Live-Ticker am Wahltag

AKTUALISIEREN                                                            Zu den Sonntagsbildern

16.45 Uhr

Schicht im Schacht.

So ein Bundestagswahltag ähnelt dem Heiligabend auf frappierende Weise. Erst steht man vor lauter Vorfreude viel zu früh auf, und dann wartet man, und wartet, und die Studen und Minuten dehnen sich zu kleinen Ewigkeiten. Doch auf einmal ist es 18.00 Uhr, das Glöcklein klingelt, der Pawlosche Hund lässt den Speichel fließen – und schon hast du die Bescherung.

Ich habe heute versucht, Ihnen mit meinem Liveticker die Wartezeit zu verkürzen. Sollten Sie wie gebannt dem Ticker gefolgt sein und immer wieder auf „aktualisieren“ geklickt haben, dann würde ich mich über eine kleine Spende für meine

sehr freuen.

Nach 11 Stunden am Liveticker schalte ich diesen nun aus und übergebe Sie der Obhut der Experten in den Wahlkampfstudios von ARD und ZDF, die in Kürze übernehmen werden.

Glück auf!

Egon W. Kreutzer

 

16.32 Uhr

Der Historiker Dr. Meron Mendel, der in Haifa Geschichte und Erziehungswissenschaften studierte und 2010 in Frankfurt/M. promovierte, hat – so TAG24 – die doppelte Staatsbürgerschaft in jenen Mittelpunkt gestellt, an dem er feststellen konnte, sie habe im Wahlkampf keine Rolle gespielt. Das hat ihm offenbar nicht gefallen, denn er wird von TAG24 mit dem Satz zitiert: „Es gibt noch mehr als 8 Millionen Menschen ohne deutschen Pass, die heute nicht wählen dürfen“, und nahm dies zum Anlass, mehr demokratische Partizipation zu fordern.

Wir haben nachgerechnet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es sogar mehr als sieben Milliarden Menschen gibt, die heute in Deutschland nicht wählen dürfen. Was ein neues Regierungsbündnis daran ändern wird, steht in den Sternen, doch für Dr. Mendel dürfte dabei ein Beratungsauftrag abfallen können.

16.17 Uhr

Die Neue Zürcher Zeitung vermeldet, dass Armin Laschet an Bord eines Privatjets die deutsche Hauptstadt erreicht habe, was die NZZ wiederum bei BILD gelesen hat. Über den Sponsor, der den Privatjet zur Verfügung gestellt hat, wurde nichts berichtet. Ich tippe mal auf RWE, da ist Laschet ja kein Unbekannter, und die NRW-Kommunen sind immerhin zu 24 % an RWE beteiligt.

Scholz ist übrigens schon länger in Berlin im Willy-Brandt-Haus. Vermutlich auch nicht mit dem Lastenfahrrad angereist.

16.03 Uhr

Vor hundert Jahren (23.9.1921) verabschiedete die SPD ihr Görlitzer Programm. Auch damals änderte sich die SPD-Programmatik schnell. Das Erfurter Programm hatte bis dahin 30 Jahre gehalten. Das Görlitzer Programm musste schon nach vier Jahren durch das Heidelberger Programm ersetzt werden. Dieses wurde 1946 entschärft und  1959 durch das Godesberger Programm ersetzt. Das Godesberger Programm taugte der SPD bis 1989. Dann wurde es vom Berliner Programm abgelöst. Dann ging das wieder eine Weile gut, bis 2007, als das Hamburger Programm zum Kompass der Genossinnen und Genossen wurde.

Das seltsamerweise immer noch gültige Hamburger Programm beginnt in Kapitel 1 „Die Zeit in der wir leben“ mit einer typischen SPD-Wackelpudding-nagel-mich-nicht-fest-Aussage:

Dieses Jahrhundert wird entweder ein Jahrhundert des sozialen, ökologischen und  wirtschaftlichen Fortschritts, der allen Menschen mehr Wohlfahrt, Gerechtigkeit und Demokratie eröffnet. Oder es wird ein Jahrhundert erbitterter Verteilungskämpfe und entfesselter Gewalt.

Da kann man nur sagen: Die SPD hat nicht versprochen, dass es  so oder so werden wird.

