Chirurgische Beinverlängerung jetzt auch für Lügen möglich

Die reine Wahrheit
Das ist die reine Wahrheit.

Wer hat das nicht selbst schon einmal gehört: „Lügen haben kurze Beine“?

Das soll so viel heißen, wie: „Die Lüge wird sehr schnell erkannt, der Lügner als solcher entlarvt. Also: Bleib bei der Wahrheit!“

Die Realität ist allerdings  anderer Auffassung. Natürlich  gibt es die kleinen Lügen, oft von Kindern in die Welt gesetzt, die sehr schnell von Eltern oder anderen Erwachsenen widerlegt werden, weil deren Erfahrungshorizont eben weit über den der (not-) lügenden Kinder hinausgeht und sie in der Lage sind, aus Indizien auf den tatsächlichen Sachverhalt zu schließen.

Aber es gibt eben auch die großen Lügen.

Kennzeichnend für die großen Lügen ist, dass die gleiche Lüge von vielen Lügnern gleichzeitig und immer wieder erzählt wird.

Diese großen Lügen haben in der Regel zwei Zielrichtungen.

  • Da ist einmal der eigentliche Zweck, der mit der Lüge erreicht werden soll. Beispiele dafür gibt es in großer Zahl. Ich nenne hier bewusst zwei alte, längst als Lügen erkannte Behauptungen, nämlich die „Brutkastenlüge“ und die „Massenvernichtungswaffen des Irak“. Beide dienten dazu, friedliebende Menschen in Kriegsbereitschaft zu versetzen und den Krieg der eigenen Anführer gutzuheißen. Dass es nicht darum ging, barbarisches Morden an Säuglingen zu beenden oder auch nur zu rächen, dass es nicht darum ging, die Nachbarn des Irak vor Angriffen mit Massenvernichtungswaffen zu schützen, sondern nur darum, immer weitere Positionen auf dem großen Schachbrett zu besetzen und sich zur Beute zu machen, sowie der eigenen Rüstungsindustrie lukrative Aufträge zu verschaffen, wurde mit den großen Lügen vor den Augen der Welt verborgen.
  • Daneben gibt es aber noch eine Zielrichtung der Lüge, nämlich die Lügengläubigen von den Ungläubigen zu unterscheiden und die Ungläubigen zu isolieren, sie mundtot oder ganz tot zu machen, weil sie eine Gefahr für das Erreichen des eigentlichen Zwecks der Lüge darstellen.

Auf diese Weise gelingt die Verwandlung der Lüge  in die offizielle Wahrheit, während die Wahrheit mindestens als „umstritten“, wenn nicht als „Geschwurbel“ oder gar gleich als „Feindpropaganda“geschmäht wird und vom hehren Glanz der Wahrheit nichts mehr übrig bleibt, weil sie rundum und von oben bis unten besudelt  worden ist.

Wenn der eigentliche Zweck erreicht ist, spricht nichts mehr dagegen, dass öffentlich wird, dass die Brutkastengeschichte nur eine Inszenierung war, dass die siegreichen Truppen der Koalition der Willigen trotz emsiger Suche im gesamten Irak keine Massenvernichtungswaffen gefunden haben. Der Krieg hat stattgefunden, die geostrategischen Ziele sind erreicht, die Bevölkerung glaubte immer daran, dass es sich um einen gerechten Krieg handelt. Die Enttäuschung derjenigen, die die Aufdeckung der Lüge überhaupt zur Kenntnis nehmen, hält sich in Grenzen, auch weil sie, um ihrer Selbstachtung willen, nicht zugeben wollen, einer Lüge aufgesessen zu sein. 

Die anderen, die auffällig Gewordenen, die hat man nach wie vor im Visier und wird bei der nächsten Lüge ganz genau darauf achten, wie die sich verhalten werden. Im Zweifelsfall sind die ganz schnell abgeräumt.

Dieses schnelle Abräumen der Kritiker und Wahrheitssucher, dem sich niemand mehr in den Weg stellt, macht deutlich, dass es sich bei der großen Lüge um so etwas wie eine umfassende Staatslüge handelt, die von der Legislative, von der Exekutive und der Judikative gleichermaßen erzählt wird, gestützt auf angebliche „Erkenntnisse“ von Experten, fleißig weiterverbreitet von  den Medien und tatkräftig gestützt von den Organisationen der so genannten Zivilgesellschaft, und wenn es sein muss, bis zum Ethikrat.

