Merkel

Regiefehler. 

Hat die Hessen-CDU nicht schlecht genug abgeschnitten?

Friedrich Merz soll schon am Sonntagabend bereitgestanden haben, offiziell das Amt des CDU-Vorsitzenden zu übernehmen, für den Fall, dass Bouffier eine Pleite einfährt. Davon waren wichtige CDU-Funktionäre schon vor einer Woche unterrichtet worden. Ob wohl Angela Merkel auch zu den Unterrichteten gehörte?

Das hat offenbar nicht funktioniert.

Am Vormittag durfte Merkel dann erklären, dass Sie den Vorsitz abgeben würde, aber noch Kanzler bleiben will.

Prompt sprang Merz hinter dem Gebüsch hervor und bewarb sich um den Vorsitz. Auch Annegret Kramp Karrenbauer hat ihren Hut in den Ring geworfen.

Später offenbarte Merkel dann, dass sie nach Ablauf dieser Amtsperiode auch nicht mehr für das Kanzleramt kandidieren wolle.

Da hatte ich die Trägheit der Unions-Masse über- und die Ungeduld der Königsmörder unterschätzt.

Allerdings sehe ich im Wechsel im Parteivorsitz keinen Vorteil für die CDU, der helfen könnte, den Abwärtstrend zu beenden. Dazu wäre ein neues Gesicht mit dem Charisma eines wahren Hoffnungsträgers im Kanzleramt erforderlich.

Friedrich Merz, der Mann mit der Steuererklärung auf dem Bierdeckel, sollte er tatsächlich den Vorsitz an sich reißen können, müsste Merkel bis zur Halbzeit der Legislatur auch aus dem Kanzleramt verdrängen und sich selbst zum Bundeskanzler ernennen lassen, um die Union aus der Lethargie zu wecken. Ob er dafür ausreichend Rückhalt in der Partei hat, ist m.E. jedoch fraglich.