Stärkste Kraft

Eine neue Kategorie von Wahlsiegern wurde gestern Abend geschaffen.

„Stärkste Kraft der politischen Mitte“

Die Wahl in Thüringen: Aus Sicht des Mario Voigt eine Veranstaltung der politischen Mitte. Die AfD hat gar nicht teilgenommen. Also, sie hat schon irgendwie auch teilgenommen, aber das zählt ja nicht. Die hätten das auch gleich bleiben lassen können.

Die stärkste Kraft der politischen Mitte habe den Wählerauftrag zur Regierungsbildung, tönt es jetzt.

Herr Baumann von der AfD hat in der „Berliner Runde“ für diese Sichtweise sogar selbst ein treffendes Argument geliefert: Die Union habe doch die Forderungen der AfD (in der Zuwanderungspolitik) voll und ganz übernommen. Ziel erreicht. Ist doch egal, wer die Politik umsetzt. Hauptsache, sie wird umgesetzt.

Das führt allerdings direkt in die Diskussion um die schwierige Koalitionsbildung. Nur in einer dreier-Koalition mit BSW und Linke könnte Voigt die erforderliche Mehrheit gegen die AfD zusammenbringen. Dass die Linke ihr Zugpferd „Wagenknecht“ nicht mehr ertragen und aus der Partei hinausgedrängt hat, soll ausgerechnet unter der gemeinsamen Decke mit Voigt geheilt werden können? Das klappt nie und nimmer. Sicher: Die Koalition wird zustande kommen, aber die Beteiligten werden nicht daran denken, deswegen das Kriegsbeil zu begraben.

Da könnte es diesmal tatsächlich zu vorgezogenen Neuwahlen in Thüringen kommen.