Bürgerkriech

Hin und wieder stöbere ich in alten Schriften.

Für alle, die Schwierigkeiten mit der Fraktur-Schrift haben, hier der zeitlose Sinnspruch in der leicht lesbaren Arial 14Pt

Der Wahrheit nackend Bild?
Oh nein! Das geht nicht an.

Wie keusch ist doch die Welt!
Spricht unser Moralist, der Hahn.

So hat man also schon 1771 die Verhüllung der Wahrheit zur moralischen Pflicht erhoben!

2008 war es, als ich vier umfangreiche Paukenschläge zu einem kleinen Buch zusammenfasste, das den Titel „Unsere Freiheit“ trug.

Der erste Abschnitt dieses Buches war mit „Der Bürgerkriech“ überschrieben und schilderte, wie sich die Deutschen in kriecherischer Weise allem unterordneten, was seinerzeit so an Repressalien angesagt war.

Der Witz dabei war ja, dass Repressalien in Deutschland von der Mehrzahl der Bürger nicht als solche wahrgenommen, sondern als legaler Ausfluss legaler Gesetzgebung angesehen und beachtet wurden. An diesem Verhalten hat sich bis heute nur wenig geändert, obwohl die Repressalien seither ein immer erdrückenderes Ausmaß angenommen haben.

Das Buch steht Ihnen hier als PDF kostenlos zur Verfügung. 0Unsere Freiheit
Cover – Vorder- und Rückseite – ebenfalls als PDF finden Sie hier.Unsere Freiheit
Über einen kleinen Obolus für die Kaffeekasse freue ich mich.

Damals empörte ich mich noch über heute so harmlos erscheinende Repressalien wie

  • den zwei Mal jährlichen Zwang, die innere Uhr an die willkürliche und sinnlose Umstellung von der Mitteleuropäischen Zeit, die in manipulativer Weise auch noch „Winterzeit“ getauft wurde, um ihr den Charakter des Normalen zu nehmen, auf die Mitteleuropäische Sommerzeit;
  • die das Sprachverständnis und die Schreibsicherheit zerstörenden Rechtschreibreformen und deren Nachbesserungen;
  • die Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, bei seinerzeit 6 Millionen Arbeitslosengeldempfängern (1 Mio ALG I, 5 Mio ALG II) um die Wirtschaft von lästigen Lohnnebenkosten zu entlasten;
  • die Einführung von Ökozonen in den Innenstädten zur Senkung der Feinstaubbelastung, die, wie wir heute wissen, nur zu einem ganz geringen Anteil vom Automobilverkehr verursacht wird;
  • die Erhebung von GEZ-Gebühren für PC-Besitzer;
  • die Einführung der Riester-Rente zur Durchsetzung der kapitalgedeckten Rente, was ja nichts anderes war und ist, als der Finanzwirtschaft Spekulationskapital zuzuschustern;
  • die immer öfter an Roboterkrieger aus Science-Fiction-Filmen erinnernden, gesichts- und namenlosen Polizisten in ihren Kampfmonturen;
  • die Erziehungscamps und der Warnschuss-Arrest für jugendliche Straftäter;
  • die wachsende Unsicherheit der nur noch Video-überwachten Bahnhöfe;
  • die Einführung der Vorratsdatenspeicherung, vorgeblich unabdingbar im Kampf gegen den Terrorismus;
  • und so weiter.

Gerade einmal zwölf Jahre später ist man geneigt, sich nach diesen vergleichsweise himmlischen Zeiten zurückzusehnen und bei jeder Gelegenheit zu bekunden, früher war alles besser.

 

Inzwischen gilt: Wer sich nicht wöchentlich über den Zustand des Grundgesetzes informiert, hat gute Chancen mit der Polizei in Konflikt zu geraten.