15.50 Uhr

Der Wahlleiter informiert:

Keine Panik! Wer sich vor 18.00 Uhr in die Schlange vor den Wahllokalen gestellt hat, hat die Abgabefrist nicht versäumt und darf noch wählen. Es scheint diesmal viele Wahllokale zu geben, vor denen sich, trotz massiver Briefwahl, lange Schlangen bilden.

Ob Gerhard Schröder seine Schlange noch vor 18.00 erreicht, ist weiter unklar. Aus Lublin hört man, dass Schröder inzwischen in der Röhre unterwegs sein soll. Eine kleine Chance hat er noch. Mit dem Heli von Lublin nach Hannover, das müsste gerade noch zu schaffen sein.

 

15.28 Uhr

Nochmal aus der Noris. Angst  vor Störungen der Wahlruhe gibt es in Nürnberg nicht. Der Wahlamtsleiter Wolf Schäfer dazu: „Unsere Wahlvorstände sind erfahren und die Polizei ist den ganzen Tag auf halb acht.“

Auf „halb acht“? Hörfehler, Übertragungsfehler, Verständnisfehler?

Wenn eine Krawatte auf halb acht hing, früher, als noch Krawatten getragen wurden, deutete das auf einen ziemlich desolaten Zustand ihres Trägers hin. Wenn ein Wachkommando irgendwo die „Hab-Acht“-Stellung einnimmt, entspricht das auch nicht dem, was man sich von einer aktiven Polizei verspricht (es sei denn, Söder will vorbeidefilieren). Vermutlich meinte der Wahlamtsleiter, die Polizei sie auf der Hut, bzw. auf der Wacht und hat an diesem, seinem aufregendsten Tag des Jahres versucht, Annalena verbal zu plagiieren.

15.26 Uhr

Mit Genugtuung die letzte Restmülltonne aus der abgelaufenen Legistlaturperiode an die Straße gestellt.

14.58 Uhr

Der WDR unterschiebt Olaf Scholz „Rechenkünste“. Er „rechne mit sehr gutem Ergebnis für die SPD“ schreibt man dort. Dabei hat unser aller Meister Popeye Propper nur aufgerufen, wählen zu gehen, „damit die Bürger mir den Auftrag geben, der nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden.“ Weiter heißt es beim WDR (die mögen den Scholz scheinbar nicht) das würde nach Scholz‘ Mathematik heißen, dass Wahlbeteiligung gleich SPD-Stimmen bedeutet.

Nach allem, was uns mehr als 70 Jahre bundesdeutscher Finanzministervergangenheit lehren, ist jemand, der wirklich rechnen kann, noch nie Finanzminister geworden – außer Franz Josef Strauß vielleicht, damals ab 1966.

14.49 Uhr

BILD hat Annalena Baerbock in Potsdama aufgestöbert. Es soll dabei auch zu einer Stimmabgabe gekommen sein. BILD überliefert die folgende Weisheit der Grünen, die ausgezogen ist, uns das Fürchten zu lehren:

„Ganz Europa guckt ja auch auf diesen Wahlsonntag hier in Deutschland, deswegen ist es natürlich auch ein aufregender Tag für mich als Person.“

 

14.48 Uhr

Gerhard Schröder sitzt immer noch in Ust-Luga in der Wartungskapsel der North-Stream 2 Pipeline fest. Nachdem ihn Helfer bereits mehrmals mit Curry-Wurst und einer  ganzen Kiste Üstritzer Pils versorgt haben, bleibt er eisern und willensstark dabei, die Reise nach Lublin durch die Stahlröhre anzutreten. „Das hat der James Bond vor Jahren schon geschafft. Das schaffe ich auch. Basta. Wär doch gelacht“, so seine letzten live übermittelten Worte.

14.35 Uhr

Die nächste Prognose. Diesmal von Stephan Paetow. Er sagt vorher:

Auf jeden Fall wird die nächste Regierung eine der German Angst, voller Hypochonder und Ökochonder, Androphoben (Angst vor alten weißen Männern), Chiraptophoben (Angst vor Berührung mit der Schwefelpartei) und Ergophoben (Angst vor Arbeit).

