Wehe, wenn sie losgelassen

Doch furchtbar wird die Himmelskraft,
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur,
Die freie Tochter der Natur.
Wehe, wenn sie losgelassen,
Wachsend ohne Widerstand,
Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand!

 

Friedrich Schiller war ein Rebell, ein Freiheitskämpfer. Seine Waffen waren Wort und Feder. Das vorstehende Zitat aus „Die Glocke“, im allgemeinen Sprachschatz immer noch mit der Zeile „Wehe, wenn sie losgelassen“ erhalten, nur auf eine reale Feuersbrunst zu beziehen, würde Schillers wortgewaltiger Warnung nicht gerecht.

Schiller weist mit diesen Zeilen darauf hin, dass Freiheit ohne Ordnung zwangsläufig ins Chaos führt. Einige Verse weiter bringt er es dann auf den Punkt:

Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.

Was ist „Wahn“?

Wir dürfen sicher davon ausgehen, dass bei Schiller nicht von jenen Wahnvorstellungen die Rede ist, die der Psychiater als Psychose diagnostiziert. Der „Wahn“ von dem Schiller spricht, das ist jene unselige Mischung aus abgrundtiefer Dummheit,  unbelehrbarer Verbohrtheit und tollwütiger Radikalität, die sich (ausschließlich?) in der „Massenseele“ (Le Bon)  manifestiert und zum Ausbruch kommt.

Werfen wir einen Blick nach Beirut.

Eine fürchterliche Explosion, bei der auch 2.750 Tonnen Amoniumnitrat in die Luft gingen, hat über hundert Tote und mehrere Tausend Verletzte hervorgebracht. Erst wurde davon berichtet, dass die Bürger der Stadt  sich schnell daran machten, Verletzte zu bergen, den Schutt wegzuräumen und –  so gut es geht –  wieder Ordnung zu schaffen. Aber wenige Tage später titelt die FAZ: „In Beirut treibt die Wut auf die Politik Abertausende Menschen auf die Straßen.“ Ein Ministerium wurde vom Mob besetzt, von der Polizei gewaltsam wieder geräumt, zu den Opfern der Explosion kommen nun auch noch die Opfer der Ausschreitungen hinzu. Der Regierungschef schlägt Neuwahlen vor. Ob er sich bis dahin halten kann?

Schauen wir ein paar Tage zurück, was war da los in Bulgarien?

Tagelang gingen in mehreren großen StädtenTausende auf die Straße, wobei es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen kam, und forderten den Rücktritt der Regierung. Das ZDF kann sich die Anmerkung „Proteste haben Tradition (in Bulgarien)“ nicht verkneifen. 

Werfen wir einen Blick in die USA.

Da tobt sich eine „Bewegung“ namens „Black Lives Matter“ aus. Ein Toter im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz hat genügt, um Zigtausende in einen rauschhaften Wahn zu versetzen, der vor nichts halt macht und inzwischen mehr als ein Dutzend Tote gefordert hat, die nichts mit „Polizeigewalt“ zu tun hatten, sondern mit den Allmachtsfantasien schwarzer Anführer.

… und was war mit der Krawallnacht in Stuttgart?

Sie erinnern sich: Die Partyszene …

Ich will hier nicht die Rolle des Chronisten übernehmen und dokumentieren, was uns inzwischen Woche für Woche von mehr oder minder gewalttätigen Demonstrationen, bzw.  Krawallen berichtet wird. 

Es gibt einen weltweiten Trend der Radikalisierung, und die Anlässe dafür werden immer gerinfügiger.

Diese Entwicklung ist zumindest unerfreulich.