Mit der Freigabe und der weitgehenden Entschwärzung der so genannten RKI-Protokolle, kann festgestellt werden, dass der eigentliche Zweck der Corona-Erzählung erreicht worden ist. Es waren nicht die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Experten, sondern die Vorgaben der verantwortlichen Politiker, die uns den Maskenzwang, die Lockdowns, und die erlösenden Erst-, Zweit-, Dritt- und Viert-Impfungen samt aller massiven wirtschaftlichen und gesundheitlichen Nebenwirkungen einschließlich des Phänomens der anders nicht erklärbaren Übersterblichkeit beschert haben. Wissenschaftler, die der Wissenschaft treu geblieben sind, wurden verunglimpft und als Lügner und Verschwörungstheoretiker hingestellt, der Organisator der Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen wurde unter merkwürdigen Vorhaltungen inhaftiert, ebenso der Rechtsanwalt, der den Corona-Ausschuss gegründet hatte.

Aber das Corona-Regime ist vorbei. Die Öffentlichkeit beschäftigt sich längst mit anderen Themen. Die Aufklärung der Lüge und der damit verbundenen Absichten interessiert nur diejenigen, die sich schon von Anfang an als „rechte Querdenker“ disqualifizieren lassen mussten, so dass wir wohl nie erfahren werden, worum es wirklich gegangen ist. Ein paar Milliarden Gewinn für die Pharma-Industrie und ein paar Millionen an Provisionen für Maskenvermittler können es eigentlich nicht gewesen sein. Eine Probe zur Feststellung der Grenzen, bzw. der Grenzenlosigkeit der Macht ist da schon eher wahrscheinlich, und sollte es das gewesen sein, dann dürfte der Machtrausch noch lange nicht verflogen sein.

Es rauscht schon wieder. Diesmal könnte man es statt Machtrausch auch Blutrausch nennen. In der Ukraine würden die westlichen Werte verteidigt, heißt es, und, fällt die Ukraine, dann fällt ganz Europa.

Wer dies in Zweifel zieht, findet sich schnell in der Riege der so genannten Putin-Trolle wieder und darf darüber rätseln, was der Verfassungsschutz wohl sonst noch gegen ihn in die Waagschale werfen könnte. Hollande und Merkel haben unabhängig voneinander zugegeben, dass das Abkommen Minsk 2 vorrangig dem Ziel gedient habe, der Ukraine Zeit zu verschaffen und sie „stark“ zu machen. Selbst das wird heute als reine Putin-Propaganda hingestellt.

Nun bekommen wir die oberste Heeresführung der NATO für den Krieg gegen Russland nach Deutschland. Die Amis, die den Krieg bisher koordinierten, ziehen sich zurück und schieben die NATO vor, als ob sie mit der NATO rein gar nichts zu tun hätten. Russlands Verhandlungsangebot wurde abgeschmettert. Man hätte – hätte, hätte, Fahradkette – durchaus ein Gegenangebot machen können. Dass dies nicht geschehen ist, als Zeichen des Friedenswillens des Westens anzusehen, wäre einigermaßen verrückt. Wenn es das aber nicht ist, was kann es dann sein, wenn nicht ein Zeichen dafür, den Krieg und die finale Auseinandersetzung zu wollen?

Alles, was derzeit vom Westen, von der Ukraine und von Russland über die Ukraine erzählt wird, muss vorsichtshalber so interpretiert werden, als wüchsen da zwei große Lügensträucher untrennbar ineinander.

Man muss sich alte Fotos dieser Sträucher ansehen, wenn man dem Aufstreben der Lügentriebe bis heute folgen will. Vermutlich war Zbigniew Brzezinski der Letzte, der noch nahe an der Wahrheit stand als er 1997 in seinem Buch „The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives“ über die Ukraine schrieb:

Die Vereinigten Staaten, die in den Bereichen Militär, Wirtschaft, Technologie und Kultur die „einzige globale Supermacht“ sind, müssten ihre Vorherrschaft auf dem „großen Schachbrett“ Eurasien sichern, um langfristig eine neue Weltordnung zu ermöglichen. Ein zentrales Mittel dazu sei die Osterweiterung der NATO. Sollte diese scheitern, würde die „amerikanische Führungsrolle“ deskreditiert und der Plan eines expandierenden Europa zunichte gemacht.

Dreh- und Angelpunkt sei dabei die Entwicklung in der Ukraine. Sie sei „der kritische Punkt“. Nur mit der Ukraine könne Russland zu einem eurasischen Reich werden und seine beherrschende Position am Schwarzen Meer behaupten. Ohne die Ukraine seien die Russen gezwungen, ihre eigene politische und ethnische Identität zu überdenken.