Den kompletten Artikel „Die Wahl – bundesweiter Intelligenztest“ können Sie zum Zeitvertreib bis zur Schließung der Wahllokale hier genießen:

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/blackbox/blackbox-kw-39-die-wahl-bundesweiter-intelligenztest/

14.23 Uhr

Dritte Meldung über eine gutgemachte Wahlsabotage, diesmal aus der Heimat des Laschet-Herausforderers, inmitten der Nymphe Noris. Den Text muss ich von Franken.de wörtlich übernehmen. Er ist einfach zu schön:

… irrten dutzende Menschen über das Gelände der ansässigen Grund- und Mittelschule und durch deren Gänge. Wie ein Paar inFranken.de erzählt, habe die Organisation die beiden so viele Nerven gekostet, dass sie überlegten, ihre Stimme nicht abzugeben. „Ich wähle jetzt halt nicht“, so eine Dame mit Kurzhaarschnitt im grünen Blazer im Pausenhof der Schule. „Wir finden das Zimmer nicht. Alle irren hier rum, das ist wirklich ganz schlecht gemacht.“

 

14.17 Uhr

Die Wahlbeteiligung. Aus allen Quellen raunt es, die Wahlbeteiligung sei schon am Vormittag hoch, teils sehr hoch gewesen. Unser Politexperte, Irenäus Kopp-Heister ist nicht verwundert. „So eine Wahl“, meint er, “ bei der erstmals die schützende Hand der ewigen Kanzlerin nicht mehr ergriffen werden kann, treibt die Menschen auf die Straße und in die Wahllokale. Die Motive sind dabei sehr unterschiedlich.“ Dann fuhr er fort: „Im Übrigen wird der Einfluss der Wahlbeteiligung auf das Wahlergebnis stark überschätzt. Es reichen doch 1.000 bis 1.400 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte vollkommen aus, um zum gleichen Ergebnis zu kommen, für das man 60 Millionen an die Urnen bittet. Alles reine Zeit- und Kostenverschwendung.“

13.59 Uhr

Forscher grübeln wieder einmal über den Ursprung der Etrusker. Immerhin schon vor 2.800 Jahren eine Hochkultur in Italien, über die man nicht mehr viel weiß. Ob es eines Tages, in 1.000 Jahren oder so, auch noch Forscher geben wird, die über die Herkunft der längst ausgestorbenen Sachsen, Bayern und Preußen forschen? Werden wir so viel Erforschenswertes überhaupt hinterlassen können? Ein Teil der Antwort liegt im Ergebnis der heutigen Bundestagswahl.

13.33 Uhr

Aus der Neuen Zürcher Zeitung erfahren wir, dass die Bombe in Wuppertal entschärt werden konnte und die Weg zu den Wahllokalen nun wieder gefahrlos begangen werden können. Danke nach Zürich!

13.25 Uhr

Digitalisierungs-Highlight in Bautzen! Die Wahllokal-Finde-App. Gefördert mit Mitteln aus dem Digitalisierungsministerium von Frau Bär (die ohne Bock), konnte Bautzen die erste Wahllokal-Finde-App ins Netz stellen.
Man erhält eine Liste, aufgeteilt in Teilstücke von je 10, nach dem Alphabet geordneten Straßennamen samt Hausnummern, kann sich dann bis zur eigenen Straße durcklicken, und wenn man nach 53 Klicks die Zinsendorfstraße 1 bis 13 und 2 bis 8 gefunden hat, führt ein Klick auf den Straßennamen direkt zum Wahllokal, in diesem Fall: Freiwillige Feuerwehr Kleinwelka, Raum 1, Am Wasserturm 2, Bautzen. Straße und Ort kann man wieder anklicken, was direkt zu Google-Maps führt, wo man dann, per Routenplaner, den schnellsten Fußweg zum Wahllokal ermitteln kann.

Die Stadt Bautzen erhofft sich durch diese Dienstleistung eine Steigerung der Wahlbeteiligung um eine erhebliche Zahl von Prozentpunkten, da sich hier, gegenüber dem einfachen Aufdruck auf der Wahlbenachrichtigung, gerade bei Jung-, Erst- und Zweitwählern, sowie frisch zugezogenen Wahlberechtigten, doch ein erheblicher Mobilisierungseffekt per App bewirken lässt.

