Mit Verlaub, Herr Lauterbach,

allmählich gehen Sie selbst mir auf die Nerven.

Früher gab es an jedem Mikrofon den Warnhinweis: „Vor  Inbetriebnahme des Mundwerks: Gehirn einschalten!“

Wenn Sie nun – in aller Unschuld – verkünden:

„In Deutschland reicht es nicht, den Ungeimpften nur auf die Nerven zu gehen, da muss man mehr tun!“,

kommen mir doch gewisse Zweifel, ob es sinnvoll war, auf diese Warnhinweise wieder zu verzichten.

Merken Sie denn nicht, dass Sie sich selbst und eine ganze Reihe weiterer Nervensägen damit jenen Leuten gleichstellen, die sich auf der Autobahn als Drängler mit fünf Meter Abstand und Lichthupe hervortun, mit jenen kleinen Kindern, die vom Rücksitz her alle zwei Minuten fragen: „Wann sind wir denn endlich da?“, und mit jenen unerträglichen Zeitgenossen, die mit dem Ghettoblaster vom Balkon aus die ganze Nachbarschaft beschallen?

Wissen Sie denn nicht, dass jegliches „Auf die Nerven Gehen“ auf ein Verhalten zurückzuführen ist, das trotz aller Bitten um Vernunft und Rücksichtnahme und trotz aller guten Worte und Kompromissangebote eine fortdauernde und penetrante Belästigung darstellt?

Empfinden Sie nicht selbst, dass dieses „Auf die Nerven Gehen“ weder ein Zeichen von Souveränität ist, noch der Nachweis einer gelungenen Sozialisation in einer zivilisierten Gesellschaft, sondern lediglich ein trotzig-egoistisches Gehabe infantil-egomanischer Gestalten?

Wie kommen Sie darauf, dass ausgerechnet Sie berufen seien, mit der endlosen Weiterführung weitgehend sinnloser und oft genug kontraproduktiver Maßnahmen für die gesamte Bevölkerung „zu Recht Rücksicht nehmen (zu) müssen, auf ältere Ungeimpfte“?

Nach zwei Jahren Pandemie – und da erinnere ich Sie an die Worte Ihres Vorgängers im Amte aus dem November 2021 – wird jeder in Deutschland entweder geimpft, genesen oder gestorben sein.

Noch sind 25 Prozent der Bevölkerung weder gegen Corona geimpft, noch von Corona genesen und auch nicht an Coroana gestorben.

Grenzt es nicht an ein Wunder, dass die deutsche Bevölkerung nicht längst auf jene rund 60 Millionen Geimpfter geschrumpft ist, die Jens Spahn da an die Wand gemalt hat?

Nein, es ist kein Wunder, und Sie, als derjenige Mensch in Deutschland, dem aufgrund seines Amtes alle Informationsquellen offen stehen, sollten es am besten wissen.

Diese 20 Millionen, die noch nicht geimpft sind, und alle 80 Millionen, die sich – ob geimpft oder ungeimpft – mit Corona infizieren und andere anstecken können, sollen nun in Geiselhaft gehalten werden, bis jene drei Milionen Menschen über 60 Jahren ebenfalls mit weitgehend wirkungslosen, dafür aber extrem risikobehafteten  Vaccinzen penetriert wurden?

Ich bin 72 Jahre alt und gesund. Was glauben Sie, wie ich es  geschafft habe, zwei Jahre lang dem überall lauernden Todesvirus zu entgehen? Was glauben Sie, wie es diese anderen drei Millionen Älteren geschafft haben, die schrecklichste Seuche seit Menschengedenken zu überstehen?

Nicht anders als in den Grippewellen der Vergangenheit:

  • Ein bisschen Prophylaxe, und das reicht von Cystus 052 bis Dynexidin, von Bewegung an frischer Luft bis zu vitaminreicher Ernährung,
  • Vermeiden von Kontakten zu Infizierten, vor allem das  Meiden von „Wartezimmern“ oder bumsvollen Bussen und Bahnen,
  • Vertrauen auf die Kraft des eigenen Immunsystems, anstatt bei jedem Kratzen im Hals in Panik auszubrechen.

Grippeschutzimpfung? Wozu? Gegen die Virenstämme vom letzten Jahr? Jedes Placebo ist genauso wirksam. Eine allgemeine Aktivierung des Immunsystems?
Bitteschön, dann nehme ich lieber eine Auffrischungsimpfung gegen Tetanus, die hat wenigstens noch einen echten Nutzen.

Ich möchte wetten, der größte Teil der älteren Ungeimpften ist bis heute auf gleiche oder ähnliche Weise gut durch die Pandemie gekommen, die mit Omikron jetzt ihrem Ende zugeht.

Natürlich muss es faszinierend gewesen sein, vom Logenplatz aus zuzusehen, wie sich die von Ihnen und Ihrem Vorgänger, die von Herrn Wieler und Herrn Drosten, die vom Trommelfeuer der gleichgeschalteten Medien genervten Menschen den Plagegeistern unterworfen und sich die Spritze abgeholt haben, nur damit die Nerverei endlich aufhört. Aber Sie können einfach nicht aufhören. Sich auf das Niveau eines vierjährigen Rotzlöffels zu begeben, der sich vor der Supermarktkasse schreiend auf den Boden wirft, um sich zum Osterhasen auch noch ein Überraschungsei zu erzwingen, weil er es mit dem Quengeln und Nerven alleine nicht geschafft hat, kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Sie haben es mit vernunftbegabten, eigenverantwortlichen und – von alterbedingten Abnutzungs-Erscheinungen abgesehen – gesunden Menschen zu tun, die sich bewusst gegen die Impfung mit einem experimentellen Impfstoff ohne reguläre Zulassung entschieden haben.

Respektieren Sie das doch einfach.

Verzichten Sie nicht einfach nur darauf, über das „Nerven“ hinaus noch mehr tun zu wollen, verzichten Sie bitte auch auf das Nerven und vor allem  darauf, die Schuld an allen immer noch aufrecht erhaltenen Maßnahmen jenen drei Millionen Älteren in die Schuhe zu schieben, die auch ohne Impfung gesund geblieben sind und höchstwahrscheinlich auch ohne jegliche „Maßnahme“ gesund geblieben wären.

Corona, mit einer Mortalitätsrate von 0,07 Prozent, bezogen auf die Gesamtbevölkerung – und zwar unter Berücksichtigung aller „mit“ und „an“ Corona-Verstorbenen (was heißt, dass noch nicht einmal ein Todesfall von 120 jährlich zu erwartenden Todesfällen unter 10.000 Einwohnern – irgendwie – Corona zugeordnet werden kann), war weder in der Ursprungsvariante, noch während der Delta-Welle gefährlicher als eine durchschnittliche Grippewelle.

Wie bereits erwähnt, sollten Sie in Ihrem Amt eigentlich Zugang zu allen relevanten Informationen haben. Weltweit läßt eine überwältigende Zahl von Statistiken und Studien, die in Ihrem Hause eigentlich bekannt sein sollten, keinen anderen Schluss mehr zu, als dass sich sämtliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie als allenfalls geringfügig wirksam bis vollkommen unwirksam erwiesen haben, während sich ihre Nebenwirkungen, sowohl im wirtschaftlichen als auch im gesellschaftlichen und gesundheitlichen Bereich inzwischen als verheerend erwiesen haben.

Zum Entspannen:

Rolf Miller erklärt, wie man unter gesitteten Niederbayern mit nervenden Autobahndränglern so umgeht.