Ein „Denk mal!“ errichten

Gedanken zum Jahreswechsel 2018/2019

 Ein  „Denk mal!“ errichten
Paukenschlag am Donnerstag No. 49 /2018  hier als PDF: Ein Denkmal errichten

DenkmĂ€ler, oder gerne auch Denkmale, wurden errichtet, um ĂŒber Jahre, Jahrzehnte, ja Jahrhunderte an Ereignisse oder Personen zu erinnern, von denen wesentliche Impulse fĂŒr die weitere Entwicklung ausgingen.

Das Denkmal ist immer zugleich auch Mahnmal, die Ermahnung, nicht zu vergessen und sich immer wieder zu vergegenwĂ€rtigen, aus welchen UrsprĂŒngen sich von da an die Vergangenheit bis in unsere Gegenwart entwickelte.

Vor dem Hintergrund der vielen DenkmĂ€ler aus der Vergangenheit nimmt sich die Denkmalskultur in der seit 1949 und insbesondere in der seit 1989/90 bestehenden Bundesrepublik Deutschland recht bescheiden aus. Nach den in den ersten Nachkriegsjahren ĂŒberall neu errichteten oder ergĂ€nzten Ehrenmalen fĂŒr die Gefallenen der beiden Weltkriege ist im Westen nicht mehr viel gekommen – und im Osten ist so mancher Marx und Lenin vom Sockel gehoben worden.

Man hat Orte des Nationalsozialistischen Verbrechens konserviert und im Herzen der Hauptstadt ein ganzes Feld mit liegenden Stelen installiert, aber sonst ist nichts weiter geschehen, was den vorbeikommenden Menschen ein „Denk doch mal!“ zuraunen wĂŒrde.

Willy Brandt steht in der Parteizentrale, sitzt auch leger im Stil moderner Innenstadtmöblierung in NĂŒrnberg, gegenĂŒber der HUK, auf einem Betonklotz, doch das war es schon so ziemlich. Helmut Kohls Kopf – der Rest  ist weg – ist vor dem Springer-Hochhaus in Berlin auf einen Sockel gesetzt worden.

Da raunt allerdings nichts dieses „Denk doch mal!“. Da ist in gefĂ€lliger Form das vorgeschriebene Budget fĂŒr die Kunst am Bau ausgegeben worden. Mehr nicht.

In unseren Tagen ist die Begegnung mit der RealitÀt, ob nun in Stein gehauen oder in Bronze gegossen, ob schneebedeckt, regennass, taubenbeschissen oder sonnenbestrahlt, allerdings lÀngst nicht mehr das Mittel der Wahl.

Viele von uns nehmen die Außenwelt an Bildschirmen unterschiedlicher GrĂ¶ĂŸe sehr viel lieber wahr als im direkten Blickkontakt mit dem Original. Schon, weil man das Original nicht heranzoomen oder wegklicken kann, sicherlich aber auch, weil das vom Server heruntergeladene Abbild vom Urheber der Abbildung in einer kĂŒnstlerischen Auseinandersetzung mit dem Objekt so ins Licht oder ins Unrecht gesetzt wurde, wie es uns in der peinlich-analogen RealitĂ€t erst recht nicht möglich ist.

Es wird viel darĂŒber spekuliert, welche Folgen das Eintauchen der Spezies Mensch in virtuelle digitale Welten fĂŒr das SelbstverstĂ€ndnis einerseits und die (Über-)LebensfĂ€higkeit andererseits  haben könnte.

Das Verschmelzen von Mensch und Maschine erscheint gar nicht mehr so fern. Arbeiter mit stĂ€hlernen Exoskeletten bewegen mit Hilfe pneumatischer oder hydraulischer Systeme tonnenschwere GegenstĂ€nde, Netzhautnachbildungen aus lichtempfindlichen Schichten sind mit dem Sehnerv verwachsen und liefern erste Bilder, von der QualitĂ€t her zwar kaum besser als die ersten Schwarzweiß-Fotografien des Monsieur Daguerre aus den 1830er Jahren, aber es sind Bilder, die Blinde wenigstens wieder ein bisschen sehend machen. Das Implantieren von Herzschrittmachern, ja sogar von ganzen Kunstherzen ist klinischer Alltag. KĂŒnstliche HĂŒft- und Kniegelenke sind neben Zahnprothesen und implantierten Kunstlinsen  weitere  Artikel aus dem Ersatzteilkatalog, derer sich bedienen kann, wem ein funktionierendes Gesundheitswesen und das nötige Geld zur VerfĂŒgung steht oder gestellt wird.

RFID-Chips, unter die Haut gepflanzt, sind bei grĂ¶ĂŸeren Nutztieren die Regel. Menschen haben allerdings auch damit begonnen, sich per AnnĂ€herung an einen RFID-EmpfĂ€nger zu identifizieren, womit sich verschlossene TĂŒren wie ein Sesam-öffne-Dich bewegen lassen und mit einer Handbewegung eine Rechnung beglichen werden kann.

Unsere Fortbewegung erfolgt ĂŒberwiegend unter Nutzung von Maschinen, die nicht nur, wie einst die Pferde, von alleine heim-, sondern auch jedes beliebige Ziel, das wir versteckten Mikrofonen zuflĂŒstern, zu finden in der Lage sind. Bald ganz ohne menschlichen Eingriff.

MenschheitstrĂ€ume werden wahr. Wir ĂŒberwinden Schritt fĂŒr Schritt die uns von der Natur gesetzten Grenzen und gewinnen immer neue FĂ€higkeiten, die es uns sogar ermöglichen, aus tausenden von Kilometern Entfernung unsere Feinde auszuspĂ€hen und sie gegebenenfalls mit den Waffen der Drohne zu vernichten.

Zudem ĂŒberwinden wir die Grenzen der uns gesetzten Lebenszeit. Viele Krankheiten, die frĂŒher unweigerlich zum Tode fĂŒhrten, können geheilt oder zumindest aufgehalten werden. Viele Verletzungen, die frĂŒher unweigerlich den Tod zur Folge hatten, können repariert oder zumindest durch kĂŒnstliche Hilfsmittel so gelindert werden, dass sogar Unterschenkelamputierte mit großem Geschick an WettlĂ€ufen teilnehmen können.

Wer sich vernĂŒnftig ernĂ€hren kann und mit seinem Körper nur wenig Schindluder treibt, hat heute gute Aussichten, 90 Jahre und Ă€lter zu werden.

 

Es sind auf dieser Welt ZustĂ€nde und VerhĂ€ltnisse geschaffen worden, die einen großen Teil unseres alltĂ€glichen Lebens fĂŒr die Menschen von vor nur hundert Jahren als pure Science Fiction, Spinnereien, Unmöglichkeiten hĂ€tten erscheinen lassen.

In einer wahren Explosion der wissenschaftlichen Erkenntnisse und Anwendungsmöglichkeiten wurde die Menschheit aus einer Welt des Offensichtlichen herausgerissen und in eine Welt des UnerklÀrlichen versetzt.

Wenn ich jetzt von mir spreche, dann im Grunde nur, um Sie zu animieren, sich einen Überblick ĂŒber den Teil der Welt zu schaffen, den Sie noch erklĂ€ren können.

