Eilmeldung – das ist die gröbste Ohrfeige die Friede Springer ihrer Kaffeekränzchenfreundin je versetzt hat:
Merkel bringt die CDU in Lebensgefahr
und mit Merkel kann die CDU keinen Blumentopf mehr gewinnen!
UPDATE
Als ich gestern Abend die BILD-Schlagzeile las, wurde mir auf einen Schlag klar, wie die Szenerie vom 5. Februar mit Ramelow und Kemmerich, Lindner und Hirte, Kramp-Karrenbauer und Höcke gedeutet werden kann.
Da hat jemand mit guter Intention und schachgroßmeisterhaften Spielzügen echtes „Großwild“ in die Enge getrieben – und Friede Springer lässt die BILD das große Halali blasen.
Es ging von Anfang an nicht um Ramelow, nicht um Thüringen, nicht um die AfD, auch wenn die unverzichtbar war, es ging darum, Angela Merkels Pläne zu durchkreuzen und sie in eine Situation zu stellen, in der ihr kein regelgerechter Ausweg mehr offen blieb.
Im schmerzhaften Aufschrei, wie ein angeschossenes Tier, hat sie von Südafrika aus ihr „unverzeihlich“ und „muss rückgängig gemacht werden“ Richtung Erfurt und Berlin gebrüllt, man hat ihr sogar nachgegeben, weil die mit Kemmerich geschaffene, Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Situation sowieso wieder hätte aufgelöst werden sollen, hat sie damit aber erst richtig in die Falle gezwungen, denn: Wäre Kemmerich standhaft geblieben, hätte Merkel den Trumpf in der Hand behalten und hätte – ad infinitum – über die Zusammenarbeit mit der AfD herziehen können.
So aber ist der Scherbenhaufen angerichtet und Merkel steht nicht einmal nur als Verantwortliche, sondern als allein Schuldige da.
Wie sie den Kopf aus dieser Schlinge ziehen will, kann ich mir nicht vorstellen.
Bleibt die Frage offen: Wer ist der Gewinner dieses Spiels?
Meines Erachtens werden die Konservativen in der CDU als Gewinner anzusehen sein, die sich nun in das geistige Vakuum zwischen der AfD und den LINKEn bewegen, das Merkel hergestellt hat. Sollte Merkel zurücktreten, könnte Armin Laschet der Werte-Union bis zu den Neuwahlen als Interimskanzler den Rücken freihalten. Bleibt sie am Sessel kleben, wird es Hans Georg Maaßen sein, der ihre Demontage weiter vorantreibt und am Ende womöglich selbst als Kanzlerkandidat antreten und endlich wieder einen Stimmenzuwachs für die CDU schaffen wird.
Markus Söder, der sich gerade erst in der Wolle grün hat einfärben lassen, wird dem vermutlich glaubhaft nicht so schnell folgen können und in Bayern Verluste hinnehmen müssen.
