Die gründlich-deutsche Gleichmacherei

Ein perfekter Dressurakt

Heute Morgen habe ich, noch vor dem Frühstück, bei Achgut den Aufsatz von Birgit Kelle „Die Abschaffung der Sieger“ gelesen, den ich am Ende dieses Beitrags verlinke und Ihnen zur Lektüre dringend empfehle.

Die Autorin befasst sich eingehend mit der Problematik, dass Leistung in Deutschland inzwischen argwöhnisch betrachtet wird, und wenn schon nicht grundsätzlich als „rechts“ verdammt, so doch als die Harmonie der Gesellschaft in vielerlei Hinsicht als störend angesehen wird. Birgit Kelle verwendet den Begriff der „Diskriminierung“ in ihrem Text nur einmal, ganz am Anfang, doch ist unschwer herauszufinden, dass alles darauf hinausläuft, jegliches „Besser-Sein“ – und die dafür erforderliche Anstrengung – als vorsätzliche „Diskriminierung“ der Minderleister einzustufen. Wenn dieses Denken sich erst einmal durchgesetzt haben wird, ist der nächste Schritt, nämlich die strafrechtliche Verfolgung herausragender Leistungen nicht mehr fern.

In „Die Abschaffung der Sieger“ legt Birgit Kelle den Schwerpunkt auf das Bildungswesen. Beim Lesen ist mir der Gedanke  gekommen, dass es eine ganze Reihe von Maßnahmen außerhalb des Bildungswesens gibt, die ebenfalls darauf hinauslaufen, Vorteile, die sich für kluge, selbst denkende, aktiv für ihr Wohlergehen eintretende und hart arbeitende Menschen gegenüber der Masse der Schlafschafe ergeben, durch Gegenmaßnahmen des Staates zu verhindern. Das heißt konkret: Minderleistung und treudoofes Untertanentum wird durch Vorteilsgewährung belohnt, echte Leistung und das Vertrauen auf die eigene Urteilsfähigkeit wird  – teils durch materielle Mehrbelastung, teils durch die Schaffung von Straftatbeständen sanktioniert, so dass die Vorteile der mentalen und physischen Leistung durch Nachteile geschmälert oder gänzlich ins Gegenteil verkehrt werden. Früher gab es einen Begriff für diese Art von Dressur:

„Zuckerbrot und Peitsche!“

 

Beispiele

1. Energiewende

Seit die flächendeckende Installation von Fotovoltaik-Anlagen zum Staatsziel erhoben wurde, gibt es Menschen, die sich ausrechnen können, dass eine solche Anlage niemals wirtschaftlich betrieben werden kann. Die Anschaffungs-, Installations-, Wartungs- und Entsorgungskosten ins Verhältnis gesetzt zu der prognostizierten Stromausbeute während  der Lebensdauer der Anlagen führen ganz klar zu dem Ergebnis, dass Solarstrom vom eigenen Dach pro Kilowattstunde deutlich teurer sein muss als der Bezug des Stroms aus dem vorhandenen Stromnetz.

Zuckerbrot: Für den Anteil des nicht selbst genutzten Stroms erhalten die Betreiber der Fotovoltaik-Anlagen Geld. Viel Geld. Eine so genannte Einspeisevergütung, die anfangs rund das 10-Fachen dessen ausmachte, was die Erzeugung von Strom durch ein konventionelles Kraftwerk kostet. Damit konnte man selbst die unwirtschaftlichsten Solaranlagen noch wunderbar schönrechnen. An Egoisten, denen es egal war, wie diese Einspeisevergütung aufgbracht werden soll, fehlte es nicht, und dann kam dieses unselige „Ich bin doch nicht blöd!“ hinzu und die Zahl der Nachahmer stieg und stieg.

Peitsche: Finanziert wird die Einspeisevergütung über den Strompreis. Wer sich also weigert, an der Produktion zu teuren Stromes teilzunehmen, muss für das aufkommen, was den Flatterstromproduzenten bezahlt  wird, damit aus deren unwirtschaftlicher Investition dennoch eine Rendite generiert werden kann. Peitsche 2: Mit zunehmender Verbreitung der ins Netz einspeisenden Fotovoltaik-Anlagen wird der Ausbau der Netze einerseits unvermeidlich, andererseits explodiert die Zahl der notwendigen Eingriffe der Netzbetreiber zur Netzstabilisierung. Es fallen also in ganz erheblichem Umfang noch weitere Kosten an, die wiederum von den Stromkunden als die sogenannten „Netzentgelte“ aufzubringen sind.

Ergebnis: Ein massiver volkswirtschaftlicher Schaden.

Die Zuverlässigkeit der Stromversorgung ist geringer geworden und die Stromkosten sind steil angestiegen. Wer hat den Nutzen? Im Grunde handelt es sich um eine den Stromkunden abgepresste Subvention für die Hersteller unwirtschaftlicher Systeme der Stromerzeugung.

