Es gibt Geschichten, die kann man sich nicht ausdenken.
Doch. Man kann sie sogar über Jahre vorhersehen. Dazu gehört die Geschichte von der Vernichtung der energieintensiven Wirtschaft in Deutschland – über die, wie es Julian Reichelt auf NiUS.de schreibt, wieder niemand berichtet. Auf die Gefahr hin, dass Sie hinterher nicht mehr zu diesem Artikel zurückkehren, lesen Sie bitte zuerst den hier verlinkten Artikel: Wohlstands-Kollaps!
Sie haben es gelesen? Sie haben die dramatischen Grafiken gesehen?
Dann lassen Sie sich überraschen, denn ich habe das im Herbst 2021, als die Ampel sich konstituierte, nicht nur vorhergesehen, sondern auch öffentlich verkündet:
Auszug aus „Links abgebogen – Was auf Deutschland zukommt“
Die wirtschaftlichen Grenzen Die wirtschaftlich sinnvolle Nutzung von Photovoltaik und Windkraft war in Deutschland noch nie möglich und wird es auch in Zukunft vermutlich niemals sein. Der Umstieg auf die so genannten erneuerbaren Energien war nie wirtschaftlich, sondern immer nur politisch-ideologisch begründet und konnte überhaupt nur über absurd hohe Subventionen in die Wege geleitet werden. Denn es sind ja nicht nur die garantierten Einspeisevergütungen, mit denen die Investition in eine unwirtschaftliche und absolut nicht konkurrenzfähige Technologie für die Investoren dennoch rentabel wurde, es ist zudem der sonst nicht erforderliche Um- und Ausbau der Stromnetze, samt einer immer aufwändigeren Regelungs- und Steuerungstechnik, es sind zudem auch die (wegen der Vorfahrt der Erneuerbaren) entstehenden Verluste an nicht genutzten Laufzeiten voll funktionsfähiger Kraftwerke, was durch direkte Entschädigungen und durch massive Abschreibungen sowohl auf den Strompreis als auch auf den Finanzbedarf des Staates durchschlägt. Dies wird die energie-intensiven Branchen vollständig aus Deutschland vertreiben oder in die Insolvenz stürzen. Der Gedanke, man könne ja da, wo es erforderlich ist, mit staatlichen Hilfen einspringen, und sowohl die privaten Haushalte bei der Energierechnung entlasten, wie auch die Chemie-Industrie, ist ja nicht mehr, als sich von der einen Tasche in die andere zu lügen. Die Energiekosten müssen bezahlt werden, und ob nun die Steuerlast wächst oder die Stromrechnung, spielt letztendlich keine Rolle: Deutschland sägt sich selbst den Ast ab, auf dem es sitzt. |
Dieser Abschnitt bezieht sich lediglich auf die Ampel-Ziele im Bereich der Energiewende und enthält auch nur eine Zusammenfassung der wirtschaftlichen Folgen. Die Details, die Fakten, die realistische Herleitung habe ich in diesem Buch natürlich auch dargestellt. Sie können das dort nachlesen, wie auch meine weiteren Prognosen, die bis ins vierte Regierungsjahr der Ampel reichen.
Es macht mich nicht stolz, rechtbehalten zu haben, sondern wütend, dass es den Vernünftigen im Lande nicht gelungen ist, diese Regierung zu verhinden, und, nachdem sie vereidigt worden ist, den Protest so laut anschwellen zu lassen, dass die verrücktesten Pläne vorsorglich in der Schublade geblieben wären.
Heute will ich noch einmal auf den Wahnsinn des von Habeck geforderten Industriestrompreises eingehen.
Die Fakten sehen heute so aus, dass die Energiekosten vor allem jene Bereiche der Wirtschaft zuerst aus dem Land oder in die Insolvenz treiben, deren Energiebedarf besonders hoch ist. Wenn Sie meiner Empfehlung gefolgt sind, den Text von Julian Reichelt auf NiUS.de zu lesen, dann dürften Ihnen folgende Sätze noch in Erinnerung sein:
In nur wenigen Monaten sind zwanzig Prozent der deutschen Industrieproduktion einfach verschwunden. Zwanzig Prozent! Der Niedergang beschleunigte sich exakt in dem Moment, als Robert Habeck den Aus-Knopf bei der Atomkraft drückte.
Nun soll die Katastrophe abgewendet werden, aber nicht mit den verfügbaren tauglichen Mitteln, nämlich der schnellstmöglichen Rückkehr zu einer zuverlässigen und kostengünstigen Form der Stromerzeugung und zu einer vollständigen Abkehr vom Irrweg der Dekarbonisierung, und das nicht nur in den Bereichen Heizung, Verkehr und Schwerindustrie, wobei der sofortige Verzicht auf staatliche Willkürmaßnahmen zur Verteuerung der Nutzung fossiler Energieträger ebenso dringend geboten wäre, wie alle denkbaren Anstrengungen zur Wiederinbetriebnahme noch betriebsfähiger Kernkraftwerke, zur Inbetriebnahme des verbliebenen Stranges der Nordstream 2 Pipeline, was ja von Russland angeboten wird, und der Einsatz beschleunigter Planungs- und Genehmigungsverfahren für weitere, neue Kernkraftwerke, gerne auch nach dem Dual-Fluid-Prinzip, was sogar unsere Endlagersorgen auflösen könnte.