Wenn ich auch selbst keine der modernen Programmiersprachen mehr beherrsche, habe ich doch die GrundzĂŒge der Logik des Programmierens verinnerlicht. Wer mit maschinennahen Sprachen begonnen hat, also noch die Zeilen eines Assembler-Programmes syntaxrichtig zu fĂŒllen hatte, um dann COBOL zu lernen und danach auf dem C64 in Basic aktiv war, wer am Entwurf von Datenbanken mitgewirkt hat, weiß ungefĂ€hr noch, worauf es ankommt.

Hardwareseitig wird es schwieriger. Wie eine Festplatte funktioniert, das habe ich noch mitbekommen, wie ein Flash-Speicher funktioniert, was sich im Inneren eines USB-Sticks abspielt: Keine Ahnung. Auch die gesamte Hardware-Architektur vom Motherboard ĂŒber Grafikkarten usw., das sind fĂŒr mich nichts anderes als Bauklötze, die in der richtigen Reihenfolge zusammengestellt werden mĂŒssen. Eine alte Bildröhre habe ich noch verstanden. Wie die Pixel in LED-Bildschirmen angesteuert werden können, ist mir auf meinem Wissenstand unerklĂ€rlich.

Was Funkanwendungen betrifft, kann ich noch grob erlĂ€utern, auf welche Weise Signale codiert und dekodiert werden, habe von Röhren ausgehend und spĂ€ter auf Transistoren ĂŒbertragen auch halbwegs eine Ahnung, auf welche Weise die VerstĂ€rkung des Empfangssignals erfolgt, bin aber in allen Fragen, die sich direkt auf die heute ĂŒbliche Hochfrequenztechnik beziehen, schon wieder ĂŒberfordert. Wie das Mobilfunknetz aufgebaut ist und funktioniert könnte ich auch noch ziemlich detailliert erklĂ€ren.

Fragen der Teilchenphysik interessieren mich, aber nach welchem Prinzip ein Quantencomputer arbeiten soll, erschließt sich mir absolut nicht.

Den Geistesblitz Wernher von Brauns bezĂŒglich der Raketengleichung konnte ich nachvollziehen als ich erstmals davon gelesen habe. Welche Techniken  jedoch erforderlich sind, damit hyperschallschnelle Raketen anfliegenden gegnerischen Abwehrraketen ausweichen und dennoch prĂ€zise das vorgesehene Ziel treffen können, ist mir ein RĂ€tsel.

Die Computertomografie als bildgebendes Verfahren und die dafĂŒr erforderliche Rechenleistung  um zu 3-D-Modellen des Körperinneren zu gelangen, gehört bei mir zu jenen Dingen, deren Funktionsweise ich noch zu erahnen glaube, wĂŒrde allerdings nicht den Mut aufbringen, dazu eine öffentliche ErklĂ€rung abzugeben.

Computergesteuerte Werkzeugmaschinen und ganze Roboterstraßen sind wieder einfachere Projekte, vielleicht sogar mit einem dominierenden Anteil feinmechanischer KĂŒnste.

Das Utah Data Center der NSA in Bluffdale in der NĂ€he von Salt Lake City ĂŒbersteigt mein Vorstellungsvermögen jedoch wieder bei Weitem. Da sind nicht nur die gigantischen Zahlen zum Stromverbrauch (65 Megawatt) und zum KĂŒhlwasserbedarf (270.000 Liter pro Stunde), es sind vor allem die Distanzen. Wo Server eine FlĂ€che von 150.000 Quadratmetern belegen wird die Synchronisation schwierig. Mehr als Lichtgeschwindigkeit steht zwischen diesen Severn nicht zur VerfĂŒgung. Bei einer Taktung mit 3 Gigahertz hat ein Takt noch rund 10 Zentimeter LeitungslĂ€nge zur VerfĂŒgung. Jeder Meter Distanz wird zu einem Problem – es sei denn, die Architektur der gesamten Anlage ist auf eine fĂŒr mich unerklĂ€rliche Weise optimiert.

Eine Mondlandung erscheint mir dagegen (theoretisch) wieder als einfache Aufgabe, vorausgesetzt, es sind keine Astronauten an Bord. Vermutlich hÀtte schon Galilei die Raketenbahn zumindest grob berechnen können.

Was den Bereich Chemie betrifft, habe ich grundsĂ€tzlich keine Ahnung, da ist auch vom Schulwissen nichts Nennenswertes mehr ĂŒbrig.

Gentechnik, ja, ich weiß, ganz grob, was da manipuliert wird – aber fragen Sie mich nicht, wie. Wie funktioniert eine Genschere? Wie kann man ein Enzym dazu bringen, an einer ganz bestimmten  Stelle des Genoms ein StĂŒck herauszuschneiden, wie fĂŒgt man Gensequenzen in ein bestehendes Genom ein? Nichts. Da fehlt es mir.

KĂŒnstliche Intelligenz? Ich bin weiterhin ĂŒberzeugt, dass man bestimmte „mentale“ FĂ€higkeiten, wie das Erkennen von Gesichtern, oder die Beherrschung des Schachspiels oder die Vorhersage einer Schwangerschaft aufgrund der bei Amazon gespeicherten Daten einer Kundin nicht als Intelligenz bezeichnen kann, weil Intelligenz Bewusstsein und Willen voraussetzt. Was jedoch auf diesem Gebiet möglich ist, und das selbstfahrende Auto gehört da wieder zu den einfacheren Übungen, weil die Aufgabe durch eine endliche Zahl von Rahmenbedingungen definiert ist, das ist erstaunlich und fĂŒr mich auch nicht mehr konkret nachvollziehbar.

Wo nun Politiker, die von der wissenschaftlich-technischen Entwicklung kaum mehr Ahnung haben als der DurchschnittsbĂŒrger, weshalb deren Zielsetzungen nur aus dem Kreis der zugelassenen Lobbyisten kommen können – und dies in der gebotenen Vereinfachung unter Verschweigen von Risiken fĂŒr die Bevölkerung und unter Verschweigen der materiellen Interessen ihrer Auftraggeber, ist es – egal welche Partei gerade regiert – geradezu fahrlĂ€ssig, unser aller Schicksal, letztlich das Schicksal der Welt, in die HĂ€nde solcher Dilettanten zu legen.

Denk mal!

Die ersten Reaktionen auf diesen Gedanken werden alle negativ und ablehnend ausfallen:

Wir haben doch keine anderen.
Wie soll das denn gehen?
Bis jetzt ist ja immer noch alles gutgegangen.
Nee, dafĂŒr hab ich keine Zeit!
Schön wĂ€r’s. Aber 


Das ist immer so. Der Mensch ist Ă€nderungsscheu und zieht das Gewohnte, auch wenn es noch so unbequem ist, dem Unbekannten vor. Von daher kommen immer erst alle Argumente, die man fĂŒr eine solche Situation parat hat, sogar, wenn man noch nie darĂŒber nachgedacht hat.

