Franziskus der Fehlbare

PaD 20 /2024 – Hier auch als PDF verfügbar: Pad 20 2024 Franziskus der Fehlbare

Wichtig zu wissen:

Das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes wird oft überinterpretiert. Unfehlbarkeit gilt für ihn nur, wenn er in seinem Amt als „Lehrer aller Christen“ eine Glaubens- oder Sittenfrage als endgültig entschieden verkündet. Nicht aber, wenn er im Vatikan ein Interview gibt oder auf X etwas twittert oder von seinen Gehilfen twittern lässt.

Der Papst ist da nicht besser dran als ein Schiedsrichter, der seine Tatsachenentscheidung ebenfalls – ggfs. nach Rückversicherung bei der höheren Instanz im Keller der Video-Exegeten –  ex cathedra auf dem Platz vor allen Spielern und Zuschauern als verbindlich zu verkünden hat. Was er hingegen dazu im Interview mit der Sportschau erzählt oder bei der Schiri-Zeitung postet, ist eine Meinung, aber keine unbestreitbare Tatsache.

Jorge Mario Bergoglio, alias Franziskus, meint:

„Klimawandel ist ein Weg in den Tod“, und, „Die globale Erwärmung ist alarmierend!“ (Link)

Ich muss gestehen, ich kenne Papst Franziskus nicht persönlich und sehe und höre von ihm auch nicht so viel im Fernsehen, aber  er ist Jahrgang 1936, also noch sechs Jahre älter als Joe Biden, so dass ich, wäre ich „Vatikan-Astrologe“, wahrscheinlich zu dem Schluss kommen würde: „Man darf bei ihm nicht mehr alles für bare Münze nehmen …“

Geistiger Führer Bill McGuire

Im oben verlinkten Beitrag wird angedeutet, die Klima-Panik des Papstes könne mit den kurz vorher erfolgten Äußerungen des britischen (Ex-?)Regierungsklimawissenschaftlers Bill McGuire in Zusammenhang stehen, der so weit gegangen ist, die weitgehende Ausmerzung der menschlichen Bevölkerung als den Königsweg zur Bekämpfung des Klimawandels vorzuschlagen und zu erklären, eine Pandemie mit einer sehr hohen Sterblichkeitsrate sei die einzige realistische Möglichkeit, einen katastrophalen Klimazusammenbruch zu vermeiden. 

Der ist nun deutlich jünger, außerdem Vulkanologe und bereits emeritiert, was gemeinhin auf eine Persönlichkeit hindeutet, die von ihrem Sachgebiet Ahnung hat und nun, im Ruhestand, den Mut hat, das zu sagen, was vorher um der Karriere Willen nicht ausgesprochen werden konnte.

Im Falle des Bill McGuire erscheint mir das aber als jene Ausnahme, die immer auftaucht, um die Regel zu bestätigen.

Alleine seine Idee, eine Seuche, an der ein Großteil der Menschheit zugrunde gehen muss, um den Klimawandel aufzuhalten, ist obskur, wenn nicht gar ein Indiz für eine spezielle Art von Okkultismus, in dem Menschenopfer gebracht werden müssen, um die Götter zu besänftigen.

Wikipedia, die noch nicht einmal den Geburtsort des mutmaßlichen Schotten benennt, lässt zumindest erahnen, wie McGuire zu seinem Erlösungswunsch per Seuche gekommen sein könnte.

 

Es gibt eine erste Rezension zu
„Wie der Phönix aus der Ampel“
als Text und als Video

Seitlich kollabierende Vulkane

Er hat sich ja primär mit geophysikalischen Gefahren beschäftigt, wie sie von Vulkanen grundsätzlich ausgehen, wobei sein Hauptaugenmerk auf Instabilitäten und dem „seitlichen Kollaps“ von Vulkanen gerichtet war. (Siehe hier)

Unglücklicherweise sind kollabierende Vulkane selten. Zuletzt gab es 2002 ein sehr kleines Ereignis dieser Art am Stromboli, davor – 1980 – den Teilkollaps des Mount St. Helens, und dann vor mehr als 300.000 Jahren den Teilkollaps des Mount Shasta in jener Gegend, die jetzt als Nordkalifornien bezeichnet wird.

Bei so wenig Studienmaterial kann der Wunsch übermächtig werden, vorhersagen zu können, wann und wo mit dem nächsten solchen Ereignis gerechnet werden kann. Es dürfte sich womöglich so zugetragen haben, dass Bill McGuire vom bevorstehenden Abschmelzen der Polkappen hörte, daraus folgerte, dass die Erdkruste unter den Polregionen dadurch entlastet werde, was dazu führt, dass der Druck aus dem Erdinneren die Kruste anhebt, bis sie bricht, was zu verheerenden Vulkanausbrüchen führen würde, mit der Verbesserung der Chance auf den seitlichen Kollaps, den er einerseits aus wissenschaftlichem Interesse herbeisehnt, andererseits als Mensch wegen der verheerenden Folgen fürchtet.