Mit sinkenden Preisen für die Technik wurden allmählich auch die Einspeisevergütungen abgesenkt, aber es ist immer noch so, dass es nur diese Vergütung ist, die eine Rendite wahrscheinlich erscheinen lässt, obwohl inzwischen – zur Steigerung der Herstellungskosten der Kraftwerksbetreiber – die kostengünstigsten Kraftwerke vom Netz genommen werden mussten.

Das Beispiel lässt sich weiterführen über die Förderung der Windkraftanlagen – mit letztlich dem gleichen Effekt, über das Ende der Nutzung preiswerten russischen Erdgases, das dröhnende Schweigen zur Sprengung der Nord-Stream-Pipelines und der gezielten Verteuerung aller konventionellen Energieträger durch Steuern und Abgaben.

2. Corona

Mit vorher nie gekannter Intensität wurde von Politik und Medien eine Panik angeheizt, die geeignet war, die gesamte Bevölkerung zu verunsichern. Ja – es hätte sein können, dass da etwas unterwegs war, was die üblichen saisonalen Grippewellen in den Schatten stellt. Doch bald begannen die Klügeren damit, die unbestreitbaren Fakten zu isolieren. Sie betrachteten die Gitterstruktur der Masken und stelltenfest, dass die FFP2-Masken das Virus ebensowenig aufhalten konnten, wie ein Maschendrahtzaun eine Stechmücke aufhalten kann. Also verweigerten sie die Masken. Sie betrachteten das Wirkungsprinzip der PCR-Tests und stellten fest, dass deren Ergebnisse grundsätzlich fragwürdig waren und noch dazu im Labor beliebig manipuliert werden konnten,  also keine valide Information über die tatsächliche Infektionslage in der Bevölkerung zuließen. Also verweigerten sie den Test. Sie betrachteten die Erkenntnisse über das Virus und kamen zu dem Schluss, dass die Infektionsgefahr in geschlossenen Räumen hoch, im Freien hingegegen vernachläsigenswert niedrig war. Sie befassten sich mit der Wirkungsweise der mRNA-Impfung und meldeten erste Zweifel daran an, dass die Umwandlung körpereigener Zellen in Virusproduktionsfabriken so funktionieren könne, wie es versprochen wurde. Als klar wurde dass diese Impfstoffe zur Anwendung am Menschen freigegeben wurde, lange bevor die vorgeschriebenen klinischen Tests erfolgt waren, verweigerten sie die Impfung.

Zuckerbrot: Massenhaft zu weit überhöhten Preisen beschaffte Masken wurden kostenlos ausgegeben. PCR-Tests wurden kostenlos angeboten. Die Impfung – in der Regel ohne ausreichende Aufklärung der Impflinge – wurde kostenlos angeboten und mit kleinen Zugaben, von der Bratwurst bis zum Bordellbesuch versüßt.

Peitsche: Wer ohne Maske, ohne Test und ohne (mehrfache) Impfung Schaden für Leib und Leben für sich abwenden wollte, wurde isoliert und vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, bei Zuwiderhandlung empfindlich bestraft. Wer öffentlich über die Infektionskrankheit, die Masken, die Tests und die Impfung aufklären wollte, verlor seine wissenschaftliche Reputation und wurde medial an den Pranger gestellt. Ärzte, die Maskenbefreiungsatteste oder falsche Impfbescheinigungen ausstellten wurden ebenso strafrechtlich verfolgt, wie jener Richter, der es wagte, im Interesse des Kindeswohls das Maskentragegebot an Schulen aufzuheben.

Ergebnis: Ein massiver volkswirtschaftlicher Schaden, verbunden mit physischen und psychischen Schäden an Teilen der Bevölkerung.

Politiker, die sich mit Maskendeals gesundgestoßen haben, massenhafter, milliardenschwerer Betrug mit Testcentren, schwere Schäden für die Wirtschaft durch weitgehende Stillegung durch so genannte „Lockdowns“, Milliardenausgaben für Impfdosen, von denen heute mit einiger Sicherheit bekannt ist, dass sie – wenn überhaupt – nur eine sehr kurzfristige positive Wirkung zeigen, aber ein sehr breites und ernstes Spektrum an Nebenwirkungen, bis zum tödlichen Verlauf mit sich bringen, was, wenn man von der zeitlichen Korrelation auf eine Kausalität schließt, in einer eklatanten Übersterblichkeit Ausdruck gefunden hat.

Wer hat den Nutzen? Es gab einen erheblichen, milliardenschweren Nutzen für die Hersteller, Händler und Vermittler von Masken, Tests und Impfstoffen, der jedoch hinter dem Nutzen zurückbleibt, der sich aus dem erfolgreichen Test einer weitgehenden Entrechtung der Grundrechteträger für die Zukunft für jene ergibt, welche die Grenzen der Befugnisse des Staates zu Lasten der Abwehrrechte der Bürger immer weiter verschieben wollen.

