfekt. Dafür hat sie den Vorteil, real zu sein.

Die Grenzen der eigenen Möglichkeiten zu erkennen, diese Welt zu optimieren, setzt neben Wissen und Fähigkeiten vor allem auch den notwendigen Realismus voraus.

Helmut Schmidt hat dies einst genial auf den Punkt gebracht:

„Wer  Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“

#egon-w-kreutzer:

Der Satz ist doch inzwischen mehr als vierzig Jahre alt! Gesagt hat ihn ein alter weißer Mann! Die damit zum Ausdruck gebrachte, unverzeihliche rassistische Diskriminierung aller Visionenhabenden disqualifiziert diesen Helmut Schmidt für die Teilnahme am politischen Diskurs. An Schmidt zu erinnern, das ist doch verlogener Persönlichkeitskult! Wahrscheinlich wird sogar irgendwo noch eine Straße nach ihm benannt sein …