Statt dieser Strategie, die unserer Wirtschaft – aber natürlich auch den Konsumenten – den Klotz der Energiekosten vom Bein nehmen würde, hat sich Herr Habeck eine Anleihe bei Baron von Münchhausen genommen und will sich am eigenen Schopf selbst aus dem Sumpf ziehen.
Schon Archimedes wusste vor mehr als zwei Jahrtausenden, dass es einen festen Punktes außerhalb des Systems bedarf, um die Welt aus den Angeln zu heben. Habeck hält dies offenbar für Blödsinn, sonst könnte er nicht einen Weg einschlagen wollen, der aus nichts als einer Brücke besteht, deren einer Pfeiler im grundlosem Morast der Energiekostenmisere mehr schwimmen, als stehen wird, währen der andere Pfeiler auf einer puren Fiktion gegründet wird, die mit den Kräften magischer Beschwörungen zur Materialisierung in der Realität gezwungen werden soll.
Was würden Sie von einem Bauern halten,
- der 50 Milchkühe im Stall stehen hat, die ihm pro Jahr 400.000 Liter Milch liefern, die er für rund 200.000 Euro an die Molkerei verkauft. 100.000 Euro muss er für Betriebskosten und Kraftfutter ausgeben, vom Gewinn gehen für das Finanzamt 25.000 Euro ab, und von den verbleibenden 75.000 Euro legt er 20.000 Euro für Reparaturen/Ersatzinvestitionen zurück, so dass ihm und seiner Familie noch 55.000 Euro zum Leben bleiben,
- wenn er – wie Habeck – aus unerklärlichen Gründen seinen Vertrag mit dem Futterlieferanten kündigt und dann einen neuen Lieferanten findet, dessen Preise deutlich höher sind, der auch nicht fähig ist, die notwendigen Mengen zu liefern, so dass er, bei gleichen Kosten nur 40 Milchkühe durchfüttern kann?
Ja, in diesem Beispiel tauchen sie wieder auf, jene 20 Prozent, um die die deutsche Industrieproduktion inzwischen geschrumpft ist.
40 Milchkühe liefern nur noch 320.000 Liter Milch, dafür zahlt die Molkerei nur noch 160.000 Euro. Nach Abzug der gestiegenen, und daher unveränderten Betriebs- und Futtermittelkosten, bleiben 60.000 Euro, davon nimmt das Finanzamt 15.000 Euro, bleiben 45.000 Euro, Rücklagen müssen weiterhin gebildet werden, wenn auch bei nur noch 40 Kühen nur noch 16.000 Euro. Zum Leben bleiben nur noch 29.000 Euro übrig. Damit stünde er eigentlich vor der Wahl, den Hof zu verkaufen und mit seiner vierköpfigen Familie ins Bürgergeld zu flüchten, oder, statt sich einen schlauen Lenz zu machen, weiter 365 Tage im Jahr von morgens 5 Uhr bis abends 19 Uhr weiter für 29.000 Euro zu schuften.
„Nein“, denkt sich unser Bauer, der ja von nichts anderem als „Hühner, Schweine, Kühemelken“ gekommen ist, „ich mache weiter. Die 40 Kühe werfen ja immer noch etwas ab, und ich kann ja weiterhin 55.000 Euro zum Leben haben, wenn ich nur jedes Jahr 26.000 Euro neue Schulden mache. Eher noch ein bisschen mehr, weil ich ja auch das Geld für die Zinsen und die Tilgung brauchen werde.
Also, was würden Sie von diesem Bauern halten, der nicht auf die Idee kommt, seine ursächliche Fehlentscheidung zu revidieren, nachdem er erkannt hat, dass er auf diesem Weg auf den Bankrott zusteuert, sondern sich mit Schuldenmachen über Wasser halten will?
Ach so, Sie sind Banker?
Dann ist das natürlich eine Spitzenidee. Der Bauernhof wird Ihnen in spätestens drei Jahren wie eine reife Frucht in den Schoß fallen. Der hat es doch nicht anders verdient, der Milchbauer.
Ja. So kann man das natürlich auch sehen.
Und was sagen Sie als Kuh dazu?
Aha. Es ist jetzt mehr Platz im Stall, das empfinden Sie als angenehm, da steigt die Wertschätzung für jede einzelne, hm, hm. Und so lange genug Futter in der Raufe ist, haben sie nichts dagegegen einzuwenden.
Bleibt noch der Junior,
der den Hof übernehmen soll, wenn der Alte in den Austrag geht. Wie sehen Sie das?
„Der spinnt, der Alte. Aber der ist auch so stur und unbelehrbar. Ich hab’s aufgegeben. Den Hof soll nehmen, wer will. Ich nicht. Und wenn’s ans Erben geht, werde ich das Erbe wohl ausschlagen müssen. Der Hof ist ja jetzt schon überschuldet. Ich gehe ins Ausland, bau mir selbst was auf. Das ist allemal besser, als hier sinnlos weiter zu schuften.“