Bevor man aber daran gehen kann, diesen Trend zu stoppen und ggfs. umzukehren, ist es unumgänglich, die Ursachen zu erforschen. Denn eines ist schon jetzt klar: Das alte Patentrezept der brutalen, gewaltsamen Niederschlagung von Protesten und Aufständen wirkt ebenso wenig nachhaltig wie das moderne Patentrezept der Deeskalierung. Und das liegt daran, dass es sich in beiden Fällen nur um ein Kurieren an den Symptomen handelt. Man kann einen diabetischen Fuß schon im Frühstadium vorsorglich amputieren (Gewalt) oder dem Patienten im Endstadium mit Schmerzmitteln, Antibiotika und ggfs. einem Treppenlift (Deeskalation) ein „gutes Gefühl“ vermitteln. Doch solange der Blutzuckerspiegel nicht sinkt, wird sich das zugrunde liegende Problem nicht lösen lassen.

Die Ursachenforschung kann mit der Frage beginnen: Was ist aus der Balance geraten, was ist aus dem Ruder gelaufen?  

Es gibt dafür eine ganze Reihe vorgefertigter Erklärungen, die allesamt am Phänomen der wachsenden Unzufriedenheit ansetzen. Allerdings haben diese Erklärungen einen Makel gemeinsam: Die darin vorgetragenen Auslöser sind weder neu noch selten. Die weit aufklaffende Schere zwischen arm und reich und die formende Kraft von Hierarchien existieren seit Beginn der Aufzeichnungen der Sumerer und der Ägypter. Die Kontrolle der Untertanen durch die Herrscher ist ebenfalls ebenso wenig neu, wie die Verfogung von Abtrünnigen, Ketzern, Widerständlern. Lediglich die Techniken haben sich geändert, nicht aber die Prinzipien. 

Das oberste dieser Prinzipien lautet:

Das Volk muss die Herrscher  und den Herrschaftsapparat versorgen (können) und den Herrschern gehorchen (wollen). Ohne dieses Prinzip ist „kein Staat zu machen“.
(Ausführlich dargelegt in „Demokratie – Fiktion der Volksherrschaft„)

Alle früheren Gesellschaften, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, kannten und pflegten daher so etwas, wie es im indischen „Kastenwesen“ seine Perfektion gefunden hat.

Die Menschen verglichen sich und ihre Lebensumstände innerhalb ihrer Kaste, waren sich ihrer Stellung zwischen oben und unten bewusst und fanden darin ihre Zufriedenheit, ohne dagegen aufzubegehren. Natürlich träumte die Magd davon, auch einmal in der Pracht einer Prinzessin auftreten zu können, doch sie war von der Unmöglichkeit der Erfüllung dieses Traumes genauso überzeugt wie davon, dass Kühe gemäß ihrer göttlichen Bestimmung Gras und Heu fressen – aber niemals einen gebratenen Kapaun.

Was ist  heute anders?

Heute wird weltweit propagiert: „Alle Menschen sind gleich.“ Und dies mit einem Absolutheitsanspruch, der die „bloße Gleichheit vor dem Gesetz“  beiseite wischt wie einen Brotkrumen vom Frühstückstisch. Dieses Gleichheitspostulat ist der Boden, aus dem die diskriminierten Minderheiten aufgeschossen sind wie die Pilze im Herbst.

Wo die Vernunft fehlt, um dieses „Gleichheitskonstrukt“ als untauglich erkennen zu können, wo folglich noch der Unvernünftigste unter den Unvernünftigen glaubt, er könne, würde er nicht von einer Verschwörung, z.B. der Verschwörung der alten weißen Männer, daran gehindert, selbstverständlich ebenso als Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes die Welt entdecken (was der Silbereisen kann, kann ich doch schon lange), wie er selbstverständlich auch den FC-Bayern trainieren könnte oder als Verteidigungsminister die Bundeswehr säubern (die AKK hat ja auch nichts gelernt, außer ein bisschen Politik- und Rechtswissenschaften).

So sieht sich also auch noch der größte Idiot ausschließlich von gleichwertigen Idioten umgeben und fühlt sich diesen ebenbürtig. Dann stellt er jedoch fest, dass er in jeder Hinsicht schlechter dran ist und auch schlechter behandelt wird als manche anderen Idioten.

