Die schon fast zur Gewissheit verdichtete Annahme, in Deutschland funktiere gar nichts mehr, wurde an diesem Wochenende doch erheblich erschüttert. Sprechen wir nicht von den Reporterinnen, die – von Fluten umströmt – mal mit Landräten, mal mit Rettungskräften, mal mit Sandsackfüllern tapfer ihren öffentlich-rechtlichen Informationsauftrag erfüllen. Das erinnert zu sehr an die Auslandskorrespondenten der ARD, die zum Beispiel von Athen aus über die Lage in Zypern, oder von Kairo aus über die Lage im Sudan berichten. Das sind Anmutungen von Authentizität, die halt gesendet werden, weil irgendwas gesendet werden muss.
Sprechen wir davon, dass Zehntausende Rettungskräfte und Helfer auf Zigtausend Quadratkilometern Überschwemmungsgebiet offenbar einen guten Job machen. Dass in den Fluten eingeschlossene Menschen mit Booten, auf Baggerschaufeln oder mit Hubschraubern evakuiert werden konnten, dass in Windeseile Notunterkünfte hergerichtet wurden. Sprechen wir von den Bauuternehmen, die mit schwerem Gerät angerückt sind und von den Landwirten die mit ihren Traktoren überall zur Stelle waren, wo sie gebraucht wurden. Sprechen wir vom fließenden Übergang von der Selbstorganisation der Helfer vor Ort zur überregionalen Koordination der Einsatzkräfte.
Wenn es auch mancherorts nicht mehr gelungen ist, Siedlungsgebiete vor den Wassermassen zu schützen, das ist ein anderes Thema. Da wird es noch lange Diskussionen geben, ob Deiche vernachlässigt worden waren, ob die Einsatzkräfte andere Prioritäten gesetzt hatten, oder ob das Jahrhunderthochwasser einfach die Möglichkeiten der Hilfskräfte überfordert hat.
Man muss die konkrete, akute Gefahrensituation betrachten und die Frage stellen, ob die sich daraus ergebenden Probleme befriedigend gelöst werden konnten. Da meine ich: „Ja. Bevölkerung und Katastrophenschutz haben die akute Situation gemeistert und sich selbst und uns allen gezeigt, was möglich ist.“
Was danach kommen wird, die Aufräumarbeiten, die sprichwörtliche „unbürokratische Hilfe“, die Schadensregulierung durch die Versicherungen, die Reparatur von Deichen und ggfs. verbesserte Hochwasserschutzanlagen, das mag wieder im Sumpf der deutschen Dysfunktionalität versinken – müsste aber nicht.
Der Kraftakt, der Gefahr mit vereinten Kräften zu trotzen, der letztlich von Erfolg gekrönt war, sollte doch Ansporn sein, auch dem zu trotzen, was danach kommt, statt sich ermattet der Macht und der Willkür der Bürokraten zu ergeben. Das erfolgreiche, eigenverantwortliche Handeln in der Gefahr sollte doch Zuversicht vermitteln und das Vertrauen darin stärken, selbst zu erkennen, was gut und richtig ist.
Ach, wenn es doch nur so einfach wäre.
Naturgewalten sind Naturgewalten. Naturgewalten folgen keiner Agenda, verfolgen keine geheimen Ziele, müssen nicht lügen und betrügen um Mehrheiten für ihre Pläne zu gewinnen. Naturgewalten treten auf, man stemmt sich ihnen entgegen, die Überlebenden ziehen ihre Lehren daraus und machen sich an den Wiederaufbau.
Was aber tut man gegen eine Wirtschaftspolitik, die direkt in die Deindustrialierung führt? Was tut man gegen eine Zuwanderungspolitik, die mit Riesenschritten in die Überforderung führt? Was tut man gegen eine Bündnispolitik, die geradewegs auf den Krieg zuführt?
Wir alle sehen die Scheitelwelle des rotgrüngelben Desasters auf Deutschland zurollen.
Menschengemachtes Unheil. Kalt geplant und erbarmungslos umgesetzt.
„Die Welle“ läuft.
Anders als im Buch „Die Welle“ handelt es sich aber nicht um ein Experiment, das aus dem Ruder läuft.
Es handelt sich um einen Plan, der aufgeht.
Es wird Zeit, dass Deutschland sich wieder erhebt, wie der Phönix aus der Ampel.
Dieses Buch zeigt auf, was möglich ist.
Es geht nicht darum, was möglich wäre oder möglich sein könnte. Es geht darum, zu erkennen, was möglich ist, und um den daraus erwachsenden Willen, das Mögliche auch zu tun.