Am letzten Donnerstag habe ich von Robinson erzählt, jenem Apfelbaum, den ich 1985 kennenlernte, als er schon sehr alt und gebrechlich war. Mein Vater hat seinerzeit eine Miniatur in Öl gemalt, das Bild ist ein vergößerter Ausschnitt daraus.
So also sah er aus. Schon halb kahl, und innen hohl.
Als er dann gar nicht mehr grünen wollte, und die beiden großen Hauptäste abgebrochen waren, habe ich ihn zum ersten Mal in eine Skulptur verwandelt. Er blieb noch an Ort und Stelle, ja, aber er sah dann so aus, diesmal von der anderen Seite her gesehen.
Er ist dann umgefallen und in zwei Hälften zerbrochen. Das war Anfang der 90er Jahre. Ich habe die beiden Bruchstücke grob gereinigt und in den Schuppen gestellt. Irgendetwas wollte ich daraus noch machen.
Dass es 30 Jahre dauern würde, bis ich nicht nur die Idee, sondern auch einen Plan, nicht nur den Plan, sondern auch Zeit und Muße dafür hatte, dem „Robinson“, der schon vom ersten Tag an diesen Namen trug, so einsam, wie er am Wasser stand, neues Leben einzuhauchen, hatte ich mir damals nicht träumen lassen.
Letztes Jahr ging es ein gutes Stück damit vorwärts. Aber erst in diesem Jahr wurde mir klar, wo er hinkommen soll. Und da steht er jetzt:
Die tragende Konstruktion nimmt das Motiv des gespaltenen Stammes auf.
Die kleine Pyritkugel ganz oben hält den Spalt offen.