Ist das schon ein Aphorismus?
Oder ist der Satz, in dem Pferd und Lüge dem Anspruch des Gleichstellungsbeauftragten endlich einmal vollständig zu entsprechen scheinen, doch in gewisser Weise unvollständig? Falsch? Irreführend?
Die deutsche Sprache kann so wunderbar prägnant und ausdrucksstark sein, wo Sender und Empfänger sie auf gleichem Niveau zu nutzen fähig sind.
Der Satz stellt doch weder das Pferd der Lüge gleich, noch den Springreiter der Politik!
Was ist der Unterschied, zwischen dem Parcours der Springreiter und der Hindernisbahn der Soldaten?
Beide ähneln sich ganz beträchtlich. Der Unterschied besteht in den Spielregeln.
- Die Hindernisbahn hat der Soldat mit den Mitteln seiner körperlichen Fähigkeiten, seiner Beweglichkeit und seines Geschicks aus eigener Kraft zu überwinden, wobei kameradschaftliche Hilfestellung an einigen Hindernissen nützlich und erwünscht ist.
- Der Springreiter hingegen darf sich von einem großen Tier über die Hindernisse hinwegtragen lassen. Seine „Kunst“ besteht darin, dieses große Tier so zu dressieren, dass es die Sprünge, zu denen es von sich aus nur in Situationen äußerster Gefahr ansetzen würde, mit dem Reiter auf dem Rücken ausführt, wann immer dieser es wünscht (Ausnahmen – Verweigerung, Abwurf – bestätigen die Regel).
Was ist der Unterschied zwischen dem Lebensalltag der Normalbürger und dem Lebensalltag der Politiker?
Beide ähneln sich ganz beträchtlich. Der Unterschied besteht in den Spielregeln.
- Der Normalbürger muss sich seinen Problemen stellen.
Er muss Lösungen finden, und sollte ihm das nicht gelingen, muss er sich mit seinem Scheitern arrangieren. Das gilt für den Arbeitslosen, der einen Job sucht, wie für den Konzernlenker, dem die Konkurrenz Marktanteile weggenommen hat. Es gilt für den Polizisten, den Feuerwehrmann und den Sanitäter, und es gilt ebenso für den Eigenheimbesitzer in dessen Vorgarten ein Riesenbärenklau emporgewachsen ist. - Der Politiker muss sich als Problemlöser darstellen.
Damit ihm das gelingen kann, muss er sich über die Probleme hinwegsetzen können, wie sich der Springreiter über die Hindernisse tragen lässt. Je mehr Probleme er im Laufe einer Legislaturperiode unbehandelt hinter sich lässt, desto mehr Erfolge kann er für sich reklamieren, und wird er wiedergewählt, kann er den gleichen Parcours noch einmal angehen. Wichtig ist die Schnelligkeit, mit der er sich über die Probleme hinwegsetzt, weil mit jedem neuen Problem die fortbestehenden alten Probleme aus dem Fokus der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verschwinden.
Das große Tier, auf dessen Rücken der Politiker reitet, ist der Glaube der Normalbürger an seine Erzählungen und Narrative, die Bereitschaft, sich dem Framing und den Memes zu unterwerfen und die Überzeugung, dass seine großen Worte niemals gelogen sein können. Das große Tier, auf dessen Rücken der Politiker reitet, ist die Angst der Normalbürger vor der Wahrheit. Vor einer Wahrheit, die alles Vertrauen in die Regierung, jegliche gewohnte Ordnung, alle vermeintliche Sicherheit der Lebensentwürfe, alle Zuversicht, stets das Richtige zu tun, zerstören würde.
Es ist die Angst, sich positionieren und eventuell sogar für die Wahrheit kämpfen zu müssen, welche die Lüge so wohlklingend wirken lässt.
So war es doch schöner, den heiligen Schwüren bei der Einführung des Euros Glauben zu schenken, dass die Schulden jedes Mitgliedsstaates auch dessen Schulden bleiben würden, dass die Verletzung der Maastricht-Kriterien Sanktionen nach sich ziehen würde, dass also der Euro ganz und gar der Deutschen Mark entspräche, anstatt sich zu fragen, wie das denn gehen soll, schon alleine vor dem Hintergrund der Bestrebungen, eines Tages die Vereinigten Staaten von Europa auszurufen. Ja, man glaubt die Lüge gerne, wenn sie einen der Mühe des Nachdenkens und der Kritik enthebt.
