Dämonen der Gegenwart

Man kann den Begriff des „Dämonen“ in die Sphäre von Esoterik, bzw. Spiritualität verweisen und ihn, aufgeklärt, wie wir nun einmal sind, als Ausgeburt der reinen Fantasie ansehen, dem es an jeglicher realistischen Grundlage fehlt.

Doch, halt! Es gilt, sich mit zwei Begriffen auseinander zu setzen, die hier verwendet werden, um die Existenz von Dämonen zu widerlegen. Der wichtigere dieser Begriffe ist die „Fantasie“. Was ist das, „Fantasie“? Gibt es „Fantasie“? Natürlich gibt es Fantasie. Wir kennen die Fantasie  zumindest in ihrer Erscheinungsform als Funktion des menschlichen Geistes. Wir  kennen sie als die so genannte „Fieberfantasie“, die zumeist als bedrohlich empfunden wird, wir  kennen sie aber auch als die heitere Fantasie des Märchenerzählers oder des Komponisten. Wir kategorisieren den Roman, den Spielfilm, die Sinfonie oder den Sprechgesang des Rappers als „geistige Schöpfungen“. Wir gehen sogar so weit, dem Urheber einer geistigen Schöpfung ein Eigentumsrecht an seiner Schöpfung einzuräumen, was im doch so aufgeklärten Kapitalismus der unschlagbare Beweis dafür ist, dass da „etwas“ in eine nicht mehr bestreitbare Form der Existenz gelangt ist. Aus dem Geist geboren – die Ausgeburt – und das ist der zweite wichtige Begriff – der Fantasie.

Die „Ausgeburt der Fantasie“ endet aber nicht in Worten, Bildern und Klängen, die erzeugt werden und sich unmittelbar wieder auflösen. Diese Worte, Bilder und Klänge werden bei allen die sie gehört und gesehen haben zu Erinnerungen. Mit diesen Erinnerungen sind mehr oder minder intensive Emotionen verbunden. Diese Erinnerungen beeinflussen mehr oder  minder stark sogar das Denken und Handeln derjenigen, die sie gehört oder gesehen haben. Goethes Roman, „Die Leiden des jungen Werther“, hat einst eine Selbstmordwelle ausgelöst. Paare werden in das Hochgefühl der ersten Liebe zurückversetzt, wenn im Radio unter den Oldies „unser Lied“ gespielt wird. Millionen von Kindern und Jugendlichen wurden von Harry Potter und Hermine beeinflusst, nicht nur  in dem unbändigen Verlangen, nach dem ersten Buch das zweite, nach dem zweiten das dritte zu lesen und die Filme im Kino zu sehen, nicht selten in den von J.K. Rowling beschriebenen Kostümen, sondern auch in ihrer geistigen Haltung, die sie versuchten, der Haltung ihrer Identifikationsfigur im Roman anzugleichen.

Noch deutlicher manifestieren sich die Ausgeburten der Fantasie da, wo das im Geist Erschaffene vollständig in die Realität tritt. Jeder Architekt, der mehr vermag als immer nur das Bekannte und Bewährte auf die speziellen Gegebenheiten des Bauprojekts zu projizieren, sondern mit Hilfe seiner profunden mathematisch-physikalischen Kenntnisse das vorher nie Gesehene in Stein und Beton dauerhaft in die Welt setzt, arbeitet daran, seine Fantasie nicht nur sichtbar, sondern auch begreifbar und begehbar zu machen. Da muss man gar nicht an Friedensreich Hundertwasser denken, dessen Bauwerke Ausdruck einer überschießende Fantasie geworden sind, um die Großartigkeit überall da zu erkennen, wo Bauwerke zu Sehenswürdigkeiten geworden sind.

Überhaupt kann kaum bestritten werden, dass alles, was je von Menschenhand geschaffen wurde, seinen Ursprung im Geist hat. Das Gute und Nützliche, wie zum Beispiel Wasserleitungen oder chirurgische Instrumente, aber auch das Böse und Schädliche, wie Kriegswaffen und Umweltgifte.

Man kann nun immer noch behaupten, der menschliche Geist sei eben der menschliche Geist, daran sei nichts Übersinnliches, nichts Gespenstisches, nichts wovor man sich in dunkler Angst fürchten müsse. Der Geist sei eine Funktion des Gehirns, eines weitgehend entschlüsselten Organs in dem biochemische und bioelektrische Vorgänge nach evolutionär vorbestimmten Gesetzmäßigkeiten so wirken, dass wir unsere Welt erkennen, mit ihr sinnvoll interagieren und sie, soweit es technisch möglich erscheint, auch verändern können. Von Dämonen keine Spur.

