Klima im Presseclub

Wenn es nach dem von mir geschätzten Lebensalter der vier geladenen Gäste ginge, könnte man durchaus sagen, der Älteste erschien als der Besonnenste und Ruhigste, und die Jüngste als die Fanatischste und Panischste.

Greta, die noch einmal viel Jüngere, war nicht dabei, die muss sich wohl noch vom Schrecken des Erlebnisses industrieller Realität erholen, den sie sich im Geleit von vermummten Aktivisten im Hambacher Forst und beim Blick auf den Tagebau zugezogen hat.
Doch der von ihr ausgelöste „Panik-Kult“ war auch im Presseclub zu spüren – und speziell beim Moderator Volker Herres, der mehrfach glaubte, wortabschneidend eingreifen zu müssen, wenn der Panik-Modus zu verflachen drohte.

Herrlich, und wie ein aufziehender Silberstreif der Hoffnung erschienen mir jedoch die letzten Minuten der Sendung, als Zusammenhalt und Ordnung der versammelten Klima-Paniker zerbrachen und sich krachend in lauter inkompatible Partikularüberzeugungen zerlegten. Kein Rezept zur Klimarettung, dessen erkennbare Untauglichkeit nicht gleich vom nächsten Klimaretter aufgezeigt worden wäre, nur um seinerseits mit dem nächsten untauglichen Rezept aufzuwarten.

Den Silberstreif der Hoffnung  meine ich darin sehen zu können, dass eben nicht nur die gerade in den Anfangsgründen des Wissenserwerbs stehenden Schülerscharen sind, die nur aus Angst und Panik heraus ihre Stimme erheben, sondern dass die selbsternannten Volkspädagogen der journalistischen Kaste ebenfalls nicht nur keine Ahnung haben, sondern sich auch sofort gegen jenen Einäugigen unter den Blinden (Axel Bojanowski) verbünden, der wenigstens versucht, auf Wissen und Vernunft zu setzen. (Herres, Bojanowski abbügelnd, sinngemäß: Wir kennen ihre Auffassung, und die ist offensichtlich in der Runde nicht konsensfähig)

Die Hoffnung gründet sich dabei darauf, dass Panik – sowohl in der Erscheinungsform der Panikstarre, als auch in der Erscheinungsform der kopflosen Flucht oder des wilden Kampfes gegen vermeintliche Gefahren, ein Zustand ist, der nicht lange durchgehalten werden kann und schnell einer totalen Erschöpfung weicht.

Auch der wild durchgegangene Gaul kommt im stürmischen Galopp nicht weit. Schon gar nicht, wenn er dabei die umgeworfene Kutsche weiter hinter sich herziehen muss.

Und dann genügt es, wenn ein einziger Vernünftiger den Gaul mit ruhiger Hand in seine Box führt und den angerichteten Schaden repariert.

Der heutige Presseclub war ein Musterbeispiel kollektiver, panischer Realitätsverweigerung.

Wissenschaft und Erfahrung sagen uns, dass der Ausbruch einer Panik die Zahl der Opfer eines Schadereignisses stark in die Höhe treiben kann.
Jemandem, der schon in Panik verfallen ist, ist das nicht mehr zu vermitteln.

Allen anderen aber muss man zurufen: Ruhe bewahren! Nicht mitrennen, sondern den Anordnungen des Personals folgen!

(Nur wer schon mitrennt, kann das Personal nicht mehr sehen.)