So war es doch schöner, dem Versprechen von der Halbierung der Arbeitslosigkeit binnen drei Jahren Glauben zu schenken, als die Augen zu öffnen und sich zu fragen, wie das wohl funktionieren soll.
Am 24. Juni 2002 habe ich diesen Leserbrief an den SPIEGEL geschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
im folgenden ein „schrecklicher Gedanke“ zu den Plänen der Hartz Kommission. In der Hoffnung, mir damit einen Ehrenplatz in der Reihe der „sozialdemokratischen Bedenkenträger und Blockierer“ erwerben zu können, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Egon W. Kreutzer Die Peter-Hartz-Show David Copperfield schaffte es einst, die amerikanische Freiheitsstatue verschwinden zu lassen. Obwohl alle Zuschauer wußten, daß die weltberühmten 225 Tonnen Stahl und Kupfer ihren Platz auch nicht für einen winzigen Augenblick verlassen würden, war ihnen die perfekte Illusion einen hohen (Eintritts-) Preis wert. Nun schickt sich Peter Hartz an, ein ähnliches Kunststück zu vollbringen und die ersten Kommentare aus allen politischen Lagern lassen darauf schließen, daß die Peter-Hartz-Show ihre zahlenden Zuschauer finden wird. Der Plan ist so brillant, daß man sich unwillkürlich fragt, warum Peter Hartz die Arbeitslosen damit nur zur Hälfte verschwinden lassen will. Doch den ersten 50 Prozent folgt wohl noch der eigentliche Trick des Magiers aus Wolfsburg, der finale Paukenschlag in der Sinfonie für Butterbrot und Peitsche. Bei den 2 Millionen, die nach drei Jahren des Aussortierens immer noch als Arbeitslose in der Statistik erscheinen, kann es sich nämlich um nichts anderes mehr handeln, als um den lange vermuteten Bodensatz von Faulenzern und Drückebergern. Umbenennung, fertig! PS |
Sie erinnern sich noch an die „Faulenzer und Drückeberger“, an den „Florida Rolf“ und dass nicht nur gefördert, sondern auch gefordert werden müsse.
Natürlich ist Schröders Plan gelungen, weil alle, selbst die, die es als Gewerkschafter hätten besser wissen müssen, lieber an die Halbierung der Arbeitslosen glauben wollten, als die Wahrheit zu hören, dass nämlich die deutschen Sozialsysteme – bis auf einen unvermeidlichen Rest – den Interessen der Exportwirtschaft und der Global Player, die sich Deutschland als Standort bedienten, geopfert werden sollten.
Knapp zwanzig Jahre später sind es nicht mehr die Faulenzer und Drückeberger, sondern die Covidioten und Coronaleugner, die ihre Tyrannei der Ungeimpften errichtet haben, und es ist leichter daran zu glauben, und zu hoffen, die Impfung sei sicher und wirksam, als die Wahrheit der minimalen Wirksamkeit bei maximaler Nebenwirksamkeit an sich heranzulassen, weil das zu der Erkenntnis führen würde, dass die Grund- und Menschenrechte – bis auf einen unvermeidlichen Rest – den Interessen der Pharmazeutischen Industrie und den Interessen der Verfechter der „Großen Transformation“ geopfert werden sollen, was auch immer deren letztes Ziel sein mag: Ob nun die Erfüllung der Deagel-Prognose oder der Guide-Stone-Gebote oder der erste Schritt zum Transhumanismus, oder alles zusammen.
Jens Spahn erklärt, dass bis zum kommenden Frühjahr alle Deutschen entweder geimpft, genesen oder gestorben sein werden.
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Lothar Wieler warnt unüberhörbar vor unerträglichen Zuständen auf den deutschen Intensivstationen.
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Olaf Scholz will dem Bundespräsidenten Annalena Baerbock zur Ernennung als Außenministerin vorschlagen.
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