Man sollte sich damit nicht zufrieden geben. Da steckt noch sehr viel mehr im Raum zwischen den beiden Ohren. Um das herauszulocken, wurde unter anderem das Prinzip des Brainstormings entwickelt. Leider wird es meist dilettantisch oder vollkommen falsch angewendet und fĂŒhrt daher in der Regel zur BestĂ€tigung bereits feststehender Absichten, aber nicht oder nur ganz selten zu wirklich neuen Ideen.

Denk mal! Das heißt auch: Nimm dir mal Zeit!

Kaum etwas ist wichtiger, als sich fĂŒr eine Aufgabe die notwendige Zeit einzurĂ€umen. Und wenn die Aufgabe groß ist, dann ist es nĂŒtzlich und sinnvoll, sie in mehrere Teilaufgaben zu zerlegen, und sich dafĂŒr die notwendige Zeit einzurĂ€umen.

Sich an den KĂŒchentisch zu setzen, mit Block und Bleistift, und sich vorzunehmen, von jetzt an fĂŒr die nĂ€chsten zwei Stunden ĂŒber eine bestimmte Problemstellung nachzudenken: Das ist der erste Schritt zur Lösung!

Nach einer halben Stunde abzubrechen, weil es ja eh nichts bringt, ist die GewĂ€hr dafĂŒr, wirklich nicht weiterzukommen.

Sich eine Zeit setzen, ist das eine. Diese Zeit wirklich sinnvoll nutzen zu wollen, ist das andere. Beides zusammen bringt den Erfolg. Sich selbst zu sagen: Das ist meine Zeit, und die will ich nutzen, um den Ursachen des Problems auf die Spur zu kommen, ist eine gute Motivation. Zudem strukturiert es die verfĂŒgbare Zeit. Alles andere ist entweder vorher oder nachher dran. Auch sich dessen bewusst zu werden, trĂ€gt dazu bei, frei zu werden, fĂŒr das wirkliche Nachdenken.

Es gibt Menschen, die grundsĂ€tzlich anders gestrickt sind. Die haben urplötzlich eine Eingebung, eine Idee, vielleicht auch nur eine Fragestellung, und wenn es ihr Alltag erlaubt, dann bohren sie sich unmittelbar hinein, vergessen dabei alles um sich herum und kommen mit dem Kopf erst wieder in die RealitĂ€t zurĂŒck, wenn sie zu einem „Punkt“ gelangt sind. Ob es schon der Schlusspunkt ist, oder nur ein Meilenstein auf dem Weg zur Lösung, ist dabei nicht so wichtig. Man sagt, solche Menschen gehen in den Flow. Das ist ein bewundernswerte Gabe, die jedoch mit dem vorher genannten Rezept, sich eine Aufgabe stellen und sich dafĂŒr Zeit einrĂ€umen, zumindest ein StĂŒck weit nachgeahmt werden kann, möglicherweise aber tatsĂ€chlich ganz gewollt in diesen Flow fĂŒhrt.

 

Wir denken zu wenig.

99 Prozent der Interaktion mit unserer Umwelt ist reaktiv und in aller Regel nur reproduktiv. Die schöne neue Welt umgibt uns wie ein Garten Eden. Statt aber Äpfel vom Baum der Erkenntnis zu pflĂŒcken, halten wir uns an das Gebot und nĂ€hren uns ausschließlich von dem, was uns wohlfeil dargeboten wird.

Das Gute daran, wir mĂŒssen uns nicht anstrengen. Alles funktioniert auf eingeschliffenen Bahnen, und selbst der Rundum-sorglos Abenteuer-Urlaub verspricht uns ein Erlebnis, das aber keines ist, sondern eine geplante Abfolge von Inszenierungen, in denen wir uns ebenso sicher fĂŒhlen, wie bei der Fahrt auf dem Kinderkarussell.

Nicht die ersten Strahlen der Sonne oder das KrĂ€hen des Hahnes wecken uns am Morgen, sondern ein „GerĂ€t“. Aus der Dusche kommt warmes Wasser. Die Kaffeemaschinen spuckt den Muntermacher aus. Der Fahrstuhl enthebt uns der Tatsache, den Höhenunterschied zwischen Wohnetage und Straße wahrnehmen zu mĂŒssen. Bus, Straßen- oder U-Bahn entheben uns der Notwendigkeit uns einen Weg suchen und bahnen zu mĂŒssen. Der Weg zum Arbeitsplatz ist immer der gleiche, das Kantinenessen auch, am Feierabend das Ganze rĂŒckwĂ€rts. Statt Kaffee jetzt eher das Feierabendbier. Couch und Glotze oder raus in die Kneipe? Beides unterscheidet sich kaum. Es ist das ewig Gleiche. Die gleichen Leute begrĂŒĂŸen uns am Bildschirm und die gleichen Leute treffen sich zur gleichen Zeit in der Kneipe. Was die Leute im Fernsehen sagen, wissen wir im Voraus, worĂŒber die Bekannten in der Kneipe sprechen werden, wissen wir auch. Es ist das Eintauchen in die MĂŒhelosigkeit des Gewohnten.

Zu den Nachrichten, die uns erreichen, glauben wir, eine Meinung zu haben. Wir glauben das, weil wir uns nie die MĂŒhe machen, uns eine eigene Meinung zu bilden. Dazu mĂŒsste man nĂ€mlich denken. Man mĂŒsste die Fragen stellen, die von den Nachrichtensprechern und Kommentatoren, auch von den Zeitungsschreibern nicht gestellt werden. Man mĂŒsste sich fragen, was an der Nachricht gefehlt hat, oder, was an der Nachricht nicht stimmen kann. Man mĂŒsste denken.

Denken kostet Zeit. Zeit haben wir nicht. Außerdem kommt ja sowieso nichts dabei raus, und wenn doch, dann nĂŒtzt es auch nichts. Die Welt ist nun mal so, wie sie ist. Was soll ich denn daran Ă€ndern können?

 

Wir denken zu wenig.

Wie schnell sind wir dabei, zu sagen: Die Welt ist nun mal so, wie sie ist.

Und wie wenig könnten wir erzÀhlen, wenn uns jemand fragt: Ja, wie ist sie denn, die Welt?

Wer kommt da ĂŒber zwei, drei SĂ€tze hinaus, ohne sich irgendwie blöd vorzukommen, weil doch alle wissen, wie die Welt ist – und weil es doch alle anderen ebenfalls nicht erklĂ€ren könnten.

Ja. Die Welt ist komplex.

Wer die Welt aus der Perspektive des Maulwurfs betrachtet, der beim Ausschachten seiner GÀnge einmal kurz den Kopf an die frische Luft hÀlt, dem ist sie so ungeheuerlich fremd, dass er lieber gleich wieder abtaucht, dahin, wo er sich auskennt.

Niemand zwingt dich, den Maulwurf zu spielen!

Wie wĂ€re es, einmal in die Rolle der streunenden Katze zu schlĂŒpfen, die jeden Quadratmeter ihres Reviers kennt, die weiß, wo sie sich rĂ€keln kann, wenn die Sonne scheint, wo sie Unterschlupf findet, wenn der Regen peitscht, wo es MĂ€use gibt, wo ein Futternapf steht, wo sie hartes Gras findet, wenn sie es braucht, um den Magen auszuputzen, die weiß, wo welcher Hund zuhause ist, und welchem Menschen sie aus dem Weg zu gehen hat, weil der immer gleich zum Stein greift und ihn nach ihr wirft.