12.59 Uhr

Schon wieder eine Prognose. Bei Opposition24 zu finden. Dort heißt es:

„Merkel geht, Irlmaier kommt …“

Für alle, die nicht wissen, wer Alois Irlmaier war: Irlmaier war ein früher Prognostiker, ganz ohne Umfragen unter 1.000 Wahlberechtigten kam er zu erstaunlicher Weitsicht.  Opposition24 zitiert Irlmaier und glaubt, diese Prognose des Sehers beziehe sich exakt auf unsere Zeit, so zwischen Punkt  drei und fünf seines Sieben-Stufen-Programmes:

  • Zuerst kommt ein Wohlstand wie noch nie!
  • Dann folgt ein Glaubensabfall wie noch nie zuvor.
  • Darauf eine Sittenverderbnis wie noch nie.
  • Alsdann kommt eine große Zahl fremder Leute ins Land.
  • Es herrscht eine große Inflation. Das Geld verliert mehr und mehr an Wert.
  • Bald darauf folgt die Revolution.
  • Dann überfallen die Russen über Nacht den Westen.

 

12.49 Uhr

Der bekannte Blogger Hadmut Danish (Ansichten eines Informatikers) wagt die erste Prognose des heutigen Tages.  Vor sieben Minuten, um 12.42 Uhr erklärte er wörtlich:

Ich wage mal eine Prognose: Der nächste Bundestag wird nicht die volle Periode von 4 Jahren halten.

Welch ein spannender Wahlsonntag!

12.33 Uhr

Während der Ruhe in den Wahllokalen hatten wir Kontakt zu Fräulein Gnadenlos-Hempel vom Planungsbüro Wunsch und Wille aufgenommen, die seit Monaten im Berliner Untergrund untergetaucht ist.

„Ich weiß, wo die Baerbock steckt“, berichtete sie atemlos am Telefon. „Sie befindet sich in absolut aufgebrachter Stimmung in ihrem Boudoir. Ich hab‘ sie hier auf dem Bildschirm der Überwachungskamera. Erst hat sie die Brozebüste Joschka Fischers mit voller Wucht in ihren Frisierspielgel geworfen. Das war, nachdem ihr Robert Habeck geduldig erklärt hatte, dass sie sich keine Sorgen machen müsse, was sie heute Abend zur Vereidigung als Bundeskanzlerin anziehen solle, weil heute Bundestagswahl ist und nicht Kanzler*innenwahl. Seitdem geht sie hastig auf und ab und bewegt dabei die Lippen, als hielte sie eine Rede. Sie wissen schon, so Mund auf – Mund zu – Mund auf – Mund breit – Mund zu – Mund auf – Mund breit – und so weiter. Aber sie kriegt keinen Ton raus. Herrlich! Aber jetzt muss ich Schluss machen, da kommt grad was Interessantes auf dem Laschet-Schirm.“

Noch weiß niemand, was das bedeutet. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

12.11 Uhr

Bleiern senkte sich die Wahlmüdigkeit punkt 12 Uhr über das Land, allenthalben leerten sich die Wahllokale, jüngere Erst-Wahlhelfer gerieten in Panik. Doch die Erfahreneren konnten beruhigen: „D‘ Leit san beim Wirt zum Essn!“, hieß es zum Beispiel im niederbayerischen Elsendorf. „Wann’s nachat ihr Schnitzel, ihrn Kalbsrahmbraten oder ihr Saures Lüngerl mit Semmelknödeln intus ham, und oa, zwoa Halbe dazu, wöehlt sich vui leichter.“

11.53 Uhr

Bilder von Steinmeier, Scholz, Söder und Laschet beim Urneneinwurf sind schon zu sehen gewesen. Warum verstecken sich Annalena, Christian und Janine noch vor den Wählern? Sie hielten sich doch bis gestern noch für zugkräftige Zugpferde der jeweiligen Parteikarren?

11.31 Uhr

Impressionen aus dem WDR-Liveticker von 10.11 Uhr – wegen ihrer hohen poesievollen Schönheit auch hier verbreitet:

Am Eingang wurde man dort von jungen Wahlhelferinnen geradezu herzlich begrüßt, fremde Menschen nickten sich beim Ein- und Ausgehen vielsagend zu. Ein alter Mann mit Rollator hatte es schon um kurz nach acht in kleinen Schrittchen quer durchs Viertel geschafft, seine Wahlunterlagen fest in der Hand. Ein spannender Tag liegt vor uns!

