Corona – Bericht von den Philippinen

(eingegangen am Montag, 23.03.2020, 02.56 Uhr)

Lieber Wolfgang,

Seid gegrüßt!

Seit letzter Woche steht unsere Insel Luzon, die aus mehreren Regionen besteht, unter Quarantäne. Alle Städte sind abgeriegelt, und alle Grenzen sind für jeden Transport gesperrt.

Wir dürfen auch tagsüber nicht aus dem Haus gehen und in der Nacht von 19 Uhr bis 5 Uhr gilt eine völlige Ausgangssperre. Diese Regeln traten letzte Woche in Kraft, aber in Manila versuchten die Bewohner, für ihre Arbeit hinauszugehen, um zu überleben. So viele Büros und Arbeitgeber haben geschlossen, es ist kaum vorstellbar, welche Probleme auf die Beschäftigten zukommen. Es ist für mich unerträglich, im Fernsehen Berichte über Familien mit mehreren Kindern zu sehen, die nichts mehr zu essen haben, weil die Ernährer wegen der Pandemie ihre Arbeit verloren.

Was noch hinzukommt: Bevor dieser Coronavirus ausbrach, war unsere Region von der afrikanischen Schweinepest betroffen. So viele Schweinezüchter waren betroffen, dass bis heute kein Schweinefleisch mehr auf dem Markt zu kaufen ist.

Es ist sehr traurig, aber wahr, was jeder hier schreit:

Sie werden nicht an Covid 19 sterben, sondern an Hunger.

Ich beachte die Hausquarantäne, denke und hoffe aber, dass mein täglicher Morgenspaziergang, (um 4.30 Uhr, ca.  4 km zügiges Gehen)  noch erlaubt ist.

Ich hoffe und wünsche, dass wir alle gesund und stark sein werden, um diese Pandemie zu überleben.

Herzliche Grüße
Carmen