Dann werfen wir doch einmal zwei unvoreingenommene Blicke auf das Gehirn. Der erste Blick eröffnet die Entwicklungsgeschichte des Gehirns. Es wurde nicht vom Menschen erschaffen, es wurde nicht vom Affen erschaffen, nicht von den Vögeln, nicht von den Dinosauriern, nicht von den Fischen und nicht von den Insekten. Es sieht, ganz im Gegenteil so aus, als habe das Gehirn zumindest dazu beigetragen, den Menschen zu erschaffen, weil seine Entwicklung irgendwann so weit gediehen war, dass ein hochkomplexer Zellhaufen, mit – im Vergleich zu seinen tierischen Mitbewohnern der Erde – eher beschränkten körperlichen Fähigkeiten, sich die Erde untertan machen konnte.

Der zweite Blick, auf das Gehirn selbst, mit allen Möglichkeiten, die wir haben, ins Innerste hinein zu zoomen, führt zu der Erkenntnis, dass da eigentlich nichts ist, außer „strukturierter Energie“, deren Erscheinungsform, ob nun Teilchen oder Welle, noch dazu vom Beobachter, bzw. vom Versuchsaufbau abhängig zu sein scheint. Wer gerne mit Exponentialzahlen hantiert, möge sich an Einsteins E=mc2 erinnern und den Energiegehalt der Masse von ca. 1,5 kg Gehirn ermitteln.

Damit sind wir – auf dem Umweg über das Geheimnis des Allerkleinsten, das zugleich allgegenwärtig ist – zu der Erkenntnis gelangt, das letztlich alles, das Sichtbare und das Unsichtbare um uns herum, nichts anderes sein kann als strukturierte Energie. Die Lichtstrahlen und die Radiowellen, die uns aus den Tiefen des Universums erreichen, sind strukturierte Energie, jedes Sandkorn, jeder Regentropfen, jeder Grashalm und jede Kuh, die den Grashalm frisst, sind Gebilde aus strukturierter Energie, wobei die Struktur die Erscheinung bestimmt.

Nehmen wir alles zusammen, dann ist die Energie die „Substanz“, die Struktur hingegen ist der Bauplan, der Entwurf, der Geist, der den Erscheinungen innewohnt und sie formt. Hier schließt sich der Kreis zur „Ausgeburt der Fantasie“ und führt über zum Begriff der „Wesenheiten“. Pauschal kann der Begriff „Wesenheit“ so definiert werden, dass es sich um Gebilde strukturierter Energie handelt, die über einen Willen und  zumindest rudimentäre Fähigkeiten verfügen, diesen Willen umzusetzen.

Kehren wir zurück zur heiteren Fantasie des Märchenerzählers. Die Geschichte, die er erzählt, ist Energie, die er zum Märchen strukturiert hat. Jeder, der ihm zuhört, nimmt eine mehr oder minder vollständige Kopie dieser Struktur in sich auf und ist in der Lage, sie beliebig oft weiterzugeben.

Diese einfache Form der Erzählung lässt sich jedoch noch aufladen, indem ihrer Struktur der Zwang zur Weiterverbreitung, ja zum Missionieren beigefügt wird. Damit kann eine Geschichte zu einer „Wesenheit“ werden. Strukturierte Energie mit dem Willen, sich zu verbreiten und der Fähikeit, diesen Verbreitungswillen in jedem, der von dieser Geschichte erfährt, möglichst vollständig und ohne Übertragungsfehler zu implementieren. Das wirksamste Ingredienz für die rasche Verbreitung ist dabei ein Strang strukturierter Energie aus Angst und Schuld, Buße und Erlösung. Wer immer es schafft, seine Erzählung damit anzureichern, hat die besten Chancen, dass sich sein „Dämon“ als hochinfektiös erweisen und sein Ziel, nämlich die „Bußleistung“ der Befallenen auszulösen, erreichen wird.

Gibt es nicht?

