Randbemerkungen

Wenn US-Präsident Donald Trump 2.000 Soldaten der Bodentruppen abzieht, die sich völkerrechtswidrig in Syrien aufhalten und im Grunde nur die Kontrolle über syrische Bodenschätze im Nordosten des Landes ausüben und ein Stachel im Fleische Putins sein sollten, dann heult die verlogene westliche Wertegemeinschaft auf und fürchtet, der IS werde wieder erstarken.

Putin hat Assad im Kampf gegen den IS und weitere Rebellenmilizen unterstützt. Die Brzezinski-Chess-Board-Amis, darunter auch der jetzt empört zurückgetretene Verteidigungsminister Mattis, hatten seit rund 20 Jahren die Absicht, Syrien zu zerstören, wie sie den Irak und Libyen zerstört haben.

Wenn der SPIEGEL zugibt, Falschmeldungen, vor allem aber falsche Rührgeschichten in die Welt gesetzt zu haben, und sich alle Welt darüber echauffiert, anders kann man es nicht nennen,  und darüber glatt vergisst, dass  das stark geschrumpfte Heer  der Schreiber, von BILD bis ZEIT einer einheitlichen Agenda folgt, dann setze ich dem entgegen, was Kurt Tucholski so wunderbar auf den Punkt gebracht hat:

Das ist der Zeitung tiefer Sinn: Die bess’ren Sachen stehn nicht drin.
(Schon immer!)

Wenn sich in Ungarn jetzt ein paar Tausend Demonstranten auf der Straße zeigen und gegen Victor Orban demonstrieren, und sich darüber in der westlichen Presse klammheimliche Freude breit macht, während die Proteste der Gelbwesten in Frankreich gegen Macron kritisiert werden, fühle ich mich von Relotius-Clons umzingelt.

Niemand fragt, ob nicht der von Orban hinausgeworfene Soros dahintersteckt. Ich halte es für die allerwahrscheinlichste Erklärung.

Konnte  ich mir nicht verkneifen, diese Anmerkungen – trotz Weihnachtsferien.

 

Im Übrigen: Gestern ist die Dezember-Ausgabe des Dossiers „EWK-Zur Lage“ erschienen. Wie immer, können Sie es auch ohne Förder-Abo als Einzelausgabe hier bestellen.