Sich so weit herauszuwagen, aus der Sicherheit des Wohnzimmers, gibt schon einen deutlich besseren Eindruck von der Welt – und ich wette, jede Katze könnte, wĂ€re sie des Sprechens mĂ€chtig, sehr genau erzĂ€hlen, wie ihre Welt ist.

Nehmen Sie als nĂ€chstes den Adler und denken Sie ein StĂŒck weit weiter.

 

Die KomplexitÀt der Welt nimmt ab, wenn man sie von oben her betrachtet. Top down, statt bottom up!

Alle Jahre wieder veröffentlicht Forbes eine Liste der reichsten Menschen auf dieser Welt.

Man muss sich nicht alle merken, sich nicht mit allen beschĂ€ftigen, aber wie wĂ€re es damit, einmal die fĂŒnf reichsten Deutschen nĂ€her zu betrachten. Herauszufinden, womit sie oder ihre Vorfahren reich geworden sind, womit sie jetzt reicher werden und dann bei jedem Gesetzesvorschlag der von der EU und/oder vom Bundestag verabschiedet werden soll, die eine einzige Frage zu stellen: Wem unter diesen FĂŒnfen nĂŒtzt dieses Gesetz am meisten?

Wenn Sie sich dieser Aufgabe ein Jahr lang gestellt haben, und sich immer wieder ausreichend Zeit gegeben haben, werden Sie mĂŒhelos eine ganze Stunde aus dem Stegreif darĂŒber sprechen können, wie diese Welt funktioniert.

Es kann sein, dass Sie dann nicht mehr neutral und ruhig darĂŒber sprechen können, es kann sein, dass Ihnen die Zornesröte ins Gesicht schießt, aber Sie werden wissen, wovon Sie sprechen und Sie werden ĂŒberzeugend sein.

Hören Sie einfach auf, aus der Maulwurfs- oder Froschperspektive auf die Welt zu blicken. Nehmen Sie jenen Blick an, den auch die ganz Großen auf diese Welt haben, aber nehmen Sie nicht deren Gesinnung an.

Es gilt, die Berge der Hochmut und Arroganz einzuebnen, Berge, wo es in den Unternehmen heißt, der Mensch finge erst beim Abteilungsleiter oder beim Prokuristen an, Berge, wo es in den AufsichtsrĂ€ten heißt, der Mensch finge erst, wenn ĂŒberhaupt, beim Vorstandsvorsitzenden an.

Alle diese Mega-Geld-Maschinen haben nur einen einzigen Zweck, nĂ€mlich ihre großen EigentĂŒmer immer noch reicher zu machen, bis dem letzten von ihnen die ganze Welt gehört.

Ihr Geld lĂ€sst die Politik nach ihrer Pfeife tanzen, und wo die Politik nicht passt, wird sie ausgeschaltet: AbgewĂ€hlt, wo das möglich ist – physisch vernichtet, wo es nötig ist.

Politiker in fĂŒhrenden Positionen sind entweder korrupt oder zu naiv, um das Spiel zu verstehen, das mit ihnen gespielt wird, obwohl viele von den Naiven ungeheuer raffiniert sind, aber eben nicht raffiniert genug, um gegen die Think-Tanks der Superreichen anzukommen.

 

Ist es also wirklich nicht zu Àndern?

Es gibt sicherlich eine Million und mehr Argumente, die – aus der Maulwurfsperspektive – eindeutig dafĂŒr sprechen, dass nichts, aber auch gar nichts zu Ă€ndern ist. Dass man fein in seinen unterirdischen GĂ€ngen bleiben soll, den Kopf möglichst nie herausstrecken, und dass man eben, wenn die großen Elefanten den Bau zertrampelt haben, einfach wieder neu anfangen muss und sich freuen, dass man diesmal noch ĂŒberlebt hat.

Auf der anderen Seite gibt es sehr viel weniger Argumente. Es sind auch weniger Argumente als Verweise auf GesetzmĂ€ĂŸigkeiten, die in unserer Welt fĂŒr alles gelten, was existiert. Es ist lange her, dass ich diese Gesetze schon einmal veröffentlicht habe – und daher an der Zeit, mich zu wiederholen.

 

Die falschen SchlĂŒsse und ungeschriebene Gesetze

Ist es unweigerlich so, dass der Starke den Schwachen, der Reiche den Armen seinen Willen aufzwingt? Hat der Mensch nur die Wahl, entweder selbst immer stĂ€rker und reicher – oder zwangslĂ€ufig immer schwĂ€cher und Ă€rmer zu werden? Es scheint so.

Die Geschichte wird nach wie vor als Geschichte der Kriege und Siege geschrieben. Reiche sind immer noch grundsÀtzlich im Recht, und wenn ausnahmsweise einmal nicht, dann bekommen sie wenigstens eher und mehr Recht, als andere.

„Wer da hat, dem wird gegeben“, sagt die Bibel, und fĂ€hrt fort, „und wer da nicht hat, dem wird das, was er hat, genommen.“

Ist es nicht vermessen, diesen abschließenden Glaubenssatz in Frage stellen zu wollen? Vielleicht.

Versuchen wir es trotzdem. Der Dauerhaftigkeit einmal gelegter gesellschaftlicher Strukturen, der scheinbar unbesiegbaren Macht der Reichen und der scheinbar unausrottbaren AggressivitĂ€t grĂ¶ĂŸerer Vermögen stehen im wesentlichen drei PhĂ€nomene gegenĂŒber, die man bei nĂ€herem Hinsehen als GesetzmĂ€ĂŸigkeiten erkennt.  Es sind dies:

  • das Gesetz der optimalen GrĂ¶ĂŸe,
  • das Gesetz der optimalen Reproduktionsrate und
  • das Gesetz der optimalen strategischen Anpassung.

Diese GesetzmĂ€ĂŸigkeiten wirken bestĂ€ndig auf die VerĂ€nderung bestehender und die Herstellung neuer  Gleichgewichte hin. Wer die optimale GrĂ¶ĂŸe ĂŒberschreitet, leitet den eigenen Zerfall ein, wer die optimale Reproduktionsrate verfehlt, gleich in welche Richtung, stirbt aus, wer sich den Anforderungen der optimalen strategischen Anpassung widersetzt, zerbricht.

 

Das Gesetz der optimalen GrĂ¶ĂŸe

Auf dieser Welt gibt es glĂŒcklicherweise noch andere GesetzmĂ€ĂŸigkeiten, als die stete Wiederkehr des Faustrechts. Es gibt zum Beispiel eine „evolutionĂ€re“ GesetzmĂ€ĂŸigkeit, nach der sich die Höhe von Bergen ebenso wie die Zahl der Bakterien in einer Petrischale, die Zahl der BĂ€ume pro Hektar Wald ebenso wie das maximale Maß der Macht der MĂ€chtigsten bestimmen lĂ€sst.