Nein, es ist nicht mehr die Unzufriedenheit – jedenfalls nicht primär – mit den materiellen Lebensumständen; es ist das Gefühl, unter lauten Gleichen derjenige zu sein, der gleich ein ganzes Quartett an Arschkarten gezogen hat.

In früheren Zeiten wäre das ein Anlass gewesen, diese Nachweise der Erfolglosigkeit möglichst vor der Umwelt zu verbergen, um  wenigstens nicht noch zum Gespött der Mitmenschen zu werden. Heute trägt man seine Handycaps, sein persönliches Unvermögen wie eine Monstranz vor sich her, macht seine „Wunden“ öffentlich und zeigt mit dem Finger auf jene, die schuldig sind, weil sie etwas schaffen und geschafft haben und damit den  Gleichheitsgrundsatz sträflich missachten und verletzen.

Wo das einer tut, findet sich bald der nächste, und schnell wird daraus ein ganzer Haufen, denn „Gleich und Gleich gesellt sich gern“.

Aus dem Haufen heraus kommen dann die Forderungen, die Ansprüche – und werden die nicht erfüllt, dann bringt der Haufen jenes Maß an Wut hervor, das ausreicht, um Denkmäler von den Sockeln zu stürzen, Autos anzuzünden und Schaufensterscheiben einzuschlagen.

Die Logik dahinter, so schräg sie auch anmutet, entspricht dem alttestamentarischen „Auge um Auge, Zahn um Zahn“:

„Wenn ihr uns nicht gebt, was uns zusteht, machen wir halt das kaputt, von dem ihr glaubt, dass es euch zusteht.“

Konkret: Den  mir – wegen gesellschaftlicher Ungerechtigkeiten – nicht zur Verfügung stehenden Porsche zünde ich dir an, damit du auch keinen mehr hast.

Nun sollte man meinen, das Argument, das immer wieder dagegen vorgebracht wird, dass nämlich der Porsche das Ergebnis von Anstrenungen war, und seien es die Anstrengungen des Vaters gewesen, müsste den Fordernden den Wind aus den Segeln nehmen. Doch das ist nicht der Fall, das geht einfach nicht, weil den meisten dafür schlicht das Vorstellungsvermögen fehlt.

Einen erheblichen Anteil der Schuld daran tragen oberflächliche Spielfilme und Fernsehserien, wie sie hauptsächlich in den Vorabendprogrammen und zur Primetime ausgestrahlt werden. Um beispielhaft noch einmal auf das Traumschiff zurück zu kommen: Das, was dort als die Aufgabe des Kapitäns von einem Volksmusik-Barden wie Florian Silbereisen dargestellt wird, das schafft wirklich jeder – und hat noch jede Menge Spaß dabei. Und welcher Opa, den die Gicht noch nicht an den Rollstuhl gefesselt hat, traut sich nicht zu, als Rentner-Cop der Kriminalität in einer Großstadt den vernichtenden Schlag zu versetzen.

Mit der Regierung sieht es nicht anders aus. Was das Fernsehen in Nachrichten und Brennpunkten vermittelt, diese 15 bis 30 Sekunden Statements von Bundespräsident, Bundeskanzler und Ministern, das könnte doch jeder Zwölfjährige ganz genauso aufsagen. Ob es nun heißt: „Die zweite Welle kommt“, oder, „Wir schaffen das“, oder, „Die Demokratie ist ein hohes Gut“, da ist keine intellektuelle Höchstleistung zu erkennen, vor welcher jemand vor Ehrfurcht erstarren müsste.

Gut, es muss nicht gleich Ehrfurcht sein.

Wie wäre es denn mit Respekt?

Nicht jener Respekt, der im Volksmund mit „Schiss vor jemandem haben“ umschrieben wird, sondern jener Respekt in dem die Anerkennung einer Leistung, auch die Anerkennung einer dadurch errungenen, privilegierten Stellung, vielleicht sogar die Anerkennung einer zumindest partiellen Überlegenheit zum Ausdruck kommt.

