Was ich treibe, wenn ich mal nicht schreibe

Schon in der letzten Woche habe ich damit begonnen, mich um die einzige halbwegs ebene Fläche unseres Hanggrundstücks,  an der Ostseite des Hauses gelegen, zu kümmern. Das sollte einst eine Rasenfläche sein, doch die sich weiter oben am Hang, auf einem sehr großen, noch unbebauten Grundstück tummelnden und vermehrenden Maulwürfe, haben bisher alle Jahre eine Möglichkeit gefunden, sich genau da, wo ich voller Stolz den Rasenmäher schieben will, neue Quartiere zu schaffen.

Man kann sie nicht wirklich vergrämen. Weder Gerüche noch Geräusche machen nachhaltig Eindruck. Versuche, die Gänge zu fluten, um die Maulwürfe herauszutreiben, trieben nur die Wasserrechnung in die Höhe. Das Entwässerungssystem der Maulwürfe funktioniert.

Letztes Jahr gab es offenbar sehr viele umsiedlungswillige Maulwürfe. Mehr Maulwurfshaufen als Gras, und bei jedem zweiten Schritt ist man ein Stück weit eingesunken, immer mit der Gefahr verbunden, sich den Knöchel zu verstauchen.

Über den Winter reifte dann er Entschluss, die letzte und denkbar aufwändigste Möglichkeit umzusetzen, die vorgeschlagen wird, nämlich ein Maulwurfs- und Wühlmaus-Sperrgitter, etwa 10 cm tief unter der Grasnarbe einzuziehen. Bei der Gelegenheit soll dann auch gleich die 400 V Versorgungsleitung für die kleine Werkstatt in der Garage verbuddelt werden. Die große Mehrzweck-Maschine (Abricht- und Dickenhobel, Tischkreissäge, Fräse) will Drehstrom und die 220 Volt für die meisten anderen Maschinchen lassen sich da locker abzweigen. Endlich auch Schluss mit Verlängerungskabeln vom Haus quer über die Wiese den Hang hinunter zur Garage.

Um aber mit dem Gitter unter die Grasnarbe zu gelangen, muss die erst mal weg. Um mit dem Erdkabel unter dem Weg durchzukommen, müssen erst einmal die Betonplatten weg. Die ließen sich noch relativ einfach aus ihrem Dickbett-Mörtelbett herauslösen – aber drunter hat jemand sauber gearbeitet und eine Schicht von ca. 10 Zentimeter Beton Marke „Bombenfest“ verbaut. Der Versuch, den Beton von oben her mit dem Winkelschleifer und der Diamantscheibe aufzuschneiden und dann mit dem Meißel im Schlitz zu sprengen, stieß auf einen auf diese Weise nicht zu brechenden Widerstand.

Die Grasnarbe mit der Motorhacke zu entfernen ließ sich einfacher an, erforderte aber einen zweiten Durchgang, quer zum ersten, den ich heute erledigt habe. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie das 1,4 Kilowatt-Maschinchen zieht, wenn es das Material erst einmal richtig gefasst hat, und kaum hat man es einen Augenblick zu lange an der gleichen Stelle festgehalten, schon gräbt es sich ein und hinterlässt ein ordentliches Loch. Da heißt es dann erst einmal mit dem Rechen drüber zu gehen und die beim Hacken entstandenen Unebenheiten auszugleichen. Dabei bleibt dann auch das Gras, samt Wurzelwerk im Rechen hängen und kann leicht abgesondert werden. Danach bin ich dann mit der Walze drüber, um das gelockerte Erdreich wieder zu verdichten und, so weit möglich, zu planieren.

Das waren heute die vier Stunden, die ich sonst brauche, um einen vernünftigen Tagskommentar zu schreiben. Morgen wird es wieder Neues geben, bei Ihrem EWK.

Am Mittwoch werde ich mit dem Stemmhammer Raum im Beton schaffen für das Leerrohr, in das später das 5×2,5 Kabel eingezogen werdern soll, und in die planierte Fläche werde ich einen Graben stechen, das Leerrohr komplett verlegen und dann alles wieder gut verschließen.

Da drauf kommt dann das Gittergeflecht, und darauf die 10 Zentimeter Erde, die ich an anderer Stelle im Schweiße meines Angesichts abbauen will, und dann Grassamen, und dann Wasser, und dann die Hoffnung, dass das Gras angeht, und dass der Maulwurf fern bleibt. Das wird sich aber noch über mehr als eine Woche hinziehen …