Diese GesetzmĂ€ĂŸigkeit bezieht sich auf das VerhĂ€ltnis zwischen Last und TrĂ€ger, zwischen der „MĂ€chtigkeit“  des akkumulierten Vermögens des  Untersuchungsgegenstandes  und der MĂ€chtigkeit der Strukturen, die ihn tragen, sowie der Geschwindigkeit, in der sich die Assimilation zwischen dem Untersuchungsgegenstand und den tragenden Strukturen in beiden Richtungen vollzieht.


Zur Verdeutlichung ein Beispiel aus der Natur: Ein einzelner Baum hat sein optimale GrĂ¶ĂŸe dann erreicht, wenn der von seinen Wurzeln erreichbare Boden ausgezehrt ist, aber der Zuwachs an Boden, den er durch die Verrottung der von ihm abfallenden BlĂ€tter und Äste selbst hervorruft, ausreicht, seine vitalen Funktionen – ohne weiteres Volumenwachstum – zu erhalten.

Die optimale GrĂ¶ĂŸe ist also dann erreicht, wenn die StabilitĂ€t der Umwelt des Untersuchungsgegenstandes davon abhĂ€ngt,  dass dieser im Kreislauf der VerĂ€nderung – wie eine stehende Welle am Wehr – ebenso viel an seine Umwelt abgibt, wie er davon aufnimmt, sich also neutral verhĂ€lt.

Nimmt er mehr in Anspruch, bricht erst seine Umwelt, die Basis seiner Existenz zusammen, dann er selbst. Die Umwelt kann sich mittelfristig regenerieren, weil die gesamte, im Laufe der Jahrzehnte im Baum konzentrierte Materie, ĂŒber vielstufige Assimilationsprozesse an die Umwelt zurĂŒckfĂ€llt.

Diese Regel gilt fĂŒr jede Organisationsform materieller Existenz, nicht nur fĂŒr Lebewesen. Berge, die sich aufgrund tektonischer oder vulkanischer KrĂ€fte auftĂŒrmen, ĂŒben irgendwann aufgrund ihrer schieren Masse einen solchen Druck auf die Erdkruste aus, dass sie wieder darin versinken. Planeten, die ihre Masse durch das „Einsammeln“ kleinerer Himmelskörper zu stark vergrĂ¶ĂŸern, werden aus ihrer Umlaufbahn geworfen. Ein einheitlich organisierter Wirtschaftsraum hat seine optimale MĂ€chtigkeit dann ĂŒberschritten, wenn er in einer Situation weltweiter Knappheit dauerhaft mehr importiert, als er exportiert.

Der Zusammenbruch wegen Überschreitens der optimalen GrĂ¶ĂŸe erfolgt nicht unmittelbar, genau wie ein hundertjĂ€hriger Baum nicht an dem Tag umstĂŒrzt, an dem er den Anfangsbestand an NĂ€hrstoffen aufgezehrt hat, ohne rechtzeitig das Gleichgewicht von Verbrauch und RĂŒckfĂŒhrung herzustellen. So ein Baum ist schließlich eine stabile Struktur. Aber wenn es ihm nicht gelingt, mit seinem Umfeld in ein neutrales Gleichgewicht zu gelangen, werden Jahr fĂŒr Jahr die Folgen der Unterversorgung deutlicher. Er selbst wird geschwĂ€cht und anfĂ€llig fĂŒr Krankheiten und Parasiten, aber auch das Leben in seinem Umfeld verarmt zusehends, das Unterholz geht zurĂŒck, selbst fĂŒr Farne und GrĂ€ser wird das NĂ€hrstoffangebot zu knapp, der Boden verliert mehr und mehr an QualitĂ€t, die FĂ€higkeit, Regenwasser zu  speichern nimmt ab, der gefrĂ€ĂŸige Riese stirbt jeden Tag ein StĂŒck mehr – und irgendwann wirft der Wind ihn um.

Zweifellos hat ein Staat mehr Möglichkeiten, ĂŒber seine optimale GrĂ¶ĂŸe hinauszuwachsen, als ein an seinen Standort gebundener Baum. Doch selbst der Versuch, mit dem Einsatz militĂ€rischer Kraft den einseitigen Strom der Importe aufrecht zu erhalten, vermindert wegen der dafĂŒr erforderlichen Erhöhung des Energiebedarfs nur die insgesamt verfĂŒgbaren Ressourcen – und beschleunigt damit den Niedergang. Große parasitĂ€re Reiche zerfallen zwangslĂ€ufig, weil die MĂ€chtigkeit, die sie erreichen, wenn ihr Wachstum ĂŒber die optimale GrĂ¶ĂŸe hinausgeht, die sie tragenden Strukturen zermalmt.

Zweifellos sind die so genannten „Global Player“ unter den Unternehmen in der Lage, ĂŒber lange Jahre immer andere Weltgegenden zu schröpfen. Doch sie brauchen, um Profite zu machen, eben nicht nur Gebiete, in denen sich Menschen und natĂŒrliche Ressourcen möglichst kostenlos ausbeuten lassen, sie brauchen auf der anderen Seite auch die Konsumenten, welche die billig erzeugten Produkte zu guten Preisen (und mit gutem Geld – nicht mit Dollars aus der Druckerpresse) kaufen.

„Konsumenten“ und „ArbeitskrĂ€fte“ sind aber zu einem sehr hohen Prozentsatz nur zwei unterschiedliche Bezeichnungen fĂŒr die gleichen Menschen, die gegen Lohn arbeiten, um ihren eigenen Bedarf und den Bedarf ihrer Angehörigen zu decken – und die können eben nicht gleichzeitig zu Höchstpreisen konsumieren und zu Hungerlöhnen arbeiten. 

Zweifellos fĂŒhren auch die Zusammenballungen von Reichtum in elitĂ€ren Siedlungsgebieten zu Problemen. Hektargroße GrundstĂŒcke und die Notwendigkeit, den dort verborgenen Besitz zu schĂŒtzen, fĂŒhren zum Ausschluss des normalen Lebens. Was Howard Hughes im Extrem vorexerziert hat, ist im Ansatz das Schicksal aller Villenvorortbewohner, nĂ€mlich die selbst gewĂ€hlte Gefangenschaft im verhassten goldenen KĂ€fig, dessen TĂŒr von der Verlustangst so fest verschlossen ist, dass kaum noch Sauerstoff hineindringt. Neid und Misstrauen zerstören zudem mit der Zeit alle familiĂ€ren Bande, bis nur noch der Wunsch zu erben ĂŒbrig ist und alle Skrupel ĂŒberwindet.

Und im kleinen privaten Haushalt? Nun, der kleine private Haushalt mĂŒsste erst noch wachsen, er mĂŒsste zum großen privaten Haushalt werden und sich der Zusammenrottung im Villenvorort anschließen, um in Gefahr zu geraten, die optimale GrĂ¶ĂŸe zu ĂŒberschreiten.

So wie sich Tausende von Jungpflanzen in einer Baumschule gegenseitig weder NĂ€hrstoffe noch Licht und Wasser wegnehmen, können Tausende kleiner privater Haushalte friedlich nebeneinander existieren, solange von keinem die Grenze des friedlichen Eigentums ĂŒberschritten wird.