Wir haben die Kultur des Respekts verloren.

Das hängt auch mit der hochkomplexen, arbeitsteiligen Wirtschaftsform zusammen, die uns die Leistungen der anderen gar nicht mehr erkennen lässt. Wer kennt schon die Person, die in einem Entwicklungszentrum der Automobilindustrie den Airbag erfunden hat? Wer kennt den Software-Spezialisten, dem es gelungen ist, ein Vorhersagemodell für das Wetter zu programmieren, das für bis zu vier Tage ziemlich zutreffende Prognosen liefert? Wer weiß schon, wo der Nachbar vom letzten Haus in der Straße arbeitet  und was er da tut?

Wir erkennen nicht mehr die Leistung, sondern nur noch den Lohn, und zwar in der Form jener Statussymbole, an denen sich einigermaßen ablesen lässt, wie viel jemand verdienen muss, um sie sich leiste zu können. 

Das große Auto, die goldene Uhr von Cartier, der Gärtner, der die Außenanlagen der Villa pflegt, diese „Statussymbole“ vermitteln aber kein Bild von der Leistung und wecken damit nicht Anerkennung und Respekt, sondern oft genug blanken Neid.

Den Ursprung dieses Neides kann man verstehen, doch man sollte kein Verständnis dafür aufbringen. Denn der Ursprung des Neides ist ein Mangel an Selbsterkenntnis. Selbst wer – wie es heute bemäntelnd heißt – in prekären, bildungsfernen Verhältnissen aufgewachsen ist und als Hilfsarbeiter von einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt wird, ist deswegen weder der bessere Hilfsarbeiter, noch ein Schönheitschirurg, noch Bundesliga-Schiedsrichter.

Jetzt dazwischen zu rufen, man dürfe einen Menschen nicht auf seine berufliche Stellung reduzieren, ist kontraproduktiv.

Es ist ja nicht der Beobachter, der den Menschen auf den Hilfsarbeiter reduziert. In Wahrheit ist doch zu beobachten, dass der Hilfsarbeiter sich selbst darauf reduziert, indem er dieses, sein Schicksal, samt einem Präsentierteller voller Schuldiger vor sich herträgt wie eine Monstranz und fordert, man möge ihn – irgendwie – dafür entschädigen, dass er nichts als Hilfsarbeiter werden konnte.

Selbst wenn er sich große Mühe gegeben hat, irgendwie vorwärts und aus der Hilfsarbeiter-Tretmühlel heraus zu kommen: Wenn es ihm nicht gelungen ist, handelt es sich immer noch um sein persönliches Schicksal, für das – von Ausnahmen abgesehen – kein Schuldiger existiert. Die Welt ist nun mal so eingerichtet, dass zwar jeder, der ein paar einfache Voraussetzungen erfüllt, Bundeskanzler werden dürfte, dass aber immer nur einer zur gleichen Zeit Bundeskanzler sein kann. Wenn es 3 Millionen Arbeitslose aber nur 1,5 Millionen offene Stellen gibt, ist das exakt das gleiche Problem. Es ist nicht schön. Es widerspricht dem Wunsch nach vollständiger Gleichheit, aber wer von dieser irrealen Vorstellung nicht ablassen kann, wird seines Lebens nie wirklich froh werden können.

Nun hat die Respektlosigkeit aber auch noch eine andere Ursache, und die liegt darin, dass gerade bei den in der Öffentlichkeit stehenden Personen die Suche nach anerkennenswerten Leistungen in vielen Fällen ergebnislos abgebrochen werden muss. Außer einer „Parteikarriere“ findet sich da oft genug nichts, was erwähnenswert wäre. Wenn ich jetzt mit Kevin Kühnert eine Aufzählung beginnen wollte, käme ich kaum noch an ein Ende. Die Lebensläufe sind alle irgendwo online. Googeln Sie sich selbst durch diese Wüste der Inkompetenz.