Ich habe hier nicht die Absicht, alles aufzuzählen, was alleine im Zuge der Nachbesserungen des Infektionsschutzgesetzes an Grundrechtseinschränkungen neu entstanden, ausgeweitet oder mit drakonischen Strafen belegt wurde, obwohl es sich bei diesen Delikten doch um nichts anderes handelt, als um die Ausübung von Grundrechten der Bürger, die ins Grundgesetz geschrieben wurden, um die Freiheiten der Bürger zu garantieren und den staatlichen Einfluss auf „NULL“ zu begrenzen.

Alleine, dass die Justizministerin fordert, die Polizei möge auch gegen Ordnungswidrigkeiten (Verstöße gegen den Infektionssschutz) mit aller Härte vorgehen, soll als Beispiel dafür genügen, dass der Bürgerkriech inzwischen in einen einseitigen, asymmetrischen Krieg übergegangen ist, in dessen Verlauf die wehrlosen Bürger, denen jetzt sogar der Klageweg gegen  ungerechtfertigte, wirkungslose oder willkürlich angeordnete Maßnahmen verwehrt werden soll, kampferprobten Polizeieinheiten gegenüberstehen, die mit Schild und Schlagstock, Tränengas und Wasserwerfen, berittenen Einheiten und allgegenwärtigen Video-Beweissicherungs-Teams den Willen einer unangreifbaren Staatsmacht durchsetzen.

 

Was ist aus der Versammlungfreiheit und der Unverletzlichkeit der Wohnung geworden?

  • „Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.“ Das sagt Artikel 8, Grundgesetz.
  • „Die Wohnung ist unverletzlich.“ Das steht so in Artikel 13 GG.

Aber: Wenn der Verdacht besteht, dass sich mehr als 1 Haushalt + 1 Person in einer Wohnung versammeln, dann darf die Polizei in die Wohnung eindringen und, falls der Denunziant besorgte Bürger nicht gelogen hat, die Ordnungswidrigkeit beenden. Denn:

„§ 25 Ermittlungen“, des Infektionsschutzgesetzes (einfaches Bundesgesetz!) besagt

Richter, die noch wagen, nach Recht und Gesetz und nur ihrem Gewissen verpflichtet, ein Recht zu sprechen, dass den Herrscherfiguren nicht in den Kram passt, werden inzwischen grob verunglimpft und mit Strafverfahren überzogen.

Das ist, um ein Zitat zu missbrauchen: „Nicht mehr mein Deutschland“.

Das ist das, was Angela Merkel aus Deutschland gemacht, bzw. von meinem Deutschland übriggelassen hat. Wäre ich dreißig Jahre jünger, ich würde nach Ungarn, Polen oder Kanada auswandern!

Nun sitze ich allerdings ziemlich fest in diesem Land, in dem inzwischen jegliche kritische Äußerung als Hass und Hetze angesehen und verfolgt und gelöscht wird.

Ich habe mich aufs Lachen verlegt. Nichts verunsichert die kalte, Gehorsam und Unterwerfung fordernde, Angst und Schrecken verbreitende Gewalt mehr, als ein lautes, fröhliches Lachen, in dem die Befreiung schon vorweggenommen ist. Mit dem Planungsbüro Wunsch & Wille habe ich einen Teil dieses Lachens schon weitergegeben und so manches Echo davon ist auch bei mir angekommen. In der nächsten Folge, die schon im Werden ist, gehen Fräulein Gnadenlos-Hemperl Wilbrecht Wille, Melanie Huml und Wunnibald Wunsch übrigens in den Untergrund. Der Spaß geht in verschärfter Form weiter. Zum Rätselraten hier schon einmal ein Blick auf ein ganz besonderes Namenschild, das in der nächsten Folge eine wichtige Rolle spielen wird:

 

Aber es gibt auch (mindestens eine) andere Möglichkeit, sich einen echten Lach-Kick zu holen. Eine Sammlung satirischer Schriften aus meiner Feder, in bewusst schelmischer Weise betitelt mit:

„Ich denke nur noch, was ich darf“.