 

 

 

Das Gesetz der optimalen Reproduktionsrate

Viele Hunde sind des Hasen Tod. Ist der Hase aber tot, verhungern die Hunde. Das Interesse der Hunde muss also eigentlich darin bestehen, entweder sich selbst nur so weit zu reproduzieren, dass stets genĂŒgend Hasen fĂŒr alle Hunde da sind, oder die Bedingungen fĂŒr die Reproduktion der Hasen so zu gestalten, dass die Vermehrung der Hasen mit der Vermehrung der Hunde schritthalten kann.

TatsĂ€chlicher Reichtum entsteht ausschließlich durch die Arbeit von Menschen und er kann nur durch die Arbeit von Menschen erhalten werden. Mit tatsĂ€chlichem Reichtum kann aber nicht Geld gemeint sein.  Geld ist eine Fiktion, die immer nur so lange funktioniert, wie es Menschen gibt, welche die von ihnen geschaffenen Werte  gegen Geld eintauschen. Kein Reicher kann fĂŒr sich alleine nur von seinem Geld existieren. Zu viele Ausbeuter ruinieren den Bestand der Auszubeutenden. Die großen historischen Revolutionen in Frankreich und in Russland waren direkte Folgen eines Verstoßes gegen das Gesetz der optimalen Reproduktionsrate.

Das Gesetz der optimalen Reproduktionsrate ist aber ebenfalls viel universeller, als es der erste Anschein ahnen lĂ€sst. Einerseits schließt es nĂ€mlich eine GesetzmĂ€ĂŸigkeit der optimalen Lebensdauer ein, andererseits gilt es nicht nur fĂŒr belebte, sondern fĂŒr alle Formen der Materie, insbesondere aber fĂŒr die Erzeugnisse der industriellen Produktion.

Der Aspekt der optimalen Lebensdauer innerhalb dieses Gesetzes besagt, dass ein durchschnittliches Leben umso lĂ€nger sein kann, je geringer die Reproduktionsrate ausfĂ€llt, und dass ein durchschnittliches Leben umso kĂŒrzer sein muss, je grĂ¶ĂŸer die Reproduktionsrate ist. Diese GesetzmĂ€ĂŸigkeit gilt ebenso fĂŒr Organisationen, deren Existenzzweck die Herstellung von Reproduktionen ist.

Ein Unternehmen, das KĂŒchenherde nach einem einmal konstruierten Modell konkurrenzlos herstellt, sie also bestĂ€ndig reproduziert, wird umso lĂ€nger existieren können, je weniger Herde es pro Periode erzeugt. Erzeugt es den gesamten Bedarf an KĂŒchenherden innerhalb einer einzigen Periode, ist es anschließend nahezu ĂŒberflĂŒssig, es sei denn  die Lebensdauer der KĂŒchenherde ist so kurz, dass sie bereits nach einer Periode vollstĂ€ndig ersetzt werden mĂŒssen. Mit jedem aufkommenden Wettbewerber und dessen zusĂ€tzlichem Angebot verschĂ€rft sich die Situation.

Bei vielen Produkten der elektronischen Industrie ist der Zustand, in dem Produktentwicklungszyklen und Produktlebensdauer ungefĂ€hr gleich lang sind, lĂ€ngst erreicht. Die Industrie lebt nur noch, weil es ihr gelingt,  immer schneller immer neuen, glĂ€nzenden Schrott herzustellen, der pĂŒnktlich zum Erscheinen der nĂ€chsten Hardwaregeneration oder Softwareversion seinen Wert nahezu vollstĂ€ndig  verliert, also ersetzt werden muss.

NatĂŒrlich gelten diese Regeln nicht nur fĂŒr das einzelne Produkt oder Unternehmen, sondern – sogar noch stĂ€rker – fĂŒr ganze Branchen. Deshalb ist das einzelne Unternehmen, will es im Wettbewerb ĂŒberleben, gezwungen, möglichst schnell möglichst große Mengen möglichst schnell veraltender Produkte zu erzeugen und damit die MarktfĂŒhrerschaft zu erringen, in der trĂŒgerischen Hoffnung von da an in Ruhe arbeiten und zu kleineren Reproduktionsraten zurĂŒckkehren zu können.

Der zwingend erforderliche Partner jeder reproduzierenden Organisation, der Endkunde, kann dieses Spiel aber aus mehreren GrĂŒnden nur begrenzt mitspielen. HĂ€ufig sind seine finanziellen Mittel begrenzt, so dass er gar nicht so hĂ€ufig nachkaufen kann, wie das theoretisch erforderlich wĂ€re. Oft empfindet er es auch als lĂ€stig, dem rapiden Verfall der von ihm erworbenen Produkte zusehen zu mĂŒssen und hĂ€lt an irgendeinem, einmal erreichten Stand der Kunst so lange fest, bis es wirklich nicht mehr anders geht, um sich dann – aus Schaden klug geworden – auf die Suche nach langlebigerer QualitĂ€t zu machen.

Hier sei ein Verweis auf die Automobilindustrie erlaubt, wo diese Gegenentwicklung zu mehr QualitĂ€t zumindest in einem Teilaspekt bereits beobachtet werden konnte.   War es in den sechziger und siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts durchaus noch ĂŒblich, dass die in Massenproduktion hergestellten Karossen nach spĂ€testens fĂŒnf Jahren an mindestens einer Stelle durchgerostet waren, ist heute auch an zehn Jahre alten Autos kaum ein Rostfleck zu entdecken. Damals wie heute war das Rostverhalten von den QualitĂ€tsverantwortlichen im Rahmen einer Gewinnoptimierung ĂŒber Manipulationen an der Reproduktionsrate geplant, also nicht dem Zufall ĂŒberlassen.

In Bezug auf die Verteilung von Macht, Eigentum und Gewalt in der Gesellschaft besagt das Gesetz der optimalen Reproduktionsrate, dass die Zahl der Reichen umso kleiner sein muss, je grĂ¶ĂŸer das Einzelvermögen und je lĂ€nger das Vermögen insgesamt erhalten werden soll.

Es besagt weiter, dass eine Ausweitung des Reichtums auf viele Reiche nur gelingen kann, wenn vorhandener Reichtum neu verteilt wird, oder die Zahl der reichtumsschaffenden Menschen und/oder ihre ProduktivitÀt wachsen. Letzteres erfordert aber zusÀtzliche Ressourcen, wodurch nicht nur im Sandkastenmodell eines endlichen Planeten die Ausweitung des Reichtums beschrÀnkt wird.

Er besagt somit letztlich, dass eine rĂŒcklĂ€ufige Bevölkerungsdichte zu einer gleichmĂ€ĂŸigeren Verteilung von Eigentum und Vermögen fĂŒhrt, wĂ€hrend Bevölkerungswachstum zum Anwachsen der Ungleichgewichte fĂŒhrt. Dies muss vielleicht kurz erlĂ€utert werden: RĂŒcklĂ€ufige Bevölkerungsdichte verknappt – und verteuert damit – das Angebot an leistungsbereiten (weil hungrigen) ArbeitskrĂ€ften. Die Aufrechterhaltung der luxuriösen Lebenshaltung und die Verteidigung des angesammelten Vermögens werden also aufwĂ€ndiger, und zugleich verteilen sich die  dafĂŒr aufgewendeten Mittel auf eine kleinere Zahl von EmpfĂ€ngern – das WohlstandgefĂ€lle schwindet also.

