Weg mit der Polizei!

Wenn man’s sich recht überlegt, stört sie doch sehr, die Polizei!

Und: Wenn die Polizei schon weg kann, dann aber bitte auch weg mit den privaten Geschwindigkeitsüberwachungs- und Parkgebühreneintreibediensten!

Schließlich kann es nicht sein, dass ein Bankräuber, der mit ohne Polizei gar keinen Grund mehr hat, im Fluchtauto die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu übertreten, besser dran ist als der harmlose Falschparker oder der 30er-Zonen-Raser, nur weil wir vergessen haben diese kommunalen Dienstleister mit abzuschaffen.

Und außerdem: Wenn dann demnächst wieder einmal die ganz Großen zu einem Gipfel zusammenkommen, und keine Polizei die kleinen Leute zurückhält, dann wäre es vielleicht wieder möglich, mal ein Autogramm zu ergattern, von Habeck und Merkel im Doppelpack, zum Beispiel, vielleicht aber auch nur von Saskia Esken – obwohl: Zum Tauschen eignet sich die Esken schlecht …

Allerdings kommt mir da noch ein Problem in den Sinn: So Personenschützer, mit denen die sich immer umgeben, die müssen natürlich auch verboten werden, sonst könnte das mit den Autogrammen trotzdem noch schwierig werden. 

Hooligans vor den Fußballstadien – brauchen auch keine Polilzei. Die wollen sich ja nur kloppen. Meinetwegen sollen sie, die haben doch sicher irgendwie auch ein Grundrecht dafür.

Dasselbe gilt  für Drogendealer. Die wollen doch auch nur in Ruhe ihren Geschäften nachgehen. Soweit ich weiß, ist Zucker, der ja überall drin ist und frei verkauft werden darf, mindestens genauso gefährlich wie so Drogen. In Berlin probieren sie es ja schon länger aus, keine Polizei im Görlitzer Park – und: Hat es seitdem im Görli auch nur einen von einem Polizisten ermordeten Afrikaner gegeben? Nein. Seht ihr: So gut geht’s ohne. Also: Weg  mit der Polizei.

Da hört dann auch die Sache mit der Verteilungsungerechtigkeit auf. Generationen von Politikern, auch von linken Politikern, das müsst ihr euch mal so richtig tief reinziehen, sind daran gescheitert, weil die Polizei verhindert hat, dass sich die Armen das, was sie brauchten, dort nehmen konnten, wo es war. Das war doch immer der eigentliche Grund für Gewaltanwendung bei Plünderungen! Ohne Polizei kann man sich endlich Zeit lassen, beim Plündern, kann in aller Ruhe durch die Geschäfte streifen und sich aussuchen, was man braucht. Auch muss man hinterher nicht den Laden anzünden, nur um Spuren zu verwischen. Guckt ja keiner mehr nach Fingerabdrücken und so. Sieht dann auch alles besser aus, nicht so kaputt – und vor allem kann der Laden dann wieder gefüllt werden, damit man sich wieder was holen kann, was bisher bei den abgefackelten Läden so nicht möglich war.

Und, das lasst euch auch noch sagen: Das, mit der Gesellschaft ohne Polizei, das ist doch noch besser als ein bedingungsloses Grundeinkommen. Ich meine, Grundeinkommen ist ja schön, aber eben in der Höhe irgendwie begrenzt, weil es sich sonst nicht finanzieren lässt, heißt es wenigstens, aber mit ohne Polizei brauchst du ja gar kein Geld mehr und nimmst dir einfach alles, was du brauchst.

Das befreit auch vom Zwang der Lohnarbeit im kapitalistischen Ausbeutungssystem. Na, aber sicher! Wenn du kein Geld mehr brauchst, weil mit ohne Polizei alles umsonst ist, dann brauchst du auch nicht mehr arbeiten. Das ist das Paradies. Davon hat Jesus schon geschwärmt. Aber der, mit seinen paar Hanseln, war halt nicht stark genug, um die Römer abzuschaffen, die da in Jerusalem den Polizeidienst versehen haben. Wir schaffen das! Wir sind nämlich mehr. Wir sind viel mehr!

Gut, die Römer in Judäa, das waren eigentlich keine Polizisten, sondern Soldaten. Das muss man schon auch bedenken, dass so Soldaten manchmal genauso schlimm sein können, wie Polizisten. Sind sowieso alles Machos, die einen, wie die anderen. Schaffen wir gleich mit ab, die Soldaten. Am besten weit weg. Afghanistan, Somalia, Mali, und so. Dahin schaffen wir die ab, und da müssen sie dann auch bleiben. Die sind nicht belehrbar. Die kommen bei uns nie wieder rein. So Rassisten brauchen wir hier nicht. Und wenn wir schon die Soldaten abschieben, dann doch die Polizisten gleich noch mit. Die würden wahrscheinlich ohne Geld hier sowieso nicht zurechtkommen. Die sind so verbohrt, dass die das gar nicht raffen, wenn alles umsonst ist.

Ja, dann gibt’s den ganzen Tag feine Sahne Fischfilet und so. 

Mit den Nazis, was machen wir mit den Nazis? Die Strukturellen, die sind mit der Polizei und den Soldaten sowieso schon weg. Den Rest hungern wir aus. Da stellen wir eine Wache vor unsere Plünderungsstätten, und wer da rein will und nicht zu uns gehört, der kriegt von Andrea auf die Schnauze, bis er von alleine satt ist.

Wie man die erkennt? Sieht man doch dran.
Und wenn die sich verkleiden?
Na ja, das machen wir ganz einfach. Es kriegt jeder von uns einen Ausweis, mit Passfoto und biometrischen Daten, und dann wird am Eingang kontrolliert. Natürlich müssen das ein paar mehr sein als nur die Andrea alleine. Natürlich werden wir für die sorgen, die da auf uns aufpassen, dass uns kein Nazi was wegklaut. Die können ja, wenn sie im Dienst sind, nicht für sich selber sorgen. Aber das werden wir regeln. Außerdem brauchen sie eine Uniform, damit man gleich dran sieht, dass da jemand steht, der  kontrollieren darf.

Theoretisch können wir denen sofort die alten Polizeiuniformen anziehen, die ja übrig sind, weil sie keiner mehr braucht. Ein bisschen Ausbildung in Nahkampf kann nicht schaden, und eine Pistole brauchen sie auch, sonst lachen sich die Nazis ja kaputt, wenn die sich nicht wirksam wehren können. Da muss ich noch mal drüber nachdenken. Auch, wofür wir die noch alles brauchen könnten. Das organisieren wir schon.

Wichtig ist doch nur: Die Polizei ist endlich weg.