Sicherlich, von einer Handlungsanweisung für die USA sind diese Sätze noch eine Handbreit entfernt, doch ist die NATO-Osterweiterung seither aufgegangen wie ein Hefeteig, und das Ringen um die Ukraine, das ohne die wohlfeile Unterstützung des Westens schon vor hundertausenden von Gefallenen und Verwundeten zu Ende gegangen wäre, allerdings ohne die Ukraine für USA, EU und NATO zu gewinnen, erleben wir immer noch live und in Farbe jeden Abend in der Tagesschau.

Doch schon geht es gar nicht mehr um die Ukraine. Immer mehr westliche Waffen sind auf Russland gerichtet und richten dort Schäden und Verwüstungen an. Erfolgreiche Drohnenangriffe auf russische Frühwarnstationen, mit denen der Start von Interkontinentalraketen detektiert werden kann,  sind dazu angetan, Russland nicht nur in seinem Kampf in der Ukraine zu schwächen, sondern zugleich seine Verteidigungsfähigkeit in einem großen Weltkrieg zu beschädigen.

Brzezinski hat es noch ausgesprochen. Die USA wollen Eurasien, und wenn dies gelingt, wird Russland gezwungen sein, seine politische und ethnische Identität zu überdenken.

Die Frage, welches Recht die USA denn haben, Eurasien unter ihren Einfluss zu bringen, außer dem Recht der militärischen Stärke, stellt man besser nicht. Es gibt doch so viele schöne Erklärungen dafür und die schönste davon lautet:

Die Ukraine verteidigt unsere Freiheit und unsere Demokratie.

Das sollten Sie ernst nehmen und nachbeten, wenn Ihnen Ihr Wohlergehen am Herzen liegt, denn es ist die Wahrheit in unserem Staat, neben der keine andere Wahrheit Platz hat. Es ist eine Wahrheit an der nur die Feinde der Wahrheit zweifeln können. 

Nein. Das ist doch kein Totalitarismus. Bis jetzt hat jeder  Totalitarismus gelogen, dass sich die Balken bogen und alle ausgemerzt, die den Lügen nicht folgen wollten.  Denken Sie nur an die DDR. Lüge. Nichts als Lüge. Selbst die Planerfüllungsmeldungen waren gelogen. Oder denken Sie an das Dritte Reich. Lüge. Nichts als Lüge. Bis zuletzt. Bis zu den Wunderwaffen und dem Endsieg des Landsturms.

Unser Staat hingegen ist die Wahrhaftigkeit. Wir werden der Ukraine in ihrem heldenhaften Kampf für unsere Demokratie und Freiheit jede Unterstützung angedeihen lassen, denn Putin darf nicht gewinnen. Was soll daran gelogen sein? Das ist die Wahrheit. Das werden „Wir“ machen, und wenn es sein muss, gehen wir auch noch einen Schritt weiter.

Wir werden unsere Wirtschaft in wenigen Jahren vollständig CO2-neutral machen. Das ist die Wahrheit. Das werden „Wir“ machen, und wenn es sein muss, wird Deutschland halt ganz ohne Wirtschaft CO2-neutral. Daran sollte niemand zweifeln.

Wir werden uns auch immer wieder etwas gegen die unkontrollierte Zuwanderung einfallen lassen. Dazu werden wir auch Beschlüsse fassen. Das können wir, Beschlüsse fassen. Wenn es nicht anders geht, werden wir diejenigen Straftäter, deren Identität feststeht und die von ihren Herkunftsländern aufgenommen werden, ohne dass ihnen dort Strafe droht, auch abschieben, falls sie nicht vorher untertauchen.  Das ist die Wahrheit. Das werden „Wir“ machen. Wer wollte dies als Lüge bezeichnen, im Lande der Wahrheit? Sie doch nicht?!

Nein. Verleumden Sie den Wahrheitsstaat doch nicht als autoritären Gottesstaat. Wo soll er denn sein, der allmächtige Gott der Bundesrepublik? Das ist doch lächerlich! Einzig geleitet von den alten und neuen Wahrheiten formieren sich Staat und Gesellschaft. DAs ist eine neue Erscheinungsform von Staat und Gesellschaft. Das hat es so noch nie gegeben. Das ist die Wahrheit. Das werden „Wir“ auch weiterhin fördern. Und, von wegen Gottesstaat: Im Gottesstaat gibt es immer noch Ketzer …

 

Die große Wahrheit hat nicht zwei kurze Beine. Die große Wahrheit hat Millionen von Beinen, jeweils paarig als Stand- und Spielbein angeordnet. Die große Wahrheit hat mehr Beine als jeder Tausendfüßler, und sie steht mit ihren Millionen Beinen fest auf dem Boden der Narrative und ist auch vom größten Sturmwind nicht umzuwerfen. Die große Wahrheit gibt Sicherheit und Geborgenheit dem, der sie verinnerlicht.