11.27 Uhr

Peinlich. Ausgerechnte in der „Erich-Kästner-Grundschule“ zu Berlin hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, liebevoll auch „Weißkopf-Spreeadler“ genannt, seine Stimme abgegeben. Dass in Berlin, wo  die Umbennung historisch belasteter Straßennamen eigentlich zum Alltag gehört, ausgerechnet Erich Kästner, der, weil er nicht gleich ins Exil ging, zu den problematischen Figuren der Zeitgeschichte gezählt werden muss, in einer Berliner Grundschule überlebt hat, ist – so würde es Angela Merkel formulieren – unverzeihlich!

11.20 Uhr

Noch ein Fall von Sabotage. Die fehlende Digitalkompetenz ganz Deutschlands (Ost und West) führte zu einem spektakulären Feuerwehreinsatz in Berlin. Das Wahllokal im Gebäude der Mensa Nord des Studierendenwerkes, mit elektronischem Schloss gesichert, überforderte die Fähigkeiten der dortigen Wahlhelfer. Die Feuerwehr konnte mit analogem Gerät (Notschlüssel) die Türe und damit den Wahlbetrieb eröffnen.

11.16 Uhr

Gerhard Schröder, wir berichteten um 8.26 Uhr, sitzt immer noch in der Wartungskapsel und wartet auf seinen Abschuss. Gewöhnlich gut unterrichtete Kreise lassen verlauten, dass die Ukraine die finale Genehmigung für diesen Transit durch Joe Biden erst aussprechen lassen will, wenn die ihr dabei entgehenden Transitgebühren in Höhe von 66 Millionen US-Dollar auf dem schweizer Nummernkonto Wolodymyr Selenskyjs angekommen sind.

11.05 Uhr

Andrea Nahles wurde beim Verlassen des Wahllokales von neugierigen Reportern erwischt. Wen sie wohl gewählt habe, dieses Mal?
„Kein Kommentar“, zischte die einst so beliebte Vorsitzende einer immer noch existierenden Partei, „Wahlgeheimnis! Nie was von gehört,oder?“ Und weg war sie wieder.

10.55 Uhr

Die Sonntagsbilder sind online. Aus aktuellem Anlass aber nicht auf der Startseite zu finden, sondern hierhin ausgelagert: https://egon-w-kreutzer.de/26-september-2021-wahlsonntag

10.42 Uhr

Wuppertal, Wahlsabotage?
Fünf Wahllokale dürfen in Wuppertal zwar betreten werden, doch vor dem Urnengang wird gewarnt. Feindliche Mächte haben eine Bombe deponiert, die jederzeit, oder auch gar nicht, hochgehen kann. Näheres erfahren Sie beim Sprengmittelräumdienst.

10.25 Uhr

Wahlforscher Robert Vehrkamp hat ausgerechnet, dass der nächste Bundestag mehr als 900 Abgeordnete groß werden könnte. Kathrin Göring-Eckardt widerspricht vehement: „Also, erstens Mal, kann man da nicht einfach nur ‚groß‘ dazu sagen. Solche Größe hat ja auch was Qualitatives, was mir dazu zu wenig zum Ausdruck kommt, und zweitens – und das bringt bei mir die Empörung auf den Siedepunkt – ist es Schwachsinn, dass da nur Männer in den Bundestag geraten sollen. Da da darf man mich und Annalena und Claudia, und sogar Frau Wissler und Frau Weidel, doch  nicht hinter dem generischen Maskulinum sang- und klanglos verschwinden lassen. Also hör’n Sie mal!“

10.15 Uhr

Bei der Motivsuche für die Sonntagsbilder ist mir dieser, vollständig erbleichte Wahlbeobachter begegnet. Er sei immer grün gewesen, erklärte er, und dass er seine plötzliche Verfärbung für ein übles Omen halte.

9.46 Uhr

Die Jagd nach Wahlsensationen muss kurz für die Jagd nach den Sonntagsbildern unterbrochen werden. Ab 10.15 geht es hier wieder weiter. Viele Grüße nach Bad Gastein!

9.45 Uhr

Nie war sie so wichtig, wie heute: Die Farbpsychologie.
Schwarz: Nacht  und Dunkelheit, Trauer und Tod
Gelb: lebhaft, verspielt, heiter
Rot: Alarm, Schamesröte, Zorn, Aggression
Tiefrotviolett: Religion, Sexualität, Nostalgie, Eitelkeit
Blau: Treue, Zuverlässigkeit, Empathie, Vertrauen
Grün: Fruchtbarkeit, Geltungsbedürfnis, Notausgang, Gift

9.25 Uhr

Jetzt, nachdem der Wahlkampf vorbei ist, kommt auch die schaurige Realität wieder in die Schlagzeilen. 83-jähriger Mime muss weiterarbeiten, weil die Rente nicht zum Leben langt! Und wer ist dafür verantwortlich? Wer hat diese Politik beschlossen? Trotzdem stehen alle Parteien wieder zur Wahl und werden wieder gewählt. Schande!

