Die Bagatellisierung der Klimaretter

Selbst in Berlin, der heimlichen Hauptstadt des herbeigesehnten linksgrünen Reiches, ist die mit großem Aufwand vorbereitete Revolution kraftlos in sich zusammengefallen.

  • 22,4 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen bei der Bundestagswahl 2021 in Berlin auf die Grünen.
  • 23,4 Prozent holte dabei die SPD,
  • 11,4 Prozent wählten die LINKE

Nur 2,6 Prozent aus dem Wählerklientel von SPD und LINKEn hätten mit den Grünen für die Klimaneutralität 2030 stimmen müssen, um das Quorum der Ja-Stimmen (25% der Stimmberechtigten) zu erreichen. Was aussah, wie ein linksgrüner Spaziergang, endete im Fiasko. Während die evangelischen Christen in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am 26. März (Judika) das Lied Nr. 76 „Oh Mensch, bewein dein Sünde groß“ anstimmten, waren nicht einmal alle Sympathisanten der Grünen (Briefwähler eingeschlossen) zum Urnengang zu bewegen. Am Ende hatten sich nur 18,4 Prozent der Berliner Stimmberechtigten für die weit vorgezogene Klimaneutralität ihrer Stadt ausgesprochen.

Für mich überraschend und erfreulich zugleich, die fast gleich hohe Zahl der Nein-Stimmen (17,6%). Es gibt also nicht nur jene militante Gruppe der Dekarbonisierer, die seit Jahren die Meinungshoheit in Deutschland für sich beanspruchen. Es gibt auch ausgesprochene Gegner, die sich – im Gegensatz zu den Befürwortern – ganz ohne eine mächtige Mobilisierungskampagne aufgemacht haben, um ihren Widerspruch einzulegen.

Erste Erklärungsversuche der Befürworter, die Aktionen der „Letzten Generation“ hätten der Bewegung geschadet und letztlich den Erfolg gekostet, sind von der gleichen peinlichen Machart, wie Habecks Behauptung, die öffentliche Diskussion von vorzeitig bekannt gewordenen Gesetzesentwürfen schadeten der Umsetzung seiner Pläne. Es handelt sich in beiden Fällen um so etwas, wie die Speerspitzen des Transformationsprozesses. Wer sich für Berlin klimatneutral 2030 entscheiden wollte, hätte sich von den Klebe- und Besudelungsaktionen der Letzten Generation nicht abschrecken, sondern eher befeuern lassen.

So ist nun also endlich deutlich geworden, dass die beschleunigte Dekarbonisierung nicht mehrheitsfähig ist. Deren Anhänger haben sich als die „Aluhut-Träger“ des Klimawandels geoutet und sind in ihre grüne Ecke zurück verwiesen worden.

Der Schluss, dass diese Erkenntnis nicht nur für die beschleunigte Dekarbonisierung gilt, sondern auch generell für die Dekarbonisierung, ob nun bis 2045 oder überhaupt, liegt nahe.

Seit gestern jedenfalls können die Kritiker des eingeschlagenen Weges, Deutschland zum Zwecke der so genannten „Klimarettung“ an den Rand des Ruins – und ggfs. auch darüber hinaus – zu führen, die beruhigende Gewissheit genießen, mit ihren Erkenntnissen und Einstellungen keineswegs so alleine dazustehen, wie es ihnen bisher von den Medien gehirnwäschartig eingetrichtert worden ist.

Das sollte auch für die FDP in der Ampel die Bestätigung sein, nicht allen grünen Wünschen pflichtschuldigst folgen zu müssen, und es könnte sogar Olaf Scholz soweit den Rücken stärken, dass er  den Grünen deutlich zu verstehen gibt, wer in der Ampel den Ton angibt und außer der Verantwortung für den Bestand der Koalition auch Verantwortung für Deutschland und die Deutschen wahrzunehmen gedenkt.

Danke, Grüne, dass ihr diesen Vorstoß unternommen habt.
Danke, Berliner, dass ihr den Volksentscheid habt scheitern lassen!