Eine wachsende Bevölkerung muss hingegen mehr MÀuler stopfen. Ihre einzelnen Exemplare stehen im ruinösen Wettbewerb um die ArbeitsplÀtze, verdingen sich zu Minimallöhnen und ermöglichen den wohlhabenden Arbeitsplatzbereitstellern damit stetig wachsende Gewinne.

Dass es in Deutschland immer noch eine große Anzahl von Politikern gibt, die den RĂŒckgang der Bevölkerungsdichte als Katastrophe ansehen, deutet darauf hin, dass die PISA-Problematik auch schon vor Beginn der international genormten Wissens- und VerstĂ€ndnistests bestanden haben muss.

 

Das Gesetz der optimalen strategischen Anpassung

Unsere Welt verĂ€ndert sich stĂ€ndig. Das ist eine Binsenweisheit – und doch hat sie auf das VerhĂ€ltnis von EigentĂŒmern zu Besitzlosen einen ganz evidenten Einfluss. Die VerĂ€nderungen der Ă€ußeren Welt erfordern nĂ€mlich in aller Regel auch VerĂ€nderungen in den einmal geschaffenen und aufrecht erhaltenen Strukturen.

 

Wer frei von den Lasten des Eigentums in der Lage ist, seinen Aufenthaltsort und seine Gewohnheiten kurzfristig zu verĂ€ndern, kann nach einem Jahrhunderthochwasser die ĂŒberflutete Mietwohnung kĂŒndigen und sich in einem höher gelegenen Gebiet ansiedeln. Wer den Job verliert, kann der Arbeit nachziehen. Wer die Strahlung eines neu errichteten Atomkraftwerkes fĂŒrchtet, zieht weg. Wer als angelernter Arbeiter vom Insolvenzverwalter der Schuhfabrik gefeuert wird, fĂ€ngt als angelernter Arbeiter in der Molkerei wieder an…

Es wird Zweierlei deutlich: Wer gar nichts hat, keine RĂŒcklagen, keine besonderen FĂ€higkeiten, keine VorrĂ€te, ist zwar am beweglichsten, aber er wird auch eher von den VerhĂ€ltnissen und den VerĂ€nderungen getrieben, als sich frei entscheiden zu können, und, wer sehr viel hat, großen Grundbesitz, große VorrĂ€te und sehr spezialisierte FĂ€higkeiten, hat damit zwar zunĂ€chst die sicherste Position eingenommen, jedoch hat er es bei grĂ¶ĂŸeren VerĂ€nderungen auch am schwersten, sich ohne Verluste anzupassen.

Das Gesetz der optimalen strategischen Anpassung besagt nun nichts anderes, als dass sich derjenige strategisch richtig verhĂ€lt, der Eigentum in einer allgemein nĂŒtzlichen, vielfach einsetzbaren Form ansammelt und sich davor hĂŒtet, unnĂŒtzen Ballast aufzuhĂ€ufen.

Solcher Ballast â€žĂŒberflĂŒssigen“ Eigentums kann nĂ€mlich nur unter eigenem Verzicht auf Konsum und LebensqualitĂ€t erworben und erhalten, aber selbst nicht genutzt werden. Er muss unter UmstĂ€nden schon beim Eintritt ganz normaler Risiken aufgegeben werden. NatĂŒrlich kann die Erhaltung des Eigentums und die Reduzierung des Verlustrisikos durch den Einsatz von bezahltem Personal gewĂ€hrleistet werden, ab einer gewissen Grenze ist das ohne Personal sogar gar nicht mehr möglich, doch ist jedes – unter Missachtung des Gesetzes der optimalen strategischen Anpassung aufgehĂ€ufte – Vermögen immer auch aggressives Vermögen, das seinen Erhalt mit jedem weiteren Wachstum zusĂ€tzlich und ĂŒberproportional selbst gefĂ€hrdet. Wer das Gesetz der optimalen strategischen Anpassungen verstanden hat, wird daher jegliches  „Vermögen“, das ĂŒber das Maß eines angemessenen, friedlichen Eigentums hinausgeht, durch ein entspannteres, luxuriöseres Leben, durch die RĂŒcknahme seiner GewinnansprĂŒche, oder durch eine Kombination daraus, wieder abbauen, anstatt Zeit und Energie in die Verteidigung eines unsinnigen Vermögens zu investieren.

Diejenigen jedoch, denen dieses Gesetz fremd bleibt, sollten mit sanftem, gesellschaftlichem Druck, durch verÀnderte Normen und Gesetze ebenfalls auf den rechten Weg gebracht werden.

NatĂŒrlich gilt auch dieses Gesetz universell und nicht nur im VerhĂ€ltnis zwischen Reich und Arm. Doch ist die KlĂ€rung der wesentlichsten Voraussetzungen fĂŒr eine vernĂŒnftige Neuordnung des Eigentumsrechtes an dieser Stelle schon so weit fortgeschritten, dass eine nochmalige Ausweitung der Argumentation auf Steine, HĂŒgel und Planeten nur eine ĂŒberflĂŒssige Abschweifung wĂ€re, die keinen weiteren Nutzen birgt.

 

Soweit dieser Auszug, der zuerst in „Wolf’s wahnwitzige Wirtschaftslehre, Band IV, Eigentum und Teilhabe“ veröffentlicht wurde.

Wir stehen kurz vor Ereignissen, in denen die bestehende Weltordnung durch die Wirkung aller drei Gesetze verÀndert werden wird.

 

Der Zusammenbruch der Vermögen

Das Prinzip der Reichen, von „Renditen“ zu leben, also von Zinsen und anderen Gewinnen, denen keine adĂ€quate eigene Leistung gegenĂŒbersteht, hat den Point of no return ĂŒberschritten. Die großen BĂ€ume haben den Boden und alles was in und auf ihm lebte lĂ€ngst ausgesaugt. Die letzte Finanzkrise hat erkennen lassen, dass der Stamm lĂ€ngst hohl und morsch ist. Die optimale GrĂ¶ĂŸe ist ĂŒberschritten. Auch der Zusammenschluss des Kapitals unter dem Dach der Globalisierung konnte nur noch wenige dĂŒrftige Quellen erschließen, die nicht ausreichen, das Gesamtgebilde ausreichend zu versorgen.

Wir stehen vor einer neuen Finanzkrise. Diesmal wird es kein „Too big to fail“ mehr geben, die HĂŒlle, die von der heißen Luft nie und nimmer tilgbarer Kredite aufgeblĂ€ht wurde, hat Risse und fĂ€llt in sich zusammen.