3. Heizungsgesetz

Öl und Gas standen preiswert und zuverlässig für den Betrieb von Heizungsanlagen zur Verfügung. Daran hat sich nichts geändert. Russisches Gas und russisches Öl ist auf dem Weltmarkt nach wie vor zu günstigen Konditionen im Angebot und nicht einmal die Ukraine verzichtet auf den Bezug von russischem Erdgas – nur wir – falsch! – nur unsere Regierung hat uns von dieser Bezugsquelle brachial abgeschnitten. Vernünftige Menschen, die noch den Überblick behalten und rechnen können, wissen, dass Wärmepumpen drei unbestreitbare, ganz erhebliche Mängel aufweisen.

Erstens ist die Wärmepumpe eine Schönwetterlösung. Im Sommer, wenn nicht geheizt werden braucht, hat sie einen hervorragenden Wirkungsgrad, im Winter hingegen, wenn großer Heizungsbedarf entsteht, kann sie sich auch in eine reine Elektroheizung verwandeln, deren Betrieb mit teurem Strom den Traum von der Heizkostenersparnis schnell platzen lassen kann.

Zweitens, ganz unabhängig von der Witterung, ist die Wärmepumpe in der Anschaffung ein Vielfaches teurer als eine Öl- oder Gasheizung, und wenn das Haus erst noch auf die Beheizung per Wärmepumpe umgestellt werden muss, also alte Heizkörper raus, Fußböden aufreißen und Fußbodenheizung verlegen, eventuell noch zusätzliche Dämmung an Fassade und Dach erforderlich werden, sollen bei 10 Grad minus Außentemperartur innen immer noch 20 Grad Wohnraumtemperatur erreicht werden, dann geht die Investition in den Bereich von 100.000 Euro und mehr.

Drittens, und das ist der verheerendste Mangel der Wärmepumpe: Je mehr solcher Geldverbrennungsanlagen installiert werden, desto problematischer wird es, den benötigten Strom dafür ins Netz einzuspeisen. Wir haben schon im Sommer nicht genug Strom aus eigener Produktion und müssen uns teuren Strom aus dem Ausland einkaufen – und das wird mit noch mehr Windrädern und Fotovoltaikanlagen nicht wirklich besser, denn wenn Nachts kein Wind weht, könnte es in Deutschland ganz schnell zappenduster werden. Blackout – wenn nicht vorher von den Netzbetreibern die Ladestationen für die E-Mobile und die Wärmepumpen und die stromintensive Industrie vom Netz genommen werden.

Zuckerbrot: Wieder das gleiche Spiel. Auf Kosten aller Steuerzahler wird der Einbau von Wärmepumpen (ein bisschen) gefördert.

Peitsche: Hohe Geldstrafen, falls jemand wagt, die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes nicht zu erfüllen, und, per EU, ggfs. ein Nutzungsverbot von einwandfrei bewohnbaren Wohnhäusern, wenn die Forderungen an die Energieeffizienz nicht eingehalten werden.

Ergebnis: Ein massiver volkswirtschaftlicher Schaden, verbunden mit der Entwertung des Eigentums und der Altersvorsorge von Millionen von Eigenheimbesitzern. 

Schon mit der Ankündigung des Gebäudeenergiegesetzes sind die Immobilienpreise auf breiter Front ins Rutschen geraten. Wer hat den Nutzen? Das sind erst einmal die Hersteller von Wärmepumpen, die einerseits bereits von ausländischen Investoren aufgekauft werden, andererseits begonnen haben, Sonderschichten zu fahren. Außerdem jene Handwerksbetriebe die über das Knowhow verfügen und zudem über die notwendigen, qualifizierten Mitarbeiter, die an der Heizungswende beteiligt sein werden – obwohl  es auch hier, genau wie beim Strom für die Wärmepumpen, einen kaum zu beseitigenden Engpass gibt, was wieder eine Folge dessen ist, was Birgit Kelle in ihrem Aufsatz „Die Abschaffung der Sieger“ anprangert. Einen weiteren Nutzen haben  jene Strategen im Hintergrund, die den Vorwand für die Energiewende mit der Erzählung vom menschengemachten Klimawandel geschaffen haben, um ihre Neue Weltordnung durchzusetzen, in der – frei nach dem ersten Aachener Karlspreisträger, Richard Coudenhove-Kalergi – eine hellbraune Mischrasse ohne Besitz, gerade noch intelligent genug ist, um die notwendige Arbeit zu verrichten, aber zu blöd, um diese neue Weltordnung einer kleinen (aristokratischen) Elite noch zu hinterfragen.  

Drei Beispiele der Gleichmacherei im ganz großen Stil dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch dutzende, wenn nicht gar tausende weiterer Beispiele gäbe, die alle in die gleiche Kerbe schlagen. Da soll beispielhaft nur das Verschwinden des Unterschieds zwischen dem Einkommen aus Arbeit und dem Einkommen aus staatlicher Alimentierung (Bürgergeld) angeführt werden, wobei bei Letzterem auch der Unterschied zwischen Inländern und Ausländern bereits verschwunden ist.

Aber nun will ich Sie endlich, wie versprochen, weiterleiten zum Aufsatz von Birgit Kelle: „Die Abschaffung der Sieger“