9.15 Uhr

Wie wir erst jetzt erfahren, ist die erste Wahl bereits entschieden. Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft wird die frisch gekürte Weinkönigin, die sich mit Weinkenntnissen, Eloquenz und Spotanität gegen des Rest des Feldes durchsetzen konnte.. Julia Klöclner muss der neuen deutschen Weinkönigin Sina Erdrich weichen. „Ich wünsche meiner Nachfolgerin schon heute viel Glück“, meinte Klöckner, und konnte dabei ein leises Schluchzen nicht unterdrücken.

9.06 Uhr

Punkt  neun Uhr hat sicher Bundeswahlleiter mit einer dringenden Richtigstellung an die Wahlberechtigten gewandt: „Viele Nichtwähler glauben, das passive Wahlrecht berechtige zum Nichtwählen. Das ist falsch. Wer nicht auf dem Wahlzettel steht, hat sein passives Wahlrecht bereits verwirkt und sollte nun aktiv zur Stimmabgabe schreiten. Noch ist Polen nicht verloren!“

9.00 Uhr

Seit einer Stunde wird gewählt. Die Spannung steigt. Wie wird das ausgehen? ntv meldet: Vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 76,2 Prozent.

8.56 Uhr

Nochmal Steffen Seibert, auf die Dringlichkeitsanfrage des Journalisten Boris Reitschuster bezüglich der Sicherheit des Transportmittels  des letzten ungegenderten Bundeskanzlers: „Nach unserer Kenntnis ist North-Stream 2 für Gasdrücke ausgelegt, die mit heißer Luft eher nicht erreicht werden können. Die Pipeline ist sicher.“

8.26 Uhr

Gerhard Schröder, der, wie Angela Merkel, diesmal nicht zur Wahl steht, hat sich am russischen Ende von North-Stream-2 in die Wartungskapsel begeben, in welcher er halb unterirdisch, halb unterseeisch, in knapp zwei Stunden in Schwesig-Land als unabhängiger Wahlbeobachter eintreffen will.

8.15 Uhr

Von nun an gehen die Dinge unerbittlich ihren Gang. Gerüchteweise hat Angela Merkel für 18.00 Uhr eine große Pressekonferenz einberufen. Auguren vermuten, dass sie beabsichtigt, ihre Regierungserklärung für die Zeit als geschäftsführender Bundeskanzler abzugeben. Dass es damit zusammenhängen könne, dass sie vom wilden Vogel gebissen wurde, wird von Steffen Seibert dementiert. Die Pressekonferenz sei schon vor dem Besuch im Vogelpark geplant gewesen.

8.13 Uhr

Noch liegt die SPD in den Umfragen vorne.

8.10 Uhr

Die Matadore und Matadorinnen der Trielle werden von den Maskenbildnern der öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten für ihre großen Auftritte – dem genüsslich-langsamen Versenken des eigenhänig bekreuzten Wahlzettels in der zuständigen Urne – aufgehübscht.

8.07 Uhr

Die bedrohlichen Zusammenrottungen von Maskierten vor den Wahllokalen haben Wirkung gezeigt. Die Wahlhelfer kapitulierten und öffneten Tore und Urnen.

7.46 Uhr

Julie hat das Frühstück fertig

6.40 Uhr

Brötchen und Butter aus der Tiefkühltruhe geholt. Live-Ticker angeworfen

6.22 Uhr

Feed-Reader mit den neuesten Blogbeiträgen aufgerufen. Viel Philosophisch-essaysitisches zur Wahl. Alles mit einem starken Stich ins Resignativ-Nebulöse

6.18. Uhr

7-Tages-Inzidenz für den Landkreis Kelheim abgerufen. Sinkt weiter

6.03 Uhr

PC aus dem Schlaf geweckt, Mails abgerufen, gelesen nichts beantwortet. Ist noch zu früh

5.45 Uhr

Aufgewacht, aufgestanden, aber noch nicht zurückgeschossen