Viren. Viren sind das Beispiel für solche Wesenheiten. Biologisch-materialisierter Wille, sich zu verbreiten und den Wirt dabei zum Helfer zu machen. Noch erhellender: Computerviren. Gleiches Prinzip. Bei den Computerviren wird allerdings besonders deutlich, dass es sich um nichts als „Geist“ handelt, der in der Lage ist, sich zu verbreiten und dabei mehr oder minder großen Schaden anzurichten. Geist, der von Menschen erschaffen und freigesetzt wurde. Bei den Computerviren steht das fest. Bei den Corona-Viren wird es noch bestritten.

Als die Alten sich noch vor Dämonen fürchteten, handelte es sich um eine aus dem Erlebten erwachsende, angstmachende Empfindung, die aus dem Unbewussten aufgestiegen ist und im Bewusstsein angekommen, als Dämon bezeichnet wurde, um das Phänomen benennen, ansprechen und kommunizieren zu können. Zugleich war  das Wollen und Wirken des Dämons die Erklärung für viele unerklärliche Geschehnisse, und wo Götter verehrt wurden, hat man ihnen Opfer gebracht, um  sie freundlich zu stimmen und die Dämonen fern zu halten.

Der moderne  Mensch, der den Götterglauben ablehnt, versteht den Begriff nicht mehr, und ist in der Mehrzahl noch nicht so weit, erkennen zu können und erkennen zu wollen, dass es sich immer noch um das Gleiche handelt, um strukturierte Energie, mit dem Willen und der Macht versehen, sich auszubreiten.

Unsere Zeit quillt über von menschengemachten Dämonen, von geistigen Wesenheiten in Form infektiöser Erzählungen, die zum Teil noch ihren Urhebern dienen, die sich zum Teil aber auch bereits durch Fehlkopien, bzw. Mutationen verselbständigt haben oder von anderen Urhebern gekapert wurden.

Ich möchte es wieder dämonisch nennen, was geschehen ist, als uns erzählt wurde, Masken, Tests, Lockdowns und die Spritze mit einem nicht erprobten Impfstoff, die Einschränkung der Grundrechte und die Verfolgung der Kritiker, dienten einzig unserem Wohl.

Ich möchte es wieder  dämonisch nennen, dass die so genannte Pandemie zum Anlass genommen wurde, eine neue Weltordnung auszurufen, mit den Heilsbotschaften des Transhumanismus und der Verheißung der glücklich machenden Besitzlosigkeit. 

Ich möchte es wieder dämonisch nennen, wenn die Sprache vorsätzlich zerstört wird, nicht nur durch die Genderei, sondern auch durch die Auslöschung von Worten und die Ächtung jener, die es noch wagen, sich dieser Worte und der darin symbolisierten Wahrheiten zu bedienen.

Ich möchte es wieder dämonisch nennen, wenn nach Millionen von Jahren des steten Wandels der klimatischen Verhältnisse, mit denen die Menschen seit ihrem Auftauchen zurechtgekommen sind, weil sie sich darauf eingestellt haben, plötzlich jener kleine Prozentsatz der menschengemachten CO2-Emissionen für die Wiedererwärmung am Ende der letzten kleinen Eiszeit verantwortlich gemacht und gefordert wird, auf alle Vorteile ausreichend vorhandener, preiswerter Energie zu verzichten, weil nur so der Hitzetod der Erde verhindert werden könnte.

Ich möchte es wieder dämonisch nennen, dass ein Geist freigesetzt wurde, der kühn behauptet, die Lieferung von Waffen an eine Kriegspartei würde Menschenleben retten.

Ich möchte es wieder dämonisch nennen, dass die Grundrechte kaum noch als Abwehrrechte der Bürger gegen den Staat verstanden werden, wohl aber fast vollständig zur Begründung staatlicher Bevormundung – mit der Tendenz  zur Willkür – gegen die Bürger verwendet werden.

Und das ist noch längst nicht alles, was ich gerne wieder „dämonisch“ nennen würde,

hätte ich denn die Hoffnung, richtig verstanden zu werden.

 

Hinweis: Bitte bedenken Sie, dass auch dieser Aufsatz als eine Zusammenballung strukturierter Energie angesehen werden muss, mit dem Willen, sich zu verbreiten und andere zu infizieren. Ob es sich dabei um eine dämonische Wesenheit handelt, oder doch eher um einen guten Geist (gute Geister gibt es auch!), ob Sie daher in Abwehrhaltung verfallen oder sich gerne infizieren lassen, sollten Sie – ohne auf die Einflüsterugen fremder Wesenheiten zu achten – zu Ihrer ureigensten Entscheidung machen.