Nachtrag 12.10 Uhr: Wenn die Halbvorsitzende einer  15 Prozent Partei in infantiler Sprache erklärt: „Olaf hat den Kanzler-Wumms“, obwohl ein Hauch von Selbsterkenntnis genügen würde, von der Aufstellung eines eigenen Kanzlerkandidaten abzusehen, dann sind Partei und Vorsitzende in tierischem Ernst noch unterhalb des Niveaus der vom Comedian Sonneborn gegründeten Spaß-Partei „Die Partei“ angekommen.

Auch der Unternehmer, der etwas aufgebaut hat und dafür verantwortlich zeichnet, gehört einer ausgestorbenen Art an. An Stelle von Krupp, Grundig, Borgward, Schickedanz, Glas, Nixdorf und anderen stehen heute anonyme Aktionäre und angestellte Geschäftsführer oder Vorstände, denen es nicht mehr darum geht, einen bestehenden Bedarf zu befriedigen, schon gar nicht darum, Arbeitsplätze zu erhalten oder gar zu schaffen, sondern ausschließlich darum einen größtmöglichen Gewinn zu erwirtschaften. Das viel bemühte Beispiel der Pharma-Industrie, die nur solche Medikamente entwickelt, für die es auch einen ausreichend großen Markt gibt, weil sich die Mühe, auch für seltenere Krankheiten Heilmittel zu entwickeln, nicht (so sehr) lohnt, ist ja kein Phänomen, das auf die Pharma-Industrie beschräntk wäre. Das, was es nicht gibt, weil es sich nicht (so sehr) lohnt, obwohl es nützlich wäre und gebraucht würde, findet sich in allen Branchen, nur fällt es da nicht (so sehr) auf.

Was ist der Unternehmensvorstand einer AG anderes als ein „Großknecht des Geldes“?

Mit dieser Betrachtung wandert die Frage nach der Respektlosigkeit in den Bereich der moralischen Verkommenheit, die zwar nur selten in voller Schönheit sichtbar wird, zuletzt beispielhaft bei Wirecard, aber schon da, wo für Mitarbeiter der entmenschlichende Begriff „Humankapital“ verwendet wird, in brutaler Offenheit zum Ausdruck kommt.

Obwohl dieser Gedanke noch lange nicht zu Ende gesponnen ist, möchte ich für heute mit einer Arbeitshypothese zum Schluss kommen:

Das große – aber nicht realisierbare – Gleichheitspostulat hat einerseits den Neid vermeintlich diskriminierter Minderheiten hervorgerufen und auf die Straße gebracht, andererseits aber da, wo Führung, Verantwortung und respektables Verhalten gefordert wären, zu einer Niveau-Angleichung in Richtung Souterrain geführt (In Richtung. Nicht alle sind auch schon dort angekommen.), so dass die Diskrepanz zwischen geringer werdendem Leistungsunterschied und wachsendem Belohnungsunterschied der Forderung nach völliger Gleichheit, und damit vollständiger Aufgabe der Funktionsfähigkeit der Gesellschaft und der arbeitsteiligen Wirtschaft noch zusätzliche „Rechtfertigung“ leistet.

Wenn die aufgebrachte Massenseele wieder beruhigt werden soll, dann muss die Ursache der Unruhe beseitigt werden.

Die Ursache ist die Gleichmacherei, die eine wahre Selbsterkenntnis ebenso verhindert, wie das Aufkommen von Respekt und die Anerkennung der Leistung anderer.

Wenn wir die Weichen so stellen, dass die Idioten nicht länger jeden anderen Menschen als identisch-gleichen Idioten ansehen, und die Verantwortlichen aufhören, sie auch noch darin zu bestärken, wenn wir die Weichen wieder so stellen, dass Unterschiede auch wieder erkannt und benannt werden dürfen, sollte sich ein harmonisches gesellschaftliches Gefüge von alleine wieder einstellen.