Wie kann der Finanzminister eine halbe Million Jobs schaffen?

Könnte …

Die Abschaffung des Ehegattensplittings könnte das BIP um 1,5% steigern und eine halbe Million Jobs bringen. Das hat man ( ich wüsste gerne, was die geraucht haben) beim RWI (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) im Rahmen einer Studie herausgefunden.

Dass sich sogar das Handelsblatt bemüßigt sieht, diese haltlose Spekulation an seine Leser weiter zu reichen, lässt tief blicken.

  • Die Forderung nach der Abschaffung des Ehegattensplittings ist nur ein weiterer Anschlag des links-grünen Lagers auf die Institutionen von Ehe und Familie.
  • Die Forderung nach der Abschaffung des Ehegattensplittings ist die Forderung nach einer massiven Steuerhöhung für alle Familien in denen die Einkommen der Ehepartner unterschiedlich hoch sind.
  • Die Forderung nach der Abschaffung des Ehegattensplittings ist die Forderung nach der Gleichstellung von Ehe und Familie mit unverheirateten Paaren und Alleinstehenden (Singles).

Dass das RWI mithilft, alle diese ebenso kollektivistischen wie individualistischen Absichten hinter den herbeihalluzinierten Versprechen eines Wirtschaftswachstums und eines Jobwunders zu verstecken, ist an Scheinheiligkeit kaum zu übertreffen.

Jobs entstehen doch nicht durch Steuererhöhungen!

Das wäre doch längst weltweit zum Patentrezept von Wirtschafts- und Finanzministern erhoben wurden: Überall, wo Arbeitslosigkeit herrscht, ob nun in Griechenland oder in Namibia:

Steuern erhöhen – schon ist die Flaute überstanden!

Arbeitsplätze entstehen durch Nachfrage. Nachfrage ist an das verfügbare Netto-Einkommen gekoppelt. Das verfügbare Netto-Einkommen hängt vom Brutto-Einkommen und den darauf erhobenen Steuern ab.

Mehr Steuern senken das verfügbare Netto-Einkommen und damit die Nachfrage und wirken sich negativ auf den Arbeitsmarkt aus.

Die Schlaumeier beim RKI mögen sich nun in gedankenloser Perfidie gedacht haben:

Wenn die Verheirateten jeden Monat netto weniger herausbekommen, dann wird so manche Familie in finanzielle Schwierigkeiten geraten und die Raten fürs Haus, fürs Auto und die neuen Möbel,  oder die Wohnungsmiete oder den Schulausflug nicht mehr bezahlen können. Das wird bei mindestens einer halben Million Familien dazu führen, dass die nicht berufstätige Hausfrau und Mutter, ebenso wie die Teilzeit-Kassiererin im Supermarkt, beim Job-Center vorsprechen, und nach  einer Arbeitsstelle fragen. 

Dann wird das Jobcenter flugs

  • aus den offenen Stellen auf dem Bau und in den Schlachtereibetrieben, sowie in der Softwarebranche,
  • die bisher weder an die Arbeitslosen I, noch an die Arbeitslosen II, noch an die Unterbeschäftigten vermittelt werden konnten,
  • weil es davon einfach viel zu wenige gibt,

schon die richtigen finden und einer halben Million Steuergeschädigter die Möglichkeit geben, das, was ihnen weggenommen wurde, wieder hinzu zu verdienen.

Nichts dergleichen wird geschehen.

Die nicht oder nur geringfügig beschäftigten Ehefrauen, Mütter und Hausmänner werden, nachdem sie als Wähler der Grünen, der LINKEn und der Sozialdemokraten ihr Glück endlich begriffen haben, nichts anderes tun können, als den Gürtel enger zu schnallen, sich den Kinderwunsch nicht zu erfüllen, den Urlaub auf dem eigenen Balkon zu verbringen und den Bausparvertrag aufzulösen.

… und dann das Gerede von einer aufkommensneutralen Umsetzung

Wenn man den bisher Begünstigten den vermeintlichen Vorteil wegnimmt und aufkommensneutral bleiben will, dann muss man die bisher nicht Begünstigten dafür belohnen, dass sie sich als Singles vor jenen Verantwortlichkeiten drücken, die eine Ehe so mit sich bringt, und ihren Egoismus mit etwas mehr Geld in der Tasche noch besser ausleben können.

Das meine ich, wenn ich schreibe, es ist ein weiterer Anschlag auf die Institutionen Ehe und Familie.

Dass damit die Zahl der Alleinerziehenden Mütter und deren Unterstützungsbedarf im Hartz-IV-System wachsen wird, ist tausendmal wahrscheinlicher als die Schaffung von 500.000 Jobs!

Für die Zahl der einsamen Menschen in den Alten- und Pflegheimen trifft dies ebenfalls zu. Je mehr  die Gesellschaft vereinzelt wird, je weniger Nachkommen dabei und deshalb entstehen, desto größer die Belastung der Allgemeinheit durch Aufgaben, die früher ganz selbstverständlich innerhalb der Familien übernommen wurden.

Wo aber das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von der gleichen Partei verwaltet wird, die bei einem Wahlsieg das Ehegattensplitting abschaffen will, stellt sich die Frage, ob die zuständigen Ministerinnen (erst Giffey, jetzt Lambrecht, ) ihr Ministerium nicht als ein Instrument ansehen, mit dessen Hilfe wieder ein Teil der konservativen Werte zu Indizien für Faschismus umgemünzt werden, indem  sie mit der schrittweisen Zerstörung der „Familie“, und damit der Keimzelle des Staates, und deren Ersetzung durch eine egoistische, individualistische Spaßgesellschaft, nach und nach ihre Berechtigung verlieren.