Wie gesagt, das ist meine Spekulation über die Motivation eine Katastrophe herannahen zu sehen und zugleich als Menschheitserlöser davor zu warnen und den Ausweg zu weisen.

Dass dieser Seuchen-Ausweg eine mindestens gleich große Katastrophe bedeuten würde, kann im Eifer des Gefechts und in der Glückseligkeit des „Heureka-Moments“ der Problemlösung leicht aus dem Betrachtungsfeld geraten sein. Aber, was einmal ausgesprochen wurde, kann ohne Gesichtsverlust nicht zurückgenommen werden, und so macht sich McGuire nun zum Paladin der Klimarettung und damit zum Verbündeten des WEF und der Bill und Melinda Gates Stiftung.

Es war übrigens mühsam, eine zweite Quelle für McGuires These von der Notwendigkeit der Ausmerzung der menschlichen Bevölkerung als einzig realistischen Weg zur Bewältigung des Klimawandels zu finden. Aber hier ist sie.

Dort wird auch darauf hingewiesen, dass die Überbevölkerungs-Theorie schon vom „Erfinder“ des Hockey-Sticks, Michael E. Mann, als Klimawandelsursache ins Feld geführt wurde. Dass er die Datenbasis für seinen Hockey-Stick-Alarmismus nicht öffentlich machen will, spricht dabei nicht unbedingt für seine Seriosität. Jedenfalls hält er die „Tragfähigkeit“ des Planeten bei ca. 1 Milliarde Menschen für bereits ausgereizt.

Zurück zum Stuhl Petri
(der nie darauf gesessen hat, das Katholische ist jünger als die Jünger)

Dem Pontifex Maximus sollte eigentlich bekannt sein, was mir und meinen Altersgenossen im Pflichtschulfach Religion vermittelt  wurde, dass Gott nämlich nach der Sintflut feierlich gelobte:

„Solange die Erde besteht, werden nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (1. Mose 8, 22).

Das kann man als eine weitreichende Bestandsgarantie für die Erde und das Leben darauf betrachten, weil sie eben nach der göttlichen Ausmerzung der Menschheit, bis auf Noah and his family, abgegeben wurde und der Menschheit die Sicherheit geben sollte, dass ihr Überleben auf einer funktionierenden Erde gewährleistet sei, dass man sich also eine Sorge weniger machen müsse.

Wenn sich der Papst jedoch, stellvertretend für uns alle, von einer tödlichen Katastrophe bedroht sieht, könnte man dies als Laie durchaus als Verdachtsfall der Blasphemie einstufen, da es ja der Mensch – Gottes Geschöpf – ist, dem es gelingen soll, mittels selbstgemachtem CO2 die göttliche Bestandsgarantie auszuhebeln. Das ist schon ein starkes Stück … Das sollte man als gläubiger Christ nicht glauben.

Allerdings wissen wir alle um die Verweltlichung der Kirche und darum, dass das geschriebene Wort nicht so wörtlich genommen werden soll, wie es in der Bibel steht, sondern dass es um den darin wohnenden Sinn geht, der sich uns Neuzeitlichen ohne ein Studium der Philosophie und der Religionswissenschaften gar nicht mehr erschließen kann, weil das damals andere Zeiten waren und die Wörter Bedeutungen hatten, die wir gar nicht mehr kennen, selbst dann, wenn es keine Übertragungs- und Übersetzungsfehler gegeben hätte.

Unter dieser Prämisse darf man dem Papst  dann durchaus auch mit ganz und gar profaner Wissenschaft kommen, die gerade zu den von McGuire angesprochenen Polkappen beruhigende Erkenntnisse bereithält.

Sie schmelzen nicht ab. Der Druck lässt nicht nach. Die Erdkruste wird nicht aufbrechen.

Antarktis:

Winterliche Meereisausdehnung

 Erholung des Meereises

Arktis:     

Meereismaximum 2024

Meereiseskapaden

Wenn der größtmögliche aller Brückenbauer dennoch versucht, eine Brücke von den alttestamentarischen Plagen in die Gegenwart zu schlagen, ohne dabei schon die apokalyptischen Reiter heraufziehen zu sehen, dies aber nicht mit einer besonderen Kollekte oder einer Neuauflage des bewährten Ablasshandels verbindet, also keine materiellen Interessen erkennen lässt, da führt die Frage nach der Motivation auf sonderbare Pfade.

Könnte es sein, dass Papst Franziskus sich bemüht, Greta Thunberg nachzueifern, sie eventuell sogar noch zu überholen, zumal sie ja von der semiprofanen Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt mit einer Prophetin verglichen wurde und der katholische Bischof von Berlin Gretas Freitagsdemos gar in den Rang des Einzugs Jesu in Jerusalem erhoben hat.

So schreibt man sich heute ins Buch der Geschichte ein.
Wäre eine Erklärung. Doch nichts Genaues weiß man nicht.


… und weil es uns so sehr gefreut hat, an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße an Sibylle und Werner.