Miri ist wieder im Lande.

Wie Nemo, der kleine Fisch aus dem Kino, hat auch Miri, nachdem er den Behörden ins Netz gegangen und (endlich!) abgeschoben worden war, wieder nach Hause gefunden.

Tränen der Rührung rinnen über die Wangen der geschätzt 3,000 Mitglieder seines Libanesen-Clans, dass er, der ziemlich große Fisch, es doch noch geschafft hat, trotz Abschiebung und Wiedereinreiseverbots, mit Hilfe seiner Freunde und seines Anwalts vor der Bremer BAMF-Außenstelle aufzutauchen und seinen Asylantrag abzugeben.

Es ist sicherlich nicht übertrieben, anzunehmen, dass die Anfang Juli 2019 erfolgte – und zu diesem Zeitpunkt seit 13 Jahren überfällige – Abschiebung des Clan-Chefs mindestens eine halbe Million Euro Steuergeld für Planung, Vorbereitung und Durchführung verschlungen hat.

Nach diesem Schlag ins Wasser, diesem fulminanten Schuss in den Ofen, fragt man sich als braver Staatsbürger doch, was die Verantwortlichen wohl geritten haben mag, dass sie auf die Schnapsidee kamen, Miri diese Vergnügungsreise nach Beirut im eigens gecharterten Privatjet zu spendieren. Dass er wiederkommen würde, war doch klar, und dass ihm ein auf Aufenthaltsrecht spezialisierter Anwalt guten Gewissens raten würde, nicht das Risiko auf sich zu nehmen, in den Untergrund zu gehen, sondern hochoffiziell Asyl zu beantrage, hätte man sich auch an weniger als fünf Figern abzählen können.

Ob es Miri im Libanon gelungen ist, an den entscheidenden Stellen dafür zu sorgen, dass sich der Libanon nicht noch ein zweites Mal bereit erklärt, Miri zurückzunehmen, wird sich erst noch herausstellen. Ich kann mir das jedenfalls gut vorstellen.

Miri ist zwar erstmal wieder festgenommen worden, doch wird ein Richter entscheiden müssen, ob die Gefahr für Leib und Leben, die für Miri in seinem Heimatland bestand, nicht tatsächlich so groß sei, dass ihm hier Asyl zu gewähren sei, was wiederum das vorher erlassene Wiedereinreiseverbot als von vornherein nichtig und letztlich sogar sittenwidrig erscheinen lasse. Vielleicht gibt es ja noch eine Entschädigung für erlittenes Leid und durchgestandene Lebensgefahr?

Als Steuerzahler plädiere ich dafür, diesen Miri sofort auf freien Fuß zu setzen.  Nur so bleibt es uns erspart, weiterhin sinnlos gutes Geld aus dem Fenster zu werfen.

Und was für diesen Einen gilt, sollte grundsätzlich für alle gelten, die sich nach dem Buchstaben des Gesetzes eventuell zu Unrecht in Deutschland aufhalten. Auch das würde sehr viel Geld, Aufregung und Ärger sparen, ohne dass sich diese Ersparnis in irgendeiner Weise negativ auf das multikulturelle Zusammenleben in Deutschland auswirken würde. Im Gegenteil: Alle, die sich jedesmal  in Weinkrämpfe hineinsteigern, wenn eine geplante Abschiebung ruchbar wird, die sich beim Arbeitgeber krank melden müssen, weil sie dem bedrohten Opfer helfen wollen, sich vor den Schergen des Staates in Sicherheit zu bringen, oder weil sie sich zweckdienlichen Demonstrationen anschließen müssen, könnten stattdessen vollkommen stressfrei ihrem Job nachgehen und zur Steigerung des Bruttosozialproduktes beitragen.

 

In meiner oberfränkischen Heimatstadt „Neustadt an der Heyde“ lebte vor über hundert Jahren ein sogenanntes „Original“, ein Mann, der weit draußen vor der Stadt, ein Stückchen Land in eine Art Schrebergarten verwandelt hatte. Für einen Zaun fehlte das Geld. Aber für ein ordentliches Gartentor mit Schloss und Riegel hat es gereicht.

Schelm, der er war, hat er sein einsames Gartentor so ernst genommen, als sei dies der einzig mögliche Zugang zu seiner Parzelle – und das nicht nur wenn ihn jemand beobachten konnte,.

Die Alten erzählen sich noch heute, dass er, als er einmal seinen Schlüssel vergessen hatte, den ganzen Weg in die Stadt zurückgegangen ist, um seinen Garten ordnungsgemäß über das Gartentor betreten zu können. Die andere Version lautet: Er habe seine Frau nachhause geschickt, den Schlüssel zu holen.

 

Der Unterschied zwischen diesem Garten ohne Zaun von damals und dem Deutschland von heute ist nur quantitativer Natur.

Der Garten hatte vielleicht 100 oder 200 Quadratmeter – und Deutschland hat 360.000 Quadratkilometer. Beide haben ein schönes, funktionsfähiges Tor, mit Schloss und Riegel, gar prächtig anzusehen  und von den „Berechtigten“ peinlich beachtet.

Nur eine wirksame, kontrollierte Grenze, die haben beide nicht.

Damals, in Neustadt, war das nicht schlimm. Die Neustadter kannten sich untereinander und niemand wäre ernsthaft auf die Idee gekommen, sich aus diesem Garten auch nur ein Gänseblümchen zu holen.

Heute? Heute ist das schöne, abschließbare Schengen-Tor die Krönung der Heuchelei.

Eine ehrliche und konsequente Politik müsste entweder endlich einen Zaun errichten, oder eben auch das Tor niederreißen.
So, wie es ist, ist es jedenfalls nichts. Allenfalls Murks.

 

Am Rande noch diese Erkenntnis:

Vier Prozent der klimaschädlichen Emissionen Englands stammen vom Treibgas der Asthma-Sprays!

(Vier Prozent! Da gibt’s doch sicher noch ein paar Sprays, mit dem gleichen Treibgas und außerdem ist das Zeugs ja auch als Kältemittel in Klimaanlagen (da heißt es R134 a) zu finden. Da sind schnell 100% zusammen! Und wo bleibt dann das CO2 aus der Verbrennung fossiler Energieträger …?)