Der Zusammenbruch des Bevölkerungswachstums

In den letzten 50 Jahren hat sich die Weltbevölkerung mehr als verdoppelt. Der Wanderungsdruck, dem jetzt mit dem Migrationspakt ein Ventil geschaffen werden soll, hat das Potential fĂŒr eine weltweite Völkerwanderung, die kein Land dieser Erde verschonen wird. Die utopische Annahme, es wĂŒrden sich in relativ kurzer Zeit neue, multikulturelle Gesellschaftsmodelle herausbilden, in denen sich ein Ausgleich zwischen relativem Wohlstand und absoluter Armut ergĂ€be, ist meines Erachtens grob fahrlĂ€ssig. Stattdessen wird es zu sehr, sehr blutigen VerteilungskĂ€mpfen kommen welche ĂŒberall die bestehenden staatlichen Ordnungen und die Infrastruktur zerstören werden. Wo das MilitĂ€r gegen Eindringlinge eingesetzt wird, werden die Soldaten desertieren, weil die Leichenberge der unbewaffneten Zuwanderer ihre psychischen Grenzen ĂŒberfordern. Das alles mĂŒndet in eine weltweite Hungersnot, in einen dreißigjĂ€hrigen Krieg um Wasser und Ackerland, in dem marodierende Horden – wieder mit religiöser VerbrĂ€mung – raubend und brandschatzend durch die Lande ziehen, wĂ€hrend Seuchen viele von denen dahinraffen, die vom Krieg unbeschadet blieben.

Rechnen wir damit, dass die Weltbevölkerung um 2050 herum etwa noch anderthalb bis zwei Milliarden Menschen umfassen wird, die, ermĂŒdet vom Krieg, wieder anfangen kooperativ zu wirtschaften.


Der Fluch der ImmobilitÀt

Wer an seinem Besitz hĂ€ngt, dem wird er bald wie ein MĂŒhlstein um den Hals hĂ€ngen, wenn es gilt sich in Sicherheit zu bringen oder neue Chancen zu ergreifen. Heute brennen Barrikaden und Autos, morgen die GeschĂ€fte, die Banken, ĂŒbermorgen die Villen. Wer nicht loslassen kann, verbrennt mit.

Nur wer sich dem Geist der kriegerischen Zeit anpasst und sich von ihm mal hierhin, mal dorthin tragen lĂ€sst, statt sich ihm in den Weg zu stellen, wird ĂŒberleben.

 

Danach ist nichts mehr, wie es einmal war.

Die Menschheit hat ĂŒberzogen und wird deshalb zurĂŒckgeworfen auf eine Entwicklungsstufe, die wir heute als mittelalterlich bezeichnen wĂŒrden.

Was von der Technik noch funktioniert, ist schwer zu sagen. Wo es noch Strom geben wird, wo es noch Benzin geben wird, wo die Wasserversorgung noch funktioniert, da werden sich die Menschen zusammenfinden und StĂ€dte grĂŒnden, die heute noch auf keiner Landkarte verzeichnet und in keinem Navi gespeichert sind. Handwerker, die noch mit einfachem Werkzeug umgehen können, werden gefragt sein. Internet wird es nicht mehr geben, noch nicht einmal mehr funktionierende Telefone.

Es hat – ganz unideologisch – das große Gleichmachen begonnen, was Besitz und Eigentum angeht, zugleich hat aber auch eine neue WertschĂ€tzung des Mitmenschen Einzug gehalten,  in Bezug auf das, was er in die Gemeinschaft einzubringen bereit und in der Lage ist.

 

Eine schreckliche Vision?

Im Grunde nicht mehr als ein natĂŒrlicher Prozess. Ein Prozess, den durchleben zu mĂŒssen, sicherlich grauenhaft sein wird. Doch am Ende steht die Chance fĂŒr einen Neuanfang, mit dem vieles anders, besser gemacht werden könnte, wenn die Menschheit ihre Hybris als die Ursache ihrer Probleme erkennt und sich davon abwendet.

 

Muss es so kommen?

Die Chancen, dieses Szenario noch abzuwenden sind nicht besonders hoch, aber sie sind da.

Der Zusammenbruch der Vermögen ist nicht zu vermeiden. Die schĂ€dlichen Folgen könnten jedoch abgewendet werden, wenn es gelingt das Weltfinanzsystem nach einem totalen Schuldenschnitt vernĂŒnftig neu aufzusetzen. Das erfordert die Einsicht der Reichen, dass auch fĂŒr sie ein Ende mit Schrecken weitaus gĂŒnstiger ausfĂ€llt als der Schrecken ohne Ende. Es gibt Verbohrte darunter, die es nicht einsehen werden, aber auch Kluge, die im richtigen Augenblick die richtige Entscheidung treffen werden.

WĂŒrde man diesen Schnitt im Finanzwesen mit einer hinreichenden Kapitalentwicklung und echter Hilfe zur Selbsthilfe in den armen, kinderreichen Staaten kombinieren, könnte auch die Wanderungsbewegung noch eingedĂ€mmt werden, bevor es ganz und gar zu spĂ€t ist. Es gĂ€be dann ĂŒberall auf der Welt, in jeder Nation, in jedem Volk Hoffnung und Fortschritt und wachsenden Wohlstand. Da es sich – im Vergleich zu Deutschland – zumeist   um sehr dĂŒnn besiedelte Gebiete handelt, kann auch der mit dem Wohlstand und der Sicherheit einhergehende RĂŒckgang der Kinder pro Frau immer noch so allmĂ€hlich erfolgen, dass daraus keine anderen Probleme entstehen.

Letztlich wĂŒrde auch der Fluch der ImmobilitĂ€t kaum wirksam werden. Wo keiner mehr hat als er selbst braucht, aber alle genug, ist die Notwendigkeit schnell ausweichen zu können, Ă€ußerst gering.

 

Denk mal!

Nehmen Sie sich einen Block und einen Bleistift und zwei Stunden Zeit. Setzen Sie sich an den KĂŒchentisch, und denken Sie nach. Denken Sie ĂŒber die soeben gelesenen Gedanken nach. Wo haben Sie gestutzt, was erschien Ihnen sonderbar? Gehen Sie Ihren Zweifeln auf den Grund. Es lohnt sich.

Es kann sein, dass sich Ihnen ein ganz anderes Szenario eröffnet, es kann sein, dass Sie einen Weg entdecken, der mit ganz einfachen Schritten in die bessere Welt fĂŒhrt. Schreiben Sie auf, was Ihnen einfĂ€llt. Hinterfragen Sie, was Ihnen eingefallen ist, recherchieren Sie.

Der Lohn fĂŒr die MĂŒhen?

Erstens, Sie merken, dass das Denken, je lĂ€nger man denkt, immer mehr Spaß machen kann, und

Zweitens, was bei Ihnen an neuen Gedanken herauskommt, hat eine große Chance, hier veröffentlicht zu werden. Setzen Sie sich damit selbst – wenn auch in unscheinbarem Umfeld  – Ihr Denkmal.

 

In diesem Sinne:

Einen guten Rutsch und ein möglichst erfreuliches Jahr 2019!

Ihr Egon W. Kreutzer

 

P.S.: Bei Wikipedia nach „DenkmĂ€ler in 
“ suchen. Zu vielen StĂ€dten gibt es da Bildergalerien, durch man sich langsam oder schnell durchklicken kann. Ich hab’s mit „DenkmĂ€ler in MĂŒnchen“ durchgespielt. Hat was. Was Sonderbares.

P.P.S.: Es wĂ€re geradezu himmlisch, wĂŒrden Sie ab heute in jedem Denkmal, das Ihnen begegnet, einen neuen Denkanstoß erkennen. Sogar dann, wenn Sie tĂ€glich zweimal daran vorbeikommen.